Cover-Bild Kriegslicht
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.08.2018
  • ISBN: 9783446259997
Michael Ondaatje

Kriegslicht

Roman
Anna Leube (Übersetzer)

Nach Kriegsende wird der vierzehnjährige Nathaniel mit seiner Schwester Rachel von den Eltern in London zurückgelassen. Der geheimnisvolle „Falter“, der sie in Obhut genommen hat, und dessen exzentrische Freunde kümmern sich fürsorglich um sie. Wer aber sind diese Menschen wirklich? Und was hat es zu bedeuten, dass die Mutter nach langem Schweigen aus dem Nichts wieder zurückkehrt? „Meine Sünden sind vielfältig“, wiederholt sie, mehr gibt sie nicht preis. Als er erwachsen ist, beginnt Nathaniel die geheime Vergangenheit seiner Mutter als Spionin im Kalten Krieg aufzuspüren. Fünfundzwanzig Jahre nach dem „Englischen Patienten“ hat Michael Ondaatje ein neues Meisterwerk geschrieben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2018

Auswirkungen des Krieges

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Michael Ondaatje - Kriegslicht

Nachdem ich erst vor etwa einem Jahr „Der englische Patient“ gelesen habe, welcher mir hervorragend gefallen hat, war dieser neue Roman von Ondaatje für mich ein absolutes ...

Michael Ondaatje - Kriegslicht

Nachdem ich erst vor etwa einem Jahr „Der englische Patient“ gelesen habe, welcher mir hervorragend gefallen hat, war dieser neue Roman von Ondaatje für mich ein absolutes Muss. Unerwarteter Weise hab ich mich mit diesem Werk relativ schwer getan. Ich glaube fest, dass dies ein sehr gutes Buch ist, einige Passagen haben mir auch sehr gefallen. Trotzdem konnte mich die Geschichte im Ganzen einfach nicht wirklich und vor allem nicht über einen längeren Zeitraum fesseln. Vermutlich kam es für mich einfach nicht zur richtigen Zeit, um mich vollständig darauf einlassen zu können. Sehr schade, denn die Erwartungen waren hoch.

Konkret geht es um die Geschwister Nathaniel und Rachel, die kurz nach dem Krieg von ihren Eltern in London zurückgelassen werden. In der Obhut eines geheimnisvollen Mannes, Falter genannt. Jahre später kommt die Mutter zurück, ohne den Vater und ohne eine befriedigende Erklärung. Für ihre Kinder bleibt sie fortan eine Fremde.
Viele Jahre später, nach dem Tod der Mutter, beginnt Nathaniel nachzuforschen, was damals wirklich geschehen ist und welche Rolle sie damals im Kalten Krieg einnahm.

Die Geschichte ist zweigeteilt. Während der erste Teil die Gefühlswelt und das Unverständnis der zurückgebliebenen Kinder behandelt, geht es im weiteren Verlauf um die Nachforschungen des erwachsenen Nathaniel, der Stück für Stück die Geschichte seiner Mutter aufdeckt, deren selbstloses Handeln von Liebe und Krieg geprägt war, die dadurch dennoch ihre Familie zerstört hat, und das Leben ihrer Kinder bis weit ins Erwachsenenleben hinein beeinflusst hat. Beinahe erscheint es dem Leser wie eine Flucht, die sie ihren Kindern unwiderruflich entfremdet.

"Man kehrt zu dieser früheren Zeit zurück, ausgerüstet mit der Gegenwart, und einerlei, wie dunkel diese Welt war, will man sie doch erhellen. Das eigene erwachsene Selbst nimmt man mit. Man erlebt das Vergangene nicht von neuem, sondern ist erneut Beobachter." Seite 133

Auch wenn der Roman durchaus vielversprechend beginnt, verliert er sich doch immer wieder in Nebensächlichkeiten und Abschweifungen. So erfordert er sehr viel Geduld. Besonders gegen Ende der ersten Hälfte hatte das Buch für mich eine lange Durststrecke.
Auch wenn diese Geschichte toll geschrieben ist, erreicht sie jedoch bei Weitem nicht die Sogwirkung des „englischen Patienten“.
Mich hätte dieser Roman beinahe auf der halben Strecke verloren. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, ihn trotz aller Bemühungen letztendlich nicht komplett verstanden, durchdrungen zu haben.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen ...

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Die beiden Jugendlichen Nathaniel und Rachel werden ohne Erklärung der Eltern zurückgelassen. Trotzdem die Eltern ihnen zwei doch recht seltsame Typen namens „Falter“ und „Boxer“ als eine Art Bodyguard ...

Die beiden Jugendlichen Nathaniel und Rachel werden ohne Erklärung der Eltern zurückgelassen. Trotzdem die Eltern ihnen zwei doch recht seltsame Typen namens „Falter“ und „Boxer“ als eine Art Bodyguard zur Seite stellen, stromern die Beiden doch recht bald durch das kriegszerbombte London der Nachkriegsjahre. Die Schule nimmt eine eher zweitrangige Position in ihrem Leben ein und sie entwickeln eigenen Interessen. Als die Mutter plötzlich Knall auf Fall wieder aus dem Nichts auftaucht, kann besonders Rachel sehr schlecht damit umgehen. Soviel sei zum Inhalt gesagt, ohne zu viel zu verraten.
Ich hatte das Glück, dieses Hörbuch in einer Hörrunde genießen und besprechen zu dürfen. Witzigerweise hatte ich oft das Gefühl als hörte ich ein anderes Buch als meine Mitstreiter. Während einige von einer faszinierenden Story sprachen, ja der Klappentext auf dem Hörbuch sogar schreibt: „Ein Meisterwerk, das in betörender Sprache die Geschichte erzählt!“ fiel es mir oft schwer nicht abzudriften. Ich fand die Geschichte recht trocken, manchmal fast langweilig erzählt. Wäre sie nicht von dem talentierten Frank Stieren vorgetragen worden, hätte ich vielleicht sogar abgebrochen.
Doch nun ist es geschafft. Ich denke aber nicht, dass das Buch noch lange bei mir nachwirken wird. So sind Geschmäcker verschieden.

Veröffentlicht am 23.03.2019

ein Junge auf den Spuren seiner Mutter

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Der vierzehnjährige Nathanial und seine ältere Schwester Rachel werden nach Kriegsende von ihren Eltern in London zurückgelassen. Sie behaupten, für 1 Jahr zu verreisen und lassen die Kinder in der Obhut ...

Der vierzehnjährige Nathanial und seine ältere Schwester Rachel werden nach Kriegsende von ihren Eltern in London zurückgelassen. Sie behaupten, für 1 Jahr zu verreisen und lassen die Kinder in der Obhut des neuen Nachbarn, den die beiden nur den Falter nennen. Kaum sind die Eltern weg verkehren dessen seltsame Freunde im Elternhaus und kümmern sich mehr oder weniger um die beiden. Langsam fangen Sie an sich zu fragen, wer diese Menschen sind und warum ihre Eltern nicht zurück kommen. Nathaniel und Rachel finden sich irgendwann damit ab, dass sie nun alleine sind und freundne sich mit ihrem neuen Lebne an. Doch dann geht etwas schief und plötzlich ist die Mutter wieder da. Es stellt sich heraus, dass sie als Spionin tätig war und Jahre später versucht Nathaniel die Vergangenheit seiner Mutter und deren Freunden zu rekonstruieren.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Schreibstil des Autors wirklich schön ist. Die ganze Geschichte ist sehr schön erzählt, aber auch oft recht anspruchsvoll. Man sollte dem Buch immer seine volle Aufmerksamkeit widmen, sonst driftet man leicht ab wie ich finde. Hinter der ganzen schönen Erzählkunst bleiben mir die Charaktere und Handlungen jedoch auch etwas zu flach. Die einzelnen Figuren haben viel Potential konnten mich jedoch nicht zu 100% begeistern,ja haben mich manchmal sogar gelangweilt. Schade, dass man über den Falter nicht mehr erfährt, er war für mich neben dem Boxer einer der interessantesten Charaktere. V.a. letzterer hat für mich auch am meisten Tiefgang und ich hätte mir gewünscht, dass alle Figuren so beschrieben werden.
Man erfährt die ganze Geschichte aus der Sicht von Nathaniel, der manchmal sehr ich-bezogen ist, wie das bei Teenagern öfters ist. Dadurch geht v.a. vom Anfang der Geschichte viel verloren. Die Recherchen über seine Mutter sind interessant, aber konnten mich dann am Ende leider auch nicht genug fesseln um das Buch nochmal großartig aufzuwerten.

Fazit: Interessante Geschichte, bei der ich mir jedoch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte.