Cover-Bild Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 26.10.2018
  • ISBN: 9783550081989
Michael Theurillat

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)

Kriminalroman

»Michael Theurillat beherrscht die hohe Kunst des Kriminalromans wie kaum ein Zweiter.« Berner Zeitung

Lenz ist ein großartiger universeller Kriminalroman über das drängendste Thema unserer Zeit: den Terrorismus. Kommissar Eschenbach gerät zwischen die Fronten und kämpft für die Wahrheit in einer Welt aus dubiosen Hintermännern, falschen Fährten und hochgefährlichen Verdächtigungen.

Als Kommissar Eschenbach aus seiner Auszeit zurückkehrt, ist die Welt eine andere. Tochter Kathrin ist bei ihm ausgezogen, seine Vertretung - die kühle, distanzierte Ivy Köhler - bleibt im Dezernat und sagt ihm den Kampf an. Der größte Schock ist jedoch, dass sein alter Freund und Kollege Ewald Lenz verschwunden ist - und unter Terrorverdacht steht. Lenz soll mit seinem enormen Insiderwissen und seinen technischen Fähigkeiten die Seiten gewechselt haben. Ivy Köhler hat ihn geradezu zum Abschuss freigegeben. Da wird ein Toter in Zürich gefunden, Walter Habicht, 62, soll aus Einsamkeit Selbstmord begangen haben. Doch der Kommissar glaubt nicht daran und beginnt sich mit dem Toten fast obsessiv zu beschäftigen, ist er doch im selben Alter wie er. Als Eschenbach ein rares Goldstück aus der Wohnung des Toten ihn Ivy Köhlers Schreibtisch findet, stellt er sich gegen das Dezernat und ermittelt auf eigene Faust.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2018

Gelungene Gesellschaftskritik

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Eschenbach war erst drei Monate in den USA, muss sich erst wieder im Kommissariat einleben und überraschend seinen Platz behaupten. Seine Stellvertreterin hat das Kommissariat während seiner Abwesenheit ...

Eschenbach war erst drei Monate in den USA, muss sich erst wieder im Kommissariat einleben und überraschend seinen Platz behaupten. Seine Stellvertreterin hat das Kommissariat während seiner Abwesenheit etwas anders geführt, hat andere Vorstellungen und zeigt sich wenig zur Zusammenarbeit mit dem Kommissar bereit – zumal dieser sich nicht mit einer einfachen Erklärung Köhlers zu einem möglichen Selbstmord abspeisen lassen will. Parallel dazu entspinnt sich eine Geschichte dreier alter Freunde, die recht außergewöhnlich ist. Lenz, der mit Eschenbach befreundet ist, tut seinen alten Freunden einen Gefallen und stößt im Schwarzwald auf schier Unglaubliches…

Wer höchste Spannung bei Ermittlungen, sowie Mord und Totschlag ohne Ende erwartet, wird wahrscheinlich nicht ganz so begeistert sein von dem Buch. Die Spannung ist eher subtil vorhanden und man fragt sich über weite Strecken auch, worauf das Ganze hinausläuft. Mir gefiel die Aktualität des Themas, die Erzählweise fernab von 08/15, der Tiefgang der Geschichte und die Nachdenklichkeit, die der Roman immer und immer wieder bei mir auslöste. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, obwohl die Themen es in sich hatten, ist alles sehr leicht verständlich – bei aller Komplexität- und schnell zu lesen.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass es für mich kein Krimi, sondern vielmehr eine Gesellschaftskritik darstellt – diese hat mich allerdings ziemlich überzeugt. Die Rückblicke von Lenz und seiner Freundin Isabela waren interessant (spannend ist aber doch noch was anderes), die angesprochenen Konfliktherde auf der Welt und die Meinungsmache vor dem Hintergrund der Digitalisierung, etc.
Es war mein erstes Buch des Autors, aber ich werde gerne weitere von ihm lesen. Verständlich war das Geschehen komplett auch ohne die Vorgänger zu kennen.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Zeitkritisch

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Der Fokus in Michael Theurillats Roman ‚Lenz‘ liegt weniger auf der Krimihandlung, vielmehr sucht der Autor einen philosophisch-zeitkritischen Akzent zu setzen. In den Zeiten der vielbeschworenen Fake ...

Der Fokus in Michael Theurillats Roman ‚Lenz‘ liegt weniger auf der Krimihandlung, vielmehr sucht der Autor einen philosophisch-zeitkritischen Akzent zu setzen. In den Zeiten der vielbeschworenen Fake News problematisiert der Autor die Fragilität der Wahrheit, in allen Bereichen, in denen sie entweder zum Tragen kommt oder aber ignoriert, wenn nicht gar mit Füßen getreten wird. Da geht es einmal um die persönlichsten Beziehungen, in Freundschaft oder Liebe, wo es nicht länger absolute Gewissheiten gibt. Das gleiche gilt auch für berufliche Belange, in deren Kontext Verlässlichkeiten nicht mehr existent sind. Aber gemäß der gegenwärtigen Erfahrungen im öffentlichen Leben, in Politik und Wirtschaft, im umfassenden Bereich der Medien, tritt die Erosion in diesem ganz dezidiert politisch akzentuierten Text am deutlichsten zu Tage. Wie bedauerlich, dass der Handlungsstrang, der sich mit dem Syrien-Engagement einer der Hauptfiguren beschäftigt, so aufgepfropft daherkommt, so überhaupt nicht organisch mit der Romanhandlung verwoben. Insgesamt werden die Angelpunkte, an denen Theurillat seine Handlung vertäut, allzu deutlich: die mit dem Nobelpreis gewürdigte Entdeckung der DNS mitsamt der Jahre später einsetzenden Kritik an dem ausgezeichneten Wissenschaftler und seiner in Konsequenz eintretenden Geldnot, das für jegliche Manipulation anfällige Internet, die unterschiedlichen globalen Interessen, die im Nahen Osten zum Tragen kommen. Inmitten dieses Konglomerats von ‚issues‘ geht manchmal unter, worin die eigentliche Stärke dieses Romans besteht: die menschliche Angreifbarkeit seiner Protagonisten.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Eine Frage der Perspektive

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Was für ein Prolog. Sehr mysteriös. Der Biologe Walter Habicht diktiert einen Brief an einen Freund. Handelt es sich um Ewald Lenz? Danach wird eine Nobelpreis-Medaille versteigert. Warum hat der Besitzer, ...


Was für ein Prolog. Sehr mysteriös. Der Biologe Walter Habicht diktiert einen Brief an einen Freund. Handelt es sich um Ewald Lenz? Danach wird eine Nobelpreis-Medaille versteigert. Warum hat der Besitzer, James Watson, sie verkauft? Und was hat Lenz mit der Sache zu tun?
Etwa ein halbes Jahr später erhält Lenz einen Anruf von Habicht, der ihn um einen Gefallen bittet: Lenz soll ein Päckchen zu Isabel nach Freiburg bringen.
„Lenz“ von Michael Theurillat ist bereits der 6. Fall für den Leiter der Zürcher Kriminalpolizei, Kommissar Eschenbach (ohne Vornamen). Nichtsdestotrotz hatte ich als Neueinsteiger keine Verständnisprobleme.
Zwei komplexe Handlungsstränge, zeitlich versetzt, gilt es zu verfolgen. Zum einen der Besuch von Lenz bei Isabel. Eine Reise in die Vergangenheit. Es geht unter anderem um ihre Rolle im Syrienkonflikt. Zum anderen die Ermittlungen von Eschenbach. Denn Habicht wurde inzwischen tot aufgefunden und sein Freund Lenz steht nun unter Terrorverdacht.
„Lenz“ ist ein unblutiger Kriminalroman, der Terrorismus und den Syrienkrieg thematisiert. Auch eine wertvolle und seltene Münze spielt eine Rolle. Ein bisschen Politthriller, anspruchsvoll und inhaltlich vertrackt mit einem dramatischen Ende. Gelungener Mix aus Fakten und Fiktion. Ein Krimi, der für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können.

Fazit: Band 6 der Kommissar Eschenbach-Reihe. Empfehlung an alle, die es gern komplexer mögen.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Der Lenz ist da

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Zumindest im Bewusstsein seines ehemaligen Kollegen Kommissar Eschenbach - aber jetzt, wo er dringend gebraucht wird, ist er nicht aufzufinden. Es geht nämlich um einen mysteriösenTodesall, bei ...

Zumindest im Bewusstsein seines ehemaligen Kollegen Kommissar Eschenbach - aber jetzt, wo er dringend gebraucht wird, ist er nicht aufzufinden. Es geht nämlich um einen mysteriösenTodesall, bei dem alle Indizien auf Lenz, den ehemaligen Archivar der Kantonspolizei und Eschenbachs engen Freund hindeuten. Dieser bekommt alle Hände voll zu tun und das gerade jetzt, wo er ganz andere Probleme hat: nach der Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten hat man ihm eine jüngere Kollegin an die Seite gestellt - und das, obwohl er doch eigentlich der alleinige Chef seiner kleinen, aber feinen Truppe ist. Und mehr noch: er hat das ungute Gefühl, man versuche ihn auszuhebeln: warum nur?

In einem zweiten Erzählstrang erfährt der Leser, was Eschenbach nicht weiß: Lenz war auf dem Weg nach Deutschland zu einer alten Bekannten, um einen überaus geheimnisvollen Auftrag zu erfüllen.

Wie hängt das alles zusammen und was hat der große weltpolitische Kontext, auf den der Fokus auch irgendwann gerichtet wird, damit zu tun? Mit den Ereignissen in Syrien in den letzten Jahren beispielsweise.

Ein großer Bogen ist es, den der Schweizer Michael Theurillat hier schlägt, doch ist ihm dieser durchaus gelungen. Alle Zusammenhänge lösen sich auf die überraschenste Weise auf und das in einem Kriminalroman, der eher langsamen, nachdenklichen Art, was sich sowohl auf den Schreibstil als auch auf die Entwicklung der Geschehnisse bezieht. Für diese Lektüre sollte man definitiv Geduld sowie Gründlichkeit mitbringen, denn obwohl der Band eher kurz ist, erfordert er einen bedächtigen und vor allem umsichtigen Lesestil, man sollte jeden kleinsten Aspekt, jeden Hinweis beachten und im Zuge der weiteren Vorgänge berücksichtigen.

Ich bin sehr angetan von meiner erstmaligen Lektüre eines Theurillat-Krimis, der sicher nicht der Letzte dieses Autors sein wird, den ich zur Hand nehme. Obwohl die Eschenbach-Krimis eine Reihe bilden, hatte ich überhaupt keine Probleme mit dem Einstieg. Eine Empfehlung für Krimifreunde, die Literarisches und Tiefgründiges lieben!


Veröffentlicht am 02.11.2018

schweizer Krimi

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Ewald Lenz ist ein brillanter Geist. Trotzdem hat er nie wirklich Karriere gemacht. Er arbeitete im Polizeiarchiv Zürich und führt ein unauffälliges Leben. Kommissar Eschenbach ist einer der wenigen Freunde, ...

Ewald Lenz ist ein brillanter Geist. Trotzdem hat er nie wirklich Karriere gemacht. Er arbeitete im Polizeiarchiv Zürich und führt ein unauffälliges Leben. Kommissar Eschenbach ist einer der wenigen Freunde, die er hat. In der Vergangenheit hat lenz dem Kommissar immer wieder Informationen zugespielt, ohne die Quellen preiszugeben. Nun ist lenz selbst ins Fadenkreuz internationaler Ermittlungen geraten. Eschenbach hält das für einen großen Irrtum. Als er seinen Freund damit konfrontierten will, ist Lenz verschwunden…
(Kurzbeschreibung vom Buchrücken)
Bisher aber ich noch kein Buch von Autor gelesen. Aber er könnte nicht mit diesem Buch total überzeugen. Der Text ist gut und flüssig geschrieben. Die einzelnen Personen sind sehr gut dargestellt und habe ich auch total überzeug. Die Story fängt mit zwei Handlungen an die aber am Schluss zu einer Geschichte zusammen fließen. Der eine Teil spielt in Zürich, in dem eine verweste Leichte gefunden wird. Die örtliche Polizei wird dazu gedrängt den Todesfall schnell als normalen Tot abzuleben. Aber das ich nicht so einfach, da Kommissar Eschenbach wieder aus seinem Urlaub zurück ist und Ermittlungen an stellt. Besonders da das Haus, in dem die Leiche gefunden wird, abbrennt und Eschenbachs Freund Lenz in verdacht gerät. Der scheint unter getaucht zu sein. Die andere Handlung spielt im Schwarzwald mit Lenz. Aber mehr will ich hier nicht verraten. Sonst würde das lesen ja keinen Spaß mehr machen. Nur noch eines das Buch wird von Seite zu Seite immer spannender, so dass ich am Schluss das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. Trotzdem war ich über den Ausgang sehr überrascht. Zwar konnte man einiges schon vermuten, aber wie es dann ausging, einfach gut geschrieben. Deshalb kann ich das Buch nur sehr empfehlen. Es ist kein Brutaler Krimi, aber für mich waren es sehr unterhaltsame Stunden mit dem Buch. Mit Sicherheit werde ich weitere Buche von Michael Theurillat lesen. Besonders wenn ich lese, das es einen weiten Band mit Lenz und Eschenbach gibt.