Cover-Bild Gratisessen für Millionäre
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 848
  • Ersterscheinung: 18.05.2023
  • ISBN: 9783423283311
Min Jin Lee

Gratisessen für Millionäre

Roman
Andrea Fischer (Übersetzer)

Amerikanischer Kapitalismus trifft koreanische Tradition

Casey Han, Tochter koreanischer Einwanderer, hat sich den amerikanischen Traum zu eigen gemacht: Sie will reich und erfolgreich sein. Doch nach dem Studium hat sie noch keinen Job und lebt über ihre Verhältnisse – zum Ärger der Eltern, die große Opfer gebracht haben, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu bieten. Während Casey vor der bunten Kulisse New Yorks einen Weg voller kleiner Triumphe und spektakulärer Misserfolge beschreitet, prallen Werte und Wünsche aufeinander.

Fesselnd und intelligent erzählt Min Jin Lee von einer orientierungslosen jungen Frau, ihrer Familie und ihren Freunden und enthüllt dabei Schicht für Schicht, wie eine Gemeinschaft sich an Traditionen klammert und Menschen zwischen zwei Welten gefangen sind.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2023

Einblick in die koreanische Kultur

0

GRATISESSEN FÜR MILLIONÄRE
Min Jin Lee

Casey Han ist die unangepasste Tochter koreanischer Einwanderer mit einem Princeton Bachelor Degree in der Tasche.
Ihren Jura-Master könnte sie auf der Columbia ...

GRATISESSEN FÜR MILLIONÄRE
Min Jin Lee

Casey Han ist die unangepasste Tochter koreanischer Einwanderer mit einem Princeton Bachelor Degree in der Tasche.
Ihren Jura-Master könnte sie auf der Columbia University machen, zumindest wurde sie dort angenommen, aber Casey kann sich nicht dazu aufraffen, diesen anzutreten. Vielmehr jobbt sie unterbezahlt in einem Modekaufhaus und verkauft Hüte.
Ihre Eltern, die ihr Geld hart erarbeiten und einen Waschsalon in New York führen, haben für ihre Unentschlossenheit kein Verständnis. Casey weiß, dass sie einen gut bezahlten Job braucht, alleine schon um die hohen Schulkredite und Schulden zurückzuzahlen, aber auch um ihre Eltern später im Alter, wie es nach koreanischen Traditionen typisch ist, zu unterstützen.

Zwei Generationen im Konflikt:
Eltern, die auf jede Freude in ihrem eigenen Leben verzichten und jedes Geldstück zweimal umdrehen, damit die Kinder es einmal besser im Leben haben und Kinder, die über ihre Verhältnisse leben und mehr ausgeben als verdienen und sich zusätzlich auch noch dafür schämen, dass die Eltern hart arbeiten und keine reichen Millionäre sind.
Dabei ist Casey alles andere als faul. Sie arbeitet jeden Tag - teilweise bis in die Nacht und auch an den Wochenenden, aber ihre teure Kleidung und Lebensstil stehen in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen.
Als Casey den Eltern dann auch noch einen weißen Amerikaner als Verlobten präsentiert, verweist ihr Vater sie des Hauses.
Casey ist ab jetzt auf sich alleine gestellt und fällt hart ...

Ach, das war ja mal ein schöner dicker Schmöker mit kurzweiligen 840 Seiten.
Ich habe ein wenig mit dieser jungen, stolzen Casey gelitten. Eine junge Dame, die so hart arbeitet, so viele Chancen geboten bekommt und keine ergreift.
Ganz besonders hat mir hier der tiefe Einblick in die koreanische, traditionelle Lebenskultur gefallen.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und auch wenn ich denke, dass dem Buch 150 Seiten weniger gut gestanden hätten, habe ich mich nicht auf einer einzigen Seite gelangweilt.
Die Nullen der Gehältern / Boni der Wall Street Broker sind mir nur so um die Ohren geflogen, das Ende hätte ich mir ein wenig schöner gewünscht.

Wer schöne Familiengeschichten mag und keine Angst vor großen Shoppingrechnungen hat, der sollte unbedingt dieses Buch lesen.
5 / 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2023

Einblicke in das Leben von koreanischen Einwanderer

0

Das Cover fand ich schon mal gleich schön-die vielen schönen Teller ,teilweise zerbrochen.Ein Kochbuch ist es auf keinen Fall-sondern die Geschichte von Casey Han Tochter koreanischer Einwanderer mit einem ...

Das Cover fand ich schon mal gleich schön-die vielen schönen Teller ,teilweise zerbrochen.Ein Kochbuch ist es auf keinen Fall-sondern die Geschichte von Casey Han Tochter koreanischer Einwanderer mit einem Princeton Bachelor Degree in der Tasche.Ihren Jura-Master könnte sie auf der Columbia University machen, sie wurde dort angenommen, aber Casey kann sich nicht dazu endschließen. Casey Han jobbt unterbezahlt in einem Modekaufhaus und verkauft Hüte.
Ihre Eltern, die ihr Geld hart erarbeitet haben und einen Waschsalon in New York führen,sie haben für ihre Unentschlossenheit kein Verständnis. Casey weiß sie braucht einen guten,sehr gut bezahlten Job um ihren Eltern die hohen Schulkredite und Schulden zurückzuzahlen zu können.Und für sie im Alter gut sorgen zu können,wie es nach koreanischen Traditionen typisch ist…
Ich fand die Gesichte ganz interrisannt,mit 840 Seiten ganz schön dick und manchmal zu langezogen-gerne 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2023

Zeitloser Gesellschaftsroman mit kleineren Schwächen

0

„𝘌𝘩𝘳𝘨𝘦𝘪𝘻𝘪𝘨, 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘪𝘦𝘳𝘵, 𝘧𝘦𝘴𝘴𝘦𝘭𝘯𝘥. 𝘌𝘪𝘯 𝘉𝘶𝘤𝘩, 𝘥𝘢𝘴 𝘮𝘢𝘯 𝘴𝘰 𝘩𝘪𝘯𝘨𝘦𝘳𝘪𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘭𝘪𝘯𝘨𝘵 𝘸𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘬𝘭𝘢𝘴𝘴𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘙𝘰𝘮𝘢𝘯 𝘢𝘶𝘴 𝘥𝘦𝘮 19. 𝘑𝘢𝘩𝘳𝘩𝘶𝘯𝘥𝘦𝘳𝘵.“

💵 Ich hole mir für den Einstieg in diese Rezension Hilfe von der New ...

„𝘌𝘩𝘳𝘨𝘦𝘪𝘻𝘪𝘨, 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘪𝘦𝘳𝘵, 𝘧𝘦𝘴𝘴𝘦𝘭𝘯𝘥. 𝘌𝘪𝘯 𝘉𝘶𝘤𝘩, 𝘥𝘢𝘴 𝘮𝘢𝘯 𝘴𝘰 𝘩𝘪𝘯𝘨𝘦𝘳𝘪𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘭𝘪𝘯𝘨𝘵 𝘸𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘬𝘭𝘢𝘴𝘴𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘙𝘰𝘮𝘢𝘯 𝘢𝘶𝘴 𝘥𝘦𝘮 19. 𝘑𝘢𝘩𝘳𝘩𝘶𝘯𝘥𝘦𝘳𝘵.“

💵 Ich hole mir für den Einstieg in diese Rezension Hilfe von der New York Times, auch wenn ich diesem Blurb nur teilweise zustimmen kann.
„Hingerissen verschlingen“ würde ich für mein Lesen als Euphemismus bezeichnen, auch wenn das für die 800 Seiten natürlich ein Traum gewesen wäre.

💵 Ja, es ist ein zeitloser großer Gesellschaftsroman, der auf vielen Ebenen Zugangsmöglichkeiten bietet und der im Original bereits 2007 erschienen ist.
Min Jin Lee behandelt in ihrem Roman „Gratisessen für Millionäre“ nicht nur verschieden gesellschaftlich relevante Themen sondern auch die individuelle Entwicklung verschiedener Charaktere.
Ihre Protagonistin Casey ist die Tochter koreanischer Einwanderer, die sich in New York durchkämpfen müssen. Ich mag die Figur Casey sehr gern, sie ist stolz und unkonventionell und versucht die schwierige Balance zwischen den Traditionen ihrer Eltern und koreanischen Community und der eigenen Verwirklichung. Als ihr Vater ihr noch mit über 20 vorschreiben will, wenn sie daten darf und wie ihre berufliche Zukunft auszusehen hat, kommt es zum harten Bruch und Casey verliert die Unterstützung ihrer Familie.

💵 Doch im kapitalistischen New York ist der amerikanische Traum teuer. Min Jin Lee, selbst in Südkorea geboren und als Kind in die USA immigriert, schildert anhand ihrer detailliert ausgestalteten Charaktere und deren Schicksale die engen Grenzen einer gnadenlosen Klassengesellschaft.
Auch Casey muss realisieren, dass trotz allen Fleißes und Anstrengungen der unausgesprochene antiasiatische Rassismus und die Fetischierung asiatischer Menschen eine gläserne Decke bilden.
💵 Um zu überleben und im Leben vorwärts zu kommen, muss Casey immer wieder Hilfe von anderen Menschen annehmen, was ihr zuwider ist. Denn auch gern gegebene Hilfe kommt immer mit einem Preisschild.

„Und warum tust du so, als ob arme Menschen keine Wahl haben dürfen? Muss ich denn immer nehmen, was mir angeboten wird? Muss ich immer dankbar sein?“

💵 Aber ist das wirklich so, oder steht Casey einfach ihr Stolz und ihre Angst vor Abhängigkeit im Weg. Das ist eine der vielen Fragen, die Min Jin Lee sehr subtil zwischen den Zeilen einbaut. Vordergründig scheint es eher um die Frage zu gehen, wer auf wen steht und vor allem, wer wen heiratet oder auch nicht.
Heiraten scheint DAS große Thema nicht nur in der koreanischen Gemeinschaft, sondern auch für die amerikanischen Figuren der Upper Class dreht sich alles um den kleinen Ring am Finger. Ebenfalls viel Raum in dem Gesamttableau nimmt Optik und Mode ein. Ganze Abschnitte drehen sich um das delikate Aussehen und das modische Auftreten der Beteiligten. Spoiler: da trägt keine*r eine Leggins.
Mir ist klar, das Min Jin Lee diese Beschreibungen und Themen als Stilmittel einsetzt um die Klassenunterschiede zu verdeutlichen, aber während dieser Ausschweifungen geht bei mir deutlich an Spannung verloren. Auch das Frauenbild, vielleicht dem Erscheinungsjahr des Originals 2007 geschuldet, wirkt alles andere als zeitgemäß.

💵 Literarisch ist in meinen Augen Luft nach oben. Der Schreibstil zeichnet sich nicht durch schreiberische Finesse aus, lässt sich aber angenehm und flüssig lesen. Störend empfinde ich die permanenten Perspektivenwechsel, oft sogar in der gleichen Szene. Das erspart mir zwar das Denken, determiniert aber auch die Figuren und lässt wenig Raum für Fantasie.

💵 Ich las den Roman gerne wegen der detaillierten Einblicke in die US-koreanischen Community und der gut gezeichneten Figuren, aber auf Grund meiner (sehr individuell empfundenen) Kritikpunkte blieb die ganz große Begeisterung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere