Cover-Bild Lichter als der Tag
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 18.07.2017
  • ISBN: 9783895614088
Mirko Bonné

Lichter als der Tag

Roman
Raimund Merz kennt Moritz und Floriane von Kindheit an. Ihr Lebensmittelpunkt ist ein wilder Garten am Dorfrand. Als Inger zu ihnen stößt, die Tochter eines dänischen Künstlers, bilden die vier eine verschworene Gemeinschaft, bis sich beide Jungen in das Mädchen verlieben. Inger entscheidet sich für Moritz, Raimund und die ehrgeizige Floriane werden ebenfalls ein Paar. Jahre später kreuzen sich die Wege der vier erneut – für Raimund die Chance, sich der Leere seines Lebens ohne Inger zu vergegenwärtigen. Verzweifelt sucht er nach einem Weg zurück zu sich selbst und zu einer Aussöhnung mit der Vergangenheit. In einem furiosen Finale bricht er auf nach Lyon zu einem Gemälde, das ihn in Bann zieht wie in der Kindheit der wilde Garten.
Mirko Bonnés großer Liebesroman überträgt das ›Wahlverwandtschaften‹-Thema in die heutige Zeit. Er fragt nach Gründen von Entzweiung und Entfremdung und zeichnet dabei das ergreifende Porträt eines Mannes, der die Kraft findet, aus dem Schatten über seinem Dasein hinauszutreten. »Lichter als der Tag« eröffnet ihm und dem Leser den Schatz einer verschütteten Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2017

Ein Porträt eines Mannes auf der Suche nach seiner verloren gegangen Lebendigkeit und im Grunde ein wahrer Liebesroman.

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Mirko Bonne, Lichter als der Tag, Schöffling & Co. 2017, ISBN 978-3-89561-408-8

Dieser auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2017 nominierte Roman des in Hamburg lebenden Schriftstellers Mirko ...

Mirko Bonne, Lichter als der Tag, Schöffling & Co. 2017, ISBN 978-3-89561-408-8

Dieser auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2017 nominierte Roman des in Hamburg lebenden Schriftstellers Mirko Bonne erzählt die Geschichte von vier Menschen, die sich seit ihrer Jugend kennen und ihrer Freundschaft und Liebe zueinander. Raimund Merz, die Hauptperson, kennt seit seiner Kindheit Moritz und Floriane. Ein wilder Garten am Dorfrand ist nicht nur ihr regelmäßiger Treffpunkt, sondern so etwas wie Heimat für sie. Eine Tages stößt die Tochter eines dänischen Künstlers zu ihnen, Inger. Schnell ist sie integriert und die vier wachsen zu einer engen und verschworenen Gemeinschaft zusammen, bis sich beide Jungen in Inger verlieben. Schlussendlich entscheidet sich Inger für Moritz und Raimund und Floriane werden auch ein Paar.

Eine tragische Geschichte findet vorerst ihren Abschluss, in der die Liebe für Verwirrung, Schmerz, Leid, Lust und Frust sorgt. Falsche Entscheidungen und Untätigkeit führen zu lange nachwirkenden Konsequenzen. Dabei trägt keiner eindeutig die Schuld – aber auch keiner der Vier ist wirklich unschuldig.

Doch es gibt ab da keinen Kontakt mehr. Eifersucht und Misstrauen auf Seiten Floris und ein unendlich tief vergrabener Schmerz bei Raimund verhindern dies zuverlässig.

Doch dann sieht Raimund viele Jahre später Inger wieder. Sie ist in die Stadt zurückgekehrt. Seit diesem Tag bricht die ganze Leere seines Lebens aus ihm heraus. Er sucht voller Schmerz und Sehnsucht nach einem Weg, der ihn endlich zu sich selbst zurückführt. Dabei spielen Kunst und die Bedeutung des Lichts eine immer wiederkehrende Rolle.
Flori spürt Raimunds Veränderung und vermutet richtig Inger dahinter. Doch Raimund geht seinen zunächst für den Leser unverständlichen Weg, der ihn bis nach Lyon führt zu einem Bild, das eine wichtige Bedeutung für ihn hat, die hier nicht verraten werden soll.

Der Roman Bonnes spielt mit Goethes Wahlverwandtschaftenthematik und erzählt die bewegende Geschichte eines Mannes, der konsequent seine Schatten abschüttelt und zu sich selbst finden will. Ein Porträt eines Mannes auf der Suche nach seiner verloren gegangen Lebendigkeit und im Grunde ein wahrer Liebesroman.


Veröffentlicht am 19.07.2018

Liebelei

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Die Personen sind gut und glaubwürdig dargestellt. Wie ist das mit der heimlichen Liebe die immer heimlich bleibt? Trotz Nähe und Gemeinsamkeiten. Ist die eigentliche Ehe gar keine Liebeshochzeit gewesen, ...

Die Personen sind gut und glaubwürdig dargestellt. Wie ist das mit der heimlichen Liebe die immer heimlich bleibt? Trotz Nähe und Gemeinsamkeiten. Ist die eigentliche Ehe gar keine Liebeshochzeit gewesen, sondern nur eine Trotzreaktion? Ist die erste Liebe auch dann die größte, wenn man eigentlich nicht richtig zusammen war. Ein tolles gefühlvolles Buch. Viele Fragen des Lebens werden gestellt ohne das sie beantwortet werden müssen.

PRINTY, LESTER, LAGASTIKER, BUCHLER

Veröffentlicht am 26.06.2019

Eine wundervolle Sprache für eine weniger beeindruckende Geschichte

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Raimund Merz, um die 50, Familienvater, Ehemann und lustloser Angestellter einer Wochenzeitung, sieht eines Tages überraschend von Weitem seine Jugendliebe Inger. Dies löst Ereignisse mit ungeahnten Konsequenzen ...

Raimund Merz, um die 50, Familienvater, Ehemann und lustloser Angestellter einer Wochenzeitung, sieht eines Tages überraschend von Weitem seine Jugendliebe Inger. Dies löst Ereignisse mit ungeahnten Konsequenzen aus, die Raimunds Leben vollständig auf den Kopf stellen. Nichts scheint mehr Bestand zu haben und nach einem intensiven Abtauchen in die Vergangenheit fasst er einen radikalen Entschluss.
Was mich an diesem Buch wirklich begeistert hat, ist die wunderbare Sprache des Autors. Ja, stellenweise klingt sie etwas gestelzt und bemüht, doch das ist nicht allzu häufig wie ich finde. Meist fand ich seinen Stil herrlich poetisch und die Bilder, die er heraufbeschwört, sehr aussagekräftig (zum Beispiel "... war er überzeugter gewesen, dass was er aus den Flaschen so lange weltvergessen in sich hineingoss, bis es wieder aus ihm herausfloss, gar nicht Wein war, sondern in Wahrheit Tränen."). Wenn jetzt noch die Geschichte gestimmt hätte, wäre dies ein grandioses Buch.
Aber mich haben fast alle der Mitwirkenden schlicht genervt. Dass Menschen eine falsche Entscheidung treffen und in dieser aus den unterschiedlichsten Gründen verharren - keine Frage, das ist garantiert keine Seltenheit. Aber was hier an den unterschiedlichsten Personen dargestellt wird, ist doch wirklich kaum glaubwürdig. Praktisch heiraten Alle in vollem Bewusstsein den falschen Menschen, den sie entweder nicht lieben oder genau wissen, dass er jemand andern sein Herz geschenkt hat. Der Protagonist harrt über Jahrzehnte in endloser Lethargie aus und ergeht sich in Selbstmitleid, seine Ehefrau holt sich ihre Befriedigung in der Karriere und züchtet ihre Wut; die wahre Liebe des 'Helden' ist traumatisiert und weiß deshalb nicht so recht, was sie will; und deren Ehemann muss das haben was er will, damit es kein Anderer bekommt. Wunderbar - und dann macht man noch einen auf Friede Freude Eierkuchen und gute Freundschaft. Was für ein Blödsinn! Aber immerhin alles in einer wirklich schönen Sprache.
Tja, damit ist es ein bisschen besser als der Durchschnitt (guter Stil ist nicht so häufig wie eine gute Geschichte, finde ich ), aber nicht wirklich des Lesens wert.