Cover-Bild Nachruf auf den Mond
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.09.2016
  • ISBN: 9783426304372
Nathan Filer

Nachruf auf den Mond

Roman
Eva Bonné (Übersetzer)

Der preisgekrönte Überraschungserfolg aus Großbritannien endlich im Taschenbuch!

Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf – und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot – und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Denn Matthew leidet an Schizophrenie …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein ungewöhnlich tiefgehender Roman

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Als Matthew gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder Simon einen Urlaub in Cornwall verbringt, geschieht etwas Schreckliches. Simon, der aufgrund seiner Krankheit unbeholfen ist, erleidet einen Unfall ...

Als Matthew gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder Simon einen Urlaub in Cornwall verbringt, geschieht etwas Schreckliches. Simon, der aufgrund seiner Krankheit unbeholfen ist, erleidet einen Unfall und stirbt. Von diesem Moment an gibt sich Matthew die Schuld am Tod des Bruders und zerbricht fast daran.
Zehn Jahre später weilt Matthew als Patient in einer Tagesklinik der Psychiatrie. Von dem tristen Klinikalltag genervt, beginnt er die damaligen Ereignisse aufzurollen und schreibt eine Geschichte, die von ihm und seinem Bruder Simon erzählt. Denn dieser ist in seinen Augen längst nicht tot. Jeden Tag hört und sieht er ihn. Und obwohl er weiß, dass Simons Stimme eine Nebenerscheinung seiner Krankheit ist, fühlt er sich ihm ganz nah.

„Nachruf auf den Mond“ ist eine aufwühlende Geschichte, die von dem 19-jährigen Matthew Homes erzählt, der den tragischen Tod seines Bruders nicht verwinden kann. Schließlich war er es, der den am Down Syndrom leidenden Simon in den Wald gelockt hat, wo er an den Folgen eines Unfalls starb. Nun, viele Jahre später ist er selbst an Schizophrenie erkrankt und schaut auf die damaligen Ereignisse zurück. Dabei ist es nicht nur Simons Tod, der sein Leben von Grund auf verändert hat. Auch das Leiden seiner Mutter und die Erkenntnis, dass seit der verhängnisvollen Nacht das Familienglück für immer zerbrochen ist, haben ihm ordentlich zugesetzt. Doch nicht nur darüber schreibt er. Auch sein eigener Leidensweg wird thematisiert und die Probleme, die eine psychische Erkrankung mit sich bringt.

Nathan Filer, der früher als Krankenpfleger in der psychiatrischen Klinik in Bristol tätig war, beschreibt in seinem Roman sehr einfühlsam, wie es ist, mit einem Trauma zu leben. So passt er sich in der Art zu schreiben an die oftmals verworrenen Gedankengänge von Matthew an und lässt ihn genauso konfus seine Geschichte erzählen, wie er sie in seiner Aufarbeitung durchlebt. Dabei wechseln sich Gedankensplitter aus der Vergangenheit mit gegenwärtigen Erlebnissen ab und werden mit aufkommenden Gefühlen durchmischt. In der Ichform aus der Sicht von Matthew erzählt, wirken die Ereignisse dadurch besonders intensiv. Auch dauert es eine Weile, bis der Leser wichtige Ereignisse und Zusammenhänge in die richtige Reihenfolge bringen kann. Dafür aber wird der mit einer sehr eindringlichen Erzählung belohnt, die ihn auch im Nachhinein noch lange beschäftigen wird.

Fazit:
"Nachruf auf den Mond" ist ein ungewöhnlicher Roman, der etwas ganz Besonderes ist und mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gelesen werden sollte, um das erkennen zu können.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Bewegend

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Ich habe das Buch auf Englisch lesen. Es war anfangs schwierig, in die Geschichte hineinzukommen, aber sie wird von Seite zu Seite spannender. Es ist ein sehr emotionales und bewegendes Buch - auf jeden ...

Ich habe das Buch auf Englisch lesen. Es war anfangs schwierig, in die Geschichte hineinzukommen, aber sie wird von Seite zu Seite spannender. Es ist ein sehr emotionales und bewegendes Buch - auf jeden Fall lesenswert!

Veröffentlicht am 16.03.2022

Keine einfache Lektüre

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Im Roman geht es um Matthew Holmes der in einer Psychiatrie sitzt und dort am Computer seine Geschichte aufschreibt. Dabei erfährt man schon auf den ersten paar Seiten, dass sein Bruder tot ist und Matthew ...

Im Roman geht es um Matthew Holmes der in einer Psychiatrie sitzt und dort am Computer seine Geschichte aufschreibt. Dabei erfährt man schon auf den ersten paar Seiten, dass sein Bruder tot ist und Matthew sich die Schuld daran gibt, was aber genau passiert ist und weshalb er in der Psychiatrie gelandet ist erfährt man erst nach und nach...

Kein leichtes Buch, welches man eben so weg lesen kann. Man muss sich Zeit dafür nehmen...eine Schwierigkeit ist der Schreibstil. Es ist eine geniale Idee aus Sicht eines psychisch kranken zu schreiben, der immer wieder von Thema zu Thema springt, plötzliche Seitensprünge entstehen oder der Leser wird sogar manchmal von Matthew direkt angesprochen. Das macht es einem aber auch nicht einfach das Buch zu lesen. Man muss sich sehr konzentrieren was Matthew schon erzählt hat und wann das war. Und ob man sich momentan in der jüngeren, der älteren Vergangenheit oder der Gegenwart befindet.

Die Geschichte ist ähnlich einer Zwiebel aufgebaut, bei der man erst viele Schichten abtragen muss um auf den Kern zu kommen. Trotzdem sehr lesenswert geschrieben.

1 Stern ziehe ich ab, da es mir manchmal ZU verworren war in welcher Zeit sich Matthew momentan befindet.

Das Cover passt ganz gut wenn man das Buch gelesen hat weiss man auch was Mond und Ameise zu bedeuten haben.

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Veröffentlicht am 13.03.2017

Nachruf auf den Mond

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Kurzbeschreibung

Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf – und die seines ...

Kurzbeschreibung

Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf – und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot – und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Denn Matthew leidet an Schizophrenie …
Rezension

Leise rieselt der Regen an die Fensterscheibe, an denen sich die Tropfen in einer geradförmigen Choreografie, ihren Weg nach unten bahnen. Der auf dem Tisch stehende Kaffee dampft und duftet herrlich. Der leckere Kuchen lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mit dem Gefühl vollkommener Zufriedenheit, widme ich mich meinem Gesprächspartner.

Matthew Homes sitzt mir mit einem breiten Grinsen gegenüber und erzählt mir aus seinem Leben. Von seinem Bruder Simon; der ja eigentlich Tod ist, seinen Eltern; die irgendwie seltsam sind, seiner Kindheit, über seinen Aufenthalt in einer Psychiatrischen Klinik und natürlich davon, wie er sich die Schuld an dem Tod seines Bruders gibt.

Genauso fühlte ich mich beim Lesen dieses Buches. Es kam mir so vor, als hätte Matthew Homes mir gegenüber gesessen und mir einfach so, bei einem netten Plausch seine Geschichte erzählt. Matthew berichtet gerne aus seinem Leben und das Ganze so, wie ihm ihm das gerade in den Sinn kommt. Unter Schizophrenie leidend, wird er in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen, in der er beginnt mit Hilfe von „Zwinker-Steve“ und einigen anderen seine Geschichte aufzuschreiben. Auch wenn die Geschichte oft etwas wirr zu sein scheint und die Kapitel oft zeitlich springen, schafft es Matthew, auf seine ganz eigene Art und Weise eine Geschichte zu erzählen. Nicht nur Matthew, sondern natürlich auch der Autor Nathan, schafft es mit einer großen Portion Humor und Charme, sowohl ernste als auch lustige Momente, dem Leser als Mattews selbstgeschriebene Geschichte näher zu bringen.

„Das ist mein Leben. Ich bin neunzehn Jahre alt, und das Einzige, worüber ich in meinem Leben frei bestimmen kann,
ist diese Geschichte und wie ich sie erzähle.
Allein schon deswegen will ich es nicht vermasseln.
Es wäre nett von Ihnen, wenigstens zu versuchen, mir zu vertrauen.“ (Seite 75)

Stilistisch ist es ein sehr außergwöhnliches Buch. So ändern sich z.B. die Schriftarten der einzelnen Kapitel. Je nachdem wo Matthew gerade war, als er seine Erzählung aufschrieb. So hatte er während seiner Zeit in der Klinik einen Computer zur Verfügung, jedoch hatte er zu Hause nur eine Schreibmaschine in Benutzung. Verschiedene Zeichnungen und Berichte runden das Ganze ab. Das Buch ist so gestaltet, dass man denkt, man würde eine Art Tagebuch in Händen halten. Matthew richtet sich direkt an den Leser und das nicht immer sehr freundlich.

Matthew ist ein durchaus kluger und sehr sensibler Mensch, der versucht sein Leben trotz des Schickssalschlags und seiner Krankheit so ironisch und zynisch zu sehen, wie es nur eben geht. Filer schafft es auf eine sehr sympathische Art und Weise, ein Bild der Krankheit Schizophrenie zu vermitteln. Oft verliert Matthew in seiner Erzählung den Bezug zur Realtiät und schweift in seine, eben kranke Welt ab. Dadurch wird die Erzählung aber nicht weniger ausdruckslos.
Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich bei Nathan Filers „Nachruf auf den Mond“ um einen unterhaltsamen, authentischen, eindrucksvollen und auch trauriger Roman handelt. Hin und wieder ein wenig zu verwirrend, aber trotzdem ein Roman der zum Nachdenken anregt und einem eine Krankheit auf eine andere Weise näherbringt, als man es erwarten würde.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Leider so gar nicht mein Fall.

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„Costa Book of the Year“. 2013. Große Erwarten und dann ein tiefer Fall. Jedenfalls bei mir. Passend zum Titel.

Ein 19jähriger Junge, Matthew, untergebracht in einer Einrichtung, weil er Stimmen hört ...

„Costa Book of the Year“. 2013. Große Erwarten und dann ein tiefer Fall. Jedenfalls bei mir. Passend zum Titel.

Ein 19jähriger Junge, Matthew, untergebracht in einer Einrichtung, weil er Stimmen hört erzählt. Von sich, von seiner aktuellen Situation, den Jahren davor. Dem tragischen Unfall – dem „shock of the fall“ – bei dem sein älterer Bruder ums Leben kam, für dessen Tod er sich verantwortlich fühlt. In vielen Abschnitten und Ausschnitten erfährt der Leser von seiner Krankheit, seiner Familie, seinen Freundschaften und vor Allem von seiner Beziehung zu Simon, seinem Bruder.

Matthew hat im Verlauf seiner Erzählungen immer größere Probleme, die Welt in seinem Kopf mit der Realen in Einklang zu bringen, kämpft mit sich, seiner Situation. Und seinen Erinnerungen.

Um dann in einer fast plötzlichen Wendung doch zu einem verhältnismäßig positiven weiteren Weg zu finden.

Mich hat das Thema sehr gereizt und ich habe mich mit großen Erwartungen an „das Buch des Jahres“ gesetzt. Und dann ist etwas passiert, was vermutlich großen Literaturkritikern nicht passieren kann. Ich sage es platt: Ich kann das Buch nicht leiden.

Eine rein emotionale, persönliche, geschmackliche Sache. Ich habe mich unfassbar schwer getan damit, das Buch überhaupt zu Ende zu lesen. Der Schreibstil, das WIE, alles in mir hat sich gesträubt, weiterzulesen. Ich habe keinen Bezug zum Erzähler aufbauen können obwohl mich der Fort- und Ausgang der Geschichte interessiert hat. Ich habe keinerlei emotionale Verbindung zu der an sich tragischen Situation finden können und muss gestehen, dass ich froh war, hinterher die letzten Seiten umblättern zu können. Leider war das Buch absolut nicht mein Fall, und das, wo ich eigentlich diese Thematik sehr spannend finde.