Cover-Bild Das Finkenmädchen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.05.2018
  • ISBN: 9783732555963
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Nicole Trope

Das Finkenmädchen

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

Fünfundzwanzig Jahre hat Felicity ihre ehemalige Nachbarin Rose nicht mehr gesehen. Aber an jedem einzelnen Tag hat sie an sie gedacht, und mit jedem Tag ist ihre Wut größer geworden. Denn Felicity war damals klein, und Rose war groß. Rose hätte sie beschützen und ihr helfen müssen. Stattdessen hat sie einfach weggesehen, und jetzt scheint sie sich an nichts mehr zu erinnern. Aber Felicity wird ihrer Erinnerung schon auf die Sprünge helfen - und dafür sorgen, dass sie für ihre Fehler bezahlt ...


Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2018

Das Finkenmädchen

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Nicole Trope - Das Finkenmädchen
eBook - 353 Seiten

Das hier ist wahrlich keine leichte Kost, das Thema ist einfach viel zu schwierig für mal eben zwischendurch.
Doch trotz des schwierigen Themas hat ...

Nicole Trope - Das Finkenmädchen
eBook - 353 Seiten

Das hier ist wahrlich keine leichte Kost, das Thema ist einfach viel zu schwierig für mal eben zwischendurch.
Doch trotz des schwierigen Themas hat die Autorin es geschafft, die Seiten spannend und lesenswert zu gestalten.
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und flüssig zu lesen, lediglich die Kapitel sind mitunter sehr lang.
Geschrieben wird die Geschichte abwechselnd aus zwei Perspektiven - und wirklich bewundernswert fand ich, dass man nach wenigen gelesenen Worten immer wusste, wer von beiden gerade dran war.
Da war zum einen Felicity - am Schreibstil erkennbar durch die einfachen Sätze, auf denkbar grausame Weise von der Mutter vernachlässigt und vom Nachbarn der Kindheit beraubt.
Und auf der anderen Seite Rose - ihr Erzählstil ist gekennzeichnet durch komplexere Sätze, die zum Schutz ihres Wohlstands lieber einmal mehr weggesehen hat, als sie hätte hinsehen müssen.
Der Leser erfährt hier nach und nach die ganze Geschichte in ihrer vollen Grausamkeit.
Die Autorin schafft es zum einen ganz wunderbar, die verletzte aber doch starke Persönlichkeit von Felicity zu zeigen, wie sie sich selbst als Mutter verhält, wie sie es unbedingt besser machen will, aber auch wie sie als Kind empfunden hat, wie sie die Welt und die Personen um sie herum wahrgenommen hat.
Zum anderen haben wir hier aber auch Rose, die weggeschaut hat - obwohl dieses Verhalten damals wie heute sträflich ist, erfährt der Leser detailliert, wie es überhaupt so weit kommen konnte, warum sie das Verhalten nicht hinterfragt hat, wie sie im Nachhinein darüber denkt und wie es sie verändert hat.
Die Zwiespältigkeit schafft die Autorin in meinen Augen wirklich meisterhaft.
Das Buch regt zum Nachdenken an - was würde man selbst tun? Würde man wegsehen? Oder einschreiten?

* digitales Rezensionsexemplar von NetGalley & Bastei Lübbe

Veröffentlicht am 03.06.2018

Ergreifend

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Das Finkenmädchen ist ein fesselnder und berührender Roman mit ernstem Thema. Das Cover sieht so idyllisch und friedlich aus, aber der Inhalt hat es in sich.

Es gibt zwei Icherzählerinnen, die sich abwechseln. ...

Das Finkenmädchen ist ein fesselnder und berührender Roman mit ernstem Thema. Das Cover sieht so idyllisch und friedlich aus, aber der Inhalt hat es in sich.

Es gibt zwei Icherzählerinnen, die sich abwechseln. Nur da sehe ich ein Problem, man muss aufpassen, das man den Wechsel gleich bemerkt.

Vor 25 Jahren war Felicity ein kleines 8jähriges Kind und wurde von ihrer Mutter oft zu den Nachbarn geschickt.
Die Nachbarin Rose, die Witwe des berühmten Chowmaster Simon, lies sie immer mit ihrem Mann bei den Finkengehegen allein.
Jetzt treffen sie sich im Gefängnis wieder, aber Rose erkennt Felicity nicht. Die nennt sich hier Birdie und ist voller Hass auf Rose. Keiner hatte ihr zugehört.
Der Roman beschreibt Kinder, die um ihre Kindheit betrogen wurden. Ich wünsche niemanden so eine Erfahrung.

Die Autorin Nicole Trope versteht es uns mit viel Gefühl alle Eindrücke zu vermitteln. Dieser Roman besteht aus einer ergreifenden Geschichte, empfehlenswert

Veröffentlicht am 19.09.2018

Eine brührende und nachhaltige Geschichte

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Der Verlag bezeichnet das Buch als Frauenroman aber ich empfinde die Geschichte eher als Spannungsroman über eine tragische Kindheit. Hier wird nicht nur Kindesmissbrauch thematisiert sondern es geht vor ...

Der Verlag bezeichnet das Buch als Frauenroman aber ich empfinde die Geschichte eher als Spannungsroman über eine tragische Kindheit. Hier wird nicht nur Kindesmissbrauch thematisiert sondern es geht vor allem um Schuld, Reue und Sühne aller Beteiligten als Folge jahrelanger Übergriffe.
Der Roman beschreibt das Leben zweier Frauen, das unterschiedlicher nicht sein können. Dafür verwendet die Autorin 2 Schreibstile um die beiden Hauptcharakteren zu formen und Ihre Besonderheiten zu unterstreichen. Speziell die Sicht der Ehefrau des Täters finde ich sehr außergewöhnlich und interessant. Dadurch werden Fragen wie „ was hätte Sie mitbekommen müssen“ oder „trägt Sie Mitschuld?“, solche die man aus den Medien ja kennt, aufgegriffen, und erhält die Chance diese für sich zu erörtern.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass der Schreibstil trotz seiner Vielseitigkeit und des emotionalen Themas ein bisschen zu flach und ausdrucksarm war. Vor allem am Ende habe ich einen emotionalen Knall vermisst.
Die Geschichte und die Ausarbeitung der Thematik hat mir aber sehr gut gefallen. Die Charakteren sind realitätsnah beschrieben und Ihre Handlungen sind meiner Meinung nach sehr authentisch. Es gibt einige Stellen im Buch die erschreckend und auch grausam sind obwohl Sie nicht im Detail beschrieben werden. Aber ich denke, dass dies dieses erschütternde Thema einfach mit sich bringt.
Das Cover und der Klappentext wollten auf den ersten Blick für mich nicht zusammenpassen aber jetzt, am Ende der Geschichte, finde ich die Finken und die Farbenpracht großartig ausgewählt. Die Geschichte hinterlässt mich nachdenklich, hoffnungsvoll und traurig zugleich.