Cover-Bild Wir hatten nix, nur Umlaute
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Genre: Weitere Themen / Humor, Satire, Kabarett
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 02.01.2013
  • ISBN: 9783499629631
Nils Heinrich

Wir hatten nix, nur Umlaute

Meine Kreisstadtjugend mit Systemwechsel
1990. Alles geht mal vorbei. Man soll aufhören, wenn es am ätzendsten ist.
Staatliche Wehrerziehung und evangelischer Posauenchor, real existierender Sozialismus contra Westfernsehen, Harz-Urlaube mit der buckligen Familie und Überfluss an Eierschecke: Wenn man wie Nils Heinrich als pubertierender Jugendlicher in der abgehängten Ost-Provinz aufgewachsen ist, lernt man, mental flexibel zu werden. Mit äußerst spitzer Zunge erzählt er, wie es war, damals, in dem Land, das früher «Drüben» hieß - und was nach der Wende aus ihm und seiner Heimat wurde.

«Wenn Comedians oder Komiker Bücher schreiben, ist gemeinhin Vorsicht geboten, weil es sich oft nur um eine Zweitverwertung bereits abgespielten, verschorften Bühnenmaterials handelt. Umso größer ist die Freude, wenn dann einer von ihnen, Nils Heinrich, ein Buch verfertigt, das neu und lesenswert ist. Letzteres unter anderem deshalb, weil der Autor die seltene Kunst beherrscht, auf komische Art und Weise von nicht immer komischen Dingen zu erzählen.» (Jochen Malmsheimer)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Ostalgie pur

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So, nun endlich meine Rezension zu diesem überaus fantastischen Büchlein.
Zum Inhalt: Von Ostalgie hält er nicht viel. Nils Heinrich war 18, als die Mauer fiel, und erzählt hier mit intelligentem, galligem ...

So, nun endlich meine Rezension zu diesem überaus fantastischen Büchlein.
Zum Inhalt: Von Ostalgie hält er nicht viel. Nils Heinrich war 18, als die Mauer fiel, und erzählt hier mit intelligentem, galligem Wortwitz von den Alltags-Erlebnissen eines pubertierenden Provinzjugendlichen in der DDR – zwischen Junger Gemeinde und staatlicher Wehrerziehung, evangelischem Posaunenchor und FDJ-Jugendtanz. Mit spitzer Zunge erzählt er aber auch, was nach der Wende aus seiner Ostheimat geworden ist und wie er heute zum Westen steht.
Meine Meinung: Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gewonnen und mich von Anfang an unglaublich darauf gefreut. Ich stamme selbst aus der ehemaligen DDR und bin stets interessiert daran zu hören oder eben zu lesen, wie andere diese Zeit empfanden.
"Wie hatten ja nix, nur Umlaute" ist ein unglaublich tolles Buch, welches mich schon nach den ersten Seiten überzeugt hat. So werden mit viel Witz, Charme und einer großen Portion Ironie einige Seiten bzw. Themen der ehemaligen DDR beschrieben/ behandelt. Der Schreibstil ist klar und einfach, das Buch super strukturiert und die einzelnen Kapitel behandeln jeweils einen anderen Aspekt. Das Fernsehen, das Leben als Jungpionier, Ferienlager, Essgewohnheiten etc. Neben den permanenten Angriffen auf die Lachmuskeln ist dieses Werk trotzdem lehrreich und bringt jüngeren Generationen das Leben im "Osten" auf äußerst dynamische Art und Weise nah, während ältere Generationen schmunzelnd in Erinnerungen schwelgen.
Ein meiner Meinung nach wirklich gelungenes Buch, welches auch die Schattenseiten auf humorvolle Art und Weise beleuchtet.
Ich habe gelacht, teilweise bis mir die Tränen kamen, in Erinnerungen geschwelgt, Vergleiche und Parallelen gezogen und mich bis zum Ende hin bestens unterhalten gefühlt.
Alles in Allem ein Buch, das ich vorbehaltlos empfehlen kann und das man definitiv immer wieder lesen könnte.