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Veröffentlicht am 28.06.2021

Sehr spannendes Krimidebüt

Masken
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"Masken" ist das Krimidebüt von Yvonne Quasdorf. Und damit haut die Autorin gleich mächtig auf die Pauke. Das Wort "Psychokrimi" und der Klappentext haben mich direkt neugierig gemacht. Ich habe nur die ...

"Masken" ist das Krimidebüt von Yvonne Quasdorf. Und damit haut die Autorin gleich mächtig auf die Pauke. Das Wort "Psychokrimi" und der Klappentext haben mich direkt neugierig gemacht. Ich habe nur die ersten Sätze gelesen und war drin. Gleich mit dem Prolog hat die Autorin es geschafft, mich zu fesseln. Mitten rein ins Geschehen. Rauf auf die Gefühlsachterbahn. Und so ging es weiter. Die Story hat gehörig Pfeffer im Arsch. Der Spannungsbogen setzt ganz weit oben an. Und dieses Level wird gehalten.
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Die zentrale Frage: Wer ist der Joe Black-Killer? Was ist das für ein Typ, der seine Opfer auf einem Datingportal findet und bei der ersten Verabredung brutal umbringt? Der Täter hat kein festes Beuteschema. Und er eskaliert zusehends…
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Vor allem haben mir die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven gefallen. Sie sorgen für Abwechslung. Sie machen die Story vielschichtig. Sie bringen den besonderen Kick und ganz viel Psycho. Im Mittelpunkt stehen Alex, Konstantin und Celine. Die Charaktere haben mich echt begeistert. Psychologisch toll gezeichnet, mit Tiefgang und vielen Dimensionen. Drei Individuen. Drei Leben. Drei Schicksale. Hier kreuzen sich Wege und werden geschickt miteinander verwoben. Viele Fragen kommen auf. Verdächtigungen ergeben sich von ganz allein. Ich bin einer Ahnung hinterhergejagt. Und dann kam der überraschende Twist mit einer rasanten und nervenaufreibenden Auflösung.
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Fazit: "Masken" ist ein gelungenes Debüt. Ein Psychokrimi, der dieses Label auch verdient. Gut geschrieben und durchdacht. Temporeich und spannend. Intensiv und überzeugend. Ich kann gar nicht anders, als eine absolute Leseempfehlung auszusprechen.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Typischer Winkelmann-Thrill

Die Karte
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"Vier tote Frauen und Jens steht da, wie ein Depp" (Zitat Kapitel 6). Und der Leser mit ihm. Andreas Winkelmann legt in "Die Karte" wieder unzählige Fährten, denen man folgt - die sich aber allesamt als ...

"Vier tote Frauen und Jens steht da, wie ein Depp" (Zitat Kapitel 6). Und der Leser mit ihm. Andreas Winkelmann legt in "Die Karte" wieder unzählige Fährten, denen man folgt - die sich aber allesamt als falsch entpuppen. Mehr als einmal ist nichts so, wie es scheint. Und schon findet der Fitness Tracker-Killer sein nächstes Opfer…
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Zunächst verleihe ich Andreas Winkelmann den Titel "Meister des Intros". Jedes seiner Bücher beginnt mit einem grausam-faszinierenden Szenario, dass ihm die volle Aufmerksamkeit der Leser sichert. Auch in "Die Karte" gibt es gleich wieder voll auf die 12. Im weiteren Verlauf setzt Winkelmann genau an den richtigen Stellen Spitzen und Wendungen, um den Leser bei der Stange zu halten. Ermittler Jens Kerner ist ein sympathischer Held, mit dem man als Leser/Hörer richtig mitleidet. Der Story fehlt es nicht an Drama und Action. So wie man es von Winkelmann eben kennt und erwartet.
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Ich habe mich bei "Die Karte" diesmal für die Hörbuch-Fassung entschieden. Gelesen von Charles Rettinghaus, der mich mit seiner charismatischen Stimme durch die Story geführt hat. Rettinghaus intoniert perfekt und spielt die ganze Sprecher-Range aus - von nüchtern-sachlich, über gefühlvoll-empathisch bis hin zu wahnsinnig-kaltblütig. Damit gibt er dem Buch für meinen Geschmack die bestmögliche Hör-Anmutung. "Die Karte" bietet typische Thriller-Spannung a la Winkelmann. Als Hörbuch ist der Thriller ein abwechslungsreich vorgetragenes Hörerlebnis.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Gut geplotteter und spannender Thriller

Todeskalt
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Darum geht's: Der verzweifelte Anruf einer alten Freundin führt Kriminalpsychologin Caro Löwenstein nach Oberweildorf. Dort angekommen, fehlt von Melanie jede Spur. Dafür findet Caro die Leiche einer jungen ...

Darum geht's: Der verzweifelte Anruf einer alten Freundin führt Kriminalpsychologin Caro Löwenstein nach Oberweildorf. Dort angekommen, fehlt von Melanie jede Spur. Dafür findet Caro die Leiche einer jungen Frau. Es ist nicht der einzige mysteriöse Todesfall. Die Dorfgemeinschaft glaubt, dass die "Erlöserin" umgeht...
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WOW! Kurze Kapitel. Schnelle Perspektivwechsel. Eine dichte Story. Psychologisch ausgefeilt. Kurzum: "Todeskalt" ist einfach gut geplottet. An diesem Buch gibt es für mich rein gar nichts auszusetzen. Für meinen Geschmack stimmt hier einfach alles. Der Thriller lässt dem Leser keine Verschnaufpause. Sofort baut sich eine tolle Atmosphäre auf. Ein Schuss Mystik, Grusel und viele Geheimnisse sorgen für Spannung.
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Die Charaktere im Buch haben mir auch so richtig gut gefallen. Das Privatleben der Ermittler Löwenstein, Berger und Darling spielt eine große Rolle. Ihre Schicksale, Erlebnisse und Gefühle sind aber zu keinem Zeitpunkt zu viel oder gar ein Fremdkörper. Ganz im Gegenteil ist alles stimmig in den Plot eingearbeitet. Die Elemente greifen ineinander und bilden eine Einheit.
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Fazit: "Todeskalt" hat mich von der Eingangsszene bis zum Showdown begeistert. Der Thriller liest sich so weg. Ich habe wirklich nichts zu kritisieren. Tempo, Wendungen, Atmo, Figuren - alles passt! Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen. Von mir gibt's für "Todeskalt" eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Spritziger Chick-Lit-Roman

Verreisen mit Urne
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Auf der Suche nach passender Lektüre bei Sonne und steigenden Temperaturen habe ich zum Chick-Lit-Roman "Verreisen mit Urne" gegriffen. "Chick-Lit" musste ich tatsächlich erst mal googeln. Es bedeutet ...

Auf der Suche nach passender Lektüre bei Sonne und steigenden Temperaturen habe ich zum Chick-Lit-Roman "Verreisen mit Urne" gegriffen. "Chick-Lit" musste ich tatsächlich erst mal googeln. Es bedeutet soviel wie "Tussi-Literatur“ und bezeichnet seichte Literatur über oder für junge Frauen. Lasst euch von diesem doofen Label bitte nicht abschrecken. Tatsächlich ist "Verreisen mit Urne" zwar locker, leicht und gut nebenbei zu lesen. Dabei ist der Roman aber auch unglaublich witzig und warmherzig.
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"Verreisen mit Urne" funktioniert nach dem Stolz und Vorurteil-Prinzip. Beim Lesen musste ich oft an meinen Lieblingsklassiker von Jane Austen denken. Die Protagonisten Louise Moore und Rick Wyndham sind moderne Interpretationen von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy. Louise ist eine abgebrannte Journalistin. Rick ist ein hochnäsiger Millionär. Gemeinsam müssen sie eine Reise quer durch Europa antreten, an deren Ende sie ein Erbe erwartet. Das ganze wird zum irren Roadtrip, auf dem viel unerwartetes passiert und beide ihr voreingenommenes Bild voneinander immer mehr relativieren müssen.
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Okay, man weiß eigentlich von Anfang an, auf welches Happy End "Verreisen mit Urne" hinausläuft. Sandra Schipper hat den Weg dahin aber sehr unterhaltsam verpackt und ausgestaltet. Der Plot ist ungekünstelt-humorvoll. Flotte Dialoge und kuriose Szenen haben mich in einer Tour zum Schmunzeln und Lachen gebracht.
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Fazit: Genau so was brauchte ich gerade. "Verreisen mit Urne" hat voll meinen Lesenerv getroffen. Natürlich hat mich allein schon das farblich so schön gestaltete Cover angezogen. Da bin ich eben doch "Tussi". Ansonsten hatte ich aufgrund des Labels "Chick-Lit" die Befürchtung, dass der Inhalt ziemlich platt und belanglos sein könnte. Das trifft aber nicht zu. "Verreisen mit Urne" ist ein sympathischer, wendungsreicher und positiver Sommerroman. Der Roman war für mich ein großer Lesespaß. Eine Auszeit vom Alltag. Ich hoffe, dass Sandra Schipper noch mehr solcher Geschichten in Petto hat.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Absoluter Klassiker

Menschen im Hotel
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Ich kannte den Film und hatte mir vor Jahren mal eine Hörbuchversion zugelegt. Gelesen habe ich das Buch jetzt tatsächlich zum ersten Mal. Und ich habe es verschlungen.


Das Aufeinandertreffen Menschen ...

Ich kannte den Film und hatte mir vor Jahren mal eine Hörbuchversion zugelegt. Gelesen habe ich das Buch jetzt tatsächlich zum ersten Mal. Und ich habe es verschlungen.


Das Aufeinandertreffen Menschen ganz unterschiedlicher Couleur im Berliner Grand Hotel, ist von Vicki Baum einfach wundervoll eingefangen. Die Figuren und ihre Schicksale sind ganz wunderbar und berührend eingefangen. Der Roman hat den nötigen Mix aus Schwere und Leichtigkeit. Story und Atmosphäre haben nichts an Faszination verloren. Es geht um Krisen, Träume und Enttäuschungen. Themen, die sich nie abnutzen. Der Erzählstil ist voller Poesie - und dabei erstaunlich gut lesbar, obwohl bereits 1929 geschrieben.


"Menschen im Hotel" ist eine Zeit- und Gesellschaftsreise und Kopfkino pur. Hier muss man keine Scheu vor klassischer Literatur haben. Das Buch hat es absolut verdient, neu entdeckt und immer wieder gelesen zu werden. Ich finde es grandios!

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