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Veröffentlicht am 09.12.2020

Gänsehaut garantiert

Creszentia (11 Schauergeschichten)
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„Creszentia“ ist eine spannende Sammlung von 11 Schauergeschichten. Mir hat besonders gefallen, dass das Thema ganz unterschiedlich interpretiert wird, also nicht nur 08/15 Geistergeschichten. Erstaunlich ...

„Creszentia“ ist eine spannende Sammlung von 11 Schauergeschichten. Mir hat besonders gefallen, dass das Thema ganz unterschiedlich interpretiert wird, also nicht nur 08/15 Geistergeschichten. Erstaunlich finde ich die verschiedenen Schreibstile. Der Autor hat sich echt ausgetobt und viel experimentiert. Ich mag das sehr, wenn man nicht schon von Beginn an weiß, wie die nächste Geschichte aufgebaut ist.

Unter den 11 Stories sind einige richtige Kracher dabei. Die Atmosphäre erinnert teilweise an große Werke von H.P. Lovecraft oder Bram Stokers „Dracula“. Das hat mich echt verblüfft, denn so etwas hatte ich dann tatsächlich nicht erwartet.

Wenn man knallharten Horror und Blut erwartet, ist man hier definitiv verkehrt und sollte sich das zweimal überlegen. Wer aber Geschichten mit unheilvoller Grundstimmung sucht ist hier genau richtig. Wobei … es gibt eine Story die gehört für mich ganz klar zum Genre Horror, diese passt trotzdem super in die Sammlung, denn gerade diese Geschichte zeigt doch wie kreativ und vielschichtig diese Anthologie ist.

Gern mehr davon. Verdiente 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Zu Beginn ein paar Längen, ansonsten grandios

Ihr Königreich
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Jo Nesbos Bücher sind immer wieder ein Genuss. Neben der Harry-Hole-Reihe mag ich vorallem „Headhunter“. Diesen unterschwelligen, teils schwarzen Humor ist genau mein Ding. Auch hier hat er wieder sein ...

Jo Nesbos Bücher sind immer wieder ein Genuss. Neben der Harry-Hole-Reihe mag ich vorallem „Headhunter“. Diesen unterschwelligen, teils schwarzen Humor ist genau mein Ding. Auch hier hat er wieder sein Händchen für skurrile Figuren und tolle Dialoge bewiesen. Und überhaupt erinnert mich die Geschichte an die Serie Fargo. Unbedingte Empfehlung!

Der Plot ist wirklich dramatisch, anders kann man es nicht sagen und vom Schicksal gebeutelt werden die Figuren in einen Sumpf aus Liebe, Macht, Hass und Gewalt geworfen. Die Darstellung passiert auf eine ganz subtile Art die einen an den Zeilen hängen lässt. Nichts anderes habe ich erwartet.

Trotz diesen an sich grandiosen Krimi, gibt es doch auch einige Längen. Gerade in der ersten Buchhälfte habe ich mich ab und an gefragt, ob Jo Nesbo das Ruder noch rumreißen kann oder es eines dieser Geschichten bleibt die ganz hinten im Bücherregal verschwinden. Nach einem starken Beginn war es für mich etwas enttäuschend, denn ich hätte mir gewünscht, dass das Niveau gehalten wird. Erst ab der zweiten Hälfte hat er richtig aufgedreht und die Story nahm rasant an Fahrt auf. Ich liebe dieses Setting in den Bergen und die ganzen beschriebenen Orte wie Bars, Hotels, Hütte, usw. taten ihr übrigens. Wenn Jo Nesbo was richtig gut kann, dann ist es seine Figuren in Szene zu setzen.

Wer über ein paar Längen zu Beginn hinwegsehen kann, wird mit einer turbulenten Geschichte belohnt die am besten noch verfilmt werden müsste. Großes Kino in Buchform.

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Veröffentlicht am 25.10.2018

Facettenreich und authentisch

Himbeerjoghurt mit Sahne
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„Himbeerjoghurt mit Sahne“ ist eine Kurzgeschichtensammlung von Jan Ranft die das schwule Leben thematisiert. Diese Sammlung beinhaltet stolze 53 Geschichten die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Was ...

„Himbeerjoghurt mit Sahne“ ist eine Kurzgeschichtensammlung von Jan Ranft die das schwule Leben thematisiert. Diese Sammlung beinhaltet stolze 53 Geschichten die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Was mir gefallen hat:

Die Abwechslung die einen erwartet ist schier unglaublich. Hier wird so ziemlich jeder Bereich abgedeckt. Mal ist es romantisch, dann wieder tragisch, auch komischen und sogar fantastisch. Das ist die größte Stärke des Buches, dass man sich nicht immer mit den gleichen Themen konfrontiert sieht. Es macht einfach viel mehr Spaß, wenn man vorher noch nicht weiß, was denn in der nächsten Geschichte passiert. Des Weiteren ist es sehr unterhaltsam geschrieben und äußerst authentisch. Die Geschichten aus der Schwulenwelt sind aus dem wahren Leben gegriffen. Ich konnte mich mit vielen Protagonisten super identifizieren, somit haben einige Geschichten einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ich denke auch jetzt noch gern daran zurück. Gut fand ich auch, dass einiges mit einem Augenzwinkern zu sehen ist, auf nur bockernste Geschichten muss man sich also nicht einstellen.

Was mir nicht so gefallen hat:

Trotz des breiten Spektrums an Geschichten und Themen ist mir der Hang zu tragischen Enden aufgefallen. Das war mir dann manchmal zu viel. So ende viele Geschichten, die ganz romantisch oder witzig begonnen haben mit einem Twist und es wird dramatisch. Das mag das ein oder andere mal ganz angebracht sein, aber dieses Stilmittel wurde für mein Empfinden bei zu vielen Geschichten angewendet, so dass ich bei fast jeder Story bangen musste, da die Chance darauf, dass jetzt noch jemand auf den letzten Zeilen stirbt oder ein schlimmes Schicksal ereilt, doch sehr hoch war. Man kann das mögen, mir war es jedenfalls too much. Aber dies ist mal wieder Geschmacksache, deshalb fließt es auch nicht so gravierend in die Wertung mit ein.

Wer gern schwule Geschichten liest oder sich gern an dieser Thematik versuchen möchte, außerdem gern in vielen Genre unterwegs ist, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Ich kann es jedem empfehlen, da auch die Geschichtenauswahl teils sehr exquisit ist.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Sprachgewaltig und fernab vom Mainstream

Der Sturm
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Tom Jacuba hat sich mit der Shakespeare-Adaption „Der Sturm“ erneut in die Fantasy-Gefilde vorgetastet und überzeugt mit einer gewaltigen Geschichte über Macht, Magie und inneren Seelenfrieden.

Was mir ...

Tom Jacuba hat sich mit der Shakespeare-Adaption „Der Sturm“ erneut in die Fantasy-Gefilde vorgetastet und überzeugt mit einer gewaltigen Geschichte über Macht, Magie und inneren Seelenfrieden.

Was mir gefallen hat:
Die Geschichte ist sprachgewaltig und fernab vom Mainstream. Einmal mehr beweist Tom Jacuba, dass er sein Handwerk versteht. Die Texte kommen teils poetisch daher und passen absolut zum Geschehen. Gern habe ich mir die Zeit genommen die malerisch beschriebenen Orte und gewaltigen magischen Akte auf mich wirken zu lassen und habe dabei jeden Augenblick genossen. Auch die Figuren sind Ihm überaus gelungen, allen voran Miranda. Da man alles von ihrer Geburt bis zur Gegenwart der Geschichte miterlebt, ist die Entwicklung die Miranda durchmacht nachvollziehbar und glaubhaft.

Was mir nicht so gefallen hat:
Einige Passagen ziehen sich doch etwas in die Länge, so dass ich mich ab und an motivieren musste dran zu bleiben um die Durststrecken zu überstehen. Man wurde zwar anschließend wieder mit interessanten Kapiteln belohnt, aber das dauerte dann doch das ein oder andere Mal länger. Auch gibt es Abzüge im Plot, gerade was die letzten 50 Seiten betrifft bin ich mit dem Ausgang nicht 100%ig zufrieden. Ich hätte mir gern etwas Spektakuläreres gewünscht. Mir wurde das Geschehen dann wiederum zu schnell abgearbeitet. Der Weg bis zum Ende der Geschichte war für die Protagonisten beschwerlich und dann ist dieses Ende für mich leider nicht wie gehofft ausgefallen. Das mag aber Geschmacksache sein.

Die Geschichte hat das gewisse Etwas, was man oft vergebens in anderen Büchern sucht. Wer gern in eine bildgewaltige Geschichte eintauchen möchte, sich besonders für Charakterentwicklungen und für Magie interessiert, ist hier bestens aufgehoben. Ein paar längere Passagen sollte man in Kauf nehmen, dann wird man mit einer außergewöhnlichen Geschichte belohnt.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Sprachgewaltig und fernab vom Mainstream

Der Sturm
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Tom Jacuba hat sich mit der Shakespeare-Adaption „Der Sturm“ erneut in die Fantasy-Gefilde vorgetastet und überzeugt mit einer gewaltigen Geschichte über Macht, Magie und inneren Seelenfrieden.

Was mir ...

Tom Jacuba hat sich mit der Shakespeare-Adaption „Der Sturm“ erneut in die Fantasy-Gefilde vorgetastet und überzeugt mit einer gewaltigen Geschichte über Macht, Magie und inneren Seelenfrieden.

Was mir gefallen hat:
Die Geschichte ist sprachgewaltig und fernab vom Mainstream. Einmal mehr beweist Tom Jacuba, dass er sein Handwerk versteht. Die Texte kommen teils poetisch daher und passen absolut zum Geschehen. Gern habe ich mir die Zeit genommen die malerisch beschriebenen Orte und gewaltigen magischen Akte auf mich wirken zu lassen und habe dabei jeden Augenblick genossen. Auch die Figuren sind Ihm überaus gelungen, allen voran Miranda. Da man alles von ihrer Geburt bis zur Gegenwart der Geschichte miterlebt, ist die Entwicklung die Miranda durchmacht nachvollziehbar und glaubhaft.

Was mir nicht so gefallen hat:
Einige Passagen ziehen sich doch etwas in die Länge, so dass ich mich ab und an motivieren musste dran zu bleiben um die Durststrecken zu überstehen. Man wurde zwar anschließend wieder mit interessanten Kapiteln belohnt, aber das dauerte dann doch das ein oder andere Mal länger. Auch gibt es Abzüge im Plot, gerade was die letzten 50 Seiten betrifft bin ich mit dem Ausgang nicht 100%ig zufrieden. Ich hätte mir gern etwas Spektakuläreres gewünscht. Mir wurde das Geschehen dann wiederum zu schnell abgearbeitet. Der Weg bis zum Ende der Geschichte war für die Protagonisten beschwerlich und dann ist dieses Ende für mich leider nicht wie gehofft ausgefallen. Das mag aber Geschmacksache sein.

Die Geschichte hat das gewisse Etwas, was man oft vergebens in anderen Büchern sucht. Wer gern in eine bildgewaltige Geschichte eintauchen möchte, sich besonders für Charakterentwicklungen und für Magie interessiert, ist hier bestens aufgehoben. Ein paar längere Passagen sollte man in Kauf nehmen, dann wird man mit einer außergewöhnlichen Geschichte belohnt.