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Veröffentlicht am 09.04.2024

Kosakenberg

Kosakenberg
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"Kosakenberg", das kleine Dorf, verändert sich und in der Mitte dieser Veränderungen steht Kathleen, deren Geschichte von der Dynamik zwischen ihrer ländlichen Heimat und der großen, weiten Welt erzählt.
Kathleen ...

"Kosakenberg", das kleine Dorf, verändert sich und in der Mitte dieser Veränderungen steht Kathleen, deren Geschichte von der Dynamik zwischen ihrer ländlichen Heimat und der großen, weiten Welt erzählt.
Kathleen ist eine interessante Hauptfigur, die ihre Wurzeln tief in der Provinz verankert hat, aber dennoch das Verlangen spürt, hinauszugehen und die Welt zu erkunden. Doch egal wie weit sie reist, Kosakenberg bleibt stets ihr Ankerpunkt, ihr Hafen der Geborgenheit. Doch mit jeder Rückkehr stellt sie fest, dass sich ihr Heimatdorf verändert hat - und nicht immer zum Besseren.
Durch Kathleens Augen sehen wir, wie sich die Landschaft und Gesellschaft von Kosakenberg allmählich verändert: Familien zerbrechen, Geschäfte schließen, neue Leben beginnen, während alte enden. Es ist ein bewegendes Porträt von Gemeinschaft und Wandel.
Als Leserin konnte ich mich leicht in Kathleens Erfahrungen hineinversetzen, da ich selbst einmal meine Heimat verlassen musste. Die Themen von Distanz, Zugehörigkeit und die komplexen Gefühle rund um das Konzept von Heimat und Fremde sind gut eingefangen.
Treffend ist die Wahl des Buchcovers, das erst nach dem Lesen des Buches seine wahre Bedeutung offenbart.
Ein Zitat aus dem Buch hat sich besonders tief in mein Gedächtnis eingeprägt: "Vielleicht bin ich deshalb am liebsten in der Fremde, weil es dort leichter zu ertragen ist, fremd zu sein, als an einem Ort namens 'Zuhause'." Diese Worte fassen die komplexen Gefühle von Entfremdung und Sehnsucht auf eine eindringliche Weise zusammen.
Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und immer wieder meine Erinnerungen an meine „alte Heimat“ wachgerufen. Es war ein Genuss, in die Seiten einzutauchen und die Geschichte zu erleben, während sie mich an vergangene Zeiten und Orte erinnerte, die mir viel bedeuten.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Die Halbwertszeit von Glück

Die Halbwertszeit von Glück
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Johanna lebt zurückgezogen in einer abgelegenen Hütte im Wald, überzeugt davon, dass sie ihr Recht auf Glück für immer verwirkt hat. Ihr einsames Dasein wird jedoch auf den Kopf gestellt, als sie auf ein ...

Johanna lebt zurückgezogen in einer abgelegenen Hütte im Wald, überzeugt davon, dass sie ihr Recht auf Glück für immer verwirkt hat. Ihr einsames Dasein wird jedoch auf den Kopf gestellt, als sie auf ein Mädchen trifft und sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Holly trägt die Last des Todes ihrer Kollegin schwer auf ihren Schultern und glaubt, dass sie daher keine Liebe oder Erfolg verdient und Mylène erfährt eine Nachricht, die sie tief enttäuscht und sie dazu bringt, ihr ganzes Leben in Frage zu stellen.
Die Struktur der Geschichte verspricht Spannung, große Gefühle und Dramatik. Obwohl einiges vorhersehbar ist, bleibt der Roman dennoch auf einem guten Niveau. Die Art und Weise, wie lebensverändernde Ereignisse auf die Leben der Protagonisten wirken, wird authentisch dargestellt. Das Gefühl, kein Recht auf Glück zu haben, ist nachvollziehbar dargestellt.
Durch das wechselnde Erzählen der Handlungsstränge werden die Leserinnen und Leser auf eine Reise durch die Zeit und das Schicksal der Protagonistinnen mitgenommen, während sie die Komplexität ihrer Leben und Beziehungen entdecken. Es ist diese schöne Verwebung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die "Die Halbwertszeit von Glück" zu einem bewegenden und faszinierenden Leseerlebnis macht.
Insgesamt ist "Die Halbwertszeit von Glück" ein fesselndes und emotionales Buch, das ich gerne gelesen habe und ohne Bedenken weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Ein faszinierender Einstieg in eine magische Welt: "Anderwald"

Anderwald (Band 1) - Das Geheimnis der Silberwölfin
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Fiona stolpert buchstäblich über ein Tor, das nur sie sehen kann, und findet sich plötzlich im mysteriösen Anderwald wieder. Dieser Wald, der dem realen Wald ähnelt und doch ganz anders ist, eröffnet ihr ...

Fiona stolpert buchstäblich über ein Tor, das nur sie sehen kann, und findet sich plötzlich im mysteriösen Anderwald wieder. Dieser Wald, der dem realen Wald ähnelt und doch ganz anders ist, eröffnet ihr eine Welt voller Magie und Geheimnisse.
Die Autorin erschafft eine faszinierende Welt voller magischer Geschöpfe, allen voran die beeindruckende Silberwölfin, die sich als Fionas Krafttier vorstellt. Doch nicht nur sie, auch andere seltsame Wesen bevölkern diesen geheimnisvollen Ort, den Fiona nach und nach erkundet. Dabei stellt sie fest, dass der Anderwald in Gefahr schwebt und ihre Hilfe dringend benötigt.
Das Buch führt die kleinen Leser zunächst eher sanft in diese fantastische Welt ein. Es liest sich fast wie ein Vorspann zum eigentlichen Abenteuer, wobei die Charaktere und ihre Beziehungen bereits liebevoll ausgearbeitet sind. Themen wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt werden in die Geschichte eingeflochten und verleihen dieser eine schöne Tiefe.
Ein weiterer Pluspunkt ist das offene Ende, das Lust auf mehr macht und den Leser gespannt darauf warten lässt, was in den folgenden Bänden geschehen wird.
Insgesamt ist "Anderwald" ein gelungener Auftakt einer Buchreihe, die sowohl junge als auch erwachsene Leser verzaubern wird. Mit seiner fesselnden Handlung, den liebenswerten Charakteren und der magischen Atmosphäre ist dieses Buch definitiv eine Empfehlung für alle Fantasy-Fans.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Liebhabern von packenden Familiengeschichten

Hallo, du Schöne
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"Hallo, du Schöne" entführt den Leser in eine Welt voller Liebe, Verlust, und Zusammenhalt, die durch die unerwarteten Ereignisse im Leben geprägt ist. Die Autorin erzählt die Geschichte der Padavano-Schwestern ...

"Hallo, du Schöne" entführt den Leser in eine Welt voller Liebe, Verlust, und Zusammenhalt, die durch die unerwarteten Ereignisse im Leben geprägt ist. Die Autorin erzählt die Geschichte der Padavano-Schwestern und William von ihrer Jugend bis ins Erwachsenenalter, und dabei entfaltet sich ein fesselndes Familiendrama.
Die beiden Figuren, William und Julia, könnten nicht unterschiedlicher sein, sowohl in ihrer Herkunft als auch in ihrem familiären Umfeld. Während William in einer Welt des Schweigens aufgewachsen ist, ist Julia Teil einer eng verbundenen Familie mit drei Schwestern, in welcher sie scheinbar nichts trennen kann. Ihre Liebe und ihre Verbindung zueinander werden auf eine harte Probe gestellt, als unvorhergesehene Ereignisse ihre junge Ehe erschüttern.
Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Autorin die Perspektiven der verschiedenen Charaktere wechselt. Dies ermöglicht es dem Leser, die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben und sich tiefer in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten einzufühlen. Dadurch werden die Figuren zu lebendigen, vielschichtigen Persönlichkeiten, die den Leser mit ihren Emotionen und Herausforderungen mitreißen.
"Hallo, du Schöne" behandelt eine Vielzahl von Themen, darunter Liebe, Verlust, Trauer, gesellschaftliche Erwartungen und vor allem die Bedeutung von Familie und Zusammenhalt. Die Autorin schafft es, diese Themen auf eindrucksvolle Weise miteinander zu verweben und dabei ein facettenreiches Bild einer Familie zu zeichnen.
Der Roman ist nicht nur spannend und berührend, sondern auch tiefgründig und abwechslungsreich. Die Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet, und die Handlung entfaltet sich in einem angemessenen Tempo, das den Leser von Anfang bis Ende fesselt. Ich kann dieses Buch allen Liebhabern von packenden Familiengeschichten uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Nachbarn

Nachbarn
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Diane Oliver, im zarten Alter von nur 22 Jahren verstorben, hinterlässt mit "Nachbarn" ein literarisches Erbe, das zeitlos und aufrüttelnd ist. Die Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten ...

Diane Oliver, im zarten Alter von nur 22 Jahren verstorben, hinterlässt mit "Nachbarn" ein literarisches Erbe, das zeitlos und aufrüttelnd ist. Die Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten der 60er Jahre angesiedelt sind, sind eine lesenswerte Vielfalt, die tief in die sozialen Missstände jener Ära eintauchen.
Oliver widmet sich in jeder Geschichte den Beziehungen zwischen schwarzen und weißen Menschen, und dabei trifft sie den Puls der damaligen Gesellschaft präzise. Die Vielfalt der Geschichten illustriert die herausfordernden Themen von Rassismus, Politik, Ausgrenzung, Aggression und Gesellschaft.
Die Autorin wirft einen schonungslosen Blick auf die sozialen Schieflagen der Zeit und präsentiert sie in Geschichten, die mitunter schwer zu verkraften sind. Insgesamt empfinde ich die Kurzgeschichten als zutiefst bewegend. Sie veranschaulichen eindrücklich die Starrheit und Unüberwindbarkeit der mentalen Barrieren, die zu jener Zeit die Denkweisen beherrschten.
"Nachbarn" ist ein eindringlicher Appell an Vernunft und die Achtung der Menschenwürde, der über die Zeiten hinweg wirkt. Die Geschichten im Buch zeigen auf, wie brisant und aktuell das Thema von Rassismus und sozialen Ungerechtigkeiten nach wie vor ist. Durch die Erzählungen wird deutlich, dass die damaligen Herausforderungen nicht bloß Geschichtsbilder sind, sondern eine andauernde Aufforderung zur Reflektion und Veränderung.
Diane Olivers Buch "Nachbarn" rüttelt auf, lässt den Leser nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern schafft Verbindungen zu den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Gesellschaft.

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