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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Spannende Geschichte tiefgründig erzählt...

Tiefer Fjord
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Zum Buch: Im Krankenhaus stirbt ein kleiner Junge mit Migrationshintergrund an den Folgen seiner Verletzungen aufgrund von häuslicher Gewalt. Kurz darauf wird der Vater des Jungen erschossen im muslimischen ...

Zum Buch: Im Krankenhaus stirbt ein kleiner Junge mit Migrationshintergrund an den Folgen seiner Verletzungen aufgrund von häuslicher Gewalt. Kurz darauf wird der Vater des Jungen erschossen im muslimischen Gebetsraum aufgefunden. Als sich die Ärzte ein paar Tage später auf einer Tagung befinden, wird eine bekannte Geschäftsfrau, gebürtig aus dem Irak, erschossen in der Sauna aufgefunden.
Alle sind geschockt und vermuten natürlich einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Der Arzt Haavard, der an beiden Tatorten zugegen war, wird verdächtigt. Seine Frau Clara, aufstrebende Politikerin, versucht, die Beweismittel gegen ihren Mann zu entkräften. Und als dann noch ein Mord geschieht, dreht sich plötzlich das Blatt, denn diese Tat steht so gar nicht in Verbindung zu den ersten Morden…

Meine Meinung: Hier handelt es sich um einen Spannungsroman, der sich aber zu einem regelrechten Thriller entwickelt! Denn hier sind die Charaktere so vielschichtig und undurchschaubar, dabei meinen sie alle, clever und unbesiegbar zu sein…

Im Grunde handelt es sich hier um Missstände unserer Zeit, gegen die sich gewisse Personen auflehnen. Aber die Beweggründe sind anders als sie scheinen. Und genau hier liegt die Spannung: man entblättert ganz langsam die Vergangenheit von Clara, ihrem Mann Haavard und Leif, ihrem Vater. Was treibt sie an? In den Kapiteln, die aus der jeweiligen Sicht der Charaktere erzählt werden, rückt der Leser immer dichter an den Kern.

Meiner Meinung nach ist der Autorin hier ein hochdramatischer Thriller gelungen, der charakterlich stark in die Tiefe geht. Die Geschichte ging mir unter die Haut und wird mich wohl gedanklich noch weiter beschäftigen.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die bildhafte Sprache, was die Natur in Norwegen angeht. Man sieht die Fjorde und die Berge direkt vor seinem inneren Auge und kann die Einsamkeit dort, wo Clara aufgewachsen ist, förmlich spüren. Das bringt auch ein wenig Melancholie mit in den Roman.

Mein Fazit: Ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn der Autorin ist hier ein toller Spannungsroman gelungen, der tief eintaucht in die Psyche der Hauptcharaktere und beim Leser nachhallt. Von mir gibt es volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Ist die kleine Marie noch zu retten?

Kaltherz
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Zum Buch: Clara Lipmann war nur kurz auf der Toilette, danach ist ihre kleine Tochter Marie aus dem Auto verschwunden. Sie gibt sich die Schuld an der Entführung und versucht sogar, sich umzubringen. Ihr ...

Zum Buch: Clara Lipmann war nur kurz auf der Toilette, danach ist ihre kleine Tochter Marie aus dem Auto verschwunden. Sie gibt sich die Schuld an der Entführung und versucht sogar, sich umzubringen. Ihr Mann Jakob, ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, kann sie aber retten. Nur ihre Ehe scheint ohne Marie nicht mehr zu funktionieren…
Die Kommissarin Kim Lansky, die eigentlich überall aneckt, ist neu in der Abteilung für Vermisstenfälle und stößt mehr oder weniger durch Zufall auf die Entführung, die nicht öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben ist. Es gibt Ähnlichkeiten mit einem früheren Vermisstenfall und sie fängt an zu stochern, nicht ahnend, wie dicht sie persönlich dran ist…

Meine Meinung: Ich habe von Henri Faber „Ausweglos“ gelesen und war schon begeistert, so dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste! Und es hat meine Erwartungen absolut übertroffen! Gleich von der ersten Seite ist man in dieser aufwühlenden Geschichte mitten drin und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen! Die Spannung ist zum Nägelkauen, ein unglaublich toller Plot!

Henri Faber schafft es, den Leser in die Abgründe der menschlichen Wesen zu entführen wie es nur wenige können. Ich bin von seinem Schreibstil, der immer aus verschiedenen Personen in der Ich-Form geschrieben ist, total begeistert! Besonders wenn die kleine Marie zu Wort kommt, hat es mich im Herzen berührt… Aber auch die anderen Charaktere sind absolut toll gezeichnet. Im Versuch, sich selbst zu analysieren, lernt der Leser die Personen kennen. Und man muss keinen der Charaktere mögen, man muss sie nur irgendwie verstehen!

Der Autor führt den Leser durch mehrere Theorien in die Irre, so dass das Ende wirklich überrascht!

Mein Fazit: Das war definitiv eines meiner Jahreshighlights! Spannend erzählt, schräge Charaktere, die aber doch authentisch sind und eine absolut unglaubliche Sicht auf die Geschichte machen dieses Buch aus! Ich will definitiv mehr davon, Herr Faber!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Der Titel ist in der Sekte leider Programm...

Brave Mädchen schweigen still
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Zum Buch: Für die junge Polizistin Libby Whitman wird ein Traum wahr, als sie an der FBI-Academy aufgenommen wird, sie möchte unbedingt in die Fußstapfen ihrer Mutter Sadie treten und Profilerin werden. ...

Zum Buch: Für die junge Polizistin Libby Whitman wird ein Traum wahr, als sie an der FBI-Academy aufgenommen wird, sie möchte unbedingt in die Fußstapfen ihrer Mutter Sadie treten und Profilerin werden. Sie fängt gerade an, sich in Quantico heimisch zu fühlen, zumal ihre britische Freundin Julie auch dort angenommen wurde, als sie zu einem Spezialauftrag gerufen wird. Sie soll den Ermittlern in St. George vor Ort bei den Ermittlungen in ausgerechnet der Sekte helfen, in der sie aufgewachsen ist. Da eine Ablehnung nicht in Frage kommt, tritt sie mit gemischten Gefühlen den Flug an, wohlwissend, dass es für sie richtig gefährlich werden kann…

Meine Meinung: Dieses Buch ist der zweite Teil um die Ermittlerin Libby Whitman, den man aber losgelöst vom ersten Teil lesen kann. Die Autorin streut genug Informationen mit in das Buch ein, dass man so auch mitkommt. Wer noch tiefer in die Familiengeschichte eintauchen möchte, dem sei die Sadie-Scott-Reihe empfohlen, die ich aber auch noch nicht kenne. Da mir die Geschichte aber gefällt, möchte ich das unbedingt noch nachholen!

Zu den Charakteren kann ich nur sagen, dass Dania Dicken ihnen so viel Tiefe mitgibt, dass man sich ihnen sofort nahe fühlt! Sie beschreibt die Orte im Buch auch so toll, man ist als Leser quasi dabei! Und das ist dann richtig krass… die Sekte, um die es geht, ist sehr frauenfeindlich und es gibt junge Frauen, die aussteigen möchten. Eine von ihnen wird von ihrem Peiniger in die Wüste verschleppt, um sie zu „züchtigen“. Die andere verschwindet danach spurlos, weil sie zu viel weiß. Und mittendrin ist Libby als angehende FBI-Agentin und kämpft mit ihrer Vergangenheit und gegen die Drahtzieher der Sekte. Gut, dass sie so tolle Kollegen an ihrer Seite hat und sogar ihr Freund Owen vor Ort sein darf.

Der Schreibstil ist wirklich absolut fesselnd, so dass ich nur so durch das Buch gerauscht bin! Meine Gefühlswelt hat hier alles erlebt: von Demütigung, Angst, Hass, Menschenfeindlichkeit über Freundschaft, absolut hingebungsvolle Liebe und Dankbarkeit.

Mein Fazit: Es geht sehr spannend weiter mit der jungen Libby Whitman und man kann hier in ihre Vergangenheit in der Sekte eintauchen. Das hat mich wahnsinnig gefesselt und ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Kann man Angst einfangen? Ja, man kann...

Riechst du ihre Angst?
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Zum Buch: Der Kommissar Marc Wittmann und sein Team bekommen wieder Arbeit: im Stadtpark wird eine übel zugerichtete Frauenleiche aufgefunden. Neben Schnitten am ganzen Körper hat sie ein Gläschen mit ...

Zum Buch: Der Kommissar Marc Wittmann und sein Team bekommen wieder Arbeit: im Stadtpark wird eine übel zugerichtete Frauenleiche aufgefunden. Neben Schnitten am ganzen Körper hat sie ein Gläschen mit einem seltsam riechenden Tuch in der Hand. Auf dem Tuch befinden sich vier Zahlen – Jahreszahlen? Da die Anordnung der Leiche so kurios ist, ziehen die Ermittler die Psychologin Frieda Rubens hinzu. Aber der Täter wartet nicht lange, da liegt schon die nächste Frau tot auf einem Floss, genauso zugerichtet. Den Ermittlern bleibt also nicht viel Zeit, aber es scheint keine Verbindung zwischen den Opfern zu geben…

Meine Meinung: Dieses ist der dritte Teil mit dem Ermittlerteam, kann aber völlig unabhängig von den Vorgängern gelesen werden. Da die Charaktere sich aber auch mitentwickeln und die Vorgänger auch so toll sind, rate ich immer dazu, von vorne zu beginnen. Aber man muss eben nicht. Das finde ich auch immer gut, wenn die Autoren es schaffen, jeden Band losgelöst von den anderen zu schreiben! Gunnar Schwarz kann das auf jeden Fall!

Aber wo wir schon bei den Charakteren sind: Marc und Frieda waren mal ein Paar. Und sie können nicht mehr miteinander, aber auch nicht so richtig ohne… Da Marc inzwischen eine Frau und eine kleine Tochter hat, führt das natürlich immer zu Konflikten. Diese sind aber natürlich nicht die Hauptattraktion im Buch, sondern die Handlung. Und die hat es sowas von in sich!

Da die Morde nicht miteinander zu verbinden sind, rätselt die Kripo, aber auch der Leser. Wer könnte so krank sein und was das Motiv, die Frauen so zu drapieren? Während die Polizei immer verzweifelter sucht, wird der Täter immer dreister.

Zum Schluss bekommt der Leser einen Showdown, der es wieder in sich hat! Aber bis dahin tappen alle im Dunkeln und da merkt man, dass Gunnar Schwarz es wirklich draufhat, seine Leserschaft das ganze Buch hindurch zum Dranbleiben zu bewegen! Sein Schreibstil ist flüssig und fällt nicht ab ins Nebensächliche. Verschiedene Handlungsstränge knüpfen sich am Ende zu einem und lassen den Leser aufgewühlt, aber zufrieden zurück. Besonders freut es mich, dass es eine Fortsetzung geben wird!

Mein Fazit: Also, wer Thrillerfan ist und Gunnar Schwarz noch nicht kennt, sollte das auf jeden Fall nachholen! Er fesselt seine Leser auch mit diesem Buch wieder von vorne bis hinten! Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Bis zum bitteren Ende...

Ich vergesse nie
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Zum Buch: Die junge Kommissarin Becca versucht, ihren Alltag mit Kind und Job unter einen Hut zu bekommen, als sie die Chance ihres Lebens wittert. Ein Serienmörder geht um in London und sie war am ersten ...

Zum Buch: Die junge Kommissarin Becca versucht, ihren Alltag mit Kind und Job unter einen Hut zu bekommen, als sie die Chance ihres Lebens wittert. Ein Serienmörder geht um in London und sie war am ersten Tatort, einer Metrostation, live dabei! So schafft sie es, ins Ermittlerteam aufzusteigen. Ihr zur Seite wird der Super-Recognizer Joe gestellt. Er gehört zu den Menschen, die Gesichter anders als andere Menschen scannen und sich besonders einprägen können. Nach kleinen Startschwierigkeiten sind die beiden ein gutes Team, aber der Mörder geht unheimlich schnell vor und die Polizei ist immer einen Schritt zu spät. Bis es dann richtig persönlich wird…

Meine Meinung: Es geht hier gleich rasant los mit zwei Doppelmorden, die so schnell aufeinander folgen, dass man kaum mitkommt. Was verfolgt der Täter für einen Plan, hat er überhaupt einen?

Auch hier schafft John Marrs es meiner Meinung nach wieder, die Charaktere zum Leben zu erwecken! Becca versucht den Spagat als alleinerziehende Mutter und kann sich glücklich schätzen, dass ihre Mutter bei ihr wohnt und ihr hilft. Dennoch ist es nie genug, was sie für ihre Tochter tut, bei dem Job ja auch kein Wunder. Diese innere Zerrissenheit merkt man ihr an und spiegelt sich in ihrer Wut wieder, die immer wieder auftaucht.

Joe ist ein ganz toller Charakter. Auch er hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten vor sehr langer Zeit, der ihn aber bis heute nicht loslässt und ihn fast zerstört. Der Täter ist aber hier der herausragende Charakter! Ganze Kapitel sind aus seiner Sicht geschrieben und er teilt dem Leser viel mit, ohne zu viel zu verraten, großes Kino! Sein Untergang ist schleichend und der Leser merkt, dass er nah am Rande des Wahnsinns steht.

Die ganze Erklärung gibt es dann aber wirklich erst zum Ende hin und dann klären sich auch noch so manch andere Rätsel auf. Das hat das Buch für mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend gemacht!

Mein Fazit: Wieder ein Buch von John Marrs, welches mir toll gefallen hat! Ich finde einfach seinen Schreibstil richtig gut! Er schafft es immer wieder, dem Leser die Lösung so lange vorzuenthalten, bis er am Ende von selber darauf kommt! Von mir gibt es wieder eine ganz klare Empfehlung!

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