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Veröffentlicht am 01.11.2020

Reicht leider nicht an den ersten Band der Reihe heran

London Gentleman
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Landon Wolf, ehemaliges Mitglied der Special Forces bei der Armee und selbständiger Sicherheitsberater, hat seine gut gehende Firma verkauft und wird von einem Freund beauftragt, einen gesuchten Waffenhändler ...

Landon Wolf, ehemaliges Mitglied der Special Forces bei der Armee und selbständiger Sicherheitsberater, hat seine gut gehende Firma verkauft und wird von einem Freund beauftragt, einen gesuchten Waffenhändler zu beobachten. Dieser wird den Sommer auf einer Luxusyacht vor der französischen Mittelmeerküste verbringen und potentielle Kunden treffen. Landon schleust sich als Deckarbeiter unter dem Pseudonym Landon James ein. Am Vorabend trifft er in einer Bar auf Skylar Anderson. Sie verbringen eine heiße Nacht miteinander, bevor sie ihn am nächsten Morgen recht deutlich rauswirft. Doch auf der Yacht treffen sie sich wieder, denn Skylar ist die Chefstewardess.

Ich hatte an diesen zweiten Band der Kings-of-London-Reihe hohe Erwartungen, da ich den ersten Teil steigerungsfähig fand. Leider aber hat die Qualität der Geschichte im Vergleich eher weiter nachgelassen. Die Protagonisten sind uns bereits begegnet. Landon ist der Bruder von Hayden und Skylar hat die Nachfolge ihrer Freundin Avery angetreten, nachdem aus diesen beiden ein Paar wurde.

Louise Bay beweist durchaus Geschicklichkeit bei der Entwicklung ihrer Charaktere und schafft mühelos Querverbindungen, die mich als Leserin schnell an die handelnden Personen bindet, einfach, weil sie schon so vertraut erscheinen. Im vorliegenden Fall jedoch ist es mir das erste Mal passiert, dass mir eine Person zunächst sympathischer war, als sie sich dann als Heldin eines eigenen Buches darstellt. Skylar war eine wunderbare und gute Freundin für Avery, aber hier fand ich sie, ihre Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben und ihre Kriterien an einen Mann, anstrengend und nicht nachvollziehbar. Sie will niemals Leidenschaft für jemanden empfinden, da genau diese das Leben ihrer Mutter und die Ehe ihrer Eltern auf brutale Weise zerstört hat. Sie will alleine für sich selbst sorgen können - was natürlich lobenswert ist. Dass sie Landon nach ihrem One-Night-Stand recht zügig und direkt aus ihrem Hotelzimmer wirft, hat mich amüsiert, denn mal ehrlich - warum sollte es immer nur anders herum laufen? Aber einem Mann nicht zuzugestehen, ein Dinner zu bezahlen oder eine gemeinsame Taxifahrt, halte ich doch für übertrieben.

Landon dagegen hat sich nie auf eine Frau eingelassen oder gar verliebt. Sein Leben war dem Militär gewidmet und später dem Aufbau einer erfolgreichen Firma. Sein Job bringt es mit sich, zurückhaltend zu sein und keine Gefühle zuzulassen. Dass er damit genau das mühsam aufgebaute Vertrauen zwischen beiden zerstört, zeigt, wie wichtig Ehrlichkeit und offene Worte immens wichtig sind.

Gut vermittelt hat die Autorin erneut den Glamour eines Urlaubs auf einer Yacht, diesmal eingerahmt vom französischen Flair und vor dem mondänen Hintergrund Monacos. Mehrmals sah ich mich selbst praktisch mit einem Schirmchendrink auf dem Oberdeck und einem attraktiven
Typen, der mir den serviert

Zu kurz kamen aber leider auch Action und Spannung. Was hätte man aus diesem Plot machen können: Waffenhändler, Terrorismus, konspirative Treffen. Louise Bay hat das im ersten Band deutlich mehr in den Vordergrund gehoben. Hier jedoch wird die Auflösung des Krimis in wenigen Sätzen gegen Ende abgehandelt.

Auch wenn es mir einige Male so vorkam, als hätte Bay diese Reihe eher leidenschaftslos runter geschrieben - auch, was die Erotik betrifft, werde ich den kommenden Teil ganz sicher lesen. Denn ich weiß, dass sie es besser kann.

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Veröffentlicht am 06.09.2018

Wer kann schon einem alleinerziehenden Vater widerstehen...

The House Mate
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Max Alexander ist ein hart arbeitender Bauunternehmer, ganz auf den Job fokussiert. Beziehungen mit Frauen führt er nicht, seine sexuellen Kontakte beschränken sich auf One-Night-Stands, maximal ein Wochenende. ...

Max Alexander ist ein hart arbeitender Bauunternehmer, ganz auf den Job fokussiert. Beziehungen mit Frauen führt er nicht, seine sexuellen Kontakte beschränken sich auf One-Night-Stands, maximal ein Wochenende. Sein einziger Versuch, eine längerfristige Beziehung zu führen, scheiterte kläglich. Dass aber daraus ein kleines Mädchen, Dylan, hervorging, erfährt er erst nach einem Jahr, als seine Ex das Kleinkind einfach so bei ihm ablädt, damit er sich fortan darum kümmert.

Das ruft Addison Lane auf den Plan. Sie bewirbt sich auf den Fulltimejob als Dylans Nanny und zieht bei der kleinen Familie ein. Dankbar für einen Neuanfang, will sie ihren Exfreund vergessen, dessen Verhalten sie sehr verunsichert hat. Doch diesem Vater und seiner kleinen süßen Tochter kann man schlecht widerstehen…

Dies ist das dritte Buch der „Mates“- Reihe von Kendall Ryan und aus meiner Sicht ist es auch das Beste. Die Thematik ist ein wenig ernsthafter als in den voran gegangenen Teilen, die Protagonisten erwachsener und gereifter. Sowohl Max als auch Addison zeigen Verantwortungsbewusstsein, da ein Kind involviert ist. Es ist eines dieser „eigentlich sollten wir nicht, können uns aber nicht gegen die Chemie zwischen uns wehren“ - Bücher, bei denen man genau weiß, wie sie ausgehen.

Ryan enttäuscht uns in dieser Hinsicht natürlich nicht. Souverän bedient sie dieses Genre, auch wenn mir in der Story einige ausführlichere Darstellungen gefehlt haben. Zu schnell geht Max völlig und bedingungslos in seiner Vaterrolle auf, zu intensiv ist von Beginn an das gemeinsame Leben. Darunter leidet auch ein wenig die Intensität der Geschichte sowie die Beziehung, die ein Leser zu den Figuren aufbaut. Aber für einen Kurzroman ist alles vorhanden, was man erwartet. Es ist schnell gelesen, dafür bleibt auch wenig zurück.

Ich bedanke mich herzlich beim LYX Verlag und bei NetGalley für das Rezensionsexemplar. Es hat meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 29.02.2024

Eher schleppendes Drama als spritzige Rom-Com

I'm So (Not) Over You – Manchmal braucht die große Liebe eine zweite Chance
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Kian wird von seinem Ex-Freund Hudson um ein Treffen gebeten. Hudson Eltern kommen für ein
Abendessen in die Stadt, aber Hudson hat ihnen nicht erzählt, dass er mit Kian Schluss gemacht hat. Deshalb bittet ...

Kian wird von seinem Ex-Freund Hudson um ein Treffen gebeten. Hudson Eltern kommen für ein
Abendessen in die Stadt, aber Hudson hat ihnen nicht erzählt, dass er mit Kian Schluss gemacht hat. Deshalb bittet er Kian um ein Fake-Date und seine Begleitung. Da Kian seinen Ex immer noch liebt, stimmt er zu. Allerdings werden die zwei als Paar auch noch zur Hochzeit von Hudson Cousin erwartet. Da sind Schwierigkeiten vorprogrammiert.

Ich hatte mich auf diesen Roman sehr gefreut und war mit gespannter Erwartung herangegangen. Von Kritikern mit Lob überhäuft und mit einigen Awards geehrt, erhoffte ich mir frischen Wind im Genre queerer Bücher.

Ohne lange um den heissen Brei zu reden: Ich bin ziemlich enttäuscht. Mit zwei jungen schwulen Schwarzen - Hudson mit fast abgeschlossenem Studium und Kian nach seinem Abschluss auf Jobsuche - hat Kosoko Jackson zwei Protagonisten kreiert, die von Herkunft und Persönlichkeit kaum unterschiedlicher sein können. Hudson stammt aus einer reichen Unternehmerfamilie, hat keinerlei Geldsorgen und geht entsprechend selbstbewusst durchs Leben. Kian dagegen musste sich alles hart erarbeiten und fühlt sich oft unsicher. Sich selbst zu beweisen und nicht unterbuttern zu lassen führt dazu, dass er klar, deutlich, sehr ehrlich und manchmal verletzend seine Meinung äußert.

Die Geschichte ist ausschliesslich aus Kians Sicht geschrieben. Und da fangen die Probleme an. Seitenlang und sich ständig wiederholend hadert er mit sich selbst und der Welt im Allgemeinen. Mit keinem Wort wird im gesamten Buch erwähnt, warum Hudson sich vor Monaten von ihm getrennt hat. Hudson bleibt undurchschaubar und ein blasser Charakter, dem ich auf keiner Seite nur ansatzweise nahe gekommen bin. Ich habe auch keine prickelnde Chemie zwischen beiden verspürt, selbst in den raren erotischen Szenen nicht. Immer wieder zitiert der Autor amerikanische Popkultur mit Verweise auf Serien, Filme oder Musik. Vielleicht bin ich altersmässig oberhalb der angepeilten Zielgruppe, aber ich kannte nicht mal die Hälfte davon. Auch das hat den Lesespaß gemindert.

Es gibt viele gute Dialoge zwischen Kian und Hudson. Das ist etwas, was Kosoko Jackson liegt. Denn er ist sicher ein junger Autor mit Talent. Ich hätte mir aber ein erfahrenes Lektorat zu seiner Unterstützung gewünscht, das ihm hilfreich zur Seite steht. Vor allem Kürzungen hätten seinem Buch gut zu Gesicht gestanden. Oder eine Erwähnung des Trennungsgrundes. Die vielen verbalen Verletzungen, die sich die beiden zufügen, scheinen nicht nur Probleme der Vergangenheit zu sein. Ohne eine Aufarbeitung bleiben sie ungelöst und das kann kaum eine Basis für eine zweite Chance und eine gemeinsame Zukunft zu sein. Vielleicht ist es einfach eines dieser Bücher, die im Original für Begeisterung sorgen, aber in Übersetzung nicht zünden. Schade.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Schwacher und anspruchsloser Auftakt in die Back-to-you-Reihe

Billionaire Crush
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Abby und Hank waren ein Paar in der Highschool und erlebten ihre erste große Liebe gemeinsam. Aber nach dem Abschluss trennte sich Abby von ihm. Hank hatte die Möglichkeit, ein Studium am renommierten ...

Abby und Hank waren ein Paar in der Highschool und erlebten ihre erste große Liebe gemeinsam. Aber nach dem Abschluss trennte sich Abby von ihm. Hank hatte die Möglichkeit, ein Studium am renommierten MIT in Boston zu beginnen und Abby wollte in ihrer kleinen Heimatstadt bleiben und seiner Karriere nicht im Wege stehen. Er bat sie, auf ihn zu warten, aber Abby konnte sich das nicht vorstellen.

10 Jahre später treffen sie sich nun wieder. Hank ist inzwischen erfolgreicher CEO seines eigenen Unternehmens und hat einen weiteren großartigen Deal in Aussicht. Er würde gerne dort mit Abby anknüpfen, wo sie einst aufgehört haben, aber Abby weiß, dass er wieder gehen wird. Und erneut ist sie nicht bereit, eine Fernbeziehung einzugehen oder Geduld bis zu seiner Rückkehr aufzubringen.

Warten auf jemanden. Das ist der rote Faden, der sich durch diese Geschichte zieht. Erst spät erfährt man, warum Abby so wenig Vertrauen darin hat, dass jemand zu ihr zurückkehren könnte.
Man kann als Leser*In Spekulationen anstellen und eine vage Vermutung entwickeln. Und bis zur Auflösung ist es eine lange und teils schwerfällige Reise mit häufigen Wiederholungen, die bei mir durchaus Ermüdung hervorgerufen hat. Auf dem Weg bin ich nicht wirklich warm geworden mit den Protagonisten. Bei beiden fehlte mir das gewisse Etwas, das mich herausgefordert hat. Abby war mir oft zu pessimistisch und tragisch. Hank dagegen zu weichgespült ohne viele Ecken und Kanten. Auch die erotischen Szenen waren eher Beiwerk als prickelnder Genuss.

Sicher, der Schreibstil ist durchaus flüssig und leicht, aber das macht es auch zu einer recht anspruchslosen Lektüre. Für mich war es das erste Buch von Mira Lynn Kelly. Erst nach der Lektüre habe ich festgestellt, dass sie bisher auf Deutsch im Bereich der sogenannten Heftromane erschienen ist. Das erklärt natürlich so einiges. Beispielsweise Ausdrücke wie „unter seinen Lenden“. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen - ich habe schon deutlich schlechtere Geschichten gelesen, die mich weniger unterhalten haben. Es gibt andere Autorinnen, die nach Starts bei den Verlegern von Trivialliteratur einen Sprung nach oben gemacht haben und
nun anspruchsvollere Lektüre verfassen. Leider gehört Mira Lynn Kelly - noch - nicht dazu.

Ich hoffe einfach, dass „Billionaire Crush“ ein schwacher Start in eine Reihe ist, wie es öfter vorkommt, und die Autorin ihr durchaus vorhandenes Potenzial weiter entwickelt.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Die Geschichte bleibt hinter den Erwartungen und Laynes Fähigkeiten zurück

Man of the Year - Scandal Love
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Nach zwei Amtszeiten als Bürgermeister New Yorks will Robert Davenport demnächst bei den
Wahlen zum Gouverneur antreten, um seine politische Karriere voranzutreiben. Dass er von der Presse zum „Man of ...

Nach zwei Amtszeiten als Bürgermeister New Yorks will Robert Davenport demnächst bei den
Wahlen zum Gouverneur antreten, um seine politische Karriere voranzutreiben. Dass er von der Presse zum „Man of the Year“ gekürt wurde, erhöht seine Chancen ganz sicher. Für seine Abschiedsfeier engagiert er die Eventplanerin Adeline Blake. Nicht ganz uneigennützig, hat doch sein Wahlkampfmanager herausgefunden, dass sie die Tochter des bisherigen Amtsinhabers ist. Vor Jahren war sie immer für einen Skandal gut und ein beliebtes Opfer der Paparazzi. Doch sie verschwand vom Bildschirm und nun soll Robert mit ihrer Hilfe herausfinden, wie man ihrem ungeliebten Vater so schaden kann, dass er die Wahl verliert. Nur will Robert sie nicht ohne ihr Wissen benutzen, sondern sich eine Zukunft mit ihr zusammen aufbauen.

Dafür müsste Adeline ihm aber vertrauen. Doch aufgrund der Erfahrungen mit ihrem verhassten Vater und dem ganzen Politzirkus sieht sie dafür keine Basis. Robert muss sich entscheiden, wie sein weiterer Lebensweg aussehen soll.

Dieses Buch einer von mir normalerweise sehr geschätzten Autorin lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Ich finde es immer wieder erfrischend, dass ihre Protagonisten nicht die üblichen Bad Boys sind, über die man in jedem zweiten Buch liest. Auch Robert ist einer der „Guten“, was in der Politik sicher ein goldenes Einhorn ist. Zumal zum Zeitpunkt meiner Lektüre gerade der New Yorker Gouverneur mit zahlreichen hässlichen Vorwürfen konfrontiert wird. Also ein brisantes und aktuelles Thema, nicht nur in den USA. Allerdings scheinen Laynes Helden damit zu weichgespült, ohne Ecken und Kanten. Am Beispiel Roberts zeigt sich, dass es natürlich schwierig ist, nicht in einer Schlammschlacht mitmischen zu wollen, um den Gegner um jeden Preis zu besiegen. Aufrichtig zu bleiben und das den Wählern auch zu vermitteln, ist vermutlich eine persönliche Grundhaltung, die viele Politiker vergessen haben. Stattdessen spielen Intrigen und Manipulationen eine zunehmende Rolle.

Adeline ist dagegen eine starke Figur, die sich nicht scheut, einer Person des öffentlichen Lebens auch mal geradeheraus ihre Meinung zu sagen. Das führt zu amüsanten Wortgefechten, geführt mit spitzer Zunge, aber ab und zu auch durchaus verletzend. Aufgrund Adelines Vergangenheit für mich absolut nachvollziehbar und nur allzu menschlich. Ihr zur Seite stehen mit ihren zwei besten Freundinnen tolle Nebencharaktere, die ihre eigenen Geschichten verdient hätten.

Wie immer bei Lauren Layne nimmt das unvermeidliche und leider auch vorhersehbare Drama gegen Ende des Buches nicht zu viel Raum ein. Hier zeigt sich wieder, wie sinnvoll es ist, wenn Menschen offen und ehrlich miteinander sprechen.

Dennoch fehlt es mir ein bisschen an allem - Chemie, Wortwitz, erotischer Anziehung, Tiefe, Spannung. Selbst wenn man nicht sehr am politischen Alltag interessiert ist, hätten der Story mehr Hintergrund und Ausarbeitung gutgetan. So bleibt alles ein wenig oberflächlich und zu schnell erzählt. Im Gedächtnis wird mir dieses Buch leider nicht bleiben.

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