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Veröffentlicht am 13.11.2016

Kein Thriller im eigentlichen Sinn, aber psychologisch top!

Walt
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Hi, ich bin Walt. Ich sammle weggeworfene Einkaufslisten. Das klingt vielleicht ein bisschen schräg, aber Sie ahnen ja nicht, was man auf diese Weise alles über jemanden erfährt! Das ist fast, als wäre ...

Hi, ich bin Walt. Ich sammle weggeworfene Einkaufslisten. Das klingt vielleicht ein bisschen schräg, aber Sie ahnen ja nicht, was man auf diese Weise alles über jemanden erfährt! Das ist fast, als wäre ich selbst Teil der Familie. Ich gebe zu, ich bin einsam, seit meine Frau Mary mich vor ein paar Jahren verlassen hat. Kaum jemand gönnt mir einen zweiten Blick – als wäre ich unsichtbar. Besonders gern sammle ich die Zettel von Alisha. Sie ist noch so jung, jemand sollte auf sie Acht geben, finde ich. Ich mache das gern, auch wenn sie nicht mal ahnt, dass ich existiere...(Klappentext)

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Der Hauptprotagonist ist Walt - älterer Herr, unscheinbar, einsam, von seiner Frau verlassen, seine Obsession ist Einkaufslisten horten und sich dadurch auf so manche Kundin regelrecht einzuschießen.
Er ist ruhig und in gewisser Weise emotionslos und trotzdem ist da etwas, was ihn unheimlich erscheinen lässt.
Man liest hauptsächlich aus seiner Perspektive, als würde Walt dem Leser an seiner Lebensgeschichte teilhaben lassen, an seinen Gedanken und Gefühlen. Man ist in seinem Gehirn und erfährt so weshalb er das alles macht, was ihn antreibt und was für Phantasien er hat.
Man hat das Gefühl, dass an dem nichts Verbotenes oder Verwerfliches ist, er keine böse Absichten hat. Dies ist eben seine Sicht der Dinge und trotzdem weiß man, dass etwas mit ihm nicht stimmen kann, denn diese Dinge sind sehr wohl verboten und verwerflich und lassen so eine bedrückende und beängstigende Atmosphäre aufkommen.
Dies geschieht vor allem durch die Unterbrechung seiner Sichtweise, indem man aus der Perspektive des Ermittlers Dean Hill liest. Hier wird klar, dass Walt's Frau Mary vermisst wird, ebenso ein Mädchen namens Lisa und Alisha wird gestalkt. Von Letzterer gibt es Tagebucheinträge, die diese Story noch beängstigender erscheinen lassen.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, der Plot verläuft sehr ruhig. Hier passiert eigentlich so gut wie nichts und trotzdem ist die ganze Zeit eine subtile Spannung spürbar. Der Erzählstil ist ungewöhnlich und macht diesen Psychothriller zu etwas Besonderem, denn hier muss man zwischen den Zeilen lesen, scheinbar nebensächliche Bemerkungen Walt's auf die Waage legen.
Erst am Ende wird klar, dass Walt keineswegs dieser besonnene und ruhige Kerl ist, der die Macke hat Einkaufslisten zu sammeln. Es wird klar, dass der Leser an jeder Tat teilgenommen hat - unwissend.
Daher ist man gewillt dieses Buch nochmals zu lesen, einfach um diese kleinen Andeutungen zu entdecken, um alles bewusster wahrzunehmen.

Fazit:
Dieser Psychothriller ist ganz großes psychologisches Kino, welches einen in die Gedankenwelt eines scheinbar harmlosen Typen eintauchen lässt.
Ein Psychothriller in dem augenscheinlich so gar nichts passiert und trotzdem einen beklemmenden Sog auf mich ausübte.
Die Auflösung steckt hier nicht am Ende, sondern in der gesamten Story, in Walt's Gedanken und seiner Sichtweise. DAS nenne ich mal schriftstellerische Kunst.
Für Leser die es gerne spannend und blutig haben ist dieser Psychothriller wohl eher nichts. Ich jedoch war und bin fasziniert, da hier Psychologie vom Feinsten enthalten ist.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.11.2016

Der gelungene Auftakt d.Thrillerreihe rund um den brummigen Fallanalytiker Martin Abel-spannend m.einer unglaublich überraschenden Auflösung

Blutsommer
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Eine Dunstglocke liegt über der Stadt. Die Hitze ist unerträglich. Und dann der Geruch, dieser furchtbare Geruch!
Der Picknickausflug von Familie Lerch nimmt ein grausiges Ende, als sie im Wald auf einen ...

Eine Dunstglocke liegt über der Stadt. Die Hitze ist unerträglich. Und dann der Geruch, dieser furchtbare Geruch!
Der Picknickausflug von Familie Lerch nimmt ein grausiges Ende, als sie im Wald auf einen dunklen Haufen stößt, von Fliegen und Maden bedeckt: Der «Metzger» hat wieder zugeschlagen.
Martin Abel, bester Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, wird zur Unterstützung der Polizei nach Köln beordert. Keiner kann sich so gut in die Gedankenwelt von Serienmördern hineinversetzen
wie er: eine Gabe, die einsam macht. Abel glaubt, an Schrecklichem schon alles gesehen zu haben. Doch das hier – das ist eine neue Dimension
...(Klappentext)

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Thriller mit Profiler als Hauptprotagonisten überschwemmen ja derzeit den Büchermarkt und ich habe schon einige davon gelesen, aber dieser konnte mich besonders begeistern.
Man taucht hier regelrecht in die Welt eines Profilers ein, eines sehr unkonventionellen Profilers. Man begleitet ihn wenn er alleine mit den Leichen der Opfer "spricht" und in seine Gedankenwelt, wenn er wiederum versucht in die Gedankenwelt eines Serienkillers zu einzutauchen - eines äußerst brutalen Serienkillers der auf einer morbiden Mission durch Köln zieht und zerstückelte und ausgeweidete Leichen hinterlässt.
Für zartbesaitete Leser ist dieser Thriller also nur bedingt zu empfehlen, denn es werden nicht nur die bestialisch zugerichteten Leichen und die Autopsie beschrieben, sondern auch die äußerst morbide Sichtweise des Täters, die einem die Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Dies nicht nur aus Sicht des Profilers Martin Abel, sondern auch aus der Perspektive des Täters selbst, inklusive seiner Vergangenheit die ihn zu dem machte was er heute ist und der Grund ist weshalb er auf dieser ganz eigenen Killermission ist.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und packend wie der Plot selbst. Hier wird der Leser mehrmals subtil auf falsche Fährten gelockt, um dann mit einer Auflösung mit KAWUMM-Effekt aufzuwarten.
Die Spannung wird hier von Anfang bis Ende konstant hochgehalten, sodass man als Leser nicht und nicht aufhören kann zu lesen. Selbst wenn einem die Gänsehaut rauf und runter läuft oder so manche Szene ekelhaft wie nur was ist - man MUSS weiterlesen.

Die Charakterzeichnungen sind äußerst gelungen und die Protagonisten agieren und reagieren nachvollziehbar und authentisch.
Nur mit Abels Schülerin Hannah Christ hatte ich zu kämpfen. Eine Klugscheißerin vom Feinsten, obwohl keine Ahnung von irgendwas, arrogant und präpotent. Ich hätte sie mehrmals am liebsten durch das Buch schnalzen mögen.
Und dann, von einem Moment auf den nächsten ist sie scharf auf Abel und knutscht mit ihm rum. Das Einzige was mir da durch den Kopf ging war - WTF?!
Ab diesem Zeitpunkt gab es hin und wieder schnulzige Szenen, die so gar nicht zum Rest des Thrillers passen wollten. Wieso müssen Autoren immer wieder eine Liebesschnulzerei in einen Thriller einbauen? ich finde das mehr als unnötig und kann einen guten Thriller wirklich ruinieren.
Da sich diese Szenen hier jedoch in Grenzen halten, lief es auf 1-Stern-Abzug hinaus.

Fazit:
Außer dem oben genannten Manko war dieser Thriller perfekt. Spannend von Anfang bis Ende, sodass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe.
Ein Thriller der mich packen und nicht mehr loslassen wollte.
Ein Thriller er einem unter die Haut geht und
ein Thriller den man gelesen haben muss.
Mit diesem Autor bekommt so mancher Thriller-Guru Konkurrenz.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.10.2016

Gelungener Auftakt der Thrillerreihe rund um den forensischen Anthropologen David Hunter. Genial!

Die Chemie des Todes
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Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester ...

Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester Rechtsmediziner war, und die Polizei bittet ihn um Unterstützung. Gerade
als seine Analysen zeigen, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche
beginnt. Gleichzeitig bricht im Dorf eine Hexenjagd los. Der Pfarrer, ein knöcherner Fanatiker, hetzt die Leute auf, und David ist Zielscheibe seiner Hasspredigte
...(Klappentext)

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David Hunter zieht in ein englisches Dörfchen, um seiner Vergangenheit zu entfliehen. Als Landarzt will er hier vergessen, auch seinen eigentlichen Beruf als forensischer Anthropologen.
3 Jahre ging es gut, bis zwei Kinder an einem heißen Sommertag eine grausam zugerichtete Leiche entdecken - bis zur Unkenntlichkeit verwest, geschmückt mit Schwanenflügeln die ihr in den Rücken gerammt wurden.
Dem polizeilichen Ermittler Mckenzie fällt jedoch auf, dass sich der kleine Dorfarzt mit dieser Materie besser auszukennen scheint als er sollte und durch Nachforschungen wird auch schnell klar weshalb. Mckenzie bittet Hunter um Hilfe und die benötigt er dringend, da dies nicht die einzige Leiche sein wird, die in dieser Dorfidylle auftaucht.

Erzählt wird vorrangig aus der Perspektive von David Hunter, man erhält aber auch Einblicke in die Sichtweise der Opfer und auch des Täters.
Trotzdem erhält man Infos über das ganze Drumherum wie z.B. Nebencharaktere und das typische Kleindorfleben, welches nicht so idyllisch ist wie es immer scheint. Auch auf das Vorhandenseins eines typischen Kleindorfpfarrers wird hier nicht vergessen.

Die Charakterzeichnungen sind authentisch und wirklich gut ausgearbeitet. Auch die Beschreibung des Settings ist beeindruckend und verleiht der Story Tiefe. Was mich jedoch wirklich beeindrucken konnte ist der Schreib- und Erzählstil.
Hier wird zwar eine ruhige Erzählweise verwendet, aber es ist trotzdem durchgehend eine subtile Spannung spürbar, welche einem regelrecht am Buch kleben lässt. Trotz der detailreichen Beschreibungen der Leichen, inklusive Madenstadien, kommt dieser Thriller ohne Gewaltexzesse aus. Lesern mit einem empfindlichen Magen würde ich trotzdem davon abraten.
Diese Mischung aus Ruhe und Spannung, blutig, jedoch ohne Gewalt ist eine ungewöhnliche Kombination, die vom Autor jedoch gekonnt umgesetzt wurde.
Auch an überraschenden Wendungen fehlt es hier nicht. Man spekuliert von Anfang bis Ende und doch kommt es dann ganz anders. Das Spekulieren könnte man also eigentlich komplett lassen g.
Der Showdown mit der Auflösung ist genial, nur mit dem Ende bin ich nicht ganz so glücklich, da es ein unglaubwürdiges Happy-End beinhaltet.
Das ist jedoch meckern auf hohem Niveau und vermutlich nur für Personen unglaubwürdig, welche auf dem medizinischem Sektor ein bissl bewandert sind.

Fazit:
Seit einer Ewigkeit habe ich diese Thrillerreihe ungelesen im Regal stehen. Dafür könnte ich mir jetzt in den Hintern treten, da dadurch ein genialer Autor spurlos an mir vorüber ging.
Dieser Thriller beinhaltet eine fantastische Erzählkunst und man merkt, dass der Autor im Bereich der Forensik wirklich gut regergiert hat. Hier hat wirklich alles Hand und Fuß.
Wenn dieses unglaubwürdige Happypeppi-Ende nicht gewesen wäre, wäre dieser Thriller absolut perfekt.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 08.10.2016

Ein Thriller mit einem ungewöhnlichen Ermittler - spannend und interessant zugleich!

Auge um Auge
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Cool, kantig, eigenwillig – der aufgrund einer Erbkrankheit erblindete Kunsthistoriker Cornelius Teerjong ist ein Mann mit radikalen Ansichten und einem gewissen Hang zum Zynismus. Auf der »Documenta« ...

Cool, kantig, eigenwillig – der aufgrund einer Erbkrankheit erblindete Kunsthistoriker Cornelius Teerjong ist ein Mann mit radikalen Ansichten und einem gewissen Hang zum Zynismus. Auf der »Documenta« in Kassel wird sein Bekannter, der Kameramann Henk de Byl, leblos und auf bizarre Weise verstümmelt inmitten einer Installation im Rahmen der Kunstmesse aufgefunden. Teerjong ist bestürzt und beginnt gemeinsam mit seiner Freundin, der Journalistin Jenny Urban, auf eigene Faust zu ermitteln. Eine Spur führt die beiden zurück in die Vergangenheit, zu einem unfassbaren Verbrechen, das 17 Jahre zuvor die Welt erschütterte, und Teerjong muss feststellen, dass er seinen Freund nicht annähernd so gut kannte, wie er gedacht hatte. Schritt für Schritt enthüllt sich Teerjong und Urban das Motiv des Täters, doch je mehr sie erfahren, desto weniger sicher sind sie, dass sie ihn wirklich finden wollen....(Klappentext)

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Der Autor hat hier wirklich einen sehr ungewöhnlichen Ermittler erschaffen. Nicht weil dieser Kunsthistoriker ist - das kennen wir ja schon von Dan Brown. Auch nicht aufgrund seines Zynismus und schwarzen Humors - diese Eigenschaften haben gleich mehrere Ermittler im Thriller- und Krimi-Genre.
Cornelius Teerjong ist nämlich blind!
Alleine diese Eigenschaft ließ mich zu diesem Buch greifen, da dies wirklich mal etwas Neues ist und ich mich fragte wie ein Blinder ermitteln kann ohne zu sehen und wie und ob es der Autor schafft diese Eigesnchaft glaubwürdig an den Leser zu bringen.
Und Lukas Erler hat es wirklich geschafft mich positiv zu überraschen.

Hier taucht der Leser in die Welt eines Blinden ein. Doch dieser ist keineswegs hilflos, selbstmitleidig, bzw. zu bemitleiden, und/oder in seinem Leben eingeschränkt. Mit diesen Vorurteilen gegenüber Blinden wird hier ordentlich aufgeräumt und das auf authentische Art und Weise.
Man erfährt wie Blinde die Welt "sehen" und sich in ihr bewegen, ja dass sie sogar mehr "sehen" als so mancher Sehender und sich daher sehr wohl als Ermittler eignen.

Doch nicht nur deswegen konnte dieser Thriller bei mir punkten.
Er enthält nämlich auch Spannung und einen ausgefeilten Plot.
Der flüssige und angenehme Schreibstil tut sein Übriges.

Man liest abwechselnd aus der Perspektive von Teerjong, seiner Freundin der Journalistin Jenny Urban und auch des Täters.
Obwohl man von Anfang an weiß wer der Täter ist, bleibt dieser Thriller bis zum Ende hin spannend. Wenn die Spannung auch hin und wieder absackt, aufgrund der Ausführungen über moderne Kunst.
Mit moderner Kunst kann ich nicht wirklich etwas anfangen - ich ziehe da eher die Klassische vor. Daher interessierten mich diese Beschreibungen sowas von überhaupt nicht und führten höchstwahrscheinlich deswegen bei mir zu einem Spannungsabfall.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und ausgearbeitet, agieren und reagieren authentisch und ihrer Charakterzeichnung entsprechend.
An Humor und Zynismus fehlt es hier auch nicht, vor allem nicht von Seiten Teerjongs, und am Ende kommt es dann noch zu einer kleinen überraschenden Wendung.

Fazit:
Obwohl dieser Thriller in meinen Augen eher dem Krimi-Genre zugeordnet werden sollte, konnte mich dieser von sich überzeugen.
Vor allem aufgrund des ungewöhnlichen Ermittlers. Dieser Thriller/Krimi war aufgrunddessen nicht nur spannend (bis auf wenige Stellen), sondern vor allem interessant und mal etwas Neues.
Dieser Autor hat mich auf jeden Fall an der Angel und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung dieser Reihe.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.09.2016

Ein spannender und blutiger Thriller mit atemberaubender afrikanischer Safari-Kulisse.

Der Schneeleopard
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Erpicht auf das "ultimative Buschabenteuer" versammeln sich sieben Touristen aus aller Welt auf einer abgelegenen Landebahn in Botswana. Doch ihr Campingtrip verwandelt sich in einen albtraumhaften Kampf ...

Erpicht auf das "ultimative Buschabenteuer" versammeln sich sieben Touristen aus aller Welt auf einer abgelegenen Landebahn in Botswana. Doch ihr Campingtrip verwandelt sich in einen albtraumhaften Kampf ums Überleben. Ein Reisender nach dem anderen verschwindet, zurück bleiben nur Knochenfragmente und zerrissene Kleidung. Wurden sie Opfer eines wilden Raubtiers? Oder bewegt sich der Angreifer unter ihnen?
Fünf Jahre später: In Boston ermitteln Jane Rizzoli und Maura Isles in einem bizarren Mordfall. Die Leiche des Jägers Leon Godt wurde gefunden - ausgeweidet und aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern um Boston werden Knochenreste eines Opfers entdeckt, das auf ähnliche Weise ums Leben kam. Jane und Maura wird klar, dass dieser Mörder seit Jahren am Werk ist - und Boston ist nicht sein einziges Jagdrevier. Es scheint eine Verbindung zu einem fünf Jahre zurückliegenden Vorfall in Botswana zu geben, wo die Teilnehmer einer Safari im Busch förmlich abgeschlachtet wurden...
.(Klappentext)

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Dies ist der 11. Teil der Rizzoli&Isles-Reihe, welcher jedoch ohne weiteres unabhängig und ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

DerThriller beinhaltet zwei Erzählstränge.
Einer davon spielt in Boston. Jane und Maura ermitteln in einem Fall bei dem ein bekannter Trophäenjäger und Tierpräparator auf bestialische Art und Weise ermordet wurde. Wie seine Beute wurde er aufgehängt und ausgeweidet. Doch dies wird nicht ihre einzige Leiche bleiben. Zusammenhänge zwischen den Opfern scheint es nicht zu geben. Einzig Maura scheint Gemeinsamkeiten zu erkennen, was jedoch bedeuten würde, dass hier ein Serienkiller am Werk ist. Dessen Spuren führen sogar bis zu 14 Jahre zurück und bis nach Afrika.
Hier ist der zweite Erzählstrang angesiedelt. 6 Jahre zuvor, in Botswana auf einer Safari. Aus der Perspektive einer Frau, die diesen abenteuerlichen Safaritrip nur gemacht hat, um ihrem Lebensgefährten einen Gefallen zu tun und ihre Beziehung zu kitten. Sieben Touristen im afrikanischen Delta die nur ein bisschen Abenteuerluft schnuppern wollten. Doch dieses Abenteuer entwickelt sich zu einem wahren Horrortrip und der Kampf ums Überleben beginnt, wobei nicht die wilden Raubtiere die Gefahr für die Truppe darstellen, denn das wahre Raubtier befindet sich direkt unter ihnen.
Diese Erzählstränge wechseln sich immer wieder ab, bis sie schließlich gekonnt zusammengeführt werden.

Dies war mein erster Rizzoli&Isles-Thriller und da sich die Spannung anfangs ziemlich in Grenzen hielt, fragte ich mich woher diese Begeisterungsstürme zu dieser Reihe herrühren.
Doch mit dem Verlauf der Story nahmen Spannung und Tempo rasant zu und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Und dann verstand ich, wieso diese Reihe so einen Hype erfährt.

Der Schreibstil flüssig und angenehm und passt sich vom Tempo her der Storyline an. Mich konnte vor allem das afrikanische Setting begeistern, welches den Leser ins afrikanische Delta entführt. Die Atmosphäre wurde gekonnt eingefangen - man sieht die flirrende Hitze über dem Boden wabbern, riecht das Steppengras und hört die nächtlichen Rufe der Tiere. Dies alleine grenzt schon an Schreibkunst.
Die Charaktere sind durchwegs gut gezeichnet und agieren glaubwürdig und entsprechend ihrer Charakterzeichnung.
Der Plot ist zwar anfangs eher ruhig, nimmt dann jedoch an Spannung und Tempo zu und beinhaltet die ein oder andere überraschende Wendung.

Als Leser glaubt man zu wissen wer der Täter ist, fiebert trotzdem der Auflösung entgegen und dann kommt doch alles ganz anders, aber wirklich komplett anders.
Zartbesaitete werden wohl an mehreren Stellen ordentlich schlucken müssen. Hier wird ausgeweidet, Leichen von Hunden und Katzen angefressen, menschliche Überreste analysiert oder einfach in einen Sack gestopft und dies alles auf sehr bildhafte Art und Weise.
Hier erkennt man auch das medizinische Wissen der Autorin.
Für mich war es genau die richtige Mischung an Spannung, Blut und Ermittlerarbeit.

Fazit:
Ein spannender und blutiger Thriller mit atemberaubender afrikanischer Safari-Kulisse.
Er beginnt zwar eher ruhig und konnte mich nicht sofort fesseln, dies änderte sich jedoch rasch mit dem Verlauf der Story und die Auflösung beinhaltet einen "Wow"-Effekt.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und so wie es aussieht werde ich mir die gesamte Thriller-Reihe reinziehen.