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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2018

Ein Buch, das mit unter die Haut ging

Die verlorene Schwester
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Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch das historisch anmutende Cover. Da ich historische Romane mag, las ich den Klappentext. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal in meinem Leben von den „Verdingkindern“ ...

Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch das historisch anmutende Cover. Da ich historische Romane mag, las ich den Klappentext. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal in meinem Leben von den „Verdingkindern“ in der Schweiz gehört. Insofern war das Buch für mich auch sehr informativ.

Das Schicksal der Schwestern Marie und Lena hat mich tief berührt, umso mehr als die Geschichte auf historischen Fällen fußt. Es ist kaum vorstellbar, dass Menschen andere Menschen – hier sogar Kinder – derart behandeln. Die Begebenheiten sind derart realistisch beschrieben, dass ich mit den beiden Protagonistinnen gefroren, gezittert, gelitten, Angst gehabt und mich gefreut habe.

Die Geschichte ist sehr spannend, was neben der flüssigen Schreibweise zu einem Pageturner führt.

Insgesamt ein sehr emotionaler Roman von Linda Winterberg hinter der sich die Schriftstellerin Nicole Steyer verbirgt, die mir bestens bekannt durch ihre historischen Romane bekannt ist.

Von mir bekommt das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und wohlverdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Spannende Familiengeschichte eingebettet in historische Ereignisse

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische ...

Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische Recherche zu ihren Büchern bekannt. Das ist auch hier der Fall. Ihr ist es wahrlich meisterhaft gelungen, die Geschichte mit den historischen Ereignissen zu verweben. Die Unterscheidung von Fiktion und Realität ist ohne Detailkenntnisse kaum auszumachen. Als Beispiel seien hier nur die Herstellung von Kleidungsstücken aus Lumpen und der Brand beim Kostümball im Februar 1947 genannt.

Die Erzählweise ist sehr fesselnd. Ich habe beim Lesen Zeit und Raum vergessen und bin völlig in die Geschichte eingetaucht. Mit den verschiedenen Familienmitgliedern habe ich gebangt, gezittert, mich gefreut oder auch aufgeregt.

Bei einer Geschichte, die über einen längeren Zeitraum mit solch gravierenden Ereignissen spielt, finde ich es wichtig, dass die Protagonisten auch eine gewisse Entwicklung durchmachen. Die Auswirkungen des Krieges mit all ihren Facetten sind bei den einzelnen Personen authentisch dargestellt und gut erkennbar, so dass ich auch in dieser Hinsicht nicht enttäuscht wurde.

Die Zeittafel der Jahre 1945 - 1951 mit Ereignissen in Berlin ist eine gute Unterstützung zum Verständnis des Zeitgeschehens und das Zückerchen oben drauf.

Es gibt nicht so häufig Bücher, bei denen ich traurig bin, das Ende erreicht zu haben … dieses ist so eins. Mein einziger Trost, es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freuen kann. Heute bleibt mir nur eine unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde von Familiensagas auszusprechen und die Höchstzahl an Sternen für dieses brillant geschriebene Buch zu vergeben.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Eiskalte Spannung

Winterkalt: Thriller
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Was für eine Art zu morden! Eine Leiche in einer Eisskulptur. Das hat die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz bisher auch noch nicht gesehen.

Bei „Winterkalt“ handelt es sich um den dritten Thriller mit ...

Was für eine Art zu morden! Eine Leiche in einer Eisskulptur. Das hat die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz bisher auch noch nicht gesehen.

Bei „Winterkalt“ handelt es sich um den dritten Thriller mit Julia Schwarz und Florian Kessler. Auch dieser Fall ist in sich abgeschlossen und kann ohne die Vorgänger gelesen werden. Meiner Meinung nach sollte man aber mit Band 1 anfangen, denn sonst entgehen einem viele gruselige Gänsehaut-Lesemomente.

Catherine Shepherd schafft es doch immer wieder, mich von Beginn an so zu fesseln, dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen muss … häppchenweise wie in Leserunden gefordert, geht fast gar nicht. Auch hier beginnt der Spannungsbogen sehr früh und wird bis zum Ende gehalten. Mich hat nicht nur die ausgefallene Mordmethode überrascht sondern auch das Ende.

Die Schreibweise ist angenehm flüssig und aufgrund der kurzen Sätze und der vielen Dialoge sehr angenehm und flott zu lesen.

Normalerweise schreibe ich nichts zum Cover, aber hier passen Cover, Titel und Inhalt so gut zusammen, dass ich es einfach erwähnen muss … ein harmonisches Ganzes.

Genau wie die Vorgänger hat mich dieser Fall begeistert und ich vergebe gerne 5 megafette Sterne.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Unbedingt lesen!!

Unverfrorene Freunde
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Klemens Pütz ist promovierter Meereszoologe und widmet sich seit fast dreißig Jahren der Pinguinforschung. Die Falklandinseln sind dabei sein Forschungsschwerpunkt. Jedes Jahr verbringt er mehrere Monate ...

Klemens Pütz ist promovierter Meereszoologe und widmet sich seit fast dreißig Jahren der Pinguinforschung. Die Falklandinseln sind dabei sein Forschungsschwerpunkt. Jedes Jahr verbringt er mehrere Monate bei seinen unverfrorenen Freunden.

Eingeteilt ist das Buch in drei Teile: Pinguine an Land; Pinguine im Wasser und Welt im Wandel – Pinguine in Gefahr. Angereichert ist es mit zwei tollen Fotoblöcken. Die Karten auf den Innenseiten des Einbandes helfen bei der geographischen Einordnung der jeweiligen Schauplätze.

Dass sich dieses Sachbuch nicht wie eins liest, liegt einerseits an der allgemein verständlichen Ausdrucksweise. Hier gibt es kein wissenschaftliches Kauderwelsch sondern berichtet wird in einer lockeren und teils humorvollen Art und Weise. Andererseits merkt man ständig wie sehr Klemens Pütz diese Tiere am Herzen liegen und seine Begeisterung steckt einfach an.

Auch wenn mir Einiges schon bekannt war, so habe ich doch eine Menge neuer Informationen über Pinguine und deren Lebensumstände erfahren. Es gibt viel mehr Arten als ich bisher kannte und in den Kolonien herrscht nicht nur eitel Freud und Sonnenschein. Auch unter Pinguinen gibt es beispielsweise Vergewaltigungen und Pädophilie und nicht jede Art zieht das zweite Küken einer Brut groß.

Anhand von Beispielen, mit Zahlen und Fakten unterlegt, wird uns vor Augen geführt welche Auswirkungen Klimawandel, Tourismus oder der Einsatz von Plastik nicht nur auf das Leben der Pinguine sondern auf ein größeres Ökosystem haben.

Für mich war dieses Buch ein unterhaltsamer und lehrreicher Lesegenuss, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Sehr gerne vergebe ich die volle Sternenzahl.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Einfach nur klasse

3 Zimmer, Küche, Mord
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Nach der Trennung von Pascal hat sich Loretta eine neue Wohnung gesucht. In diesem ehrenwerten Haus hofft sie auf einen Neubeginn und bitte „mit ohne Mord“. Es dauert aber gar nicht lange und sie findet ...

Nach der Trennung von Pascal hat sich Loretta eine neue Wohnung gesucht. In diesem ehrenwerten Haus hofft sie auf einen Neubeginn und bitte „mit ohne Mord“. Es dauert aber gar nicht lange und sie findet im Hinterhof auf der Bank einen Toten. Ob sie sich an ihren Vorsatz halten wird?

Für mich ist es immer wieder schön von Loretta und ihren Freunden zu lesen. Mir hat es neben Loretta besonders Frank mit seinem Ruhrpott-Dialekt angetan. Er entpuppt sich auch in diesem Band wieder als Freund, der Loretta in jeder Situation zur Seite steht. Dabei überschreiten die zwei schon mal gewisse Grenzen. Aber auch auf alle anderen Freunde kann sie sich verlassen und das ist so schön, dass mir immer ganz warm ums Herz wird.

Lotte Minck versteht es den Leser auf humorvolle Art zu unterhalten, ohne dass die für einen Krimi wichtige Spannung fehlt. Diese Kombination von Humor und Spannung macht die Serie um Loretta so besonders.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, so dass man, bevor man sich versieht, am Ende angelangt ist und sich schon wieder von Loretta und ihren Freunden verabschieden muss.

Auch Band 10 der Serie fand ich wieder rundum gelungen und vergebe sehr gerne 5 Sterne.