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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Jahresflop.

Der Verdacht
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Das Buch war in jeder Hinsicht ein sauschwerer Brocken für mich. Nicht nur im Hinblick auf den Erzählstil, den ich grauenhaft fand, sondern vor allen Dingen im Hinblick auf die Themen, die so viele "Trigger" ...

Das Buch war in jeder Hinsicht ein sauschwerer Brocken für mich. Nicht nur im Hinblick auf den Erzählstil, den ich grauenhaft fand, sondern vor allen Dingen im Hinblick auf die Themen, die so viele "Trigger" beinhalten, dass es mir im Nachhinein schwerfällt, sie alle aufzuzählen.
- Der Tod eines Kindes, gegenseitige Vernachlässigung, psychische, emotionale und körperliche Gewalt, selbstverletzendes Verhalten, transgenerationale Weitergabe von Traumata, Trauer, Verlust, Einsamkeit, Selbstmord, Suchtverhalten, Ehebruch, Fehlgeburt und und und -
Obwohl es in psychologischer Hinsicht einige interessante und nachvollziehbare Aspekte gab, die viel Diskussionsstoff bieten, wüsste ich nicht, wem ich das Buch empfehlen sollte. Es ist stockfinster und beschreibt einige der schlimmsten Dinge, die Menschen sich selbst und anderen antun können.
Für die Grundthematik wäre ich normalerweise Feuer und Flamme gewesen, aber die Art wie die Geschichte umgesetzt wurde, dieser Berg an grausamer Negativität, auf den man von der Erzählerin raufgeschleift wird, hat mich stellenweise so sehr runtergezogen, dass ich mich gewundert habe, dass draußen noch die Sonne scheint.
Dank des Hörbuchs, das von Sandra Borgmann großartig eingesprochen wurde, habe ich dann doch noch bis zum Ende durchgehalten, aber das wird sicherlich mein letztes Buch von Ashley Audrain gewesen sein.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Es fehlte an allem...

Bevor ich dich sah
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Zwei Menschen die schwer am Leben zu tragen haben und deren Körper aus unterschiedlichen Gründen entstellt sind; Bettnachbarn auf der Rehastation eines Krankenhauses, verlieben sich ineinander, ohne sich ...

Zwei Menschen die schwer am Leben zu tragen haben und deren Körper aus unterschiedlichen Gründen entstellt sind; Bettnachbarn auf der Rehastation eines Krankenhauses, verlieben sich ineinander, ohne sich jemals gesehen zu haben. Das klang nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack; etwas das sich abhebt und mit bestimmten Stigmata aufräumt. Schon nach ein paar Seiten wurde mir allerdings klar, dass ich meine Erwartungen sehr weit zurückschrauben muss. Über die komplett unrealistischen Zustände auf der Rehastation konnte ich ja gerade noch so hinwegsehen, aber das Nebencharaktere eingeführt werden, die dann im Laufe der Geschichte einfach sang- und klanglos im Nichts verschwinden hat mich genauso gestört wie die Tatsache, dass die Autorin bestimmte Details auslässt.
Der Schreibstil ist bestenfalls oberflächlich, es scheint nicht so, als hätte die Autorin besonders viel Recherchearbeit betrieben.
Auch mit den beiden Protagonisten Alice und Alfie bin ich nicht warm geworden, ihre Stimmungen springen so oft hin und her und sind so übertrieben dargestellt, dass ich die beiden ab irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr ernst nehmen konnte.
Die Handlung des Buches findet hauptsächlich auf der Rehastation statt, wobei Emily Houghton den Fokus auf die Gespräche zwischen Alice und Alfie legt, die aber kaum Tiefe haben. Auch setzt sich die Autorin zu wenig mit dem Thema Selbstakzeptanz auseinander; eher mit dem Gegenteil, was ich schade finde, weil es einen Eindruck vermittelt, der einfach schon zu oft besprochen wurde.
Zum Ende hin bekommt die Story dann zwar etwas mehr Dynamik, aber das lief bei mir ins Leere, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits gedanklich mit dem Buch abgeschlossen hatte.

Es passiert selten, dass ich nur einen Stern vergebe, weil alleine schon die Tatsache, dass jemand überhaupt Bücher schreibt, Bewunderung und Dankbarkeit verdient, aber ich kann über dieses Buch absolut nichts Gutes sagen, so schade das auch ist.

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