REZENSION
V IS FOR VIRGIN - KELLY ORAM
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KLAPPENTEXT
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen - weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband Tralse hat es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ...
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MEINUNG
"V is for Virgin" ist eines dieser Bücher, die mich einfach nur wütend machen. Das Thema kein Sex vor der Ehe ist durchaus wichtig und interessant und bisher kannte ich kein Jugendbuch, das diese Thematik aufgreift. Die komplette Darstellung von Kelly Oram hat mir allerdings absolut nicht gefallen.
Der Schreibstil ist durchaus locker und leicht, wie es auch schon bei "Cinder & Ella" der Fall war, aber die Charaktere waren mir durchweg unsympathisch. Angefangen bei Valerie, alias Virgin Val, die von ihrem Freund abgeschossen wird, weil sie keinen Sex vor der Ehe haben möchte. Bis zu diesem Punkt (also das erste Kapitel) war die Story durchaus legitim, hat dann aber ab dem zweiten Kapitel einen rasanten Sturzflug hingelegt.
Val sagt andauernd, dass sie nicht im Mittelpunkt stehen will und sich nicht für etwas Besonderes hält, verhält sich allerdings komplett widersprüchlich zu ihren Worten. Sie hält ausschweifende Reden darüber, dass man seine Jungfräulichkeit wahren und abstinent leben soll, betitelt Mädchen, die Sex haben, öffentlich als Schlampe und lässt sich dafür von allen Seiten feiern und bejubeln. Sie schmiedet Pläne, wie man jemanden demütigen kann, sie findet es in Ordnung, mit den Gefühlen von anderen Menschen zu spielen und diese auszunutzen, um etwas gratis abzustauben. Val verhält sich das komplette Buch über ziemlich daneben und merkt das nicht eine Sekunde lang. In meinen Augen ist sie nicht nur unsympathisch, sondern hat einen absolut miesen und ekligen Charakter. Da kann ich nur dankbar sein, niemanden zu kennen, der wie Valerie ist.
Der Love Interest Kyle ist auf einer Stufe mit ihr, wenn nicht sogar noch schlimmer. Er macht absolut kein Geheimnis daraus, dass er Val nur flachlegen will. Mit allen Mitteln versucht er sie dazu zu kriegen, mit ihm Sex zu haben, respektiert dabei überhaupt nicht, dass sie das nicht möchte. Er ist ein sexistischer Widerling, der Val ohnehin nur auf ihre Optik beschränkt und gefühlt auf jeder Seite sagt, was für geile Beine sie hat. Generell bestehen 90% seiner Worte aus sexistischen Äußerungen, bei denen mir die Galle hochkommt! Zudem bedrängt er Val regelrecht, befummelt sie, obwohl sie klar und deutlich mehrfach NEIN gesagt hat, aber das ist ihm egal.
Wo hier die Liebesgeschichte herkam, ist mir schleierhaft, denn Gefühle kommen nicht auf und wirklich kennenlernen tun die beiden sich auch nicht. Warum Val, die so sehr darauf pocht, anständig sein zu wollen, plötzlich in so ein A****loch verliebt ist, kann ich nicht nachvollziehen. Und wie sie den Bad Boy knacken konnte weiß ich auch nicht. Das kam alles ziemlich aus dem Nichts und war für mich auch in keiner Weise logisch.
Ich könnte hier jetzt noch ausschweifend über die Handlung des Buchs berichten und warum ich diese ebenfalls durchweg daneben fand, aber das würde den Rahmen sprengen und vermutlich in einer ziemlichen Hasstirade meinerseits enden - und das möchte ich nicht. Zudem gibt es dazu nicht sonderlich viel zu sagen, da der Großteil des Buches für mich keine richtige Handlung hat, sondern sich einfach nur um Vals Jungfräulichkeit und Kyles Sexismus dreht. Das alles gepaart mit Nebencharakteren, die auch nichts zur Handlung beitragen.
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FAZIT
Ein guter Schreibstil ist nicht alles. Kelly Oram hat es geschafft, mit "V is for Virgin" absolut alles zu vermitteln, was ein Jugendbuch NICHT vermitteln sollte. Von meiner Seite gibt es absolut keine Leseempfehlung und den zweiten Band werde ich mir wohl auch sparen!