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Veröffentlicht am 09.02.2020

Eines der besten Bücher des letzten Jahrzehnts!

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Der Roman ist brutal, schockierend und mitreißend von der ersten Seite an. Mit "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" hat Sabaa Tahir einen Debütroman geschaffen, der zu Recht so sehr beworben wurde. ...

Der Roman ist brutal, schockierend und mitreißend von der ersten Seite an. Mit "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" hat Sabaa Tahir einen Debütroman geschaffen, der zu Recht so sehr beworben wurde. Man konnte auf keiner Website und in keinem Buchladen schauen, ohne von diesem Buch förmlich erschlagen zu werden. Der Hype war groß und ist auch gerechtfertigt.

Die Handlung spielt in einer mittelalterlichen Stadt namens Serra, in der ein brutales Regime herrscht. Die Bewohner der Stadt werden von den Elitesoldaten – den Masken – unterdrückt und gewaltsam abgeschlachtet, widersetzen sie sich einem Befehl. Es herrschen schreckliche Zustände und jeder lebt in Angst, der nächste zu sein. Etwas außerhalb befindet sich die riesige Anlage von Schwarzkliff, in der ausgewählte Kinder über viele Jahre hinweg zu einem Maskenkrieger ausgebildet werden, um weiter Angst und Schrecken in Serra zu verbreiten. Die Ausbildung ist hart und es überleben nur wenige bis zum bitteren Ende. Einfach alles in Serra wird von Brutalität beherrscht und das schildert die Autorin sehr deutlich.

Laia ist ein von Angst erfülltes Mädchen, das vor einigen Jahren bereits ihre Eltern verloren hat und nun dabei zusehen muss, wie auch der Rest ihrer Familie ermordet wird. Einzig und allein ihr Bruder bleibt ihr, auch wenn er in Gewahrsam genommen wird. Sie macht sich Vorwürfe, schuldig daran zu sein, da sie ihm nicht geholfen hat, sondern geflüchtet ist. Diese Gewissensbisse schwächen sie, weshalb der Widerstand ihr zunächst auch nicht helfen möchte. Doch Laia schafft es, sich in Schwarzkliff einzufinden und die Kommandantin zu überleben, auch wenn ihr grausame Schmerzen zugefügt werden. Laia wird gepeinigt und gefoltert und dennoch steht sie jedes Mal wieder auf und stellt sich ihrer Herrin aufs Neue. Ihre Schwäche verschwindet immer mehr und sie entwickelt sich langsam aber sicher zu einer sehr starken Persönlichkeit. Vom ersten Kapitel bis zum letzten hat sie sich komplett verändert. Als Leser begleitet man sie ausgesprochen gerne auf ihrem Weg, den Mut zu finden und für ihre Rechte und ihre Familie zu kämpfen.

Elias wird seit vierzehn Jahren in Schwarzkliff zur Maske ausgebildet, auch wenn er sich dieses Leben niemals gewünscht hat. Eigentlich sollte es eine Ehre sein, zu einem der Auserwählten zu gehören, doch hat er einen zu weichen Kern und möchte nichts lieber, als frei sein. Von Anfang an ist Elias ein sehr sympathischer Charakter, den man sehr schnell ins Herz schließt. Er hebt sich von all den anderen Masken in Schwarzkliff ab, die zur eiskalten Brutalität neigen und ohne mit der Wimper zu zucken töten. Er möchte keine Unschuldigen umbringen und versucht stets, einen anderen Weg zu finden. In Schwarzkliff gilt sein Mitgefühl als gefährliche Schwäche, die ihn schneller das Leben kosten könnte, als ihm lieb ist. Doch ist es Laia, die ihm neuen Mut und Hoffnung auf eine bessere Zeit gibt. Sie ist diejenige, die ihm zuspricht, seine gute Seele nicht an diese Tyrannei zu verlieren. Auch wenn Elias und Laia nicht gerade viele Augenblicke im Buch zusammen haben, sind es genau jene Momente, die absolut unter die Haut gehen. Es fällt einem sehr schwer, eine Lesepause einzulegen, da die Geschichte der beiden absolut zu fesseln weiß.

Sabaa Tahir hat einen einmaligen Schreibstil, der die Leser mitten ins Geschehen katapultiert. Sie schreibt so bildhaft und lebendig, dass es einem oftmals die Tränen in die Augen treibt. Man stellt sich die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass ein gesamtes Volk von eiskalten Killermaschinen unterdrückt wurde. Auch schreckt sie keine Sekunde davor zurück, einem diese grausamen Morde so detailliert zu beschreiben, dass der Schock noch lange andauert. Doch genau wie Elias und Laia wächst man als Leser mit jeder Seite und schöpft Mut, dass sich noch alles zum Guten wendet. Doch dann macht Tahir etwas sehr Grausames – sie endet das Buch mit einem schrecklichen Cliffhanger, der hungrig auf mehr macht und das ganz, ganz schnell. Dank des Riesenerfolgs von "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" wurde die Fortsetzung bereits angekündigt und soll im Frühjahr 2016 erscheinen. Doch was soll man bis dahin nur tun? Am besten den Roman nochmal von vorne lesen – immer und immer wieder. Denn es bleibt zu bezweifeln, dass man von dieser atemberaubenden Geschichte jemals genug bekommen kann.

Fazit

Mit "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" ist es Sabaa Tahir gelungen, einen Debütroman mit absolutem Wow-Faktor zu erschaffen. Die Geschichte ist schockierend und mitreißend zugleich und die Charaktere wachsen einem sehr schnell ans Herz. Mehr, mehr, mehr davon – aber zügig!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Herzschmerz und Drama auf höchstem Niveau! Romantasy der Extraklasse!

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
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Mit "Morgentau – Die Auserwählte der Jahreszeiten" hat Jennifer Wolf einen wunderschönen und emotionalen Auftakt ihrer Jahreszeiten-Reihe geschaffen, den man auf der Stelle ins Herz schließt. Es ist eine ...

Mit "Morgentau – Die Auserwählte der Jahreszeiten" hat Jennifer Wolf einen wunderschönen und emotionalen Auftakt ihrer Jahreszeiten-Reihe geschaffen, den man auf der Stelle ins Herz schließt. Es ist eine Geschichte, die bewegt und zu Tränen rührt, aber trotz allem auch ihre lustigen und charmanten Augenblicke hat.

Die Handlung beginnt am Tag der Auswahl. Man bekommt einen Einblick in das Leben der Hüterinnen im Orden. Dort gibt es nur Frauen, Männer sind strengstens verboten, weshalb die jungen Mädchen des Ordens keine Chance auf die große, wahre Liebe haben. All ihre Hoffnung liegt darin, von Gaia zur Auserwählten ernannt zu werden, um wenigstens den Hauch einer Chance auf das große Glück zu haben. Sie können zwar den Orden verlassen, doch niemand würde es wagen, der Göttin den Rücken zu kehren. So haben die Mädchen nur diese eine Chance, etwas wirklich Großartigen aus ihrem Leben machen zu können. Nachdem Maya erwählt wurde, gibt es einen Sprung von einem Jahr, denn dann ist es an der Zeit, in das Reich der Göttin zu gehen und die vier Jahreszeiten kennenzulernen.

Auch wenn es die wohl größte Ehre ist, die Auserwählte zu sein, fällt es Maya doch schwer, ihre Mutter und beste Freundin Iria nie wieder sehen zu können. Es ist ein Abschied für immer und Maya hängt sehr an diesen beiden Personen in ihrem Leben. Diese Traurigkeit macht sie sehr sympathisch, da sie absolut realistisch und nachvollziehbar ist. Natürlich freut man sich auf ein neues Leben. Doch was passiert, wenn sie unter den Jahreszeiten nicht ihre große Liebe findet und unglücklich wird? Hundert Jahre sind schließlich eine unfassbar lange Zeit. Trotzdem nimmt Maya all ihren Mut zusammen und stellt sich der großen Herausforderung zu entdecken, welcher der vier Jungen der Richtige für sie ist.

Die Jahreszeiten sind ein sehr chaotischer Haufen. Aviv, der Frühling, ist ein eher zurückhaltender Kerl, der allerdings ein außerordentlich großes Herz hat. Sol, der Sommer, ist der Macho unter den Brüdern, zu denen die meisten der Auserwählten gehen. Das liegt vermutlich daran, dass sein Reich in der ewigen Sonne liegt, es einen Strand und ein Meer gibt. Erst eine Auserwählte hat sich dafür entschieden Jesien, den Herbst, zu besuchen, und so in ihrer Entscheidung zu berücksichtigen. Bei ihm handelt es sich um einen liebenswerten und fürsorglichen jungen Mann. Er denkt nicht nur an sich, sondern auch an seine Brüder, um die er sich stets Gedanken macht. Ganz besonders am Herz liegt ihm der jüngste der vier Jahreszeiten, Nevis – der Winter. Seine gesamte Existenz über lebt er schon in Einsamkeit in seinem schneebedeckten Reich. Keines der Mädchen hat ihn jemals besucht, wodurch sich auch niemals eine für ihn entschieden hat. Er wirkt genauso kalt wie das Eis, von dem er stets umgeben ist, und lässt niemanden je zu nahe an sich heran.

Alle vier haben ihren absoluten Charme, doch genauso wie Maya habe ich mich von Anfang an in einen von ihnen verliebt. Man kann absolut nachvollziehen, weshalb sie das Gefühl hat, dass es Liebe auf den ersten Blick sein muss, denn diese Verbundenheit, die sie zu ihm spürt, spürt auch der Leser mit jedem geschriebenen Wort. Zwar handelt es sich bei "Morgentau" um eine Fantasygeschichte, allerdings schafft Jennifer Wolf es, diese greifbar darzustellen. Die Handlung entwickelt sich in eine absolut tragische Richtung, die einem von Seite zu Seite immer mehr das Herz zerreißt. Die gesamte Welt, die die Autorin kreiert hat, wird durch ihren flüssigen und wunderschönen Schreibstil in den Köpfen der Leser zum Leben erweckt. Es ist, als stünde man selbst in der Welt von Gaia und ihren vier Söhnen und würde die Geschehnisse ebenfalls miterleben.

Auch wenn es sich überwiegend um eine emotionale Liebesgeschichte handelt, so driftet das Handlung nicht zu sehr in den Kitsch ab, da eine gekonnte Mischung aus Liebe, Spannung, Humor und Dystopie geschaffen wurde. So ist für fast jedermann etwas dabei. Es gibt so viel Positives, das man über dieses kleine und doch feine Büchlein sagen könnte, aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da sich wirklich jeder seine eigene Meinung dazu bilden sollte. Jeder sollte die Möglichkeit haben, in die Geschichte der Jahreszeiten abzutauchen und Maya dabei zu begleiten, wie sie sich immer mehr verliebt.

Das Ende kam dann sehr überraschend und die Tränen flossen in Strömen. Es hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen, denn einerseits ist alles ziemlich rund, aber auf der anderen Seite nicht ganz so befriedigend, wie man es sich gewünscht hätte. Dieser Zwiespalt tut der Geschichte als Ganzes allerdings keinen Abbruch. Viel Luft nach oben gibt es nicht mehr, deshalb bleibt es spannend, was sich Jennifer Wolf für die folgenden drei Teile überlegt hat (Band zwei, "Abendsonne – Die Widererwählte der Jahreszeiten", ist bereits als Ebook erschienen und erscheint im Herbst 2016 als Printausgabe bei Carlsen), denn glücklicherweise bekommen alle vier Jahreszeiten ihre eigene Geschichte. So wird man noch einige Zeit mit Aviv, Sol, Jesien und Nevis verbringen können.

Fazit

Jennifer Wolf ist ein durch und durch herzzerreißender Auftakt ihrer Jahreszeiten-Reihe gelungen, der kaum ein Auge trocken lassen wird. Spannung, Charme und ganz viel Herz findet man in dieser fantasievollen Geschichte vor. "Morgentau" ist ein Büchlein, für das ich eine absolute und unwiderrufliche Leseempfehlung aussprechen kann!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Berührend und wunderschön

Du bringst mein Leben so schön durcheinander
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Bereits der Titel und der Klappentext haben vermuten lassen, dass es sich bei "Du bringst mein Leben so schön durcheinander" um eine tief berührende Geschichte handelt, die den Leser mitten ins Herz trifft. ...

Bereits der Titel und der Klappentext haben vermuten lassen, dass es sich bei "Du bringst mein Leben so schön durcheinander" um eine tief berührende Geschichte handelt, die den Leser mitten ins Herz trifft. Und auch nachdem ich die letzte Seite beendet und das Buch zugeklappt habe, bleibt diese Vermutung bestehen.
Ava und Gideon sind zwei hervorragend ausgearbeitete Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können und doch so vieles haben, was sie miteinander verbindet.
Auf emotionale Art und Weise schildert Autorin Claire Christian die Hintergründe der beiden, was sie verloren und durchgemacht haben. Dabei legt sie so viele Gefühle in jedes einzelne geschriebene Wort, dass es schwerfällt, die Tränen zurückzuhalten.
Für mich ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Ein Jugendroman, der berührt und hoffnungsvoll zugleich ist.
Wer Bücher mit ernsten Thematiken mag, die allerdings trotzdem viel Mut machen und Hoffnung vermitteln, der sollte hier einen näheren Blick riskieren. Besonders für Fans von John Green.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Wow

Feral Moon 1: Die rote Kriegerin
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"Feral Moon: Die rote Kriegerin" ist das erste Buch, das ich von Asuka Lionera gelesen habe. Was eigentlich komisch ist, da sich fast jedes andere der Autorin in meinem Besitz befindet. Nun denn, ich habe ...

"Feral Moon: Die rote Kriegerin" ist das erste Buch, das ich von Asuka Lionera gelesen habe. Was eigentlich komisch ist, da sich fast jedes andere der Autorin in meinem Besitz befindet. Nun denn, ich habe mich also an diesen Trilogieauftakt gewagt und was soll ich sagen?: Ich bin hin und weg!
Die Einzelgängerin Scarlet ist eine super Protagonistin. Sie möchte unbedingt eine Wächterin werden und gegen die sogenannten Ferals kämpfen, um ihr Dorf zu schützen. Scarlet geht ihren ganz eigenen Weg und setzt sich gegen alles und jeden durch, sodass sie schließlich die Ausbildung - die eigentlich nur für Männer gedacht ist - antreten darf.
Als Leser begleiten wir Scarlet auf ihrem Weg, der manchmal steinig und schwer sein kann. Doch sie ist eine Kämpferin mit Fleisch und Blut, was mir sehr gut gefallen hat.
Asuka Lioneras Schreibstil hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, sodass ich das Gefühl hatte, selbst Teil der Geschichte zu sein und als Wächterin an Scarlets Seite zu stehen. Ebenfalls ist das Setting und die dort vorherrschende Atmosphäre absolut gelungen.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Wundervoll

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Dies war seit langer Zeit mein erstes Buch aus dem historischen Genre. Normalerweise lese ich solche Bücher nicht, sondern lege sie nach einigen Seiten gelangweilt zur Seite. Allerdings war ich von der ...

Dies war seit langer Zeit mein erstes Buch aus dem historischen Genre. Normalerweise lese ich solche Bücher nicht, sondern lege sie nach einigen Seiten gelangweilt zur Seite. Allerdings war ich von der Serie "Downton Abbey" so angefixt, dass ich unbedingt einen ähnlichen historischen Roman brauchte. Beim Stöbern bin ich auf "Die Frauen vom Löwenhof" von Corina Bomann gestoßen und war vom Klappentext direkt überzeugt.
Am Anfang war ich noch etwas überfordert, eben weil ich sonst nichts Historisches lese. Es hat eine ganze Weile gedauert, ehe ich dann voll und ganz in die Handlung abtauchen konnte. Corina Bomann hat einen unglaublich schönen, flüssigen und bildhaften Schreibstil, wodurch die Seiten nur so dahinfliegen. Man sollte sich auf jeden Fall nicht von der Seitenzahl abschecken lassen, denn man merkt beim Lesen wirklich nicht, wie dick das Buch ist.
Agneta ist eine tolle, facettenreiche Protagonistin, die viel Mut und Zuversicht besitzt. Es fällt einem leicht, sich mit ihr zu identifizieren und mit ihr mitzufühlen.

Man sollte sich auf jeden Fall Taschentücher bereithalten, denn die Geschichte rührt zu Tränen. Ich für meinen Teil bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

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