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Veröffentlicht am 18.06.2023

Toller Comic

American Born Chinese
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Ein Comic der auf jeden Fall überraschen kann.
Zu Anfang hatte ich noch das Gefühl, dass zwei Perspektiven, die gezeigt wurden, zusammengehören. Als dann aber die dritte dazu kam und eine der anderen ...

Ein Comic der auf jeden Fall überraschen kann.
Zu Anfang hatte ich noch das Gefühl, dass zwei Perspektiven, die gezeigt wurden, zusammengehören. Als dann aber die dritte dazu kam und eine der anderen einen ganz anderen Weg nahm als erwartet, war ich zugegeben etwas verwirrt. Es ist tatsächlich gar nicht so leicht zu durchschauen wie nun wirklich alles in seiner Gesamtheit zusammenhängt, mir ist es jedenfalls nicht gelungen. Doch gerade zum Schluss kommt dann doch alles wirklich wunderbar zusammen und bringt ein echt tolles Ende mit einer ganz tollen Botschaft.

Vor allem die zwei Perspektiven von Jin und dem Affenkönig fand ich super, bei Dannys Perspektive hatte ich dagegen etwas zu kämpfen, einfach weil ich so extrem überzogenes nicht unbedingt immer mag. Alles rund um Dannys Cousin Ching-Ki und damit verbundene, das hat mir einfach zu schaffen gemacht. Diese geballte Wucht an voreingenommenen-Klischee-rassistischen Darstellungen, mit denen ich in dieser Form nicht gerechnet hatte. Natürlich ist es als das zu verstehen was es ist: Eine überzogene Darstellung, ein Spiegel der den Leuten vorgehalten wird. In voller Wucht mit allen Vorurteilen. Und gerade nach dem Comic kann ich sagen, dass es ganz gut war, das so einzubauen.

In Amerika geborene Chinesen, oder viel mehr generell asiatische Menschen (es geht ja nicht nur Chinesen so) erleben solche Vorurteile noch immer. Und das betrifft auch gar nicht mal nur Amerika. Man kann es in so vielen Ecken der Welt sehen. Solche Darstellungen findet man oft genug, wo Charaktere, Menschen(!), so dargestellt werden, dass sie in jedes Vorurteil passen. Der ganze Alltagsrassismus den die Charaktere in diesem Comic erleben; er existiert. Natürlich war mir das klar, und auch in den anderen Perspektiven habe ich es gesehen, aber das war im Alltag wirklich eingebunden gut dargestellt. Und dieses extrem überzogene in den kleineren Abschnitten von Danny, das zeigt tatsächlich ziemlich gut, mit was für Vorstellungen und Darstellungen eigentlich immer noch um sich geworfen wird (und ich meine jetzt in anderen Medien und im Alltag allgemein, durch sonstige Bemerkungen) - mit was für Reaktionen und auch Anfeindungen Menschen zu kämpfen haben, oder wie ein chinesischer Akzent dargestellt wird. Wobei ich auch schon in Jin's Abschnitt ziemlich deutlich präsentiert sehe, mit welchem Rassismus er konfrontiert wird, denn in ihm sehen alle nur den chinesischen Jungen, urteilen über ihn, ohne ihn zu kennen, oder etwas von ihm zu wissen. Sie nehmen an, er käme nicht mal aus Amerika, obwohl er dort geboren ist. Und das macht ihm alles zu schaffen. Der Autor bindet hier viel Erfahrung ein und das sehr gelungen.

Auch beim Affenkönig geht es unter Anderem um solche Dinge. Denn er erfährt unheimlich viel Ablehnung, und will sich schließlich verändern. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie die Entwicklung bei diesen Charakteren vorwärts geht. Was sie erleben, wie sie es erleben und wie schließlich das Ende aussieht. Es ist wirklich gut erzählt und toll gemacht - auch von den Zeichnungen her. Das besondere Format - es ist klein und quadratisch - passt unheimlich gut zur Erzählweise und zu den Panels. Es ist rundum ein wirklich gelungener Comic, der durchaus beschäftigen kann, der länger im Kopf bleibt und vielleicht bei vielen Menschen auch ein wenig den Blickwinkel verändern kann, wie sie sich gegenüber anderen verhalten und was man damit eigentlich bei anderen auslöst. Natürlich macht es beim Lesen aber auch einfach Spaß. Wie gesagt gefiel mir hier vor allem auch die Geschichte um den Affenkönig wirklich gut. Ich werde auf jeden Fall mal in die Serie auf Disney+ reinschauen, denn die kenne ich noch nicht.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Tolle Geschichte, super geschrieben!

Die 22 Tode der Madison May
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Das Buch hält, was die Beschreibung verspricht.
Es ist super faszinierend, bleibt spannend und macht Spaß. Ich finde diese gesamte Idee einfach nur cool und kann es echt empfehlen, es lohnt sich. Ob man ...

Das Buch hält, was die Beschreibung verspricht.
Es ist super faszinierend, bleibt spannend und macht Spaß. Ich finde diese gesamte Idee einfach nur cool und kann es echt empfehlen, es lohnt sich. Ob man nun Multiversums-Theorien mag oder nicht, hier finde ich das ganze wirklich plausibel und verständlich erklärt. Was hier passiert ergibt Sinn, passt hervorragend in die Realität und verleiht dennoch ein bisschen dieses Fantasy oder Science Fiction Flair, ohne zu sehr dahin abzudriften. Oder... ist es vielleicht alles real und wir wissen es nur nicht? Wer weiß! Es regt jedenfalls selbst total zum nachdenken über solche Theorien an, super spannendes Thema.

Man erlebt das Buch hauptsächlich aus der Perspektive von Felicity Staples, aber es gibt mit der Zeit auch immer wieder Einschübe der Titelgebenden Madison May, die das Buch spannender machen, dem ganzen mehr Tiefe und auch irgendwo mehr Einblicke geben können. Vor allem erlebt man so aber wirklich alle Seiten der Geschichte. Ich hatte kein einziges Mal das Bedürfnis jetzt lieber bei der einen oder anderen lesen zu wollen, weil einfach beide Perspektiven wirklich gut und auch absolut relevant waren. Es machte auch nie den Eindruck, als wäre jetzt ein krasser Cut an bestimmter Stelle. Es war einfach hervorragend miteinander verwoben, sodass es absolut jeder Lesen kann, selbst wenn man solche Perspektivwechsel nicht mag. Bietet sich natürlich auch dadurch an, dass diese jetzt nicht so super häufig vorkommen.

Das Buch ist super geschrieben und lässt direkt eintauchen. Es trägt einen geradezu durch das Buch, sodass man es auch super am Stück durchlesen kann. Man merkt eigentlich kaum, wie schnell man durch die Seiten kommt, aber es macht auch einfach Spaß und gerade das mag ich an diesem Buch. Es ist leicht und flüssig zu lesen, aber dennoch spannend.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Toller Auftakt

Die Allianz der Sonne (Band 1)
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Ein tolles Buch!
Die Allianz der Sonne hat mir richtig Spaß gemacht, ich war schon ab der ersten Seite voll dabei und hatte direkt Lust weiterzulesen. Definitiv ein Buch, dass sich zum sofort durchlesen ...

Ein tolles Buch!
Die Allianz der Sonne hat mir richtig Spaß gemacht, ich war schon ab der ersten Seite voll dabei und hatte direkt Lust weiterzulesen. Definitiv ein Buch, dass sich zum sofort durchlesen eignet. Der Schreibstil gefällt mir sehr, ist super flüssig zu lesen und macht es einem sehr leicht sich in der Geschichte und der Welt fallen zu lassen. Ich flog beim lesen geradezu durch die Seiten. Mich konnte die ganze Art einfach sofort abholen.

Eine tolle Geschichte mit interessanter Magie und spannender Handlung. Eigentlich passiert immer irgendwie was, es kommt gern schlag auf schlag und vor allem Kämpfe kommen hier auch schon im ersten Drittel nicht zur kurz. Aber das passt so tatsächlich auch sehr gut zur Story und den Charakteren, denn es dreht sich nunmal um Kämpfer. Aber keine Sorge, es ist kein ewiges und sinnloses draufgehaue und es passiert natürlich auch anderes. Die Handlung wirkt durchdacht und arbeitet auf ein Ziel hin.

Auch die Charaktere mag ich, wenn ich auch keinen Favoriten im besonderen habe. Sie sind verschieden, ergänzen sich durchaus und haben so ihre Schwächen und Stärken. Manche haben ausgefallenere Namen, andere durchaus gängigere - aber vor allem kann man sie alle gut aussprechen, ohne über irgendeine Betonung zu grübeln. Nur bei einem Namen weiß ich nicht was ich davon halten soll, dass gerade dieser gewählt wurde. Aber das liegt tatsächlich nur daran, welche Figur ich mit dem Namen verbinde und niemand kann einen Namen für sich pachten, also ist das nun wirklich nicht weiter wild. Vor allem muss ich durchaus zugeben, dass besagter Name echt gut in die Welt passt.

Was vor dem Lesen wichtig zu wissen ist: Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedenster Figuren erzählt, kommt man mit solchen Dingen nicht zurecht, dann wird man hier wohl eher nicht glücklich. Hat man keine Schwierigkeiten damit, oder zumindest keine gravierenden, stellt das aber gar kein Problem dar, denn die einzelnen Perspektiven ergänzen sich wirklich gut und führen die Story sehr gut fort. Man erlebt nicht alles aus verschiedenen Blickwinkeln tausend Mal erneut und muss auch nicht plötzlich völlig aus der Handlung gerissen an vollkommen anderer Stelle weiterlesen. Das ist hier ganz gut gelöst und wechselt so wirklich aneinander anschließend. Ich würde sogar meinen, dass man dieses Buch auch dann mal versuchen kann, wenn man Perspektivwechsel eigentlich nicht mag. Auf diese Weise habe ich das nämlich noch nicht gelesen, aber es funktioniert wie gesagt sehr gut. Für mich ein prima Ansatz das umzusetzen und gleichzeitig mehr von den jeweiligen Figuren zu zeigen. So kann man auch doch noch ein wenig mehr von deren jeweiligen Ansichten, Denken und Handeln mitbekommen und ein wenig mehr darin eintauchen.

Rundum ein schönes Buch, auch unabhängig von dem genialen Cover. Ich bin schon super gespannt auf die Fortsetzung und kann es auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Eindrucksvoll

Ich war das Mädchen aus Auschwitz
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Ein beeindruckendes und bedrückendes Buch,.
Dieses Buch ist anders, als andere solcher Bücher. Jedenfalls empfinde ich es so. Es ist deutlich mehr, als die Geschichte von Tova. Ein bisschen Bericht und ...

Ein beeindruckendes und bedrückendes Buch,.
Dieses Buch ist anders, als andere solcher Bücher. Jedenfalls empfinde ich es so. Es ist deutlich mehr, als die Geschichte von Tova. Ein bisschen Bericht und irgendwie auch ein Lehrbuch, ohne diesen Lehrbuchcharakter zu haben. Es wird einfach neben ihrer Geschichte so viel an geschichtlichen Fakten und Tatsachen präsentiert, dass man beim Lesen immer wieder neues dazu lernt. Es kommen immer wieder Details, die man nicht kannte, oder die man nur dann wissen kann, wenn man jemals die Gelegenheit hatte, einen Zeitzeugen zu befragen. Hat man dieses Buch erstmal gelesen, wird einem erst richtig klar, wie viel man eigentlich noch nicht weiß.
Natürlich weiß ich was passiert ist und in meiner Schule war es durchaus ein größeres Thema im Unterricht. Aber hier fallen einfach Namen von Orten und Begriffe, die ich noch nie gehört habe. Wem ist Treblinka bekannt? Mir jedenfalls nicht. Auschwitz, Bergen-Belsen... Das sind Namen die man kennt, aber Treblinka ist mir zum Beispiel völlig unbekannt gewesen, bis zu diesem Buch. Und das ist nur ein Beispiel von vielen Dingen. Hier besteht auf jeden Fall das Potential sich stellenweise unwissend zu fühlen, aber hinterher weiß man umso mehr.

Es ist grausam was passiert ist, und das wird es immer bleiben. Es ist etwas, was sich niemals wiederholen darf und was nie vergessen werden sollten. Wir haben im Grunde nur eine Aufgabe: Nicht vergessen. Nicht zulassen, dass sowas erneut passieren kann. Vergessen wäre in solchen Fällen wie diesen hier, das schlimmste was passieren kann.
Tova Friedmann trägt viel dazu bei, dass es nicht vergessen wird und ich denke, wenn viele dieses Buch lesen und verstehen - dann bleibt es unvergessen. Man muss sich immer wieder mit dem Thema, der Geschichte, konfrontieren. Denn es passiert immer wieder, dass Menschen in so eine Richtung steuern und denken. Es gibt deutlich zu viele Menschen, die immer noch so denken und es kommen immer wieder neue dazu. Auch wenn ich niemals verstehen kann und niemals verstehen werde, warum Menschen so sein können oder sein wollen. Wie kann man diese Gedanken gut finden und weiter verbreiten? Wie kann man so sehr hassen und so sehr Monster sein und sein wollen, um Menschen solche Dinge anzutun, wie sie den Juden und auch vielen anderen angetan wurden? Es gäbe noch so viele Warums, die ich da hätte. Ich werde es nie verstehen. Und ich bin ehrlich: Ich will es auch nicht. Fakt ist: was damals passiert ist, ist unmenschlich, barbarisch, grausam - die Liste an Worten kann man ewig fortführen. keines wird dem gerecht.

Das Buch ist wirklich eindrucksvoll und schildert nicht einfach nur das Leben eines kleinen Kindes, das in einen krieg hineingeboren wurde. Es schildert mehr. Das Leid vieler Menschen. Die Verbrechen, die geschehen sind. Es ist nicht wirklich ein Roman, wie man ihn sich vorstellen würde, es ist auch nicht auf diese Art geschrieben. Es ist eine Erzählung einer Frau, die die schlimmsten Dinge gesehen und erlebt hat, und das als Kind. Klare Empfehlung! Lest es selbst, lasst es in euch arbeiten - ich kann dem ganzen mit Worten jedenfalls nicht gerecht werden.

Veröffentlicht am 11.03.2023

Tolles Buch, spannend

Exilium
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Ein klasse Buch, und damit wieder eine tolle Leistung von Colin Hadler.
Exilium ist super spannend und bietet gleichzeitig so viele tolle Gedanken und Denkanstöße auch bezüglich unserer Realität, der ...

Ein klasse Buch, und damit wieder eine tolle Leistung von Colin Hadler.
Exilium ist super spannend und bietet gleichzeitig so viele tolle Gedanken und Denkanstöße auch bezüglich unserer Realität, der technologischen Entwicklung und das immer abhängiger von dieser machende, der immer größer werdenden Transparenz des Menschen. Und das gar nicht mal so, dass es störend wäre, oder hoch philosophisch wird, sondern sich wirklich passend zusammenfügt. Es passt unheimlich gut in das Buch.

Gut, es gab durchaus eine Stelle, die ich merkwürdig fand, einfach weil ich diese eine Stelle etwas unrealistisch fand - gerade in der Handlungsweise des Exilium Mitarbeiters, das konnte ich nicht recht nachvollziehen. Es gab einfach diesen "Warum?" Moment, der mich etwas beschäftigt hat. Aber das ist nur ein kleiner Augenblick, und den vergisst man im Verlauf des Buches schnell wieder. Jedenfalls kann ich da sehr gut drüber weg gehen, auch wenn es sich für mich unpassend angefühlt hat. Das Buch war ansonsten einfach toll und wurde nie langweilig.

Die Charaktere lassen viele Möglichkeiten für Interpretation und zum Hinterfragen der Motive, sodass man durchaus angeregt ist mitzudenken und mögliche Ausgänge und Handlungen weiterzuspinnen. Es gab eine Wendung, mit der ich schon gerechnet hatte, die trotzdem Überraschungen bereithalten konnte und eine weitere, mit der ich so nicht unbedingt gerechnet habe. Und, eh... genau. Wendung drei? Also bleiben wir dabei: Dieses Buch hat einiges zu bieten und deutlich mehr als eine Wendung, was man bei der Buchlänge kaum vermuten würde. Da kommen einfach Dinger... man kann definitiv nicht alles davon ahnen, jedenfalls ist es mir nicht gelungen. So ist es für mich eine prima Mischung. Denn zum einen mag ich es wenn ich Recht hatte mit meinem Bauchgefühl (hatte ich), zum anderen ist es auch toll, wenn man dann nochmal richtig überrascht wird und was nicht hat kommen sehen (wurde ich auch).

Alles in allem einfach ein tolles Buch, dass mir auch mit 13 unheimlich viel Spaß gemacht hätte. Ich weiß es ziemlich genau, weil es einfach so viele Dinge trifft und wiedergibt, die mich fasziniert haben und die ich bei dieser Art Bücher schon da geliebt habe. Natürlich begeistert es mich auch jetzt, falls das nicht rübergekommen sein sollte.

Eindeutige Leseempfehlung. Bei einem Buch von Colin Hadler, finde ich, kann man nicht viel verkehrt machen.

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