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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2019

Eine Biografie.

Der Tastenficker
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Diese Biografie ist so gehörig mehr als die Beschreibung des Lebens eines berühmten Musikers. Flake gibt tiefe Einblicke in sein Aufwachsen in Ostberlin, seine persönliche Vergangenheit in der ehemaligen ...

Diese Biografie ist so gehörig mehr als die Beschreibung des Lebens eines berühmten Musikers. Flake gibt tiefe Einblicke in sein Aufwachsen in Ostberlin, seine persönliche Vergangenheit in der ehemaligen DDR. Mit Berliner Charme berichtet Flake über nennenswerte, amüsante Schwänke aus Kindheit und Jugend und natürlich gewährt er Einblicke in seine Karrierelaufbahn - seinen Weg als Musiker und letztendlich Keyboarder der Band "Rammstein".

Klar vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Flake bringt mich zum Lachen und Nachdenken und ich möchte viel mehr von ihm lesen! Ich wünsche dem Autoren und diesem Buch noch viel, viel mehr Leser! Nicht nur Rammstein-Fans werden begeistert sein, auch Leser, die Berliner Lokalkolorit schnuppern wollen und die in die Vergangenheit der Stadt und das Leben hinter der Mauer eintauchen wollen, werden dieses Buch verschlingen. Für mich auf jeden Fall ein Page-Turner. Ich habe das Buch gelesen und gehört, die Audio-Version empfehle ich noch mit einem Extra-Plus-Sternchen, denn der Autor liest selbst!

Veröffentlicht am 11.06.2019

Weiden-Häuschen

Der Zauber von Somerset
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Die Londoner Steuerberaterin Amber Reed möchte nur eines: vergessen und sich über ihre eigene Zukunft Gedanken machen. Sie findet im Süden Englands ein Cottage, das zur Vermietung frei ist. Sie bucht es ...

Die Londoner Steuerberaterin Amber Reed möchte nur eines: vergessen und sich über ihre eigene Zukunft Gedanken machen. Sie findet im Süden Englands ein Cottage, das zur Vermietung frei ist. Sie bucht es für die nächsten drei Monate. Sie muss sich lediglich um ein Pferd, das dort einsteht und den Garten kümmern, ansonsten ist die Miete äußerst erschwinglich.
Der Schriftsteller Finian Anderson möchte Abstand zwischen sich und seine Noch-Ehefrau Madeleine bringen. Die hat ihn verlassen und wohnt ausgerechnet nebenan, bei einem Muskelprotz von Mann, einem Fitness-Studio-Betreiber. Er möchte unbedingt an einem neuen Roman schreiben und erhofft sich zu der Distanz zu Madeleine, dass sie ihn vermissen wird. Auch er bucht für drei das Cottage in Somerset.
Eine Doppelbuchung liegt vor und wirbelt beider Leben gehörig durcheinander, ein aufregender Sommer liegt vor den beiden …

Wie immer, wenn ich Bücher der Autorin lese, bin ich sofort in der Geschichte drin. Die Figuren sind überwiegend liebenswert, bis auf ein paar Stinkstiefel, eben genau, wie im richtigen Leben auch. Charaktere, die man sich als Freunde wünscht. Wenn ich gerade nicht im Buch lese, denke ich über das bereits Gelesene nach und male mir aus, wie sich die Geschichte wohl entwickeln wird. Besonders schön finde ich, dass wir Stamm-Leser kurz auf Bekannte aus den vorherigen Büchern von Pippa Watson (ja ein Pseudonym, der erfahrene Leser wird die wahre Identität aber kennen!) stoßen und so etwas über ihr weiteres „Leben“ erfahren. Stephen King hat gerade in dieser Woche getwittert, dass Romanfiguren nicht real seien, mag stimmen, aber hier wünschte ich mir, dass es so wäre. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, ihre Sprache einfach nur wunderschön: modern und lebendig. Der Plot ist mitreißend und ich mag gar nicht, dass das Buch endet.

Eine zu Herzen gehende Geschichte, die mein Herz weit geöffnet hat; Szenen, die unter die Haut gehen. Ein Buch, dem ich nur zu gerne seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen vergebe und es unbedingt weiter empfehlen möchte. Hier hält der Leser einen Sommer-Wohlfühlroman in den Händen, den ich als Leserin liebend gerne verschlungen habe.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Geheimnisse und Intrigen an der Côte d’Azur

Die Perlenvilla
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Die junge Eve ist ihre Ehe mit Clifford Forrester nur eingegangen, um den Fängen ihrer alles bestimmenden Mutter Mary zu entkommen. Ihr Leben verläuft langweilig und äußerst zurückgezogen. Ihr Mann hält ...

Die junge Eve ist ihre Ehe mit Clifford Forrester nur eingegangen, um den Fängen ihrer alles bestimmenden Mutter Mary zu entkommen. Ihr Leben verläuft langweilig und äußerst zurückgezogen. Ihr Mann hält sie knapp. Sicher es ist das Jahr 1948, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg sind viele Dinge noch strikt rationiert; dennoch hatte sie sich ihren Alltag anders vorgestellt. Als das geheimnisvolle Schreiben einer Anwaltskanzlei eingeht, sieht Eve dies als willkommene Ablenkung, der Langeweile zu entrinnen. Trotz Cliffords Bedenken macht sie sich allein auf den Weg aus einem kleinen Vorort Londons an die Französische Riviera, um näheres zu ihrem mysteriösen Erbe zu erfahren. Ein Abenteuer beginnt, das nicht nur Eves Leben sondern auch sie selbst komplett verändern wird.

Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt Rachel Rhys die Geschichte Eve Forresters. Ihre verwendete Sprache ist ausgewählt schön (ein Kompliment auch an die Übersetzung). Der Roman ist eine sehr gelungene Mischung aus Spannung und Historie. Die Geschichte fesselt m8ich vom ersten Augenblick an und die Autorin kann mich die ganze Zeit über mitnehmen, zu faszinierend sind ihre Figuren und der Plot, ebenfalls schafft sie es, mich die Zeit nach Nachkriegsjahre nahezu fühlen und spüren zu lassen. Das gesellschaftliche Leben ist treffend dargestellt, die Atmosphäre mitreißend, tief und echt. Das Gefühlsleben der Protagonistin Eve, der man ihre Empfindungen jederzeit ansehen kann, ist brillant getroffen und auch deren Veränderung ist mehr als glaubwürdig .

Von Herzen gerne vergebe ich dem Roman fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser, die an die Zeit, den 40er Jahren, und das Leben der Menschen in Großbritannien und in Südfrankreich in der genannten Epoche interessiert sind, werden das Buch verschlingen, wie ich es getan habe. Ist der Roman ein Pageturner: ja, unbedingt!

Veröffentlicht am 17.05.2019

"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn"*

Benedikt XVI.
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Wer den Autoren Andreas Englisch bereits einmal in einer Talkshow erlebt hat, weiß, dass der Mann nahezu überquillt vor Informationen und Wissen rund um den Vatikan. Zweifellos gehört er der Gruppe der ...

Wer den Autoren Andreas Englisch bereits einmal in einer Talkshow erlebt hat, weiß, dass der Mann nahezu überquillt vor Informationen und Wissen rund um den Vatikan. Zweifellos gehört er der Gruppe der Vaticanisti an, den Journalisten, die sich in ihrer Arbeit auf den Vatikan spezialisiert haben. Diese erworbenen Eindrücke möchte er mit seinem Publikum teilen, am besten alle auf einmal. Dabei verzettelt sich Andreas Englisch vielleicht ein wenig, schweift ab, berichtet viel über den Vorgänger Benedikt XVI. im Amt des Papstes – Johannes Paul II. Der Autor weiht uns Leser in die Vatikan-Politik ein, erzählt Geschichten aus seinem Leben als Journalist in Rom. Sicherlich können solche persönlichen Anekdoten des Autoren einen Text auffrischen und beleben, doch in diesem Fall kommt mir sein eigentlicher Protagonist, nämlich Benedikt XVI., fast ein wenig zu kurz. Bei 751 Seiten hätte ich viel mehr Eindrücke rund um den deutschen Papst erwartet. Deutlich wurde aber der Wandel, den Andreas Englisch selbst durchlaufen ist, von einem Skeptiker gegenüber Benedikt XVI. zu einem Anhänger. Der Autor führt dies auf eine Veränderung der Person Benedikt XVI. zurück. Meines Erachtens hat jedoch lediglich der Wechsel vom Präfekten der Glaubenskongregation zum Papst das äußere Erscheinungsbild Benedikt XVI. verändern und der Welt endlich den „wahren“ Menschen zeigen lassen, ohne die erforderliche Strenge seines vorherigen Amtes, nämlich den warmherzigen und liebenswerten Papst, den wir alle erleben.

Trotz meiner kleinen Kritik an der Schreibweisen des Autoren Andreas Englisch habe ich die Lesezeit mit dem Buch sehr genossen und möchte es absolut weiter empfehlen. Leser erfahren hier ungefähr alles, was es über den Vatikan zu wissen gibt, beschrieben von einem Insider sowie Rom-Kenner und Liebhaber der Stadt. Erschienen ist das Buch am 19. September 2011, also während der Amtszeit Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. und heutigem Papa emeritus.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen.

* Zitat Benedikt XVI. vom 19. April 2005

Veröffentlicht am 11.01.2019

Meine persönlichste Rezension

Katholisch
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Dieses Buch hat mich in einer äußerst einschneidenden und persönlichen Zeit begleitet und konnte mich intensiv unterstützen. Ich hatte schon seit Jahren den großen Herzenswunsch zum katholischen Glauben ...

Dieses Buch hat mich in einer äußerst einschneidenden und persönlichen Zeit begleitet und konnte mich intensiv unterstützen. Ich hatte schon seit Jahren den großen Herzenswunsch zum katholischen Glauben zu konvertieren. Getauft und erzogen wurde ich evangelisch-lutherisch. Dennoch galt mein Bestreben von jeher, der römisch-katholischen Kirche anzugehören. Nun unter erschwerten Bedingungen, krebskrank, mitten in einer Chemotherapie steckend, in einem Land lebend, dessen Sprache ich zwar verstehe, doch mich mit dem selber sprechen sehr schwer tue (zwecks mangelnder Praxis), habe ich es dennoch in Angriff genommen. Ich habe es gewagt, mich zu öffnen, zu lernen und schlussendlich zu konvertieren. Seit dem 16. Dezember 2018 bin ich Katholikin. Aus dem Buch „Katholisch – Wissen aus erster Hand“ habe ich alles in meiner Sprache erlernen können, was für ein katholisches Leben wichtig ist. Die Sprache des Buches ist für jedermann gut verständlich, es ist hervorragend strukturiert, der thematische Ablauf bestens und wohlartikuliert festgelegt. Über die Historie der Kirche bis hin zum Alltag eines Christen werden alle wichtigen Faktoren behandelt und angesprochen. Am ehesten kann ich das Buch mit dem „Kleinen Katechismus des katholischen Glaubens“ vergleichen, wobei es viel eingehender, gerade auch Alltagsthemen behandelt. Mir hat es im Glaubensunterricht mehr als geholfen und mich perfekt vorbereitet. Ganz sicher war dies nicht das Hauptanliegen der Herausgeber und Autoren, das Buch ist mehr als Auffrischung für Christen zu sehen, die wieder zurückfinden wollen in die Kirche und bisheriges Wissen auffrischen möchten. Doch auch für Neueinsteiger eignet es sich vortrefflich, wie man an meinem Beispiel sehen kann .

Ich kann gar nicht anders als dem Buch 5 von 5 möglichen Sternen zu vergeben und es aus vollen Herzen weiter zu empfehlen. Mich hat eine schwerwiegende Erkrankung dazu gebracht, endlich meinen Glauben auch zu leben und vor allem öffentlich dazu zu stehen. Die Entscheidung, dieses Buch zu lesen, kann so vielfältige Gründe haben, in jedem Fall sind sie persönlich.