Profilbild von Ann-liest

Ann-liest

Lesejury Profi
offline

Ann-liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ann-liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2023

Zu viele offene Fragen

Infernicus
0

Diese Rezension betrifft das Hörbuch:

Ich tue mich mit der Bewertung dieses Hörbuchs etwas schwer. Das Cover ist unheimlich ausdrucksstark und hat mich sofort „gecatcht“. Es verspricht bereits eine Geschichte ...

Diese Rezension betrifft das Hörbuch:

Ich tue mich mit der Bewertung dieses Hörbuchs etwas schwer. Das Cover ist unheimlich ausdrucksstark und hat mich sofort „gecatcht“. Es verspricht bereits eine Geschichte voller Magie und Finsternis.

Auch die Umsetzung als Hörbuch ist sehr gut gelungen. Der Sprecher hat eine angenehme Tonlage und versteht es, mit einer Vielzahl verschiedener Stimmlagen und stimmlicher Charakteristika, die handelnden Personen zum Leben zu erwecken.

Bei „Infernicus“ handelt es sich um eine Anthologie, bestehend aus 5 Kurzgeschichten. Diese spielen alle in der gleichen Fantasy-Welt, allerdings zu sehr unterschiedlichen Zeiten, mit unterschiedlichen Handelnden und auch nicht in chronologischer Reihenfolge.

In jede dieser Kurzgeschichten wird mal relativ unvermittelt hineingeworfen und braucht etwas, um sich in die Handlung hineinzuhören und die neuen Charakter kennen zu lernen. Leider hören die Geschichten oft an der spannendsten Stelle plötzlich auf und die offenen Fragen werden auch nicht beantwortet - als wäre jede Geschichte an sich ein Trailer für ein ganzes Buch.

Mir ist tatsächlich auch die Charakter-Entwicklung zu kurz gekommen, so dass mich deren Schicksal ziemlich unberührt gelassen hat.

Ich denke, die Autorin und ihre geschaffene Welt haben großes Potenzial, dass in diesem Kurzgeschichtenband noch nicht voll entfaltet wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2024

Eigenwilliger Stil - wenig Handlung

9mm Cut
0

Eigentlich hatte mich das Buch sofort angesprochen. Das Cover fand ich spannend und auch der sehr direkte und teils derbe Sprachstil der Leseprobe hat mich neugierig gemacht.

Leider ist mir dieser dann ...

Eigentlich hatte mich das Buch sofort angesprochen. Das Cover fand ich spannend und auch der sehr direkte und teils derbe Sprachstil der Leseprobe hat mich neugierig gemacht.

Leider ist mir dieser dann mit der Zeit aber doch zu anstrengend und zu viel geworden. Sprachlich ist das Buch auf jeden Fall außergewöhnlich - sehr direkt, voller obskurer Vergleiche, Bilder und immer wieder eingeworfener Lebensweisheiten und Zungenbrecher, deren Sinn ich nicht so richtig verstanden habe.

Die Protagonistin mit dem Decknamen Eve Klein wird von ihrem Auftraggeber in die Schweiz zu einer Wohltätigkeitsorganisation geschickt, um rauszufinden, wo diverse Gelder versacken. Vor Ort kommt es im Laufe der Geschichte auch zu ein paar Morden, aber irgendwie kam bei mir dennoch keine Spannung auf. Da das Buch recht kurz ist, ohne Kapiteleinteilung arbeitet und einem sprachlich einen Satz nach dem anderen um die Ohren haut hat man zwar das Gefühl, dass es voran geht, aber eigentlich passiert gar nicht wirklich was. Ich kann auch nicht sagen, dass ich es flüssig runterlesen konnte - ich musste immer wieder Pausen einlegen.

Die Charaktere bewegen sich zwischen skurril, unsympathisch, spooky und unnahbar und da schließe ich auch die Protagonistin mit ein.

Wir erfahren so gut wie nichts über sie - außer, dass sie früher Polizistin war und eine Affäre mit einem Polizisten hat. Sie hat eine unfassbar aktive Innenwelt. Mit ihren vor Zynismus triefenden Gedanken seziert sie die Menschen und die Welt um sich herum. Dabei kommt nichts und niemand gut weg. Im Außen bleibt sie aber eher passiv - zwar verfügt sie auch da wenn nötig über Schlagfertigkeit und Gegenwehr, sie lässt aber auch unheimlich viel einfach über sich ergehen. Einen Sympathieträger habe ich vergeblich gesucht und irgendwie hat mich der ganze Fall am Ende nicht richtig abgeholt.

Handwerklich versteht die Autorin auf jeden Fall ihre Kunst - wer sich auf den eigenwilligen Stil, die allesamt merkwürdigen Charaktere und vielleicht eine neue, literarische Form der Kriminalgeschichte einlassen kann, wird hier sicherlich gut unterhalten. Für mich persönlich war es leider nichts.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2024

Vorhersehbar mit schlechter Rahmenhandlung

Versunken
0

Ein Seemann ist nach einem Mord auf der Flucht und musste alles zurücklassen - so trifft er in Italien ohne Identität und ohne Geld auf einen Schiffsbesitzer und das Unglück nimmt seinen Lauf.

Wie gewohnt ...

Ein Seemann ist nach einem Mord auf der Flucht und musste alles zurücklassen - so trifft er in Italien ohne Identität und ohne Geld auf einen Schiffsbesitzer und das Unglück nimmt seinen Lauf.

Wie gewohnt verknüpft die Autorin auch in diesem Band ihrer Reihe um Comissario Donato Neri Personen aus ihrer Deutschen Heimat mit Italien, genauer gesagt der Toscana.

Die Handlung des Thrillers an sich ist ok, teilweise vielleicht etwas vorhersehbar oder gar arg konstruiert. Kaum zu ertragen finde ich allerdings den stumpfsinnigen Comissario und die Rahmenhandlung, in der man sich immer wieder mit seinen Unzulänglichkeiten und der nervigen Schwiegermutter auseinandersetzen muss. Ich musste diese Stellen tatsächlich überblättern und bin relativ schnell über das Buch hinweggeflogen.

Als ich vor Jahren die ersten Bücher aus der Reihe gelesen habe (Der Kindersammler und Hexenkind) war ich begeistert und habe mir noch einige weitere Bücher für mein Bücherregal organisiert. Ich weiß nicht, ob meine Ansprüche damals niedriger waren oder ob der Erzählstil tatsächlich schwächer geworden ist, aber ich habe noch einigen Büchern der Reihe eine Chance gegeben und stolpere immer über die gleichen Dinge. Für mich hat die Reise mit dem Comissario leider ein Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere