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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Fantastische Reise in fremde Welten

Noras Welten
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„Noras Welten: Durch den Nimbus“ von der Autorin Madeleine Puljic wurde mit dem ersten Selfpublishing-Preis 2017 ausgezeichnet. Es ist der gelungene Auftakt zu einer faszinierenden Fantasy-Serie.

Nora ...

„Noras Welten: Durch den Nimbus“ von der Autorin Madeleine Puljic wurde mit dem ersten Selfpublishing-Preis 2017 ausgezeichnet. Es ist der gelungene Auftakt zu einer faszinierenden Fantasy-Serie.

Nora Winter hat ein ungewöhnliches Problem. Sie hat Angst vor Büchern, da sie, sobald sie etwas liest in die Geschichte hineinfällt. Deswegen begibt sie sich zu dem Psychologen Dr. Benjamin Pawell. Schon in der ersten Stunde fällt Nora bei einer Demonstration unbeabsichtigt gemeinsam mit Dr. Pawell in das Buch „Eldinor“. Sie befinden sich direkt im Mittelalter, zwischen Kämpfen und Drachen wird es richtig spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und lässt sich leicht lesen. Spannung und überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man gerne weiterliest und wissen möchte, ob es Ben und Nora gelingen wird aus Eldinor herauszukommen.

Die überschaubare Anzahl an Charakteren, die gut und facettenreich ausgearbeitet sind, haben Seiten, die sich nicht von Beginn an vorhersehen lassen. Nora und Ben sind zwei sehr unterschiedliche Protagonisten, die sich gut ergänzen, wodurch aber auch einige Spannungen auftreten. Besonders gut hat mir der Minidrache Rashuk gefallen, der für die richtige Dosis Humor gesorgt hat.
Die Geschichte in Eldinor, Kämpfe und das Mittelalter nehmen in dem Buch großen Raum ein. Man erfährt leider recht wenig über Nora und ihre Fähigkeiten.

Insgesamt haben mir die Grundidee des Buches und auch die Umsetzung gut gefallen.
Das Ende bietet eine optimale Vorlage für weitere Bände in denen ich mir wünschen würde, mehr über Nora und ihre Gabe zu erfahren.

Für mich war das Buch kurzweilige, überraschende und spannende Unterhaltung, das mich durchaus neugierig auf Band zwei gemacht hat.

Veröffentlicht am 23.11.2017

Gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
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„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ ist ein sehr komplexer und ausgesprochen gut recherchierter Krimi des Autoren Oliver Bottini, der durch seine Louise Bonì-Reihe bekannt geworden ist .

Die 18-jährige ...

„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ ist ein sehr komplexer und ausgesprochen gut recherchierter Krimi des Autoren Oliver Bottini, der durch seine Louise Bonì-Reihe bekannt geworden ist .

Die 18-jährige Lisa Marthen wird erstochen aufgefunden und die Ermittlungen in dem Mordfall sollen Cippo und Cozma übernehmen. Die Beiden sind ein eingespieltes Team, stehen kurz vor der Pensionierung und wollen nicht mehr auffallen, da sie so einiges in ihrer Vergangenheit zu verbergen haben. Warum wird ausgerechnet ihnen der Mordfall übertragen ? Zufall ?

Die Handlung beginnt 2011 und springt dann in das Jahr 2014. Durch den Wechsel der Schauplätze und Zeiten und die vielen verschiedenen Charaktere muss man sich beim Lesen ein wenig konzentrieren. Über das Personenregister am Ende des Buches war im dementsprechend dankbar.
Durch den angenehmen, zum Teil poetischen Schreibstil kann man den Ereignissen gut folgen.
Die Protagonisten werden sehr authentisch und sympathisch – mit Stärken und Schwächen - dargestellt und die Atmosphäre des Handlungsortes in Rumänien ist zum Greifen nahe.
Die Dialoge zwischen den beiden Ermittlern haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht und haben die ansonsten sehr düstere Stimmung ein wenig aufgelockert.

Gesellschaftskritische Themen, Korruption, Betrug und Bestechung sowie die Themen Agrarwirtschaft, Monokulturen und Landraub wurden ausgesprochen gutrecherchiert und sind erschreckend authentisch in dem Kriminalroman aufgegriffen worden.

Die Spannung wird durchgehend gehalten und das Geschehen endet actionreich, emotional und erschreckend.
Insgesamt ist das Buch ein ungewöhnlich komplexer und eher anspruchsvoller politischer Wirtschaftskrimi, den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Suche nach der Wahrheit

Die stille Kammer
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„Die stille Kammer“ ist das Debüt der Engländerin Jenny Blackhurst.

Als Emma Cartwright beginnt Susan Weber nach drei Jahre Jahren in einer Psychiatrie ein neues Leben, da sie ihren drei Monate alten ...

„Die stille Kammer“ ist das Debüt der Engländerin Jenny Blackhurst.

Als Emma Cartwright beginnt Susan Weber nach drei Jahre Jahren in einer Psychiatrie ein neues Leben, da sie ihren drei Monate alten Sohn Dylon umgebracht hat. Kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto eines kleinen Jungen und auf der Rückseite ist der Name ihres Sohnes vermerkt. Bei Susan kommen alle Erinnerungen wieder hoch und Susans Gedanken kreisen nur noch um eine Frage: Lebt Dylon noch ?

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und lässt sich leicht lesen. Die Geschichte hat zwei Handlungsebenen. Es wird im Wechsel aus Susans Sicht in der Ich-Perspektive und kurzen Flashbacks aus eine Eliteuniversität in England aus der Vergangenheit vor 25 Jahren geschrieben. Nach und nach kann man die Puzzleteile aus Vergangenheit und Gegenwart zusammensetzen. Die Verstrickungen und Manipulationen sind erschreckend.

Susan wird sehr ausführlich beschrieben und macht im Laufe der Handlung eine erstaunliche Entwicklung durch. Anfangs wirkt sie sehr naiv, leichtgläubig und zurückhaltend, entwickelt aber einen erstaunlichen Kampfgeist. Einige der Charaktere wirken ein wenig blass und ich hätte mir mehr Details und Tiefe gewünscht.

Die einzelnen Kapitel sind kurz und so ist man immer versucht noch schnell das nächste Kapitel zu lesen, um mehr zu erfahren. Der Spannungsaufbau, der sich durch das Buch zieht und in der zweiten Hälfte richtig anzieht, ist gelungen. Mehrfach hat mich die Autorin auf eine falsche Fährte geführt und das Ende hat mich überrascht.

Insgesamt ist „Die stille Kammer“ eine spannender Psychothriller, den ich innerhalb kurzer Zeit gelesen habe und empfehlen kann.

Lediglich der Titel ist ein wenig irreführend und hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen. Der Originaltitel - „How I lost you“- wäre treffender gewesen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.10.2017

Magisch und fantasievoll

Snow
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„Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ ist eine fantasievolle, magische und auch überraschende Geschichte um die Protagonistin Snow von der amerikanischen Autorin DaniellePaige.

Erzählt wird die ...

„Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ ist eine fantasievolle, magische und auch überraschende Geschichte um die Protagonistin Snow von der amerikanischen Autorin DaniellePaige.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Snow als Ich-Erzählerin. Sie lebt seit ihrer Kindheit in einer Psychiatrie und wird gemeinsam mit anderen Kindern tagtäglich mit bunten Pillen versorgt, die sie ruhig stellen sollen. Ihr einziger Lichtblick ist Bale, ein Mitpatient für den sie starke Gefühle entwickelt. Nachdem Bale verschwunden ist, bricht für Snow eine Welt zusammen. Als dann des Nachts auch noch ein Junge zu ihr ans Bett tritt und ihr verkündet, dass sie die Eisprinzessin ist und die Psychatrie nicht der richtige Ort für sie ist, flieht Snow und begibt sich in die Welt von Algid – eine Welt voller Magie, unvorstellbaren Kräften und fantasievollen Wesen.

Die Charaktere werden detailreich und liebevoll beschrieben. Leider bleibt Snow trotzdem schwer zugänglich und ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Mir fehlte die Entwicklung ihres Charakters im Laufe der Geschichte.

Die Welt von Algid mit ihren schillernden Bewohnern hat mir sehr gut gefallen. Hier steckten viele tolle Ideen der Autorin, aber ich hätte mir oft einfach noch ein wenig mehr gewünscht und mir ging es oft ein wenig zu schnell.

Insgesamt ist die Stimmung des Buches eher düster.


Leider sind mir die Charaktere durchweg ein wenig fremd geblieben und ich hätte mir ein wenig mehr Nähe und Tiefe gewünscht, damit ich den Roman nicht nur zu lesen, sondern ihn auch erleben kann.

Das Cover ist einfach wundervoll und passend gestaltet. Die Farben sind kühl und winterlich und das zarte blasse Gesicht mit den strahlenden blauen Augen und den roten Lippen, das sieht einfach wunderschön aus und entspricht dem Bild, das ich beim Lesen von Snow bekommen habe.
Auch die Kapitelanfänge mit den Ornamenten passen gut zu der Mischung aus Märchen, Fantasy und Magie.


Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mich die Geschichte gefesselt und konnte mich überraschen.

Veröffentlicht am 14.10.2017

Poetisch und melancholisch

Die Insel der Freundschaft
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„Die Insel der Freundschaft“ ist – nach Kirschblüten und rote Bohnen“ das zweite Buch, das ich von dem japanischen Autoren Durian Sukegawa gelesen habe.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 28-jährige ...

„Die Insel der Freundschaft“ ist – nach Kirschblüten und rote Bohnen“ das zweite Buch, das ich von dem japanischen Autoren Durian Sukegawa gelesen habe.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 28-jährige Ryosuke. Nachdem er seine Arbeit als Koch verloren hat, will er als Bauarbeiter auf der japanischen Insel Aburi mitten im pazifischen Ozean arbeiten. Auf dem Weg dorthin lernt er Kaoru und Tachikawa kennen, die ebenfalls auf der Insel arbeiten wollen. Die Einheimischen der Insel blicken ihnen mit Misstrauen entgegen. Die Arbeit ist hart und während es für Kaoru und Tachikawa lediglich ein Übergangsjob ist, hofft Ryosuke etwas über seine Vergangenheit zu erfahren, da er hofft auf den Mann zu treffen, von dem seine Mutter ihm so viel erzählt hat.
Da Ryosuke - wie sein Vater – mit der Herstellung von Ziegenkäse beginnt, erfährt man neben seiner Geschichte viele interessante Details über die Herstellung von Käse.

Es sind nur einige wenige Charaktere für dieses Buch notwendig. Letztendlich lebt es von Ryosuke , Kaoru und Tachikawa, Hashi – bei dem die drei unterkommen – den Einheimischen und dem Vorsitzenden der Inselbevölkerung. Obwohl man im Laufe der Geschichte einiges über sie erfährt, hatte ich leider durchweg ein distanziertes Gefühl zu ihnen.
Neben dem Zwiespalt d er Inselbewohner zwischen Innovation und Tradition, sind viele Botschaften zwischen den Zeilen versteckt. Es geht um Freundschaft und den Mut, den man benötigt Altes hinter sich zu lassen, um einen Neubeginn zu wagen und seine Bestimmung zu finden.

Beeindruckend und poetisch erzählt Durian Sukegawa die Geschichte von Ryosuke. Der Schreibstil des Autoren ist ruhig und er nimmt einen mit auf die Insel, lässt die Bilder vor den Augen des Lesers lebendig werden. Besonders beeindruckt hat mich die Beschreibung des Taifuns, der die Insel heimsucht.

Mir gefiel das Buch. Es ist eine ruhige Geschichte, die zum Nachdenken anregt und wer sich von der Begeisterung für Ziegenkäse anstecken lassen möchte, liegt hier genau richtig.
Das Ende war in sich rund, lässt aber einige Fragen offen. Mich hat das Buch bewegt und ich hätte mir lediglich einige Antworten mehr gewünscht.