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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2023

Inspirierende Abenteuer und Auszeiten zum Träumen und Nachahmen

Abenteuer Heimat
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In „Abenteuer Heimat: Außergewöhnliche Kurztrips von Extremsportlern und Reiseprofis“ hat die Redakteurin Ulrike Fach-Vierth Abenteuer, Auszeiten und Kurztripps von ganz unterschiedlichen Menschen zusammengestellt. ...

In „Abenteuer Heimat: Außergewöhnliche Kurztrips von Extremsportlern und Reiseprofis“ hat die Redakteurin Ulrike Fach-Vierth Abenteuer, Auszeiten und Kurztripps von ganz unterschiedlichen Menschen zusammengestellt. Das Schöne an diese Erlebnissen ist, dass sie alle ganz in unserer Nähe stattfinden können. Wir müssen nicht unzählige Kilometer zurücklegen, um etwas Außergewöhnliches zu erleben.

Die Kurtrips reichen von den Alpen bis zur Ostsee, beinhalten Wanderungen, Auto- und Radtouren, Aktivitäten auf dem Land und dem Wasser, ruhige und actionreiche Möglichkeiten, am Tage und in der Nacht. Es ist also wirklich für jeden etwas dabei.

Die einzelnen Berichte sind jeder für sich etwas Besonderes. Dabei ist die Begeisterung der Erzählenden zu spüren und da es sich um ganz unterschiedliche Charaktere handelt, ist auch der Schreibstil abwechslungsreich und jedes Mal ein wenig anders. Aber eins haben sie alle gemeinsam: sie stecken voller Energie und brennen für ihre Abenteuer.

Zehn Autor*innen - teilweise für ihre Abenteuerlust bekannt - erzählen von ihren unvergesslichen Momenten. Sicherlich eignen sich die Touren nicht für jeden, aber sie geben tolle Tipps und Inspirationen, die sich auch in weniger gewagte Kurzurlaube einbinden lasse, um ganz besondere Momente zu genießen.

Durch zahlreiche Fotos zu den einzelnen Abenteurer macht das Buch auch optisch Spaß und eignet sich einfach perfekt für eine erste kleine Auszeit von zu Hause aus.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Ergreifend & aufwühlend

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
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„Die Kinder von Beauvallon“ ist ein fesselnder Roman der Autorin und Literaturwissenschaftlerin Bettina Storks.

Im Oktober 1940 wird Lily Blum von Sulzburg in Südbaden in die Fremde deportiert und reicht ...

„Die Kinder von Beauvallon“ ist ein fesselnder Roman der Autorin und Literaturwissenschaftlerin Bettina Storks.

Im Oktober 1940 wird Lily Blum von Sulzburg in Südbaden in die Fremde deportiert und reicht in letzter Sekunde ihrer Freundin Agnes die Hälfte eines Fotos, das die beiden Freundinnen zeigt. Gleichzeitig geben sie sich das Versprechen das Foto später wieder zusammenzufügen.

Nach diesem herzzerreißendem Prolog geht es in das Jahr 1965. Agnes ist inzwischen Radiomoderatorin und bekommt den Auftrag in ein kleines Dorf nach Frankreich zu reisen, um ein Stück der dunklen Geschichte der Bundesrepublik aufzuarbeiten.
Das ist genau das, was Agnes möchte, ein gesellschaftliches relevantes Thema. Gleichzeitig ist es auch sehr persönliche Recherche für Agnes, die sich fragt, ob ihre Freundin Lily, von der sie seit zwanzig Jahren nicht gehört hat, überlebt hat.
Agnes recherchiert in dem kleinen französischen Ort Dieulefit, in dem während des Zweiten Weltkriegs mehr als tausend Flüchtlinge gerettet wurden.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke, in das Leben von Lily, ihren Weg in das Internierungslager Gur und ihre Flucht zum Internat Beauvallon.

Wiedereinmal hat Bettina Storks ein Stück deutsche Geschichte lebendig werden lassen. Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten und das, was die Menschen in Dieulefit geleistet haben, ihr Mut und ihre selbstlose Nächstenliebe darf nicht vergessen werden.

Die historischen Vorkommnisse sind erschütternd, so dass mir beim Lesen fast die Luft wegblieb und gleichzeitig ist unglaublich viel Hoffnung zu spüren.
Dadurch, dass der Roman in zwei Zweitebenen und aus drei Perspektiven – der von Agnes, Lily und Jolie, einer Widerstandskämpferin – berichtet, habe ich ein gutes und umfassendes Bild der Geschehnisse erhalten.

Die historischen Ereignisse sind wieder einmal – wie ich es aus den anderen Büchern der Autorin gewohnt bin – hervorragend recherchiert. Sie versteht es zu berühren und auf vergangene Missstände, die sich niemals wiederholen dürfen, aufmerksam zu machen.

Das Nachwort der Autorin und der Anhang über Wahrheit und Fiktion runden diesen Roman gelungen ab.

Mich haben die Ereignisse aus der Vergangenheit ebenso berührt und aufgewühlt wie Agnes Recherche in der Gegenwart.
Ich kann das Buch Leser*innen, die gerne historische Romane lesen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Ein gelungener Einblick in die Welt der Quanten

Warum wir nicht durch Wände gehen*
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In „Warum wir nicht durch Wände gehen: Unsere Teilchen aber schon“ gelingt es dem Autor und Physiker Florian Aigner komplizierte Sachverhalte für jeden verständlich zu vermitteln. Vorwissen ist unnötig.

Die ...

In „Warum wir nicht durch Wände gehen: Unsere Teilchen aber schon“ gelingt es dem Autor und Physiker Florian Aigner komplizierte Sachverhalte für jeden verständlich zu vermitteln. Vorwissen ist unnötig.

Die einfache Vermittlung von Wissen ist für den Vermittelnden oft eine ebenso große Herausforderung wie für den Laien dieses aufzunehmen und zu verstehen. Bei zu vielen Fachbegriffen schalte ich schnell ab und gebe auf. Eine besondere Herausforderung sind dabei die Naturwissenschaften und insbesondere die Physik.

Mit diesem „Reiseführer durch die Welt der Quanten“ beweist Florian Aigner, dass es durchaus möglich ist komplexes Wissen nicht nur so zu vermitteln, dass man es versteht, sondern auch so, dass es durch seinen humorvollen Schreibstil einfach Spaß macht Neues zu erfahren.

In zwölf Kapiteln erklärt der Autor die Quantentheorie und alles was damit zusammenhängt. Statt komplizierter Formeln verdeutlichen anschauliche Illustrationen was gemeint ist. Außerdem gibt es für alle, die es ein wenig genauer Wissen möchten farbliche gekennzeichnete Texteinschübe.

Ich fand sowohl die Entwicklung der Quantenphysik als auch ihre Rolle in unserem Alltag – die ich bisher massiv unterschätzt habe – ausgesprochen interessant.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Romantisch & humorvoll

Liebe und andere Schwindeleien
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„Liebe und andere Schwindeleien“ ist das gelungene Debüt des britischen Journalisten und Autors Philip Ellis.

Mit Cat und Jake hat der Autor wirklich zwei ganz großartige Protagonisten geschaffen, die ...

„Liebe und andere Schwindeleien“ ist das gelungene Debüt des britischen Journalisten und Autors Philip Ellis.

Mit Cat und Jake hat der Autor wirklich zwei ganz großartige Protagonisten geschaffen, die man einfach lieben muss.
Cat ist Freiberuflerin und da das Geld des Öfteren knapp ist, hat sie ihren ganz eigenen Weg gefunden, sich welches zu besorgen. Immer wenn sie Geld benötigt, geht sie in die Bar im Oceanic Hotel, mischt sich zwischen die Besucher und nimmt denen, von denen sie glaubt, dass es ihnen nicht weh tut, ein paar Scheinchen weg. Dummerweise hat Jake sie erwischt und unternimmt überraschenderweise nichts. Nachdem Cat einige Zeit später feststellt, dass auch Jake sich nicht immer ganz ordnungsgemäß verhält, versucht sie ihn zu einem gemeinsam Deal zu überreden, aber Jake dreht keine „Partner-Dinger“. Dabei bleibt es jedoch nicht.

Der lebendige leichte Schreibstil von Philip Ellis hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Die Handlung ist voller Action und Humor, aber es wird auch romantisch, da sich zwischen Cat und Jake eine Romance entwickelt.

Die Idee hinter diesem Buch ist einfach nett. Natürlich ist das Verhalten der Protagonisten nicht in Ordnung, aber ihr Vorgehen ist so amüsant und sie sind so charmant, dass ich einfach Spaß daran hatte und den Nervenkitzel mit ihnen gemeinsam geliebt habe.

Dieses Buch ist beste Unterhaltung, die einfach Spaß macht. Sie muss mit einem Augenzwinkern gelesen werden. Natürlich sind Cat und Jake Betrüger, aber dabei außerordentlich liebenswert.
Ich hoffe, dass der Autor seinem Debüt bald ein weiteres Buch folgen lässt.

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Komplex, detailliert, fesselnd und gesellschaftskritisch

Babel
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Mit ihrem Roman „Babel“ hat die Übersetzerin und Autorin Rebecca F. Kuang einen ganz fantastischen Roman geschaffen, den ich allerdings niemals im Fantasybereich angesiedelt hätte, auch wenn er fantastische ...

Mit ihrem Roman „Babel“ hat die Übersetzerin und Autorin Rebecca F. Kuang einen ganz fantastischen Roman geschaffen, den ich allerdings niemals im Fantasybereich angesiedelt hätte, auch wenn er fantastische Elemente enthält.

Robin ist in armen Verhältnissen im chinesischen Kanton aufgewachsen. Als sein Familie an Cholera stirbt, ist Professor Lovell aus London seine Rettung. Er nimmt ihn mit und unterrichtet Robin, um ihn auf Babel - das Königliche Institut für Übersetzung der Universität Oxford - vorzubereiten. Für Robin geht ein Traum in Erfüllung. Dort wird aber noch viel mehr gelehrt als nur Sprachwissenschaften und Robin lernt schon bald die Schattenseiten Babels kennen.

Der Schreibstil von Rebecca F. Kuang ist sehr detailliert. Neben der Story gibt es interessante Ausführungen über Sprache wie z.B. die Herleitung von Wörtern, über die man sich sonst so gar keine Gedanken macht.

Ich finde es sehr schwierig dieses Werk in Worte zu fassen. Es ist sehr sprachgewaltig und die Autorin hat Politisches und historische Hintergründe gelungen in der Story verarbeitet. Auch der Bezug zu unserer Gegenwart, die erschreckende fortwährende Aktualität einiger Themen - wie z.B. Alltagsrassismus und Machtmissbrauch - ist einfach nur beeindruckend. Durch zahlreiche Fußnoten gewinnt das Buch an Tiefe, ist dadurch allerdings nicht immer einfach zu lesen.

Auch wenn ich das Buch streckenweise anstrengend fand, es ist ein beeindruckendes Werk, von dem ich froh bin es gelesen zu haben. Allerdings möchte ich nochmals drauf hinweisen, dass ich die Zuordnung zum Fantasy-Genre unpassend finde. Natürlich gab es fantastische Elemente, aber ich fürchte, dass jemand der einen Fantasy-Roman lesen möchte, schwer enttäuscht sein könnte.

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