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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2022

Ein beeindruckendes Debüt

Rote Sirenen
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„Rote Sirenen: Geschichte meiner ukrainischen Familie“ ist das beeindruckende Debüt der Journalistin, Übersetzerin und Autorin Victoria Belm. Bevor sie als Teenager in die USA auswanderte, wuchs sie in ...

„Rote Sirenen: Geschichte meiner ukrainischen Familie“ ist das beeindruckende Debüt der Journalistin, Übersetzerin und Autorin Victoria Belm. Bevor sie als Teenager in die USA auswanderte, wuchs sie in der Ukraine auf.

Victoria will mehr über die Vergangenheit ihrer Familie erfahren und reist dazu 2014 zurück in ihre Heimat. In ihrer Familie wird vieles verschwiegen und sie erfährt nichts über das Verschwinden ihres Urgroßonkels Nikodim. Victoria will mehr über ihre Vergangenheit und die ihrer Familie erfahren und begibt sich auf Spurensuche. Dazu reist sie durch die Ukraine und nimmt ihre Leser dabei direkt mit. Die Erlebnisse dieser Reise haben mich in Erstaunen versetzt.

Die Autorin schreibt viel über ihre Familie, aber auch viel über die Geschichte der Ukraine. Historische Begebenheiten werden hier gut mit den persönlichen Erlebnissen von Victoria verbunden. Obwohl die Autorin das Buch vor dem Ausbruch des derzeitigen Krieges geschrieben hat, gibt es Parallelen. Ein Teil der Geschichte erscheint sich erschreckenderweise zu wiederholen. 

Mich hat hat die Autorin mit ihrer Offenheit in diesem emotionalen Debüt, in dem sie auch die unterschiedlichen politischen Ansichten innerhalb ihrer Familie thematisiert, zutiefst beeindruckt.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Gelungener zweiter Teil der Trilogie

Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära
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„Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära“ ist der zweite Teil der Trilogie über das Unternehmen Dallmayr der Autorin Lisa Graf, in dem sich alles um die Jahre 1905 bis 1920 dreht.

Schon der erste Band hatte ...

„Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära“ ist der zweite Teil der Trilogie über das Unternehmen Dallmayr der Autorin Lisa Graf, in dem sich alles um die Jahre 1905 bis 1920 dreht.

Schon der erste Band hatte mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich war gespannt, wie es für Therese nach dem Tod ihres Mannes Anton Randlkofer weitergeht. Therese führt das Geschäft mit starker Hand und hat dabei ganz eigene Ideen. Ihre Söhne Hermann und Paul stehen ihr hilfreich zur Seite, wünschen sich aber mehr Mitspracherecht. Ihre Tochter Elsa lebt inzwischen in der Schweiz und arbeitet dort als Anwältin. 

Ich habe das Leben der Familie und die Weiterentwicklung des Unternehmens sehr gerne verfolgt. Die Charaktere werden dabei sehr lebendig und facettenreich dargestellt, so dass ich das Gefühl hatte, sie zu kennen und alte Bekannte wiederzutreffen. Dabei hat es mir besonders gut gefallen, dass wir hier auch noch mehr über das Leben der Nebencharaktere aus dem ersten Band erfahren.

Durch den Ersten Weltkrieg wird das Leben der Bevölkerung schwierig und bedrohlich. Hunger und Armut kommen hier ebenso zur Sprache wie historische Ereignisse. Es ist zu merken, dass Lisa Graf ausgiebig recherchiert haben muss.

Mich hat der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Auch die Innencover sind wieder ganz wundervoll gestaltet. Im vorderen befinden sich die exklusiven Köstlichkeiten der Schaufensterauslage des Geschäftes Dallmayr und im hinteren Innencover gibt es ein Rezept für Zitronensorbet mit Champagner. 

Die Autorin hat hier gelungen den Zeitgeist und die Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermittelt. Wer gerne gut recherchierte historische Romane liest und mehr über das Unternehmen Dallmayr und die Geschichte der Familie Randlkofer erfahren möchte, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Auch wenn es sich ohne Verständnisprobleme als einzelnes Buch lesen lässt, empfehle ich mit dem ersten Band zu beginnen, um die Entwicklung der Charaktere von Beginn an mitzuerleben. Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Teil, den Abschluss der Trilogie.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Ein sehr intensives Leseerlebnis

Gleich unter der Haut
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„Gleich unter der Haut“ ist das gelungene Debüt der Autorin Berthe Obermanns. 

Es geht um Niklas und Lou. Beide haben es nicht leicht im Leben. Niklas Eltern sind tot und er kümmert sich um seine an Demenz ...

„Gleich unter der Haut“ ist das gelungene Debüt der Autorin Berthe Obermanns. 

Es geht um Niklas und Lou. Beide haben es nicht leicht im Leben. Niklas Eltern sind tot und er kümmert sich um seine an Demenz erkrankte Oma. Niklas ist alles zu viel. Mit Lou tritt wieder ein wenig Licht in sein Leben. Aber Lou hat Geheimnisse, die sie nicht mit Niklas teilen will oder kann.

Berthe Obermanns hat sich in ihrem Debüt direkt an eine Vielzahl schwieriger Themen herangewagt. Es geht um Traumata und die schwerwiegenden Folgen wie Selbstverletzung, Suizidgedanken, Depression, unkontrollierte Ängste und Essstörungen, an denen Nora, die Schwester von Niklas leidet. Thematisch ist das Buch alles andere als leichte Kost und es ist auch keines, das man nebenbei liest. 


Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindringlich und intensiv. Hier sitzt jedes Wort, so dass die Gedanken und Handlungen der Charaktere nachvollziehbar und authentisch sind. Die Autorin muss gründlich recherchiert haben, da sie die Gefühle ihrer Protagonisten einfühlsam und so berührend beschreibt, dass es beim Lesen regelrecht schmerzt.


Durch dieses Buch wird deutlich wie belastend psychische Erkrankungen für Angehörige und/oder nahe stehende Menschen sind und wie hilflos sie der Situation häufig ausgesetzt sind. 

Thematisch ist das Buch sehr vielseitig. Es geht um Gefühle, Freundschaft, Beziehungen, Familie, das Alter, verschiedene psychische Erkrankungen, den Tod und vieles mehr. Zusammenfassend könnte ich auch sagen: Es geht um das Leben mit den Facetten, die niemand gerne sehen möchte. Mich hat das Debüt der Autorin mitgenommen und sehr beeindruckt, so dass ich gespannt auf weitere Bücher von ihr bin. Es ist ein durch und durch intensives Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Ein beeindruckender Ausflug in die Musik der 1970er-Jahre und den Beginn der Karriere von David Bowie

Bowie Odyssee 70
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Die "Bowie Odyssee 70" ist der Auftakt einer Serie über David Bowie von dem britischen Autor und Musikjournalisten Simon Goddard. 

David Bowie ist einer der einflussreichsten Musiker der Rock- und Popmusik ...

Die "Bowie Odyssee 70" ist der Auftakt einer Serie über David Bowie von dem britischen Autor und Musikjournalisten Simon Goddard. 

David Bowie ist einer der einflussreichsten Musiker der Rock- und Popmusik und es gibt eine Menge Bücher über den Künstler. Diese Biografie unterschiedet sich von denen, die ich bisher gelesen habe, da sich der Autor nur mit einem kleinen Zeitabschnitt - dem Jahr 1970 - beschäftigt. 

Durch einen sehr lebendigen Schreibstil hat mich Simon Goddard direkt in die 1970er Jahre befördert. Neben dem Leben von David Bowie habe ich viel über dessen Umfeld erfahren. Die Atmosphäre der Zeit lebt beim Lesen direkt auf. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl eine sachliche Dokumentation zu lesen, vielmehr liest sich das Buch wie ein Roman. Dabei habe ich zahlreiche Details aus dem Leben des Musikers erfahren, die mir bisher unbekannt waren. In der Mitte des Buches gibt es einige Fotos, die das Leseerlebnis perfekt abgerundet haben.

Das Buch ist keineswegs nur etwas für Fans von Bowie, auch Leser, die sich für die 1970er Jahre interessieren, werden hier auf interessante Informationen stoßen und gute Unterhaltung finden.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Ein actionreicher Thriller

Schattenkrieger
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Bisher habe ich nur die Krimis mit Inspektor Takeda von Henrik Siebold gelesen, aber nun weiß ich, dass der Journalist und Autor auch Thriller schreiben kann. 

Wie auch in seinen vorherigen Büchern spielt ...

Bisher habe ich nur die Krimis mit Inspektor Takeda von Henrik Siebold gelesen, aber nun weiß ich, dass der Journalist und Autor auch Thriller schreiben kann. 

Wie auch in seinen vorherigen Büchern spielt Japan hier eine große Rolle, aber Henrik Siebild weiß, wovon er spricht, da er in Tokio aufwuchs.

Der ehemalige Elitesoldat und Kampfsportfanatiker Manuel Jessen hat seine Vergangenheit mit einer Menge Gewalt hinter sich gelassen und betreibt einen Imbiss auf St. Pauli. Zumindest dachte er das, doch seine Vergangenheit holt ihn ein.
 Mit Manuel Jessen hat der Autor einen äußerst interessanten Charakter geschaffen. Nach außen wirkt er ruhig und still, aber was er schon alles erlebt hat, spricht keineswegs für ein ruhiges Leben: Elitesoldat, Gefangener der Taliban, Schüler bei einem japanischen Zen-Meister und nun Auftragsmörder für das Netzwerk, dem er seine Befreiung aus Afghanistan verdankt. 

Durch Rückblicke erfährt man nach und nach mehr über die Vergangenheit des Protagonisten, durch die sein Verhalten in der Gegenwart klarer wird.

Neben Manuel Jessen gibt es interessante Nebencharaktere, die mir Rätsel aufgegeben haben.
 Wer steht hier auf wessen Seite? 

Die Kapitel sind kurz, 84 Stück auf knapp 400 Seiten. Dadurch entsteht ein unglaublicher Sog, der es mir schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.
 Der Schreibstil ist durch zahlreiche Dialoge äußerst lebendig gestaltet und leicht zu lesen. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und das Ende hat mich überrascht.

Auch in diesem Thriller gibt es wieder interessante Einblicke in die japanische Kultur, aber auch in das organisierte Verbrechen und die Arbeit des Geheimdienstes. Thematisch ist der Thriller vielseitig, da es um Krieg, Liebe, Verrat, Mord, Auftragskiller, Freundschaft, Geheimdienste und vieles mehr geht.

Wer spannende Unterhaltung voller Action mag, gute Nerven hat und sich für die japanische Kultur interessiert, liegt mit diesem Thriller genau richtig.

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