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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2018

Spannender Thriller in arktischer Atmosphäre

Das Eis
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In ihrem zweiten Thriller „Das Eis“ thematisiert die Autorin Lilane Paul ein wieder aktuelles und brisantes Thema. Dabei gelingt es ihr ausgesprochen gut auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen und ...

In ihrem zweiten Thriller „Das Eis“ thematisiert die Autorin Lilane Paul ein wieder aktuelles und brisantes Thema. Dabei gelingt es ihr ausgesprochen gut auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen und gleichzeitig spannungsvoll zu unterhalten.

Vor drei Jahren verschwand bei einem Unfall der Polarforscher Tom Harding bei einer gemeinsamen Expedition mit seinem besten Freund Sean Cawson. Als nun ein Kreuzfahrtschiff seine vorgeschriebene Route verlässt, um den Passagieren die versprochenen Eisbären zu präsentieren, bekamen diese neben den Eisbären aus dem kalbenden Gletscher eine Leiche zu sehen – Tom Harding. Es wird eine gerichtliche Untersuchung anberaumt, die klären soll, ob es wirklich ein Unfall war.

In dem Roman wird im Wechsel von der Gerichtsverhandlung in der Gegenwart, Augenzeugenberichten und aus Rückblenden in Seans Leben erzählt. Dadurch wird durchgehend Spannung erzeugt, die an das Buch fesselt und zum Weiterlesen anhält. Während der Gerichtsverhandlungen erfährt man eine Menge Zwischenmenschliches, was aus meiner Sicht nicht unbedingt notwendig für die Handlung war.

Die beiden Protagonisten Sean Cawson und Tom Harding werden lebendig und authentisch dargestellt, ihre Leidenschaft für die Arktis wird mitreißend und überzeugend beschrieben. Besonders Sean ist ein interessanter Charakter, der mal Idealist und mal Intrigant ist. Besonders gut haben mir die Beschreibungen der Orte in der Arktis gefallen, ich hatte sie beim Lesen wirklich tolle Naturbilder vor Augen.

Abgesehen von der spannenden und atmosphärischen Unterhaltung hat Laline Paul interessante und wichtige Themen angesprochen. Der Klimawandel, das Schmelzen der Polarkappen und der immer kleiner werdende Lebensraum der Eisbären werden deutlich. Dabei ist es erschreckend wie rücksichtslos die Menschen mit ihrer Umwelt umgehen und wie gleichgültig sie die Folgen in Kauf nehmen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, ein spannender Ökothriller in arktischer Atmosphäre, der ein aktuelles Thema aufgegriffen und mich gut unterhalten hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Fans von Thrillern und Menschen, die an Bücher mit aktuellen Bezügen interessiert sind.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Ein zauberhaftes Büchlein

Der Sommer der Pinguine
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„Der Sommer der Pinguine“ ist ein Märchen für Erwachsene von dem Autor Thomas Montasser. Mich hat bereits die Gestaltung des Buches total verzaubert.

Das Cover ist verspielt und nostalgisch und man kann ...

„Der Sommer der Pinguine“ ist ein Märchen für Erwachsene von dem Autor Thomas Montasser. Mich hat bereits die Gestaltung des Buches total verzaubert.

Das Cover ist verspielt und nostalgisch und man kann so einiges auf ihm entdecken. Dabei ist die Haptik so angenehm, dass man das Buch einfach gerne in die Hand nimmt. Zahlreiche Illustrationen von Isabel Pin runden die Geschichte wunderbar ab und sorgen dafür, dass man sich alles noch besser vorstellen kann.

Die Geografielehrerin Annetta Robington gelangt zufällig in eine kleine einladende Buchhandlung in London und stellt fest, dass der Buchhändler ein Pinguin ist. Er ist aber nicht der einzige Pinguin. Unzählige von ihnen leben unentdeckt und versteckt unter der Erde, was auch so bleiben soll, aber das Geheimnis ist in Gefahr und Mrs. Robington versucht alles, um den Pinguinen zu helfen.

Die Protagonistin Mrs. Robington ist eine Frau, die mehr aufnimmt und bemerkt als andere Menschen und der Autor hat sie ganz wundervoll beschrieben. Ich mochte es sehr, wie sie den Geruch von Papier und Druckerschwärze wahrnimmt und während sie in die Bücher eintaucht alles um sich herum vergisst.
Neben der eigentlichen Geschichte gab es immer wieder Einschübe aus dem Buch "Pinguine von A-Z", die mir total gut gefallen haben. Die Wahrnehmung der Pinguine von den Menschen ist ausgesprochen amüsant beschrieben, dabei aber auch sehr wahr und erschreckend, so dass sie zum Nachdenken anregt. Als ein sehr treffendes Zitat ist mir „Es paaren sich im Menschen also offenbar zu gleichen Teilen Ahnungslosigkeit und Selbstüberschätzung.“ in Erinnerung geblieben.

Insgesamt ist das Buch ein wundervolles Märchen mit einem wahren Kern, das mich kurzfristig verzaubert und zum Nachdenken angeregt hat.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Begehren, Leidenschaft und Liebe

Alles Begehren
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„Alles begehren“ ist der gelungene Debütroman von Ruth Jones.

Callum ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Belinda ist wieder schwanger als er in der Bar seines Bruders auf die 21-jährige ...

„Alles begehren“ ist der gelungene Debütroman von Ruth Jones.

Callum ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Belinda ist wieder schwanger als er in der Bar seines Bruders auf die 21-jährige Studentin Kate trifft. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und es beginnt ein stürmisches Verhältnis, das sie nicht verheimlichen können. Letztendlich entscheidet sich Callum für seine Familie.
17 Jahre später begegnen sich Callum und Kate erneut. Die Anziehungskraft zwischen ihnen hat nicht nachgelassen. Die Konsequenzen sind erschreckend und zerstörerisch.

Ruth Jones Schreibstil ist leicht und flüssig zu hören/lesen und dabei gleichzeitig sehr sachlich, sie erzählt und wertet nicht. Dabei gelingt es ihr aber trotzdem sehr gut intensiv die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, so dass man tief in die Gefühlswelt von Callum und Kate eintauchen kann. Das Handeln beider ist extrem egoistisch und unfair gegenüber ihren Partnern. Bei Callum spürt man seine innere Zerrissenheit und sein schlechtes Gewissen gegenüber Belinda. Kate scheint eher ein wenig skrupellos. Durch ihre Fehler wirken sie gleichzeitig sehr menschlich. Beide haben eigentlich ein gutes Leben und können nicht anders als dieses durch ihre Begierde zu zerstören und die Menschen, die sie lieben zu verletzen. Auch die jeweiligen Partner und ihre Sicht werden detailliert dargestellt.

Der Roman ist eine Geschichte aus dem Leben, in dem zwei Personen, die – von außen betrachtet – ein tolles Leben haben und dieses durch ihr innerstes Verlangen getrieben, zerstören.

Ich habe den Roman als Hörbuch gehört und fand die Vertonung gut gelungen. Julia Nachtmann hat eine angenehme Sprechstimme, der man wunderbar zuhören kann. Sie intoniert die Geschichte toll, gibt jedem Charakter seinen eigenen Klang, so dass man direkt weiß um wen es sich handelt. Lediglich die Kinderstimmen waren mir zum Teil ein wenig zu kieksig.

Mich hat dieser kurzweilige und emotionale Roman über Vertrauen, Liebe, Betrug und Begehren berührt und nachdenklich gemacht. Auch das Ende, welches kein klassisches Happy End ist, fand ich überzeugend und gelungen. Von daher kann ich das Buch nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Handlung
  • Thema
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2018

Familiensaga einer interessanten Unternehmerfamilie

Die Jahre der Leichtigkeit
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„Die Jahre der Leichtigkeit“ ist das erste Buch der fünfteiligen Cazalet-Saga der Autorin Elizabeth Jane Howard.

Es beginnt 1937 und es ist zu spüren, dass der Zweite Weltkrieg bevorsteht. Die Schauplätze ...

„Die Jahre der Leichtigkeit“ ist das erste Buch der fünfteiligen Cazalet-Saga der Autorin Elizabeth Jane Howard.

Es beginnt 1937 und es ist zu spüren, dass der Zweite Weltkrieg bevorsteht. Die Schauplätze des Geschehens sind der Familiensitz der Cazalets in Sussex und London. Dabei werden sowohl die Alltagssituationen als auch die historische Ereignisse so beschrieben, dass man die Atmosphäre der damaligen Zeit spüren kann. Die Schicksale der einzelnen Familienmitglieder sind interessant, egal ob es um Geschäftliches oder Privates geht. Überall gibt es Geheimnisse, Affären und geheime Liebe. Trotzdem ist ein Zusammenhalt der Familie zu spüren, der im Laufe der Handlung immer wichtiger wird. Interessant sind die dabei doch sehr unterschiedlichen Charaktere der drei Brüder.

Das Buch beginnt mit dem Stammbaum der Familie Cazalet und im Anschluss findet man eine Übersicht über die Mitglieder der Familie Cazalet und ihr Personal. Für beides war ich ausgesprochen dankbar, da die Vielzahl der Personen es zu Beginn nicht einfach machten den Überblick zu behalten. Die detaillierte Beschreibung der Personen und Schauplätze ließen beim Lesen Bilder vor meinem inneren Auge aufleben, wodurch ich gut in die Zeit und das Geschehen eintauchen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig aber trotzdem nicht immer ganz einfach zu lesen, so dass ich mehrfach Sätze wiederholt lesen musste, um sie komplett zu erfassen. Je vertrauter ich mit der Familie Cazalet wurde, desto lieber habe ich weitergelesen und bin nun schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Familien-Saga.

Mein Fazit:
„Die Jahre der Leichtigkeit“ ist ein gelungener Auftakt einer historischen Familiensaga, den ich durchaus empfehlen kann.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Actionreich und spannend

Stille Feinde
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„Stille Feinde“ ist der zweite Thriller des Autors Joe Die mit dem Privatdetektiv Isaiah Quintabe. Vorwissen aus dem ersten Buch zum Verständnis dieses Falls ist nicht zwingend erforderlich.

Isaiah Quintabe ...

„Stille Feinde“ ist der zweite Thriller des Autors Joe Die mit dem Privatdetektiv Isaiah Quintabe. Vorwissen aus dem ersten Buch zum Verständnis dieses Falls ist nicht zwingend erforderlich.

Isaiah Quintabe ist ein sehr unkonventioneller Ermittler. Sein Bruder Marcus ist vor acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Bei einem neuen Fall stößt Isaiah auf das Wrack des Wagens in dem sein Bruder umkam und ihm wird klar, dass es kein Unfall war. Bei seinen Ermittlungen gerät er schon bald selbst in größte Gefahr….

In einem zweiten Handlungsstrange geht es um die spielsüchtige Janine, die stark verschuldet ist. Sie ist die Schwester von Isaiahs Freundin und er möchte dieser helfen.

Während der Autor die Schauplätze sehr detailliert und bildreich beschreibt, bleiben die Charaktere eher ein wenig zurück, was auch ein wenig an der großen Anzahl liegen könnte. Da Isaiah in einem Problemviertel wohnt, haben diese mit einer Menge Schwierigkeiten zu kämpfen. Isaiah ist ein sympathischer Protagonist, da er intelligent, aber nicht fehlerfrei ist und auch immer wieder ein wenig Unsicherheit spüren lässt.

Die Handlung ist actionreich und spannend. Immer wieder befand Isaiah sich in größter Gefahr und ich war gefesselt und gespannt, wie er da wieder rauskommen wird. Nicht alles erschien mir wirklich realistisch, aber unterhaltsam fand ich das Buch dennoch.

Von daher kann ich den Thriller als kurzweilige Unterhaltung durchaus empfehlen.