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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2020

Aktuell, skurril & kompakt

Die Krone der Schöpfung
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„Die Krone der Schöpfung“ ist nach „Der große Garten“ der zweite Roman der Autorin und Regisseurin Lola Randl.

In diesem Buch greift sie ganz aktuelle Themen rund um das Corona-Virus auf und setzt sich ...

„Die Krone der Schöpfung“ ist nach „Der große Garten“ der zweite Roman der Autorin und Regisseurin Lola Randl.

In diesem Buch greift sie ganz aktuelle Themen rund um das Corona-Virus auf und setzt sich dabei mit dem aktuellen Zeitgeschehen auf eine äußerst humorvolle und skurrile Art und Weise auseinander.

Fakten, Visionen, eigene Erfahrungen, Fiktion, Möglichkeit und Realität reihen sich hier unentwegt aneinander. Die Kapitel sind kurz und der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Themen erfolgt in einer rasanten Geschwindigkeit. Es ist schon fast unglaublich wie viele Informationen, Ideen, Fakten und Gedanken die Autorin in gut 200 Seiten untergebracht hat. Da konnte einem beim Lesen schon fast schwindelig werden.

Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und der leicht sarkastische Humor gefällt mir sehr gut und passt einfach zu den Ereignissen.

Dieses Buch ist aktuell und brisant, aber auch total schräg und verwirrend, so dass man es nicht nebenbei lesen kann. Ich denke, wenn ich das Buch vor einem Jahr gelesen hätte, hätte ich es als total absurd zur Seite gelegt. Es ist schon verrückt wie viel sich in so kurzer Zeit verändern kann.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Eindringlich & herzerwärmend

Bergsalz
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„Bergsalz“ ist ein bewegender und ungewöhnlicher Roman der Autorin Karin Kalisa.

Im ländlichen Voralpenland lebt jeder für sich. Franziska Heberle ist eine der Frauen, die auf ihrem Hof ein einsames ...

„Bergsalz“ ist ein bewegender und ungewöhnlicher Roman der Autorin Karin Kalisa.

Im ländlichen Voralpenland lebt jeder für sich. Franziska Heberle ist eine der Frauen, die auf ihrem Hof ein einsames Dasein fristet, bis eines Tages eine Nachbarin bei ihr klingelt. Zuerst fühlt sich das ungewohnt, störend und gar nicht gut an, aber es kommen weitere Frauen dazu und sie beginnen abwechselnd füreinander zu kochen. Schließlich ist die Küche zu klein und es entsteht die Idee gemeinsam im Wirtshaus zu kochen. Dieses ist eine Flüchtlingsunterkunft, aber man könnte ja auch direkt für die Flüchtlinge mitkochen.

Obwohl die Dorfgemeinschaft seit Jahrzehnten zusammengelebt, man sich sein ganzes Leben lang kennt, sind die Frauen einsam. Aus ihrem Projekt heraus entwickelt sich eine Gemeinschaft, es wird geplant und das Dorf erwacht zu neuem Leben.
Der Schreibstil von Karin Kalisa ist sehr poetisch und ihre Beschreibungen der Natur und der Jahreszeiten haben wundervolle Bilder vor meinen Augen entstehen lassen. Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch und facettenreich. So unterschiedlich sie vom Alter her sind, so unterschiedlich sind auch ihre Wesen und ihre bisherigen Leben. Mir gefiel es wie sie zusammenfinden und die Einsamkeit aus ihrem Leben drängen.

Zwischendurch gab es immer wieder Einschübe, die den Leser weit in die Vergangenheit zurückführen. Diese wurden durchweg klein geschrieben, haben auf den ersten Blick nichts mit der Handlung zu tun und ich fand sie anstrengend zu lesen. Ihr Sinn wurde für mich erst mit dem Epilog ersichtlich, der den Roman für mich gut abgerundet hat.

Insgesamt war es für mich ein ungewöhnliches Leseerlebnis, absolut kein Mainstream und nicht immer einfach zu lesen, da der Allgäuer Dialekt zwar sehr atmosphärisch wirkt, aber meinen Lesefluss ein wenig gebremst hat.

„Bergsalz“ ist ein Buch, das mehr Themen enthält als man auf den ersten Blick vermutet, viele Denkanstöße gibt und ein überraschendes Ende enthält.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Viele Emotionen, viel Action, wenig Mythologie

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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„The Last Goddess: A Fate Darker Than Love“ ist der erste Band der Romantasy-Dilogie der Autorin Bianca Iosivoni.

Blair ist die Tochter einer Valkyre, hat aber keine eigenen Kräfte. Erst nachdem ihre ...

„The Last Goddess: A Fate Darker Than Love“ ist der erste Band der Romantasy-Dilogie der Autorin Bianca Iosivoni.

Blair ist die Tochter einer Valkyre, hat aber keine eigenen Kräfte. Erst nachdem ihre Mutter und ihre Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen, entwickelt sie diese und muss lernen, wie man damit umgeht. Blair kann sich nicht vorstellen, dass es ein Unfall war, aber niemand glaubt ihr, noch nicht einmal ihr Kindheitsfreund Bryan, der auch nicht der zu sein scheint, für den sie ihn hält…

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist angenehm und lässt sich schnell und leicht lesen. Der größte Teil der Geschichte ist aus der Perspektive von Blair geschrieben, wodurch ihre Emotionen und ihr Gefühlschaos gut nachvollziehbar dargestellt wurden. Einige wenige Male erfährt man auch aus Bryans Sicht was vor sich geht.

Die Charaktere sind interessant, die Protagonisten sympathisch, ebenso ihre Familien aber es gibt auch weniger sympathische Figuren. Die Dialoge zwischen Blair und Ryan lebendig und amüsant. Bis hierhin passt für mich alles, allerdings hatte ich mir ein wenig mehr Mystik und mehr nordische Mythologie erhofft. Hier bleibt leider alles ziemlich oberflächlich, obwohl die Informationen, die es gibt sehr geschickt in die Story eingewoben wurden.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, da ich den Schreibstil der Autorin einfach großartig finde und von zahlreichen Wendungen mehrfach überrascht wurde. Trotzdem hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Spannend & mysteriös

Alles, was zu ihr gehört
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„Alles, was zu ihr gehört“ ist der Debütroman der amerikanischen Autorin Sara Silgar.

Die junge Journalistin Kate verlässt nach äußerst unangenehmen Ereignissen New York und geht nach Kalifornien, um ...

„Alles, was zu ihr gehört“ ist der Debütroman der amerikanischen Autorin Sara Silgar.

Die junge Journalistin Kate verlässt nach äußerst unangenehmen Ereignissen New York und geht nach Kalifornien, um dort eine neue Stelle anzutreten. Sie soll den Nachlass der Fotografin und Künstlerin Miranda Brand sortieren, nachdem ihr Mann Jake gestorben ist und der Nachlass versteigert werden soll. Auftraggeber ist deren Sohn Theo, der mit seinem beiden Kindern in dem Haus - in dem Kate ihrer Arbeit nachgehen soll - wohnt und eine gewisse Anziehungskraft auf Kate ausübt. Während ihrer Arbeit beginnt Kate das Tagebuch von Miranda zu lesen und gerät so immer tiefer in das Familienleben hinein. Es tun sich immer mehr Fragen auf. Wurde Miranda ermordet ? Oder war es doch Selbstmord ?

Die Autorin schreibt aus Kates Perspektive und bringt immer wieder Tagebuchaufzeichnungen von Miranda ein. Dieser Wechsel bringt Spannung in die Ereignisse und sorgt lange Zeit für zahlreiche Fragezeichen beim Leser.
Obwohl Kate und Miranda zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere sind, was auch am unterschiedlichen Schreibstil zwischen den Tagebuchausschnitten und den aktuellen Ereignissen deutlich wird, kann man schon bald gewisse Parallelen zwischen den beiden Frauen feststellen. Mirandas Leben ist äußerst interessant und die Autorin gibt die Informationen gezielt und wohl dosiert durch Tagebucheinträge, Rechnungen und Briefwechsel weiter.

Neben dem Rätsel um Mirandas Tod bahnt sich auch noch etwas zwischen Kate und Theo an.

Abschließend finde ich es schon fast schwierig das Buch einem Genre zuzuordnen, da von vielem etwas enthalten war. Etwas weniger wäre an dieser Stelle mehr gewesen, trotzdem hat mich das Buch gefesselt und ich war gespannt auf das Ende, von dem ich nicht enttäuscht wurde.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Das New York in den 1940-er Jahren

City of Girls
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„City of Girls“ ist ein sehr lebendiger Roman der Autorin Elizabeth Gilbert, der ganz anders war, als ich erwartet hatte und bei dem mir wieder einmal deutlich geworden ist, dass es nicht immer ratsam ...

„City of Girls“ ist ein sehr lebendiger Roman der Autorin Elizabeth Gilbert, der ganz anders war, als ich erwartet hatte und bei dem mir wieder einmal deutlich geworden ist, dass es nicht immer ratsam ist den Klappentext zu lesen.

Mit 19 Jahren bricht Vivan ihr Studium ab und aus ihrem Leben in der Provinz aus. Es folgt ein neuer Abschnitt für sie, ein Leben in aufregendes Leben in New York. Ihre Tante Peg, bei der sie unterkommt, betreibt ein heruntergekommenes Revue-Theater. Vivian schneidert Kostüme für das Theater und genießt das Nachtleben der Großstadt in vollen Zügen.

Der Schreibstil von Elizabeth Gilbert liest sich einfach toll. Er lässt sich leicht lesen, ist charmant und amüsant. Sie schreibt lebendig und ich fühlte mich beim Lesen direkt angesprochen, so als ob mir jemand etwas erzählt. Es wird aus Vivians Sicht, die inzwischen eine sehr alte Frau ist, berichtet.

Vivian kommt leider ziemlich oberflächlich rüber und ich hätte für ihre Persönlichkeit ein wenig mehr Tiefgang gewünscht. Auch ihr Handeln und ihre Einstellungen konnte ich keineswegs immer gut heißen. Sehr interessant fand ich die Nebencharaktere, die mir viel prägnanter in Erinnerung geblieben sind.

Auch wenn ich vollkommen andere Erwartungen an das Buch hatte, hat es mich insgesamt gut unterhalten und mir einen interessanten Einblick in das New York der 1940-er Jahre gewährt.

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