Profilbild von AnnaMagareta

AnnaMagareta

Lesejury Star
offline

AnnaMagareta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnaMagareta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2021

Gelungener Abschluß der Lombarden-Reihe

Die Rache des Lombarden
0

„Die Rache des Lombarden“ ist nach „Das Gold des Lombarden“ und „Der Ring des Lombarden“ der letzte Band der historischen Trilogie um die Lombarden-Witwe Aleydis de Bruinker der Autorin Petra Schier. ...

„Die Rache des Lombarden“ ist nach „Das Gold des Lombarden“ und „Der Ring des Lombarden“ der letzte Band der historischen Trilogie um die Lombarden-Witwe Aleydis de Bruinker der Autorin Petra Schier.

Die Bücher sind in sich abgeschlossen und Vorwissen aus den vorherigen Bänden ist nicht zwingend notwendig, aber ich würde zum besseren Verständnis trotzdem empfehlen die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Die Handlung beginnt im April im Jahre 1424 in Köln und schließt damit direkt an den zweiten Teil an.
Aleydis de Bruinker hat weiterhin einen schweren Stand in der Gesellschaft, da sie es als Geschäftsfrau in der damaligen Zeit keineswegs leicht hat. Sie versucht die Wechselstube ihres verstorbenen Mannes Nicolai Golatti zu führen, muss sich aber immer wieder mit Betrugsversuchen und der kriminellen Vergangenheit von Nicolai auseinandersetzen. Als ob sie das nicht schon mehr als genug Kraft kosten würde, werden dann auch noch ihre Mündel Ursel und Marlein entführt. Nur gut, dass ihr der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve zur Seite steht.

Aleydis ist eine starke, herzliche und sehr sympathische Protagonistin mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Sie weiß, was sie will und kann sich ausgesprochen gut behaupten. Das Verhältnis zwischen Aleydis und dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve verändert sich, die beiden nähern sich immer mehr an und ich habe mit jeder Seite darauf gewartet und gehofft, dass sie endlich auch das Offensichtliche, dass sie einfach zusammengehören, sehen.

Der Schreibstil von Petra Schier ist – wie gewohnt – sehr angenehm, unkompliziert und flüssig zu lesen. Die Dialoge machen alles sehr lebendig und auch authentisch. Der Zeitgeist des Mittelalters wird hier gut eingefangen und ich konnte durch die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze direkt in das Köln des 15. Jahrhunderts eintauchen.

Zu Beginn des Buches findet man auch in diesem Band eine Karte der Umgebung, durch die man sich sehr gut orientieren kann und so weiß man, wo sich alles abspielt.

Auch das vorgestellte Personenverzeichnis fand ich sehr hilfreich, da man sich so einen guten Überblick über die Charaktere verschaffen kann und den Überblick behält wer zu wem in welchem Verhältnis steht.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen gut recherchierten Roman für Leser, die Spannung und historische Romane mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2021

Abwechslungsreich & amüsant

Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?
0

„Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen“ ist ein unterhaltsames Buch des Redakteurs und Autors Johannes Erdmann, in dem er über seine Erfahrungen als Charterskipper berichtet.

Gemeinsam mit seiner ...

„Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen“ ist ein unterhaltsames Buch des Redakteurs und Autors Johannes Erdmann, in dem er über seine Erfahrungen als Charterskipper berichtet.

Gemeinsam mit seiner Frau Cati reist er mit seinem Katamaran in der Karibik und hat die unterschiedlichsten Gäste an Board. Als Skipper liegt es in seiner Verantwortung, dass an Board alles glatt läuft und so muss er einige Regeln aufstellen und dabei gleichzeitig versuchen seinen Gästen alle Freiheiten zu lassen, damit diese sich wohlfühlen. Das ist gar nicht mal so einfach, vor allem, wenn man liest auf was für absurde Ideen manche Menschen kommen, wenn man ihnen bestimmte Verhaltensweisen, die eigentlich mit etwas gesundem Menschenverstand nur logisch sind, nicht deutlich mitteilt.

Im Laufe der Zeit hat der Skipper eine Menge kuriose, skurrile, amüsante und auch brenzlige Situationen erlebt, die er hier zusammengefasst hat. Ich habe mich beim Lesen gewundert und mehrfach herzlich gelacht. Es gibt aber auch viele interessante Informationen über das Leben auf der See, über Dinge, die man beachten muss, damit auch die unbeschwerten Urlaubserlebnisse - die für die Organisatoren keineswegs ohne eine Menge bürokratischen Aufwand ablaufen – reibungslos von statte gehen und dass es auch hier Umweltprobleme gibt, die angegangen werden müssen.

Ich fand das Buch äußerst unterhaltsam. Der Schreibstil von Johannes Erdmann lässt sich leicht lesen, mir gefällt sein Humor und mir gefiel es, dass er trotz der absurden Ideen seiner Gäste diese stets mit Respekt behandelt. Die kurzen Kapitel sind schnell gelesen und wer sich gerne amüsiert und ein wenig Urlaubsfeeling haben möchte, liegt mit diesem Buch richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 22.01.2021

Wundervolle Kombination aus Mandelas und Inspirationen für den Alltag

Rosenmandalas. Aufblühen mit der Königin der Blumen
0

Die Gestaltung des Buches ist einfach zauberhaft. Die Goldprägung der Rose auf dem Cover springt direkt ins Auge und wirkt ausgesprochen edel. Jede einzelne Seite ist hier mit viel Liebe und sehr detailliert ...

Die Gestaltung des Buches ist einfach zauberhaft. Die Goldprägung der Rose auf dem Cover springt direkt ins Auge und wirkt ausgesprochen edel. Jede einzelne Seite ist hier mit viel Liebe und sehr detailliert gestaltet worden.


Nach einem kurzen Vorwort der Autorin Anna Marguerita Schön und der Illustratorin Marlene Mankau findet man wunderschöne Illustrationen mit kleinen farbigen Akzenten, Mandelas zum Ausmalen, kurze inspirierende Texte und Tipps für kleine Wohlfüllmomente.


Auf jeder dieser Seiten kann man einen besonderen Moment erleben, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Die Gestaltung der Mandelas sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Einige sind detailverliebt, andere eher großflächig gestaltet, aber die Rose steht stets im Mittelpunkt. Das Papier ist dick, so dass man zum Ausmalen auch Filzstifte verwenden könnte, ohne dass man befürchten müsste, dass sich die Farbe auf die nächste Seite durchdrückt.


Nach zahlreichen Anregungen gibt es auch ein leeres Mandela, in dem man seine eignen Ideen umsetzten kann.


Sehr gut gefiel mir auch die Idee der Postkarten. So findet man im hinterm Teil des Buches acht der Motive als Postkarte. Leider sind diese nicht im Postkartenformat. Trotzdem finde ich die Möglichkeit einer lieben Person hierüber eine aussagekräftige und selbst gestaltete Botschaft zukommen zu lassen einfach wunderschön.


Durch die hochwertige Ausstattung ist das Buch ein fantastisches Geschenk und eignet sich für Menschen, die Rosen und Blumen lieben ebenso wie für solche, die gerne Mandelas malen oder auch einfach nur ein wenig Zeit für sich haben wollen oder nach neuen Inspirationen suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.01.2021

Gibt es ein perfektes Leben ?

Die Mitternachtsbibliothek
0

„Die Mitternachtsbibliothek“ ist ein zauberhaftes Buch des britischen Autors Matt Haig über das Leben und seine Möglichkeiten.

Die 35-jährige Nora Seed hat ihren Job verloren und ihr Kater ist tot. Sie ...

„Die Mitternachtsbibliothek“ ist ein zauberhaftes Buch des britischen Autors Matt Haig über das Leben und seine Möglichkeiten.

Die 35-jährige Nora Seed hat ihren Job verloren und ihr Kater ist tot. Sie ist verzweifelt und möchte sich umbringen. Aber statt des ersehnten Endes landet sie in der Mitternachtsbibliothek, wo sie auf ihre ehemalige Schulbibliothekarin Mrs. Elm trifft. Diese erklärt ihr, dass sie in jedem der Bücher ein anderes Leben findet, je nachdem wie sie sich an welchem Punkt entschieden hat. Nora hatte als Kind viele Träume und nun kann sie nach und nach das Leben ihrer Träume leben. Schnell muss sie feststellen, dass jeder Lebensweg auch Nachteile mit sich bringt und so kommt unweigerlich die Frage auf: Gibt es ein perfektes Leben ?

Die Idee des Autors ist wunderschön. Wie toll wäre es, wenn man seine verpassten Träume leben könnte und sich anschauen könnte welches Leben man gehabt hätte, wenn man sich anders entschieden hätte ? Wenn man im entscheidenden Moment ein wenig mehr Mut gehabt hätte ? Würde man dann das Leben, von dem man geträumt hat, haben ? Hätte man dann das perfekte Leben ? Nora stellt sehr schnell fest, dass genau die Entscheidungen, die sie getroffen hat, sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie geworden ist. Sie denkt über passte Chancen nach und erkennt auch, was gut gelaufen ist und an welchen Stellen sie die richtigen Entscheidungen getroffen hat.

Matt Haig lädt dazu ein, über das Leben nachzudenken und den Blick auf das zu richten, was sich Schönes und Positives ereignet hat.

Sein Schreibstil ist lebendig, angenehm zu lesen, mal melancholisch, mal amüsant und dann wieder nachdenklich machend.

Ich fand dieses Leseerlebnis großartig. Viel zu oft richtet sich der Blick auf verpasste Chancen und viel zu schnell wird das, was gut gelaufen ist als selbstverständlich hingenommen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2021

Poetisch, provokant, mitreißend

Das perfekte Grau
0

„Das perfekte Grau“ ist ein wortgewaltiges Buch, das sich in keine Schublade stecken lässt und das dritte Buch des Autors Salih Jamal.

Dante, Novelle, Rofu und Mimi, die Protagonisten des Buches sind ...

„Das perfekte Grau“ ist ein wortgewaltiges Buch, das sich in keine Schublade stecken lässt und das dritte Buch des Autors Salih Jamal.

Dante, Novelle, Rofu und Mimi, die Protagonisten des Buches sind vollkommen unterschiedlich, stammen aus verschiedenen Teilen der Welt, haben gegensätzliche Charaktere und haben nichts gemeinsam, außer dass sie alle vier auf der Flucht sind. In einem Hotel in Norddeutschland treffen sie aufeinander und begeben sich gemeinsam auf die Reise. Auf dieser erfährt man nach und nach immer mehr über die Vergangenheit der Protagonisten. Sie öffnen sich einander und es entstehen trotz der Altersunterschiede tiefe Verbindungen zwischen ihnen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Dante erzählt. Dantes Gedanken und Sicht auf das Leben haben mich immer wieder innehalten lassen und nachdenklich gemacht. Aber auch die Weisheiten von Mimi haben mich fasziniert. Die unterschiedlichen Schicksale der Protagonisten sind mir nahe gegangen. Jeder hat seine Ecken und Kanten, es sind keineswegs glatte Charaktere, sondern welche, die durch ihr Schicksal geprägt wurden und entsprechend schwierig sind.

Die vom Autor gewählte Sprache ist der jeweiligen Situation angepasst. Es gibt trotz der melancholischen Grundstimmung zahlreiche amüsante Momente. Mal ist die Sprache sehr deutlich und derb und dann folgen wieder Weisheiten und Sätze über die es sich lohnt nachzudenken und für die man Zeit benötigt, um sie zu verinnerlichen.

Auch wenn es sich hier um eine fiktive Geschichte handelt, sie beschäftigt sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und stellt ein Stück Zeitgeschehen der Gegenwart dar.

Obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat, habe ich mit diesem Roman bereits mein erstes Highlight gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere