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Veröffentlicht am 01.08.2020

Spannend & fesselnd aber auch brutal

Die verstummte Frau
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„Die verstummte Frau“ ist der 8. Band der Georgia-Serie der amerikanischen Schriftstellerin Karin Slaughter und wieder einmal ein spannender und gelungener Fall für Will Trent und Sara Linton.

Eine junge ...

„Die verstummte Frau“ ist der 8. Band der Georgia-Serie der amerikanischen Schriftstellerin Karin Slaughter und wieder einmal ein spannender und gelungener Fall für Will Trent und Sara Linton.

Eine junge Frau wird brutal angegriffen und liegengelassen. Vor acht Jahren gab es bereits einen ähnlichen Fall und alles deutet auf den gleichen Täter hin, aber Daryl diese sitzt im Gefängnis. Damals wurde der Fall von dem Polizeichef Jeffrey Tolliver, der zu dieser Zeit mit Sara Linton verheiratet war - untersucht. Alles deutet darauf hin, dass Beweise manipuliert wurden, um möglichst schnell einen Schuldigen vorweisen zu können. Nun soll Will den Fall übernehmen und ist damit in einer Zwickmühle, aber er will, dass die Wahrheit endlich ans Licht kommt. Erstaunlicherweise deuten tatsächlich alle Hinweise auf Daryl hin.

Wieder einmal ist es Karin Slaughter fantastisch gelungen verschiedene Zeitebnen und Fälle auf eine ausgesprochen fesselnde und spannende Art und Weise zu verbinden. Durch den Wechsel der Zeiten, Rückblenden in die Vergangenheit und die Ermittlungen in der Gegenwart wird man permanent zum Weiterlesen animiert, da es auch immer wieder spannende Cliffhänger gibt.

Die Charaktere wirken jeder für sich authentisch und lebendig. Es gibt aber nicht nur Spannung, sondern auch einiges an Emotionen. Gefühle, die bei Sara durch die Erinnerungen an die Vergangenheit aufkommen und auch in Form von kleineren Streitereien zwischen Will und Sara.

Für schwache Nerven ist aber auch dieser Thriller nichts, da an Grausamkeiten, Brutalität und detaillierten Beschreibungen nicht gespart wurde.

Wieder einmal ist es Karin Slaughter gelungen einen brillanten, gut durchdachten Thriller zu schreiben, bei dem man aufgrund seiner Spannung nicht aufhören mag zu lesen. Von mir gibt es für alle Thrillerfans eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Im Rom der 60er Jahre – spannend & interessant

Die Modeschöpferin
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„Die Modeschöpferin“ ist ein historischer Familienroman der Autorin Katja Maybach - die selbst als Modedesignerin gearbeitet hat - der im Rom der 60er Jahre spielt.

Simonetta de Rosa ist eine erfolgreiche ...

„Die Modeschöpferin“ ist ein historischer Familienroman der Autorin Katja Maybach - die selbst als Modedesignerin gearbeitet hat - der im Rom der 60er Jahre spielt.

Simonetta de Rosa ist eine erfolgreiche Modeschöpferin, die entsprechend hart arbeitet. Zu ihrer Schwester Chiara hat sie schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Als diese in Rom auftaucht, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Außerdem sind zwei ihrer Entwürfe in falsche Hände geraten. Wie konnte es dazu kommen ? Befindet sich der Verräter in ihrem Atelier in ihrem Team ?

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt einfach genial – detailliert, lebendig und einnehmend. Schon nach wenigen Seiten war ich mitten im Rom der 60er Jahre und konnte die Atmosphäre der Modewelt spüren.

Durch die wechselnden Perspektiven wird die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Charaktere interessant und abwechslungsreich widergespiegelt. Jeder von ihnen hat sein eigenes Leben und eine andere Sicht auf die Dinge. Durch die kurzen Kapitel und die verschiedenen Sichtweisen hat mich das Buch gefesselt, stets wollte ich mehr erfahren und wissen, wie es weitergeht. Es gibt Intrigen und der Konkurrenzkampf ist groß.

Mich hat das Buch mitgenommen, in eine andere Zeit, eine mir bisher unbekannte Atmosphäre und mir eine interessante und spannende Familiengeschichte vermittelt. Wie auch alle anderen Bücher von Katja Maybach kann ich auch dieses nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Anita Garibaldi – eine beeindruckende Frau

Tage des Aufbruchs
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„Tage des Aufbruchs“ ist ein spannender und informativer historischer Roman über die brasilianische Rebellin Anita Garibaldi der Autorin Karin Seemayer.

Der Roman beginnt 1839 in Brasilien. Die 18-jährige ...

„Tage des Aufbruchs“ ist ein spannender und informativer historischer Roman über die brasilianische Rebellin Anita Garibaldi der Autorin Karin Seemayer.

Der Roman beginnt 1839 in Brasilien. Die 18-jährige Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva trifft auf den Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi und die beiden verlieben sich ineinander. Ana Maria - die von Giuseppe nur Anita genannt wird – wurde mit 14 Jahren zwangsverheiratet und inzwischen von ihrem wesentlich älterem Mann verlassen, da sie keine Kinder bekam. Mit Giuseppe beginnt für sie ein neues Leben. Guiseppe bekommt einen Einsatzbefehl, Anita geht mit ihm und kämpft fortan an seiner Seite.

Der Schreibstil von Karin Seemayer ist lebendig und lässt sich leicht lesen. Sie versteht es ihre Leser in das 19. Jahrhundert mitzunehmen und vermittelt die historischen Hintergründe ausgesprochen unterhaltsam.

Anita ist eine äußerst mutige Frau, stark, selbstbewusst und ihrer Zeit weit voraus. Ebenso Giuseppe, dessen Leben das Kämpfen ist, hat mit ihr eine ebenbürtige Partnerin, die er dementsprechend respektiert. Das Leben der beiden Protagonisten ist äußerst turbulent, sie kommen kaum zur Ruhe, ein Ereignis jagt dem nächsten und man mag kaum glauben, dass das alles in ein Leben passt.

Das Buch beginnt mit einer hilfreichen Übersicht über die historischen Personen. Jede einzelne wird im Verlauf des Romans detailliert und authentisch beschrieben. Man spürt, dass die Autorin ausgiebig recherchiert hat und es ist ihr wirklich gut gelungen die historischen Ereignisse unterhaltsam und spannend zu vermitteln. Es gibt neben zahlreichen grausamen Ereignissen aber auch viele emotionale Momente, in denen es um Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt gibt. Es ist von Allem etwas – wie es im Leben eben auch ist.

Mich hat der Roman bestens unterhalten. Ich habe eine Menge Neues erfahren und ich finde es immer großartig, wenn gute Unterhaltung mit Wissensvermittlung einhergeht, von daher kann ich das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

„Davor“ und „Danach“ – beides erschreckend

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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„After the Fire“ ist ein düsterer und erschreckender Jugendroman des Autors Will Hill.

Moonbeam ist auf der der Farm der Gotteslegionäre aufgewachsen. Sie kennt nichts anderes als die Regeln und Gesetze ...

„After the Fire“ ist ein düsterer und erschreckender Jugendroman des Autors Will Hill.

Moonbeam ist auf der der Farm der Gotteslegionäre aufgewachsen. Sie kennt nichts anderes als die Regeln und Gesetze von Father John, an die man sich zu halten hat. Widerspruch wird nicht geduldet. Nach einem gewaltigen Brand kommt die 17-jährige Moonbeam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Dort beginnt sie ihr Leben aufzurollen, sieht sich FBI-Agenten und Therapeuten gegenüber, die genau wissen wollen, was auf der Farm vor sich ging. Ganz langsam öffnet sie sich, den für sie Fremden.

Das Leben von Moonbeam, das hier geschildert wird, ist einfach nur erschreckend und selbst beim Lesen nicht leicht zu ertragen. Terror und Gewalt sind auf der Farm Alltag. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen „DAVOR“ und „DANACH“, was durch entsprechende Überschriften deutlich wird.

Moonbeam ist eine tolle Protagonistin, sie ist klug und wirklich tapfer. Man leidet mit ihr und wünscht ihr eigentlich nur, dass sich alles zum Guten wendet.
Der Schreibstil von Will Hill ist fesselnd und einnehmend. Es ihm sogar gelungen, in diese bedrückende Situation, diese düstere Stimmung ein wenig Humor einzubauen, so dass ich trotz der beklemmenden Ereignisse, ab und an lachen musste.

„After the Fire“ ist nichts für zartbesaitete Menschen, aber ein Buch, das sich lohnt und das man nach dem Lesen bestimmt nicht wieder vergisst.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Eindringlich

Zwei fremde Leben
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In seinem Roman „Zwei fremde Leben“ beleuchtet der Autor Frank Goldammer ein dunkles Stück deutsche Geschichte.

Die Handlung beginnt im März 1973 in Dresden. Ricarda erwartet ihr erstes Kind. Nach der ...

In seinem Roman „Zwei fremde Leben“ beleuchtet der Autor Frank Goldammer ein dunkles Stück deutsche Geschichte.

Die Handlung beginnt im März 1973 in Dresden. Ricarda erwartet ihr erstes Kind. Nach der Geburt, wird ihr mitgeteilt, dass ihre Tochter tot ist. Sie kann dies nicht glauben, vermutet dass es sich um einen von der Regierung angeordneten Kindesentzug handelt, da sie ihr Kind nicht sehen durfte und versucht mit Hilfe des Polizisten Thomas Rust die Wahrheit herauszubekommen.

Im August 1989 erfährt Claudia Behling, dass sie nicht die leibliche Tochter ihrer Eltern ist. Jahrelang musste sie funktionieren, das perfekte Kind sein und sie begibt sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter, die sie vor 16 Jahren weggegeben haben soll.

Frank Goldammer beschreibt hier stellvertretend für viele Schicksale zwei Leben, die tatsächlich so stattgefunden haben könnten. Die jahrlange Suche, die Ungewissheit, die Ricarda und ihr Lebenspartner hinnehmen mussten sind erschreckend und die Missstände die deutlich werden untragbar. Die Lebensumstände in der ehemaligen DDR werden authentisch dargelegt. Auch wenn einem die Ereignisse nicht unbedingt gänzlich neu sind, wirken sie – aufgezeigt an Einzelschicksalen – deutlich eindringlicher und unerträglicher als das bloße Wissen, dass solche Verbrechen durch die Regierung praktiziert wurden.

Der Schreibstil von Frank Goldammer ist sehr eindringlich und er hat mich mit seinem Buch mitgenommen, so dass es mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Es ist ein dunkles Stück deutsche Geschichte, das nicht in Vergessenheit geraten sollte.

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