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Veröffentlicht am 29.01.2020

Gelungener Auftakt einer interessanten Familiensaga

Der Duft der weiten Welt
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„Der Duft der weiten Welt“ ist der erste Band der Speicherstadt-Saga der Autorin Fenja Lüders.


Nach dem Prolog beginnt das Buch 1912 in Hamburg. Die 18-jährige Mina Deharde träumt von einem selbstbestimmten ...

„Der Duft der weiten Welt“ ist der erste Band der Speicherstadt-Saga der Autorin Fenja Lüders.


Nach dem Prolog beginnt das Buch 1912 in Hamburg. Die 18-jährige Mina Deharde träumt von einem selbstbestimmten Leben, möchte am liebsten studieren und das Kaffeekontor ihres Vaters weiterführen, was für eine Frau in der damaligen Zeit nahezu undenkbar war. Leider hat ihre Familie andere Pläne und sie kommt standesgemäß in ein Pensionat, in dem sie Haushaltsführung lernen und auf die Ehe vorbereitet werden soll.


Mina ist eine sympathische und sehr starke Protagonistin, die absolut untypisch für die damalige Zeit ist. Schnell wird deutlich wie schwierig es für eine Frau war, ihre Ziele und Wünsche zu verwirklichen und das obwohl sie einen liebevollen Vater und Edo Blumenthal - einen Angestellten im Kontor, für den sie schwärmt und der sie sehr unterstützt - hat.


Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert. Mina eine tolle Protagonistin, die sich trotz ihres jungen Alters deutlich weiterentwickelt hat. Ihr innerer Konflikt zwischen dem, was sie möchte und die Wünsche ihrer Familie zu erfüllen wird gut dargestellt. Ebenso gut ist es Fenja Lüders gelungen die Atmosphäre der Speicherstadt und den damaligen Zeitgeist einzufangen.

Das Buch war beste Unterhaltung, nicht spannend, aber emotional und ergreifend, so dass ich gerne mehr über Mina und ihr Leben erfahren möchte und gespannt auf den zweiten Band warte. Insgesamt ein gelungener Auftakt einer interessanten Familiensaga, den ich nur empfehlen kann.


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Veröffentlicht am 29.01.2020

Schonungslos und erschreckend !

UNFOLLOW!
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„UNFOLLOW! Wie Instagram unser Leben zerstört“ ist ein sehr offenes und ehrliches Buch der Autorin und Journalistin Nena Schink.

Instagram, die heile Welt mit seinen schönen Bildern, in der sich jeder ...

„UNFOLLOW! Wie Instagram unser Leben zerstört“ ist ein sehr offenes und ehrliches Buch der Autorin und Journalistin Nena Schink.

Instagram, die heile Welt mit seinen schönen Bildern, in der sich jeder nur von seiner besten Seite zeigt, kennt heute so ziemlich jeder. Jedoch weiß längst nicht jeder, was dahintersteckt und über genau das berichtet Nena Schink in ihrem Buch.

In drei Abschnitten „Mein persönliches Erwachen“, „Die Welt der Influencer“ und „Auf der Suche nach der perfekten Instagram-Lösung“ berichtet die Autorin von ihren Erfahrungen. Dabei ist sie sehr offen und ehrlich und man erfährt eine Menge über die Plattform, der Suche nach Followern und Likes, der Möglichkeit das große Geld zu verdienen und der Sucht nach Ansehen und Ruhm, der hinter der Selbstdarstellung steckt.

Schonungslos offen beschreibt sie wie sich das ganze Leben immer mehr um Instagram und das perfekte Foto dreht. Es wird immer wichtiger den perfekten Moment einzufangen und nicht mehr ihn und das Leben zu genießen.

Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich leicht lesen. Durch zusammenfassende kurze Notizen an sich selbst an den Kapitelenden, bringt die Autorin ihre Botschaften gut rüber und Interviews mit anderen Influencerinnen machen das Buch abwechslungsreich und interessant.

Durch das Nachwort von Nena Schink wird das Buch perfekt abgerundet und den letzten Satz sollte sich jeder zum Lebensmotto machen: „Das Leben ist zu kurz für später….Lebe.Liebe.Lache.“

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Für kleine Rumpelstilzchen ;)

Helsin Apelsin und der Spinner
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„Helsin Apelsin und der Spinner“ ist ein lebendiges Kinderbuch für junge Leser ab 8 Jahren der im Schwarzwald lebenden Autorin Stefanie Höfler.

Helsin ist ein überdurchschnittlich fröhliches und lebendiges ...

„Helsin Apelsin und der Spinner“ ist ein lebendiges Kinderbuch für junge Leser ab 8 Jahren der im Schwarzwald lebenden Autorin Stefanie Höfler.

Helsin ist ein überdurchschnittlich fröhliches und lebendiges Mädchen mit jeder Menge Energie. Diese entlädt sich oft recht ungestüm. Wenn ihr etwas quer kommt, wird sie zum Rumpelstilzchen, dann hat sie ihren Spinner. Helsin geht in die zweite Klasse und in diese kommt Louis – ein neuer Mitschüler. Als der ihren Namen hört, reimt er prompt „Helsin ? Apelsin ?“ und das ist Grund genug für Helsin ihm eine blutige Nase zu schlagen. Als Louis dann auch noch mit ihrem besten Freund Tom in eine Arbeitsgruppe kommt, reagiert Helsin eifersüchtig und klaut seinen Leguan….

Stefanie Höfler gelingt es großartig die Gefühle von Helsin darzustellen und es ist für den Leser leicht nachzuvollziehen wie sich so eine Wutattacke anfühlt. Aber auch andere Emotionen werden authentisch und nachvollziehbar geschildert. Die Charaktere sind lebendig und werden anschaulich beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig, lässt sich leicht und flüssig lesen und ist – ebenso wie die 26 doch recht kurzen Kapitel - passend für die junge Zielgruppe der Leser.

In dem Buch befinden sich zahlreiche passende Schwarz-Weiß-Abbildungen der Illustratorin Anke Kuhl und auch das Cover hat sie mit der in allen Gefühlslagen dargestellten Helsin wunderbar gestaltet.

Meine Kinder und mich hat das Buch gut unterhalten, wir haben viel gelacht und konnten uns gut in Helsin hineinversetzen. Auch wenn die Protagonistin ein Mädchen ist, ist das Buch ebenso für Jungs geeignet und ich kann es jedem kleinen Rumpelstilzchen nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Spannender Regionalkrimi mit interessanten Charakteren

Das Lazarett
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„Das Lazarett“ ist ein spannender Regionalkrimi und der erste Band mit den Ermittlerinnen Anna Steinmeier und Henrike Carlson von der Autorin Sophie Eriksson.

Auf dem Gelände der Koblenzer Klinik wird ...

„Das Lazarett“ ist ein spannender Regionalkrimi und der erste Band mit den Ermittlerinnen Anna Steinmeier und Henrike Carlson von der Autorin Sophie Eriksson.

Auf dem Gelände der Koblenzer Klinik wird eine kopflose, grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden. Anna Steinmeier und Henrike Carlson sollen den Fall aufklären. Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig und auch die Zusammenarbeit der beiden Ermittlerinnen ist nicht ganz einfach.

Der Schreibstil von Sophie Erikson liest sich sehr angenehm und ist lebendig und bildhaft. Ich konnte mir die Schauplätze gut vorstellen und hatte diese bildhaft vor Augen. Durch zahlreiche Wendungen wird direkt zu Beginn ein Spannungsbogen aufgebaut, der bis zum Schluß gehalten wird. Immer wieder hatte ich einen neuen Verdacht, der kurz darauf entkräftet wurde und ich hatte großen Spaß daran mitzurätseln, wer der Mörder sein könnte.

Mit Anna Steinmeier und Henrike Carlson – die nur Rieke genannt wurde – hat die Autorin zwei interessante und sehr unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen, deren Ermittlungsarbeit man gut folgen konnte. Beide wirken authentisch und während Anna ein wenig rechthaberisch wirkt, sehr impulsiv und aufbrausend ist, lässt sich auch Rieke - alleinerziehende Mutter eines kleinen Sohnes – nicht alles biete. Mir haben die beiden gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Fälle mit ihnen.

Mein Fazit: Ein gelungener Krimi mit tollen Charakteren, den ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Unterhaltsame Gesellschaftskritik

Im Netz des Lemming
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„Im Netz des Lemming“ ist der sechste Kriminalfall des Autors Stefan Slupetzky mit dem Protagonisten Leopold Wallisch genannt Lemming. Zum Verständnis sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden ...

„Im Netz des Lemming“ ist der sechste Kriminalfall des Autors Stefan Slupetzky mit dem Protagonisten Leopold Wallisch genannt Lemming. Zum Verständnis sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig und man kann diese unabhängig voneinander lesen.

Nur durch Zufall sitzt der Lemming in der gleichen Straßenbahn wie Mario – ein Freund seines Sohnes – der aufgrund einer Handynachricht aus der Bahn stürmt und Suizid begeht. Völlig unvorbereitet gerät der Lemming dadurch in das Visier der Medien, da er sich mit dem Jungen unterhalten hat und ihm nun vorgeworfen wird, dass er ihn bedrängt hätte. Es folgt ein Shitstorm im Internet mit entsprechenden folgen. Gemeinsam mit seinem Freund Polivka beginnt er Hintergründe zu ermitteln und stellt fest, wie viele Menschen unter Cybermobbing leiden.

Die Geschichte ist bedrückend, spannend und enthält politische Anspielungen, für die man ein wenig Hintergrundwissen benötigt. Die Ereignisse sind aktuell und könnten genau so jeden Tag passieren. Es ist erschreckend und verstörend, aber durch seinen einzigartigen humorvollen Schreibstil gelingt es dem Autor, dass man trotz allem immer wieder lachen muss.

Hier wurde Gesellschaftskritik unterhaltsam verpackt und durch zahlreiche Wendungen eine Spannung erzeugt, die es schwer macht das Buch aus der Hand zu legen.

Mich hat es wirklich beeindruckend, wie es Stefan Slupetzky gelungen ist Unterhaltung und aktuelle Politik zu verbinden. Obwohl er die Grausamkeiten der Menschen klar und deutlich benennt, hat er es immer wieder geschafft mich zum Schmunzeln zu bringen. Aus meiner Sicht eine wirklich gelungene Mischung, die gerade dadurch lange nachklingt.

Das war die unterhaltsamste Gesellschaftskritik, die ich bisher gelesen habe und ich bin gespannt auf weitere Fälle mit dem Lemming.

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