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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Liebe über alle Zeiten – fantastisch

Mayla & Mo - Einmal Unendlichkeit und zurück
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„Mayla & Mo – Einmal Unendlichkeit und zurück“ ist der erste Teil der Mayla-Mo-Saga von der Autorin Alexandra Demmer-Bracke.

Mayla – eigentlich Maya-Lena – hat es nicht immer leicht gehabt. Sie lebt bei ...

„Mayla & Mo – Einmal Unendlichkeit und zurück“ ist der erste Teil der Mayla-Mo-Saga von der Autorin Alexandra Demmer-Bracke.

Mayla – eigentlich Maya-Lena – hat es nicht immer leicht gehabt. Sie lebt bei ihrer Großtmutter und diese hat ihr einen Job in einer Textilfabrik besorgt, in der sie selbst früher gearbeitet hat. Dort trifft sie auf Mo, von dem sie sich angezogen fühlt. Obwohl Mayla eine Verbundenheit zu ihm spürt, hat er kein Interesse an ihr. Außerdem ist da noch ihr Freund Lukas, der beruflich stark eingespannt ist und nur wenig Zeit für Mayla hat. Bis hierhin wäre es noch kein Fantasyroman, aber dann ist da noch ein Familiengeheimnis, die Möglichkeit durch die Zeit zu reisen und ein Kolobri…

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen und durch die bildhafte Sprache war ich bereits nach wenige Seiten mitten im Geschehen.
Mayla ist eine liebenswerte Protagonistin, die manchmal ein wenig kompliziert und impulsiv ist. Mo ist ebenfalls ein wenig kompliziert, oft unentschlossen, hin- und hergerissen und machte auf mich einen eher mürrischen Eindruck. Lukas konnte bei mir nur wenige Sympathiepunkte sammeln, da er mir einfach zu ichbezogen war und Malya nicht wirklich respektiert. Jeder Charakter für sich wirkt authentisch.

Aufgeteilt ist das Buch in vier Abschnitte. Es beginnt im Jahr 1992, die erste Zeitreise geht in die Barockzeit, von dort zurück in die Gegenwart und dann in die Zukunft. Jeder Abschnitt war spannend zu lesen und die Autorin versteht es durch das Verhalten ihrer Charaktere beim Lesen die unterschiedlichsten Emotionen auszulösen. Dabei wechselt die Perspektive zwischen den verschiedenen Charakteren hin und her, was mich zusätzlich an das Buch gefesselt hat. Der größte Teil ist aus Maylas Sicht geschrieben.

Insgesamt ist das Buch ein toller Mix aus Fantasie, Romantik und Spannung und es endet mit einem Cliffhänger, der mich hoffen lässt, dass Band zwei nicht zu lange auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Alltägliche Geschichten großartig erzählt

Papaverweg 6
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„Papaverweg 6“ ist der dritte Roman der Autorin Margarita Kinstner, mit dem sie mich nach „Mittelstadtrauschen“ und „Die Schmetterlingsfängerin“ wieder einmal bestens unterhalten und begeistert hat.

Es ...

„Papaverweg 6“ ist der dritte Roman der Autorin Margarita Kinstner, mit dem sie mich nach „Mittelstadtrauschen“ und „Die Schmetterlingsfängerin“ wieder einmal bestens unterhalten und begeistert hat.

Es geht um ein Mehrparteienhaus im Papaverweg 6 mit seinen unterschiedlichen Bewohnern. Oskar wohnt gegenüber, hat einen guten Blick auf das Haus, kennt die Bewohner und ihre Angewohnheiten genau, da er gerne er aus seinem Küchenfenster schaut und das bunte Treiben seiner Nachbarn beobachtet. Aber er erzählt auch gerne von früher – von seiner Frau.

Margarita Kinstner beschreibt bei den Bewohnern des Hauses äußerst interessante und gleichzeitig ganz normale Charaktere. Dabei erfährt man über einige mehr, über andere weniger, erhält aber über alle ein gutes Bild ihrer Lebenssituation. Ihre Darstellung ist so detailliert, dass ich fast den Eindruck hatte mit Oskar durch sein Küchenfenster zu blicken. Auch bei seinen Erzählungen hatte ich das Gefühl direkt dabei zu sein. Die Mischung aus aktuellen Ereignissen, den einzelnen Handlungsstränge um die unterschiedlichen Bewohner und die Rückblicke in Oskars Leben machen das Buch abwechslungsreich und spannend.

Sehr gelungen finde ich auch das Innencover. Wenn man sich die Illustration zu Beginn und am Ende anschaut, ändert sich da so einiges und mich hat es unglaublich neugierig auf die Ereignisse, die im Verlauf des Jahres im Papaverweg 6 stattfinden werden, gemacht.

Auch wenn es sich ein wenig widersprüchlich anhört. Ich habe den Schreibstil der Autorin als ruhig und lebendig zugleich empfunden. Sie beschreibt Alltagssituationen und das ganz normale Leben berührend und spannend. Dabei greift sie diverse Themen wie Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Hilfsbereitschaft, Krankheit, das Älterwerden, Träume und auch aktuelle politische Themen auf, die einfach zum Leben dazugehören.

Mich hat das Buch berührt und zum Lachen gebracht und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Wunderschön erzählt

Glück am Morgen
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Der Roman „Glück am Morgen“ von der Autorin Betty Smith wurde bereits 1963 in den USA veröffentlicht und erzählt die Geschichte von Annie und Carl in den 1920-iger Jahre.

Die 18-jährige Annie will weg ...

Der Roman „Glück am Morgen“ von der Autorin Betty Smith wurde bereits 1963 in den USA veröffentlicht und erzählt die Geschichte von Annie und Carl in den 1920-iger Jahre.

Die 18-jährige Annie will weg aus Brooklyn von ihrer Mutter und heiratet den 20-jährigen Carl, der im Mittleren Westen Jura studiert. Ihre Familien sind wenig begeistert, aber die beiden genießen ihr Beisammensein trotz aller Widrigkeiten, die die neugewonnene Freiheit mit sich bringt. Carl hat gleich mehrere Jobs um für sich und Annie ausreichend Geld zu verdienen und dementsprechend wenig Zeit für Annie. Annie muss sich erst einmal in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden, lernt neue Menschen kennen und beginnt Literaturseminare zu besuchen. Beide sehen ihrer gemeinsamen Zukunft zuversichtlich und positiv entgegen.

Betty Smith versteht es durch ihren Erzählstil zu fesseln. Das Leben von Annie und Carl, die ersten Jahren ihrer Ehe bestehen aus einer Menge Herausforderungen. Trotz einiger Meinungsverschiedenheiten, der ständigen Geldknappheit und der anstrengenden Tage spürt man wie sehr sich die beiden lieben und dass sie wissen, was sie aneinander haben.

Carl ist sehr verantwortungsbewusst und würde alles für seine Annie tun. Annie wirkt manchmal ein wenig naiv, nimmt aber die Menschen für sich ein. Es ist einfach wunderschön beschrieben, wie sie während ihrer Literaturseminare ihre Liebe zu Büchern und zum Schreiben entdeckt.

Die Geschichte von Annie und Carl ist eine wundervolle Zeitreise in das letzte Jahrhundert. Die Erzählweise der Autorin vermittelt diese Atmosphäre, die Lebensumstände und den Alltag der Menschen authentisch und lebendig. Anhand ganz normaler Alltagssituation wird deutlich wie wichtig und schön es ist zu lieben und geliebt zu werden.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, da es einfach schön erzählt ist.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Facetten der Liebe

Das Leuchten jenes Sommers
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„Das Leuchten jenes Sommers“ ist ein Spannungsroman der Autorin Nikola Scott, der in zwei verschiedenen Zeitebenen spielt.

Kurz vor dem zweiten Weltkrieg geht es um die Schwestern Maddy und Georgina Hamilton. ...

„Das Leuchten jenes Sommers“ ist ein Spannungsroman der Autorin Nikola Scott, der in zwei verschiedenen Zeitebenen spielt.

Kurz vor dem zweiten Weltkrieg geht es um die Schwestern Maddy und Georgina Hamilton. Sie leben in Cornwall auf dem Anwesen Summerhill. Als Georgina nach Monaten von einer Europareise zurückkehrt, erkennt Maddy sie kaum wieder. Jetzt ist sie Gigi, hat sich komplett verändert und ihr neuer Freund Viktor ist Maddy höchst suspekt. Sein Interesse an Summerhill ist ihr ein wenig zu ausgeprägt.

In der Gegenwart geht es um die schwangere Fotografin Chloe. Aus Sorge, dass ihr Kind die gleiche Erbkrankheit haben könnte wie ihr Bruder Danny, hat sie ihrem Mann Aiden die Schwangerschaft bisher verschwiegen. Ein Auftrag führt sie nach Summerhill um dort Madeleine Hamilton zu fotografieren. Allerdings gefällt es Aiden überhaupt nicht, dass Chloe arbeitet und er will ihr den Auftrag verbieten. Da Madeleine und Georgiana die Kinderbücher, die Chloe und ihr Bruder geliebt haben, geschrieben haben, nimmt sie den Auftrag dennoch an.

Der Schreibstil von Nikola Scott lässt sich angenehm lesen, ist ruhig und detailliert aber ohne Wertung. Ihre Charaktere beschreibt sie sehr authentisch. Die Liebe zwischen den Schwestern Maddy und Gigi und den Geschwistern Chloe und Danny ist sehr innig und rührend beschrieben. Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit ist es ein Mann, der seine Macht ausnutzen will. Die Beiden weisen erschreckende Ähnlichkeiten auf. Die Parallelen zwischen den beiden Erzählsträngen sind eine ausgesprochen interessante Komponente, die mich beim Lesen sehr fasziniert hat.

Die Autorin beschreibt verschiedene Facetten der Liebe aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven. Während die zwischen den Geschwistern berührend und einfach überfürsorglich ist, ist die von Victor und Aiden erdrückend und beherrschend.

Trotz des ruhigen Tons ist der Roman fesselnd und spannend. Die Handlung ist glaubwürdig und ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Insgesamt ist „Das Leuchten jenes Sommers“ ein gelungener Spannungsroman, der gute Unterhaltung bietet und auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Lesenswerter Erfahrungs- und Reisebericht

Vogelfrei
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„Vogelfrei“ ist ein mitreißender Reisebericht des Birders Noah Strycker. Sein Ziel ist es in einem Jahr die Welt zu bereisen und dabei mehr Vogelarten als jeder Birder vor ihm zu sichten. Bereits der Untertitel ...

„Vogelfrei“ ist ein mitreißender Reisebericht des Birders Noah Strycker. Sein Ziel ist es in einem Jahr die Welt zu bereisen und dabei mehr Vogelarten als jeder Birder vor ihm zu sichten. Bereits der Untertitel „Fünf Kontinente, 41 Länder und 6042 Vogelarten – meine große Reise“ spricht für sich.

Vor diesem Buch habe ich mich noch nicht weiter mit der Vielzahl der Vogelarten beschäftigt und bin recht ahnungslos an das Buch herangegangen. Bereits nach den ersten Seiten war ich gefesselt und habe die Informationen über die Geschichte des Birdings gespannt in mich aufgesaugt.

Der Autor versteht es zu begeistern und sein Schreibstil ist einfach angenehm. Informativ, mitreißend, spannend, mit vielen Emotionen und einer guten Portion Humor erzählt er von seinen Erlebnissen, seinen Beobachtungen, der Gemeinschaft der Birder und erklärt dabei auch die ökologischen Zusammenhänge für jeden verständlich. Es ist eine beeindruckende Mischung aus Erzählung, Erfahrung und Informationen. Man lernt nicht nur wie unendlich viele Vogelarten es gibt, sondern bekommt gleichzeitig noch einen Einblick in Tier- und Naturschutz. Auch die Menschen, denen Noah begegnet und seine Erfahrungen mit ihnen sind ausgesprochen interessant und die Hilfebereitschaft unter den Birdern, der Zusammenhalt in dieser Gemeinschaft ist einfach toll.
Das Tempo, das Noah während seiner Reise an den Tag legt ist enorm, ein permanentes Endecken und Notieren. Die detaillierten Informationen über die anderen Länder finde ich sehr interessant und der Autor bringt das gut rüber. Sein Bericht ist vielfältig und keineswegs nur auf das Birding beschränkt, das gefällt mir gut. Der Moment als er seinen 6000. Vogels erblickt, fand ich einfach wahnsinnig beeindruckend und Noahs Aussage, dass er aus einem Jahr das Maximum herausgeholt hat, glaube ich blind – noch mehr geht wohl nicht.

Abgerundet wird das Buch durch die Auflistung seiner Ausrüstung, seinen Überblick der Momentaufnahmen und seiner wirklich beachtlichen Big-Year-Liste.
Außerdem findet man in der Buchmitte einige Fotos, von denen ich sehr gerne mehr gesehen hätte.

Mich hat das Buch wirklich beeindruckt, in eine ganz neue Welt eintauchen lassen und ich kann es jedem naturverbunden, reiseaffinen Menschen wärmstens empfehlen.