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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2019

Poetisch und sehr emotional

Dein fremdes Herz
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„Dein fremdes Herz“ ist ein sehr emotionaler und tiefgründiger Roman der Autorin Kati Seck.

Nelas Vater Hannes hat sie und ihre Mutter bereits vor Jahren verlassen und hat damit Nelas Leben durcheinander ...

„Dein fremdes Herz“ ist ein sehr emotionaler und tiefgründiger Roman der Autorin Kati Seck.

Nelas Vater Hannes hat sie und ihre Mutter bereits vor Jahren verlassen und hat damit Nelas Leben durcheinander geworfen. Als sie von seiner zweiten Ehefrau Ellen ein Paket mit Briefen erhält, erfährt sie aus diesen, dass sein Herz gespendet wurde und auch an wen. Von diesem Augenblick an, lässt Nela der Gedanke an Maximilian, der das Herz ihres Vaters in sich trägt nicht mehr los und sie reist auf der Suche nach ihm an die Ostseeküste.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr poetisch und detailliert. Ihre bildhafte Sprache hat unglaubliche Bilder in meinem Kopf entstehen lassen und die Atmosphäre des Meeres und der Küste ist zu spüren.
Nela war mir direkt sympathisch, ihre Probleme und Emotionen sind gut nachvollziehbar und ich habe mit ihr gefühlt und gelitten. Maximilian war mir anfangs ein wenig rätselhaft, da er recht verschlossen wirkt und ist mir erst im Verlauf der Handlung ans Herz gewachsen. Hannes und Ellen lernt man durch die Briefe auch recht gut kennen und es wird deutlich, dass auch er unter der Trennung von Nela gelitten hat. Trotzdem konnte ich sein Handeln, als er Nela zurücklässt, nicht wirklich nachvollziehen.

Neben der Geschichte um Nela und der Suche und der Kontakt zu Maximilian, steht das Thema Organspende stets im Hintergrund. Es wird deutlich wie wichtig das Thema ist und auch welche Probleme es für die Organempfänger mit sich bringt.

Mich hat dieser emotionale Roman sehr berührt. Der wundervolle Schreibstil von Kati Seck hat es zu einem meiner Lesehighlights gemacht. Nur selten hat ein Buch so intensive Gefühle bei mir hervorgerufen und mich so aufgewühlt wie dieses. Ich bin in jedem Fall gespannt und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Ein Weg zu mehr Lebensqualität

Gewitter im Kopf: Migräne und Kopfschmerzen nachhaltig stoppen mit der Maria-Holl-Methode®. Für ein schmerzfreies Leben ohne Medikamente: ganzheitliche Körpertherapie mit Achtsamkeitsübungen
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„Gewitter im Kopf“ war für mich keineswegs der erste Ratgeber, den ich bezüglich Migräne gelesen habe, allerdings hatte ich erstmalig das Gefühl Informationen zu bekommen, mit denen ich nachhaltig arbeiten ...

„Gewitter im Kopf“ war für mich keineswegs der erste Ratgeber, den ich bezüglich Migräne gelesen habe, allerdings hatte ich erstmalig das Gefühl Informationen zu bekommen, mit denen ich nachhaltig arbeiten kann.

Die Autorin und Heilpraktikerin Maria Holl hat ein Therapieprogramm mit Übungen entwickelt, das in ein migränefreies und entspanntes Leben zurückführen soll. Die von ihr entwickelte Maria-Holl-Methode ist eine Kombination aus Entspannung, Achtsamkeitsübungen, Massage und chinesischer Gesundheitslehre.

Mir gefiel ihr Hinweis, dass man ihre Methode nicht direkt verstehen muss und nicht hinterfragen, sondern einfach erst einmal beginnen sollte. Mit diesem Gedanken habe ich mich durch ihre Übungen, die stets mit einem Alltagsritual enden, durchgearbeitet. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Achtsamkeit und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihre Übungen konsequent angewendet zu einem entspannteren Leben beitragen und sich dadurch auch die Migräneschmerzen dauerhaft vermindern.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und die Aufteilung und optische Gestaltung macht es einfach, wichtige Stellen wiederzufinden, da der Text gut strukturiert ist.

Ich kann jedem Migränegeplagten nur empfehlen, das Buch zu lesen, da es meiner Meinung nach den Weg in die richtige Richtung darlegt.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Erschütternd & sehr atmosphärisch erzählt

Die leuchtenden Tage am Bosporus
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In ihrem Buch „Die leuchtenden Tage am Bosporus“ erzählt die Autorin Lucy Foley bildgewaltig und atmosphärisch über Istanbul in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.

Nur – die Protagonistin des Romans – ...

In ihrem Buch „Die leuchtenden Tage am Bosporus“ erzählt die Autorin Lucy Foley bildgewaltig und atmosphärisch über Istanbul in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.

Nur – die Protagonistin des Romans – stammt aus einer ehemals reichen Familie, wohnt jetzt mit ihrer traumatisierten Mutter und Großmutter in einer kleinen Wohnung und verdient ihren Lebensunterhalt durch Nähen und Unterrichten. Nurs Ehemann ist im Krieg gefallen und ihr Bruder wird vermisst. Als sich Nur einem kleinen armenischen Jungen annimmt und dieser krank wird, muss sie mit ihm ins Krankenhaus, das durch den Feind - die Engländer - geführt wird. Obwohl Nur sich innerlich dagegen sträubt fühlt sie sich zu dem Arzt hingezogen.

Der Schreibstil der Autorin ist so bildhaft, dass sie mich direkt mit nach Istanbul genommen hat. Die Atmosphäre der Basare und auch die Stimmung, die durch die Besatzung herrscht werden authentisch vermittelt. Man kann die Angst, die Resignation, die Wut und den Hass der Bevölkerung spüren. Was Nur – und auch die anderen Menschen - erleben ist schrecklich, der Krieg, die Besatzung und die Zerstörung.
Die Kriegserlebnisse sind fürchterlich und es wird sehr deutlich wie der Krieg die Menschen verändert und wie sie versuchen mit dem Erlebten irgendwie klarzukommen, um nicht daran zu zu zerbrechen.
Auch Nurs innere Zerrissenheit ist spürbar und nachvollziehbar als ihr nichts anderes übrig bleibt, als die Hilfe vom „Feind“ in Anspruch nehmen. Der Krieg hat Spuren hinterlassen und die Menschen verändert.

Durch die kurzen Kapitel und die permanenten Perspektivwechseln war ich total gefesselt. Das hat mich immer dazu verleitet schnell noch ein und noch ein Kapitel zu lesen. Die Überschriften der Kapitel sind dabei zur Orientierung sehr hilfreich, da diese immer beschreibt aus wessen Perspektive berichtet wird.

Der Roman lässt sich leicht lesen, ist aber inhaltlich alles andere als leicht.

Mich hat die Geschichte sehr berührt und auch erschüttert. Lucy Foley hat die Ereignisse und die geschichtlichen Fakten das sehr gelungen in Worte gefasst.

Mein Fazit:
Ein sehr poetischer, wortgewaltiger und intensiver Roman, den ich empfehlen kann.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Spannend - tragisch – anders

Sadie
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„Sadie“ ist ein spannender Jugend-Thriller der Autorin Courtney Summers, der unter die Haut geht und nichts für schwache Nerven ist.

Sadie und Mattie wachsen bei ihrer drogensüchtigen Mutter auf. Für ...

„Sadie“ ist ein spannender Jugend-Thriller der Autorin Courtney Summers, der unter die Haut geht und nichts für schwache Nerven ist.

Sadie und Mattie wachsen bei ihrer drogensüchtigen Mutter auf. Für Sadie bedeutet ihre Schwester alles und sie versucht ihr das an Nähe und Liebe zu geben, was ihr immer gefehlt hat. Als die 11-jährige Mattie tot aufgefunden wird, bricht für Sadie eine Welt zusammen. Die Polizeiermittlungen bleiben ergebnislos und schließlich macht sich Sadie selbst auf die Suche nach dem Mörder. Der Journalist West McCray erstellt nach Sadies Verschwinden einen True-Crime-Podcast, mit dessen Hilfe er hofft, Sadie zu finden.

Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus der Ich-Perspektive von Sadie und dem Podcast des Reporters. Während aus Sadies Sicht direkt nach dem Verschwinden von Mattie berichtet wird, setzt der Postcast erst fünf Monate nach den ursprünglichen Ereignissen an. Es erfolgt also ein permanenter Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit.

Sadie ist eine sympathische Protagonistin mit einer enormen Willenskraft, stark und unerschrocken aber nicht zu perfekt.

Der Schreibstil der Autorin ist direkt, gerade und leicht zu lesen. Sie schafft es ohne große Brutalität oder blutrünstige Szenen eine Gänsehaut zu erzeugen. Dadurch dass zwischen Sadies Suche und dem Podcast so viel Zeit vergangen ist und man nicht weiß, was genau passiert ist, baut sich eine enorme Spannung auf, die bis zur letzten Seite bestehen bleibt und die ein sehr ungutes Gefühl hinterlässt. Nur ganz langsam und in kleinen Puzzlestückchen, setzen sich die Ereignisse zusammensetzen.

Das Ende ist stimmig, beantwortet aber nicht alle Fragen und sorgt so dafür, dass einem das Buch noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es - auch wegen des ungewöhnlichen Schreibstil mit dem Podcast - durchaus empfehlen.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Ein humorvolles & warmherziges Buch mit einem Roadtrip der besonderen Art

Rückwärtswalzer
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„Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“ ist der dritte Roman der Autorin Vea Kaiser, in dem sie ihre Leser an dem Familienleben der Familie Prischinger teilhaben lässt.

Bei Lorenz läuft ...

„Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“ ist der dritte Roman der Autorin Vea Kaiser, in dem sie ihre Leser an dem Familienleben der Familie Prischinger teilhaben lässt.

Bei Lorenz läuft es gerade alles andere als rund. Seine Freundin hat ihn verlassen, als Schauspieler bekommt er keine Angebot und verschuldet ist er auch. Deswegen vermietet er seine Wohnung und kommt bei seinem Onkel Willi und seiner Tante Hedi unter, wo auch immer Miri und Wetti – seine beiden anderen Tanten - zu finden sind. Als Onkel Willi dann überraschend verstirbt, wollen Lorenz und seine drei Tanten ihm seinen letzten Wunsch – eine Beerdigung in Montenegro – erfüllen. Doch die Überführung ist teuer und so planen die vier einen Roadtrip mit einem eisgekühlten Willi von Wien nach Montenegro.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur genial. Auf sehr humorvolle Art und Weise beschreibt sie die skurrilen Ereignisse spannend und unterhaltsam zugleich.

Die Charaktere sind jeder für sich ein wenig gewöhnungsbedürftig, abgedreht, gleichzeitig authentisch, aber irgendwie auch liebenswert.

Durch Rückblicke erfährt man nach und nach viele Ereignisse und Einzelheiten aus dem Leben der einzelnen Familienmitglieder der Familie Prischinger.

Das Familienmotto - „Niemand wird zurückgelassen“ - zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Man spürt den Zusammenhalt zwischen den Schwestern und ich finde es ganz süß, wie alle für Lorenzo da sind, der im Verlauf der Handlung eine positive Verwandlung durch macht.

Es steckte so unglaublich viel in diesem Buch – Liebe, Freundschaft, Tod, Zusammenhalt, Vergeben… ach ich weiß gar nicht was noch alles und das erzählt Vea Kaiser so humorvoll und fesselnd, dass es einfach Spaß gemacht hat dieses warmherzige, skurrile und amüsante Buch zu lesen.