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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Fesselnd & intensiv

Hinter Glas
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„Hinter Glas“ ist ein sehr eindringliches und fesselndes Jugendbuch der Autorin Julya Rabinowich, das für Erwachsene genauso lesenswert ist wie für die Zielgruppe der 14- bis 17-jährigen Leser.

Alice ...

„Hinter Glas“ ist ein sehr eindringliches und fesselndes Jugendbuch der Autorin Julya Rabinowich, das für Erwachsene genauso lesenswert ist wie für die Zielgruppe der 14- bis 17-jährigen Leser.

Alice wächst in einem Elternhaus auf, in dem es an nichts mangelt und in dem von außen betrachtet alles stimmt. Dennoch ist die Stimmung für sie unerträglich bedrückend und ihre Eltern lassen sich von ihrem Großvater drangsalieren. Auch die Schule ist kein Ort, an dem Alice sich wohlfühlen kann. Als sie Niko kennenlernt, scheint sich alles zu ändern. Er gibt ihr Halt, bei ihm fühlt sie sich wohl, verspürt die ersten Schmetterlinge im Bauch. Doch der erste Eindruck trügt.

Der Schreibtsil von Julya Rabinowich ist ungewöhnlich. Ihre Sätze sind kurz, fast abgehackt wodurch das Geschehen eine unglaubliche Intensivität erhält.

Alice ist eine sehr liebenswerte Protagonistin. Ihre Gefühle werden detailliert und überzeugend geschildert, so dass ich mich schnell in ihre Situation hineinversetzen konnte und mit ihr gebangt und gelitten habe. Während Alice zu Beginn der Handlung sehr zurückhaltend und leise ist, gewinnt sie nach immer mehr an Selbstbewusstsein. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar und es ist einfach schön zu erleben, wie sie im Verlauf der Ereignisse immer mehr an Verantwortung übernimmt. Auch die übrigen Charaktere werden authentisch dargestellt.

Intensiv und einfühlsam beschreibt die Autorin das Leben der Protagonistin und thematisiert dabei wichtige Themen wie häusliche Gewalt und Mobbing in der Schule. Das geschieht auf so eindringliche Weise und so emotional, dass man sich dem gar nicht entziehen kann und einfach immer weiterlesen muss.
Das Ende hat mich überrascht und überzeugt.

Für mich war es ein rundum gelungenes Leseerlebnis, dass ich gerne weiterempfehle und direkt an meine Kinder weitergereicht habe.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Verwirrend, fesselnd – einfach brillant !

Das Echo der Wahrheit
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Nachdem mich „Das Buch der Spiegel“ von Eugene Chirovici wirklich begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf weitere Werke des Autors. Mit „Das Echo der Wahrheit“ konnte er mich ebenfalls überzeugen ...

Nachdem mich „Das Buch der Spiegel“ von Eugene Chirovici wirklich begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf weitere Werke des Autors. Mit „Das Echo der Wahrheit“ konnte er mich ebenfalls überzeugen und ich wurde von der Story durchweg gefesselt.

Joshua Fleischer ist unheilbar krank. Bevor er stirbt, möchte er verdrängte Erinnerungen zurückholen. Hierzu bittet er den Psychiater Dr. James Cobb um Hilfe. Josh befürchtet vor vielen Jahren - unter Einfluss von Alkohol und Drogen - in den Mord einer jungen Französin involviert gewesen zu sein. Dr. Cobb wird von den vergangenen Ereignissen so gefesselt, dass er auch nach Fleischers Tod weiterhin versucht die Wahrheit ans Licht zu bringen. Durch die Hilfe eines Privatdetektivs kommen nach und nach immer mehr überraschende Details zutage.

Der Erzählstil von Eugene Chirovici ist einfach brillant und so fesselnd, dass man beim Lesen kaum unterbrechen mag. Nach und nach erfährt man durch wechselnde Perspektiven immer mehr Details, die überraschen und die Ereignisse in einem anderen Licht als zuvor erscheinen lassen. Allerdings erfordert das Buch auch einiges an Aufmerksamkeit, damit man nichts verpasst und einem nichts entgeht. Schnell wird deutlich, dass die menschliche Psyche voller Überraschungen steckt.

Mich hat das Buch mitgerissen und ich konnte es kaum aus der Hand legen, da ich immer wieder verblüfft und auch schockiert wurde und einfach wissen musste, wie es weitergeht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen großartigen Psychothriller.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Eine tiefgründige Geschichte, die nachdenklich stimmt

Agathe
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„Agathe“ ist eine ungewöhnliche Geschichte über das Leben, Veränderungen und Freundschaft von der Autorin Anne Catherine Bormann.

Ein Psychiater, der kurz vor seinem Ruhestand steht, möchte seine letzten ...

„Agathe“ ist eine ungewöhnliche Geschichte über das Leben, Veränderungen und Freundschaft von der Autorin Anne Catherine Bormann.

Ein Psychiater, der kurz vor seinem Ruhestand steht, möchte seine letzten Patiententermine eigentlich nur noch hinter sich bringen und zählt seine letzten Termine. Obwohl er klar angewiesen hat, dass er keine neuen Patienten mehr annehmen möchte, macht seine Sekretärin einen Termin mit Agathe, die manisch-depressiv ist und bisher noch nicht bei ihm war. Durch die Gespräche mit ihr wird ihm bewusst wie einsam er ist und wie leer sein Leben im Laufe der Zeit geworden ist und er beginnt ganz langsam umzudenken.

Die Handlung des Buches konzentriert sich auf das Wesentliche. Es geht um Agathe und den Psychiater, deren Aufeinandertreffen für beide Veränderungen bedeuten, aber während Agathe die Nähe des Psychiaters suchte, erkennt er erst im Laufe der Treffen seine Fehler und die Notwendigkeit für Neuanfänge.
Viele der gestellten Fragen haben mich zum Nachdenken angeregt und dazu angehalten diese für mich zu beantworten. Dadurch haben mich die 160 Seiten sehr viel länger beschäftigt als ich ursprünglich vermutet hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Die recht kurzen Kapitel eignen sich gut dazu im Anschluss über die Themen, die jedem geläufig sind und denen jeder täglich begegnet, nachzudenken und eigene Schlüsse zu ziehen. Nähe, Freundschaft, Veränderungen, Neuanfänge, Chancen nutzen, dem Leben stets Neues einzuhauchen und aus festgefahrenen Wegen herauszutreten sind nur einige der Botschaften, die die Autorin unterhaltsam und tiefgründig zugleich vermittelt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es wird mich gedanklich noch einige Zeit beschäftigen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.01.2019

Ein Blick in die Zukunft

Der verborgene Dämon
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„Der verborgende Dämon“ ist der gelungene Debüt-Roman des Autors Detlef Amende.

Das Buch beginnt im Jahr 2100 in Montevideo aus der Perspektive des Rentners Leon. Leon ist Naturwissenschaftler und hat ...

„Der verborgende Dämon“ ist der gelungene Debüt-Roman des Autors Detlef Amende.

Das Buch beginnt im Jahr 2100 in Montevideo aus der Perspektive des Rentners Leon. Leon ist Naturwissenschaftler und hat die bedrohlichen ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre erlebt und versucht Lösungen zu finden. Um seine Ergebnisse für die Nachwelt festzuhalten, beginnt er mit einem Tagebuch.

Die Ereignisse, die Detlef Amende beschreibt sind erschreckend. Dabei hat er einen sehr lebendigen Schreibstil gewählt, der mich an das Buch gefesselt hat.

Durch die Rückblicke auf Leons Leben werden die verheerenden Entwicklungen in der Welt beängstigend und unterhaltsam zugleich dargestellt.
Man liest wie der Mensch nach und nach seinen Lebensraum zerstört und hofft, dass er dies alles noch irgendwie in den Griff bekommt.

Leon ist ein sympathischer Protagonist, sehr ambitioniert etwas zu verändern, aber seine Möglichkeiten sind begrenzt und die Zeit rennt ihm weg.

Trotz des ernsten Themas musste ich aufgrund der Dialoge mehrfach schmunzeln. Dieser Kontrast zwischen den erschreckenden Ereignissen und den sehr menschlichen Züge der Charaktere, machen das Leseerlebnis sehr authentisch und zugleich beängstigend.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem, der sich für seine Umwelt interessiert und sich auch mit unbequemen Wahrheiten beschäftigen möchte, nur empfehlen.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Fesselnde Fortsetzung

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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„Gut Greifenau – Nachtfeuer“ ist der zweite Band der Gut-Greifenau-Trilogie von der Autorin Hanna Caspian, der nahtlos an das erste Buch „Abendglanz“ anschließt.

Die Handlung umfasst den Zeitraum von ...

„Gut Greifenau – Nachtfeuer“ ist der zweite Band der Gut-Greifenau-Trilogie von der Autorin Hanna Caspian, der nahtlos an das erste Buch „Abendglanz“ anschließt.

Die Handlung umfasst den Zeitraum von August 1914 bis Dezember 1917.
Der erste Weltkrieg hat begonnen und während die Grafenfamilie versucht an ihrem bisherigen Leben festzuhalten und nur wenig der Nöte der Bevölkerung und ihrer Bediensteten an sich heranlässt, wird für diese das Leben zunehmend schwieriger. Aber auch die beiden Söhne Konstantin und Nikolaus werden in den Krieg einberufen, während Alexander wegen seiner Verletzung befreit ist. Obwohl das Gut verschuldet ist, schränken sich weder Feodora noch Aldolphis ein. Während Feodora an ihrem Vorhaben Katharina gegen ihren Willen mit dem Neffen des Kaisers zu verheiraten festhält, kommt in dieser der Wunsch auf sich weiterzubilden und Medizin zu studieren…


Zu Beginn des Buches findet man wieder eine hilfreiche Personenübersicht über die Herrschaft, ihre Bediensteten, sonstige Charaktere und Karten der Umgebung von Ort und Gut Greifenau. Diese übersichtlichen Informationen machen den Einstieg und Anschluss an die Geschichte wirklich leicht, da man so direkt wieder alles präsent hat.


Der Schreibstil von Hanna Caspian ist sehr lebendig, bildhaft, vermittelt gut die Atmosphäre der damaligen Zeit und lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Lebensumstände werden umfassend beschrieben und man erhält schnell einen intensiven Einblick in das Familienleben und in die Standesunterschiede zwischen der Herrschaft und den Bediensteten. Die Charaktere aus Band eins haben sich weiterentwickelt und die detaillierten Informationen über einige der Nebencharaktere haben diese in den Vordergrund rücken lassen. Wieder gibt es sympathische und unsympathische Figuren.

Die historischen Ereignisse die permanent im Hintergrund stehen, wurden hervorragend in die Geschichte eingebaut. Die gründlichen Recherchearbeiten der Autorin werden deutlich und ich fand es sehr angenehm auf so unterhaltsame Art und Weise wissenswerte Fakten vermittelt zu bekommen.

Mich hat diese Fortsetzung noch mehr gefesselt als der erste Band. Die Ereignisse überschlagen sich und das Tempo ist hoch, so dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Die Cliffhänger am Ende machen das Warten auf Band drei fast unerträglich.

Ich fand diese spannende und unterhaltsame einfach grandios und ich kann die Bücher Liebhabern historischer Romane, die fiktive Geschichten mit historischem Hintergrund mögen nur empfehlen.