Profilbild von AnnaMagareta

AnnaMagareta

Lesejury Star
offline

AnnaMagareta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnaMagareta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Mitreißend & ungewöhnlich

Hyde
0

„Hyde“ ist ein weiterer spannender Jugendroman der Autorin Antje Wagner. Die Altersempfehlung des Verlags lautet für 15- bis 17-jährige, aber ich bin der meinung, dass es für Erwachsene ebenso gut geeignet ...

„Hyde“ ist ein weiterer spannender Jugendroman der Autorin Antje Wagner. Die Altersempfehlung des Verlags lautet für 15- bis 17-jährige, aber ich bin der meinung, dass es für Erwachsene ebenso gut geeignet ist.

Hyde war Katarinas Zuhause, aber nun es verschwunden und sie muss lernen in der Welt zurechtzukommen. Als sie beginnt ein einsames Haus zu renovieren, stößt sie auf ihre eigene Vergangenheit und es beginnt eine spannende Spurensuche mitten im Winter.

Antje Wagners Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, dabei versteht sie es hervorragend mit einem faszinierenden Erzählstil zu fesseln. Durch den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart bleibt es durchgehend spannend und da die Abschnitte jeweils mit einer offenen Frage enden, ist es wirklich schwierig das Buch aus der Hand zu legen. Als Leser rätselt man durchgehend über Katarinas Vergangenheit und das Geheimnis des Hauses.
Die Vergangenheit von Katarina und ihre Erlebnisse kommen nach und nach ans Licht, ebenso wie man erst im Verlauf der Geschichte Näheres über Hyde erfährt. Katarina ist eine ungewöhnliche Protagonistin, die trotz ihres Einsiedlerdaseins ausgesprochen klug wirkt und mir gut gefiel. Ich konnte gut mit ihr mitfühlen und –fiebern. Im Laufe der Geschichte durchlebt sie die gesamte Palette der Gefühlswelt, was die Autorin gekonnt vermittelt.

Ich habe schon lange kein so ungewöhnliches Buch gelesen, dass mich gefesselt und berührt hat, da es spannend, düster und emotional ist.
Wer einmal etwas ganz Anderes lesen möchte und ungewöhnliche Geschichten mag, liegt mit diesem Buch genau richtig und ich gebe eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Genialer Serienauftakt mit eigenwilliger Protagonistin

Fiona: Den Toten verpflichtet
0

„Fiona Den Toten verpflichtet“ ist der erste Band mit der Ermittlerin Fiona Griffith von dem britischen Autor Harry Bingham.

Fiona ist eigentlich mit einem recht langweiligen Betrugsfall beschäftigt, ...

„Fiona Den Toten verpflichtet“ ist der erste Band mit der Ermittlerin Fiona Griffith von dem britischen Autor Harry Bingham.

Fiona ist eigentlich mit einem recht langweiligen Betrugsfall beschäftigt, aber als sie von dem Doppelmord an einer Prostituierten und deren 6-jähriger Tochter mitbekommt, lässt ihr dieser Fall keine Ruhe mehr. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, begibt sich damit auch an den Rande der Legalität und bringt sich selbst in große Gefahr.

Der Schreibstil von Harry Bingham lässt sich leicht lesen. Durch die kurzen Kapitel kommt man schnell voran und ist immer geneigt, schnell noch eines zu lesen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Fiona. Sie ist eine sehr eigenwillige Protagonistin und ihr Handeln wird zum Teil durch die Auswirkungen eines Traumas aus ihrer Vergangenheit bestimmt. Dadurch ist es einige Male schwer nachzuvollziehen, warum sie so handelt und man brennt darauf zu erfahren, was mit Fiona los ist. In jedem Fall ist sie eine hervorragende Ermittlerin, die ihren eigenen Kopf hat, mutig und klug ist und trotz ihrer sonderbaren Eigenarten sympathisch wirkt.

Auch die Beschreibung der Nebencharaktere ist interessant und gut gelungen. Sie wirken neben Fiona keineswegs blass, sondern haben ebenfalls Persönlichkeit.

Während zu Beginn des Buches der Fall im Vordergrund steht und man auch als Leser miträtseln und Theorien aufstellen kann, erfährt man später mehr über Fiona, deren Gedanken teilweise ein wenig verworren wirken und sich erst nach und nach erklären.

Insgesamt ist die Story eine gelungene Mischung aus einem spannenden Fall und der Darstellung von Fionas Persönlichkeit. Auf weitere Fälle bin ich gespannt und kann das Buch Krimiliebhabern, die eigenwillige Ermittler mögen, empfehlen.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Veränderung des Blickwinkels

Befreie dich selbst!
0

In seinem Buch „Befreie dich selbst“ schildert der Autor Matthias A. Exl in einfachen verständlichen Worten und Beispielen wie gefangen wir in unseren Gedanken sind und uns Ziele setzen, die wir aufgrund ...

In seinem Buch „Befreie dich selbst“ schildert der Autor Matthias A. Exl in einfachen verständlichen Worten und Beispielen wie gefangen wir in unseren Gedanken sind und uns Ziele setzen, die wir aufgrund gesellschaftlicher Normen für erstrebenswert halten.

Einleitend beginnt der Autor mit seiner persönlichen Geschichte, durch die ich sehr gespannt auf seine Lösungsansätze geworden bin.

In seinen Worten wie er die Probleme der heutigen Zeit beschreibt, wird sich wohl jeder in irgendeiner Form wiederfinden können. Viel wichtiger ist aber, dass er Wege aufzeigt, die zu Lösungen führen. Unsere Realität ist die Summe aus unseren Erfahrungen, Ängsten und Zweifeln und der erste Schritt liegt darin, dies zu erkennen und dafür seinen Blick zu verändern.

Die Hauptthemen des Buches sind „Die Transformation – der Weg zur Befreiung“ und „Weitere Hilfe für konkrete Situationen“. Aus beiden Bereichen konnte ich eine Menge interessante und praxisnahe Tipps herausziehen. Die Beispiele hierzu waren informativ und unterhaltsam zugleich, so dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe.

Wer seinem Leben eine neue Richtung geben möchte und für Veränderungen offen ist, sollte dieses Buch lesen. Mich hat es zum Nachdenken gebracht, was mir wirklich wichtig ist und was ich wirklich brauche, um glücklich zu sein und ich werde diesen Leitfaden bestimmt noch des Öfteren zur Hand nehmen.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Ein folgenreicher Telefonanruf

Miss Gladys und ihr Astronaut
0

„Miss Gladys und ihr Astronaut“ ist der erste Roman von David M. Barnett.

Gerade noch hat Miss Gladys den Astronauten Thomas Mayor - der auf dem Weg zum Mars ist – im Fernsehen gesehen, da klingelt das ...

„Miss Gladys und ihr Astronaut“ ist der erste Roman von David M. Barnett.

Gerade noch hat Miss Gladys den Astronauten Thomas Mayor - der auf dem Weg zum Mars ist – im Fernsehen gesehen, da klingelt das Telefon und er ruft bei ihr an. Natürlich war dies nicht beabsichtigt, eigentlich wollte Thomas seine Exfrau anrufen und möchte möglichst schnell wieder auflegen….

Der Schreibstil von David M. Barnett ist amüsant, emotional und unterhaltsam zugleich. In wechselnden Perspektiven berichtet er über Thomas Mayor, den Astronauten, der auf dem Weg zum Mars ist und Miss Gladys, die mit ihren 71 Jahren an leichter Demenz leidet und dringend Hilfe benötigt. Aus dem versehentlichen Telefonanruf entsteht eine ungewöhnliche und wunderbare Freundschaft bei der Thomas Miss Gladys und ihren beiden Enkeln Ellie und James durch eine schwierige Zeit hilft, da sie befürchten müssen ihr Zuhause zu verlieren.

Die Charaktere werden sehr facettenreich dargestellt und waren mir alle sympathisch. Während Miss Gladys für eine Menge Humor in der Geschichte sorgt, ist Thomas zu Beginn eher grantig und sein Humor ziemlich trocken. In Rückblicken erfährt man auch einig über sein Leben und die Hintergründe, die dazu geführt haben.

Das Buch bietet nicht nur gute Unterhaltung, sondern macht auch immer wieder deutlich wie wichtig es ist, sein Leben zu schätzen und die Hoffnung niemals aufzugeben. Dabei spricht es die volle Bandbreite der Gefühle von Lachen, Entsetzten über Luft anhalten bis zu weinen an.

Mich hat dieses Buch bestens unterhalten und ich kann diese ungewöhnliche, lebendige und humorvolle Geschichte nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Tiefgründig & außergewöhnlich

Die Unruhigen
0

„Die Unruhigen“ ist ein außergewöhnliches und anspruchsvolles Buch für das man sich beim Lesen ein wenig Zeit nehmen sollte. Die skandinavische Autorin Linn Ullmann ist die Tochter der Schauspielerin Liv ...

„Die Unruhigen“ ist ein außergewöhnliches und anspruchsvolles Buch für das man sich beim Lesen ein wenig Zeit nehmen sollte. Die skandinavische Autorin Linn Ullmann ist die Tochter der Schauspielerin Liv Ullmann und des Regisseurs Ingmar Bergmann.

Thema des Buches ist das Altern bzw. das alt werden. Grundlage waren Gespräche zwischen der Autorin und ihrem Vater. Bei der Umsetzung vermischen sich Fiktion und Wahrheit, was aber das Gelesene nicht weniger authentisch erscheinen lässt. Mit unglaublich viel Gefühl werden Emotionen und Erinnerungen in Worte gefasst, die mich berührt und gefesselt haben.

Der Titel des Buches ist durch die Eltern geprägt. Beide waren unruhig und ihre Liebe hielt nicht lange an. Linn war viel sich selbst überlassen. Mit ihrer Mutter zog sie viel durch die Gegend, da diese immer wieder an anderen Orten auftrat. Auf der Insel Hammars hat ihr Vater ein Zuhause geschaffen. Dieser Ort wird so detailliert beschrieben, dass man ihn beim Lesen direkt vor Augen hat.
In die Erzählung sind Briefe, Dialoge und Tagebucheinträge eingeflossen, die das Buch lebendig und spannend werden lassen.

Die Gespräche zwischen Linn und ihrem Vater sind sprunghaft und unvorhersehbar. Gerade dadurch wird das Lesen interessant und emotional. Es beschreibt das unruhige Leben von Linn und im übertragenen Sinn auch das Leben der heutigen Gesellschaft.

Mich hat das Buch berührt. Es ist die Familiengeschichte der Autorin mit ihren Empfindungen als Kind und nicht einfach zu lesen, aber in jedem Fall lohnenswert.