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Veröffentlicht am 01.07.2023

Ruhiger Krimi

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Am frühen Morgen nach einer Hochzeitsfeier will eine Nachbarin das frisch vermählte Paar aufsuchen. Doch sie findet die Eltern des Bräutigams ermordet im Bett vor und auch der Sohn ist schwer verletzt. ...

Am frühen Morgen nach einer Hochzeitsfeier will eine Nachbarin das frisch vermählte Paar aufsuchen. Doch sie findet die Eltern des Bräutigams ermordet im Bett vor und auch der Sohn ist schwer verletzt. Einzig die Schwiegertochter konnte sich retten. Der Sohn ist ein Freund aus Kindheitstagen der Anwältin Fentje Jacobsen. Sie will seine Unschuld beweisen. Dabei gilt es herauszufinden ob es sich hier um einen Überfall oder um ein Familiendrama handelt. Bei ihren Nachforschungen trifft sie wieder auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der Ehefrau seine eigenen Ziele verfolgt...

"Der Teufelshof" ist der zweite Band der Akte Nordsee. Er ist auch ohne Vorkenntnisse lesbar, doch es empfiehlt sich auch den ersten Band zu kennen, da es hier auch viel um die Story zwischen den beiden Hauptprotagonisten Fentje und Niklas geht.

Auch in diesem Band war wieder viel Witz und Charme in die Handlung eingebaut, sodass sich die Kapitel flüssig und leicht weggelesen haben. Dazu wurde auch noch viel Lokalkolorit eingebaut durch die schönen Umgebungsbeschreibungen der Halbinsel Eiderstedt. Erzählt wurde die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, was es abwechslungsreich und spannend gestaltet hat.

Bis zum Schluss ist der Täter unbekannt geblieben und durch versteckte Hinweise wurde man als Leser zum Miträtseln eingeladen, auch wenn die Ermittlungsarbeit hier in meinen Augen etwas zu kurz gekommen ist. Man darf hier keine Hochspannung erwarten, aber trotzdem war die Spannung gegeben, allein schon durch die Story zwischen den beiden Hauptprotagonisten.

Die beiden Hauptprotagonisten Fentje Jacobsen und Niklas John fand ich auch hier wieder sehr sympathisch und beiden wurden toll weiterentwickelt. Ich bin gespannt darauf was zwischen den beiden noch so passieren wird.

Mein Fazit:
Ein schöner Nordseekrimi mit viel Lokalkolorit und einer spannenden Story zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Auf jeden Fall sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Der Beinsammler

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Er hat Influencerinnen mit schönen Beinen im Visier. Geknebelt und auf dem Küchentisch fixiert müssen die Frauen Todesqualen aushalten. Ihr Peiniger sägt den Frauen ihre Beine ab. BKA-Ermittler Tom Bachmann ...

Er hat Influencerinnen mit schönen Beinen im Visier. Geknebelt und auf dem Küchentisch fixiert müssen die Frauen Todesqualen aushalten. Ihr Peiniger sägt den Frauen ihre Beine ab. BKA-Ermittler Tom Bachmann bekommt von einer alten Bekannten einen Anruf. Sie vermisst ihre Freundin, aber Niemand hat bisher ihre Sorgen ernst genommen. Die Vermisste läd bei Instagram noch Fotos von sich hoch, doch als Tom erkennt, dass die Frau auf den Bildern tot ist, wird ihm klar, dass der Mörder nicht zum ersten Mal mordet...

"Der Follower" ist Band 3 mit dem BKA-Ermittler Tom Bachmann. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wer aber Toms Vergangenheit und warum er so ist verstehen will, sollte auch die Vorgängerbände gelesen haben.

Ohne großes Vorgeplänkel ist man direkt mitten im Geschehen. Dabei geht es hier auch wieder sehr blutig, brutal und grausam zu. Die sehr detaillierten Beschreibungen über die Leichenzerstümmelung ist wahrlich nichts für zarte Gemüter. Mir selbst lief es dabei eiskalt den Rücken runter.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einem aus der Sicht des Täters und zum anderen dann die Gegenwart mit Toms Ermittlungen, aber es gibt auch immer wieder Rückblicke in seine Vergangenheit und seine Kindheit. Dabei erfährt man hier wieder sehr viel Neues aus seiner Vergangenheit und es geht tief in psychologische Abgründe. Es fällt einem teilweise schwer zu verstehen, warum sein Vater damals so gehandelt hat.

Nichts desto trotz ist Tom Bachmann ein sehr interessanter Charakter. Sein Wesen ist eher unüblich für einen BKA-Ermittler, aber gerade das macht es so interessant und spanned.

Wie in den beiden Vorgängerbänden auch war der Schreibstil wieder flüssig zu lesen und die Spannung wurde durch die Perspektivwechel und viele unterschiedliche Fährten bis zum Schluss hoch gehalten.

Mein Fazit:
Ein absoluter Pageturner. Ich habe "Der Follower" regelrecht verschlungen. Ganz klare Leseempfehlung, aber Achtung nichts für schwache Nerven.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Toller Abschluss

Das Erbe der Teehändlerin
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Frankfurt, 1889: Der von Tobias Ronnefeldt gegründete Teehandel soll nun auch in der dritten Generation fortgeführt werden. Friederike Ronnefeldt ist stolz darauf. Besonders für ihren Enkel Rolf ist sie ...

Frankfurt, 1889: Der von Tobias Ronnefeldt gegründete Teehandel soll nun auch in der dritten Generation fortgeführt werden. Friederike Ronnefeldt ist stolz darauf. Besonders für ihren Enkel Rolf ist sie ein großes Vorbild. Er will über den Teeanbau und -handel noch mehr Erfahrungen sammeln und geht darum auf eine große Weltreise. Seine Reise führt ihn unter anderem nach Indien, Ceylon und China. Seine dortigen gefundenen Ideen will er mit zurück nach Frankfurt nehmen. Zu Hause wartet nicht nur das Familienunternehmen auf ihn sondern auch Anna Reither, eine Unternehmenstochter, die ihm seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf geht.

"Das Erbe der Teehändlerin" ist der letzte Teil der Ronnefeldt-Saga. Bei Familiensagas sollte man mit dem ersten Band anfangen zu lesen, denn ansonsten fehlt einem die ganze Vorgeschichte und so ist auch bei diesem Buch der Fall.

Wie bei den Vorgänger-Bänden auch schon hat mir der Schreibstil wieder besonders gut gefallen. Er lässt sich so schön locker und leicht lesen, dass man direkt in die Handlung und das Geschehen abtaucht und gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Durch die tollen und detaillierten Beschreibungen der Charaktere und Handlungsorte wird die Darstellung auch sehr lebendig und die Charaktere zum Leben erweckt.

Dieser letzte Teil der Saga hat mir auch am besten gefallen, besonders wegen der Reise von Rolf. Sie war spannend beschrieben, in den ein oder anderen Situationen habe ich auch regelrecht mit ihm mitgefiebert und die Beschreibungen der fernen Orte von damals waren auch total schön. Es war ein toller Misch aus Fakten und Fiktionen, bei dem man überhaupt nicht merkt, was nun real oder erfunden ist.

Man muss aber bedenken, dass Friederike Ronnefeldt in diesem Teil nicht mehr ganz so präsent ist wie in den beiden Vorgängern. Der Fokus liegt jetzt mehr auf ihren Nachkommen. Trotzdem trifft man sie bei den einzelnen Perspektivwechseln immer mal wieder. Trotz ihrem hohen Alters ist sie immer noch präsent und unterstützt ihren Enkel.

Prägnant wurde auch wieder das "Frauenbild" dargestellt. Ich fand es interessant zu lesen, wie es damals im Wandel war, wie die ersten Frauenhäuser gegründet wurden und die Frauen allgemein stärker wurden.

Mein Fazit:
Die ersten beiden Bände konnten mich schon fesseln, doch diesen Teil der Ronnefeldt-Saga fand ich einfach am besten. So interessant, so spannend und schön zu lesen. Am Ende hatte ich ein leichten Wehmut, dass es nun zu Ende ist. Ich kann nur empfehlen diese Familiensaga zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Ruhiger, düsterer Island-Krimi

Verschwiegen
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In der Nähe des Leuchturms des beschaulichen kleinen Städtchens Akranes wird eine Frauenleiche gefunden. Die Polizistin Elma ist selbst in Akranes aufgewachsen und erst seit kurzen wieder zurück in ihrem ...

In der Nähe des Leuchturms des beschaulichen kleinen Städtchens Akranes wird eine Frauenleiche gefunden. Die Polizistin Elma ist selbst in Akranes aufgewachsen und erst seit kurzen wieder zurück in ihrem Heimatort. Sie übernimmt den Fall zusammen mit ihrem Kollegen Saevar und Hördur. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Frauenleiche um keine Fremde in dem Ort handelt. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit der Toten. Die Folgen daraus wirken jetzt noch nach. Es gestaltet sich schwierig die Vorkommnisse von damals zu rekonstruieren. Es gibt nur bruchstückenhafte Erinnerungen der damaligen Zeugen.

"Verschwiegen" ist der Auftakt in eine neue Island-Krimi-Reihe mit der Polizistin Elma.

Elma ist nach ihrer Trennung von ihrem Freund aus Reykjavík zurück in ihren Heimatort gezogen. Es geht ihr nahe und hat daran sehr zu knabbern, aber als Leser erfährt man nicht was genau vorgefallen ist. Allein die persönliche Geschichte von ihr fand ich schon äußerst spannend und interessant.

Auch der Kriminalfall um die tote Frau gestaltet sich sehr geheimnisvoll. Die Handlung wird auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Der Leser bekommt immer wieder Einblicke in die Vergangenheit der toten Frau und erst nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen, was damals vorgefallen ist. Ich habe auf jeden Fall immer mitgerätselt. Durch die vielen Befragungen der mitwirkenden Protagonisten bleibt der Krimi aber eher ruhig und ohne Nervenkitzel.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und durch die tollen detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte konnte ich mir die düstere und karge Landschaft zur Winterzeit in Island sehr gut vorstellen. Die Autorin hat es dadurch auch geschafft eine tolle düstere und geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen.

Mein Fazit:
Ein sehr schöner, ruhiger aber dennoch geheimnisvoller Island-Krimi ohne großartiges Blutvergießen und Nervenkitzel. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Elma und ihren Kollegen weitergehen wird. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Jagd nach dem Serienmörder

Morddurst
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Aus dem Hochsicherheitstrakt der Frankfurter Haftanstalt gelingt einem berüchtigeten Serienmörder die spektakuläre Flucht. Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und seine Kollegin, Fallanalysistin Lara ...

Aus dem Hochsicherheitstrakt der Frankfurter Haftanstalt gelingt einem berüchtigeten Serienmörder die spektakuläre Flucht. Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und seine Kollegin, Fallanalysistin Lara Schuhmann, nehmen die Jagd nach ihm auf. Quer durch die ganze Stadt zieht er dabei eine blutige Spur an Morden, immer einen Schritt der Polizei voraus. Dann passiert das Unfassbare: Jemand aus dem nahen Umfeld von Fuchs und Schuhmann wird brutal ermordet aufgefunden. Alles deutet auf einen Racheakt hin...

"Morddurst" ist Band 3 der Fuchs und Schuhmann-Reihe. Auch wenn man diesen Teil ohne Vorkenntnisse lesen kann, hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass man doch die Vorgänger vorher gelesen haben sollte. Die ersten beiden Bände kenne ich nämlich noch nicht und ich hatte das Gefühl, als wenn die Handlung auf die beiden Vorgänger aufbaut und außerdem hatte ich auch die ein oder andere Schwierigkeit mit Fuchs und Schuhmann mitzufühlen.

Der Spannung haben die fehlenden Vorkenntnisse aber keinen Abbruch getan. Sofort steigt man in die Handlung ein und es gestaltet sich sehr temporeich. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ruhige Passagen um Luft zu holen, die man auch so mehr oder weniger überfliegt, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht. Immer wenn man denkt, man ist der Rätselslösung nahe, passiert wieder etwas Unerwartetes oder wird von der Wendung überrascht. Die Spannung war zum Zerreißen angespannt - Nervenkitzel pur - dazu haben die Cliffhänger und die wechselnden Perspektiven zu beigetragen.

Die beiden Hauptprotagonisten Fuchs & Schuhmann fand ich sehr lebendig gestaltet. Durch ihre Ecken und Kanten und persönlichen Schicksalsschläge waren es nicht einfach nur Figuren in der Handlung.

Mein Fazit:
Einfach wow - Nervenkitzel, Spannung und Tempo pur. Beim Lesen war ich total gefesselt und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die beiden Vorgänger werde ich definitv auch noch lesen und bin jetzt schon darauf gespannt wie es weitergehen wird. Volle Punktzahl und eine ganz klare Leseempfehlung.

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