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Veröffentlicht am 27.08.2021

Reise zu sich selbst

Schattenbruder
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"Schattenbruder" von Iris Hannema hat mich vom Cover her sofort angesprochen. Die große Wellte von Kanagawa des japanischen Künstlers Hokusai ist eines meiner Lieblingsbilder.

Die Geschichte um Hebe und ...

"Schattenbruder" von Iris Hannema hat mich vom Cover her sofort angesprochen. Die große Wellte von Kanagawa des japanischen Künstlers Hokusai ist eines meiner Lieblingsbilder.

Die Geschichte um Hebe und ihrer Reise nach Japan hat mir sehr gut gefallen. Für mich haben Bücher oder Dokumentationen über Japan immer etwa sehr Entspanntes. Der Einblick in die japanische Kultur und die Lebensweise wurde gut dargestellt und hat mir gut gefallen. Dieses Buch hat auf jeden Fall meine Reiselust und meinen Hunger auf japanisches Essen geweckt.

Aber "Schattenbruder" ist nicht nur die Erzählung einer Reise nach Japan, sondern auch ein Buch über Trauer und Verlust und der Frage nach dem Warum. Man begleitet Hebe auf der Suche nach Antworten zu dem Tod ihres Bruders, aber auch ihre Suche nach ihrem wahren Ich.

Das Einzige, was mir an diesem Buch nicht so sehr zugesagt hat, war die Einführung dieser mysteriösen Fremden, die Hebe seltsame Nachrichten zukommen lässt. Vom Klappentext her hätte ich auch erwartet, dass sie eine größere Bedeutung hat, im Buch selbst hat sie aber keine große Rolle gespielt. Für mich war diese Figur nicht nötig.

Es ist ein sehr vielschichtiges Buch, für das man sich wirklich Zeit und Ruhe nehmen sollte. Fürs nebenbei Lesen ist es nicht geeignet. Ich finde, dieses Buch hatte etwas Entschleunigendes.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Spannendes Jugendbuch, welches zum Nachdenken anregt

Seeing what you see, feeling what you feel
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Sowohl der Titel, als auch das Cover sind perfekt auf den Inhalt des Buches abgestimmt. Ein wirklicher Hingucker, der einem schon ein bisschen verrät, wohin sich die Geschichte entwickelt.

Der Schreibstil ...

Sowohl der Titel, als auch das Cover sind perfekt auf den Inhalt des Buches abgestimmt. Ein wirklicher Hingucker, der einem schon ein bisschen verrät, wohin sich die Geschichte entwickelt.

Der Schreibstil der Autorin war angenehm und flüssig zu lesen. Gekonnt baute sie immer weiter Spannung auf, sodass man dieses Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Bei mir kam definitiv nie Langeweile auf.

Lydias Charakter hat mich ein bisschen zwiegespalten, denn einerseits konnte ich mit ihrer Situation sehr mitfühlen. Der Autorin ist es hier sehr gut gelungen, die tiefe Trauer und die Einsamkeit von Lydia darzustellen.
Ich konnte schon nachvollziehen, warum sich Lydia in ihrer Situation jemanden wünscht, der zu ihr hält und für sie da ist. Andererseits konnte ich manche ihrer Handlungen und auch Rachegelüste nicht ganz nachvollziehen.

Dass es sich bei ihrem treuen Freund, um die von ihr entwickelte KI Henry handelt, war für mich schon etwas befremdlich, aber die Beziehung der beiden war sehr gut dargestellt und so wirkte es am Anfang noch recht angenehm auf mich.
Doch nach und nach entwickelte sich die freundschaftliche Beziehung in eine romantische und das war mir dann doch etwas zu skurill.

Was ich bereits in den ersten Kapitel als sehr bedrohlich wahrgenommen hatte, war Henrys rasche Entwicklung und wie schnell seine Handlungen, die er für Lydia tut, immer extremer wurden. Auch das er nach und nach immer eigenständiger und ohne Lydias Zutun handelt, emfpand ich als schon irgendwie als gefährlich.

Mit dieser Thematik tauchen natürlich auch die Fragen auf, wie weit die Technik und Wissenschaft gehen kann und darf. Wie weit sind KIs entwickelt? Sind sie in der Lage zu lieben? Könnte künstliche Intelligenz gefährlich sein? In diesem Buch bekommt man einen Einblick auf diese Fragen und es wird auch versucht, sie kritisch zu beleuchten. Das alles regt sehr zum Nachdenken an.

Ich empfand "Seeing what you see, feeling what you feel" als sehr gelungenen und vor allem spannenden Jugendroman, der Fiktion und Realität gekonnt vermischt hat.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Wundervolle Zeichnungen

So schön ist die Welt, mein Kind
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"So schön ist die Welt, mein Kind" von Tilly Temple besticht zu allererst durch seine liebevollen Illustrationen. Die Zeichnungen sind sehr detailverliebt und die Farben sind sehr harmonisch abgestimmt.

Das ...

"So schön ist die Welt, mein Kind" von Tilly Temple besticht zu allererst durch seine liebevollen Illustrationen. Die Zeichnungen sind sehr detailverliebt und die Farben sind sehr harmonisch abgestimmt.

Das Kinderbuch vermittelt sehr viele kleine, schöne und wertvolle Botschaften, die auch schon von kleinen Kindern verstanden werden können. Dafür sorgt der kurze und klare Text, der die Bilder sehr gut ergänzt.

Dieses schöne Kinderbuch bietet sich somit auch sehr gut für kleinere Kinder an, die vielleicht noch nicht so lange zuhören können.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Wohlfühlroman

Das Geschenk eines Regentages
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"Das Geschenk eines Regentages" von Makoto Shinkai und Naruki Nagakawa beinhaltet vier Geschichten über Katzen und ihre Besitzer. In diesen Geschichten erlebt jeder Protagonist eine andere Form von Verlust ...

"Das Geschenk eines Regentages" von Makoto Shinkai und Naruki Nagakawa beinhaltet vier Geschichten über Katzen und ihre Besitzer. In diesen Geschichten erlebt jeder Protagonist eine andere Form von Verlust und erfährt durch seine Katze Trost und neuen Mut.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Er war seicht, philosophisch und poetisch zugleich.

Das schöne an diesem Buch fand ich war, dass alle Geschichten miteinander verbunden waren und am Ende schloss sich der Kreis und gab den Blick auf das große Ganze frei.

Für mich ein echter Wohlfühlroman, der zwar etwas seicht war, einem dafür aber ein schönes Gefühl gegeben hat. Dieses Buch hatte etwas tröstliches, genauso wie die Katzen für ihre Besitzer.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Ein Buch, das mich überrascht hat

What if we Stay
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Nach dem mir "What if we drown" schon sehr gefallen hat, habe ich mich sehr auf den zweiten Teil gefreut.

Der Roman brauchte ein bisschen um so richtig in Fahrt zu kommen. Er baute sich erst nach und ...

Nach dem mir "What if we drown" schon sehr gefallen hat, habe ich mich sehr auf den zweiten Teil gefreut.

Der Roman brauchte ein bisschen um so richtig in Fahrt zu kommen. Er baute sich erst nach und nach auf. Steigerte sich aber meiner Meinung nach am Ende enorm.
Besonders das letzte Drittel des Buches ist mein absoluter Favorit. Es hat mich komplett gefesselt und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Bei den letzten Kapiteln hatte ich Tränen in den Augen und einen Kloß im Hals. Es hat mich sehr berührt.

Ich finde Sarah Sprinz schafft überzeugend realistische Charaktere, ohne das diese klischeehaft wirken.
Sehr angenehm empfand ich, dass der männliche Protagonist mal kein BadBoy ist, sondern ein sehr netter und angenehmer Mann, ein Softboy wie Amber ihn gerne bezeichnet. Das allein ist schon mal ein großer Pluspunkt, besteht das Genre doch meist aus den BadBoys.
Auch sehr gut gelungen ist Ambers Entwicklung im Laufes des Buches. Mit jeder Seite wurde sie mir sympathischer und am Ende habe ich regelrecht mit ihr mit gelitten.
Am Anfang wirkt sie sehr unnahbar und lässt niemanden richtig an sich ran. Es war schön zu verfolgen, wie sich dies nach und nach verändert.
Emmetts Entwicklung war nicht so deutlich dargestellt wie Ambers, was vermutlich an der Perspektive lag. Denn "What if we stay" ist komplett aus Ambers Sicht geschrieben.
Er wird zwar auch selbstsicherer und taut in ihrer Gegenwart mehr auf. Aber im Vergleich zu Amber bleibt sein Charakter etwas blass. Man sieht ihn halt nur durch Ambers Augen und seine Gedanken bleiben einem verborgen.

"What if we stay" beinhaltet viele wichtige Themen und sendet hier auch eine klare Botschaft, was mich wirklich sehr überzeugt hat.

Außer dem etwas langsamen Anfang, konnte mich das Buch doch sehr fesseln und von sich überzeugen.
Und ich liebe die Enden, die sich Sarah Sprinz für ihre Bücher ausdenkt.

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