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Veröffentlicht am 06.04.2024

Unterhaltsamer Regency-Roman…

Dangerous Relations
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Lady Victoria wird ganz überraschend in die Situation katapultiert, sich einen Ehemann suchen zu müssen, auch wenn sie bisher dachte, sie könne jemanden nehmen, den sie wirklich liebt. Pünktlich zur Ballsaison ...

Lady Victoria wird ganz überraschend in die Situation katapultiert, sich einen Ehemann suchen zu müssen, auch wenn sie bisher dachte, sie könne jemanden nehmen, den sie wirklich liebt. Pünktlich zur Ballsaison begibt sie sich also auf die Suche und hat einige Verehrer, von denen es aber nur zwei in die engere Wahl schaffen. Beide buhlen um sie und Victoria fühlt sich hin- und hergerissen. Wird sie sich entscheiden können und glücklich werden?

Lady Victoria ist eine äußerst sympathische junge Frau. Sie weiß genau, was sie will und sagt, was sie denkt. Sie lässt sich nicht in die gesellschaftlichen Normen pressen und macht, was sie für richtig hält. Dabei habe ich sie als mutig und recht einfallsreich erlebt und viel Spaß mit ihr gehabt. Auch im Umgang mit Männern hat sie ihre Art und verstellt sich nicht. Zwar versucht sie sich ihren Eltern zuliebe das ein oder andere Mal angepasst zu verhalten, aber das setzt sie schon sehr unter Druck. Manchmal will sie mit dem Kopf durch die Wand, doch mit der Zeit geht sie dann überlegter vor. Ich fand sie rundum gelungen und wirklich unterhaltsam.

Tom mochte ich von Anfang an. Zwar sollte er, glaube ich, anfänglich einen anderen Eindruck machen, aber in mein Herz hatte er sich sofort geschlichen. Auch er ist mutig und stark, kämpft für das Gute und beschützt seine Lieben um jeden Preis. Besonders gefallen hat mir, sein Denken über Frauen bzw. dass er recht reflektiert mit z.B. Victorias Kritik umgegangen ist. Er hat ein gutes Maß, Victoria Paroli zu bieten, aber auch sie so anzuerkennen, wie sie ist. Auch ihn fand ich sehr authentisch in seiner Art und er ist ein toller Typ.

Mr. Carmichael war nicht so mein Geschmack. Zwar sollte er der Inbegriff eines Traummanns sein, doch recht schnell merkt man, dass in ihm viel Schleimer steckt. Und aus meiner Sicht hat er auch nie gelernt, zu verlieren. So habe ich ihn einige Male wie ein großes Kind wahrgenommen. Trotzdem hat er einfach so gut in das Ensemble gepasst, denn er hat den Gegenpart zu Tom gebildet. Im Umgang mit Victoria fand ich ihn okay, doch denkt er eben sehr in den vorherrschenden gesellschaftlichen Normen.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Vor allem Lady Victorias Schwester fand ich sehr gelungen. Richtig sympathisch fand ich Victorias Eltern, aber auch Toms jüngere Schwester. Und einige von Victorias Verehrern waren schon recht merkwürdig.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Den Twist am Ende fand ich richtig gut. Alles wurde sehr detailliert beschrieben, aber leider habe ich dadurch auch ein paar Längen empfunden. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Gerade das Thema um die Stellung der Frau in der vorherrschenden Zeit wurde am Beispiel von Victorias Schwester super dargestellt. Und das Ende war dann ganz nach meinem Geschmack und hat mich zufrieden zurückgelassen. Ich fand es gut dosiert und passend.

Den Schreibstil fand ich toll. Alles hat sich sehr flüssig und angenehm gelesen. Die Dialoge waren unterhaltsam und haben die Figuren noch lebendiger werden lassen. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben die gesamte Zeit einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Das fand ich großartig. Und die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch total abgeholt. Ich konnte mich ganz prima in die Figuren hineinversetzen und habe ganz besonders mit Victoria mitgefiebert.

Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil Victoria und Tom super sympathisch und zusammen sehr unterhaltsam sind, weil die Handlung insgesamt spannend ist und ich den Twist am Ende richtig toll fand und weil Setting und Atmosphäre einfach passend und gelungen waren. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich ein paar Längen empfunden habe. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat es einfach Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank Jennieke Cohen, Yvonne Hergane und den LOEWE Verlag für diese Geschichte.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2024

Super spannend mit schöner Liebesgeschichte…

Hunting Souls (Bd. 1)
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Das Cover ist ein echter Hingucker und es passt so perfekt zu dieser Geschichte.

Katrine Smythe ist eine Untote, die noch zur Schule geht. Sie ist eine Außenseiterin, das stört sie aber im Grunde nicht, ...

Das Cover ist ein echter Hingucker und es passt so perfekt zu dieser Geschichte.

Katrine Smythe ist eine Untote, die noch zur Schule geht. Sie ist eine Außenseiterin, das stört sie aber im Grunde nicht, denn sie hat ihre Schwester. Doch ganz plötzlich ändert sich ihr eh schon recht aufregendes Leben, als in das Nachbarhaus eine neue Familie mit einem Sohn in ihrem Alter zieht. Und, sie sind wie sie. Tate sieht gut aus und ist ein Jäger, doch Katrine versucht sich seiner Anziehungskraft zu entziehen, bis sie ein Zauber aneinander bindet. Und schnell merkt Katrine, dass ihr Herz irgendwie nicht macht, was es soll.

Katrine ist für mich ein recht cooles Mädchen. Sie ist stark, mutig und selbstbewusst. Sie sagt, was sie denkt, auch wenn das nicht jedem gefällt. Katrine hat ein sehr liebevolles und umsorgendes Zuhause, in dem sie sich rundum geborgen fühlt. Ihren Eltern ist es wichtig, dass sie sich benimmt, aber sie lassen zu, dass sie zu sich finden kann und gehen recht locker mit Ausrutschern um. Sie hat sich damit abgefunden eine Untote zu sein und kein Herz mehr zu haben, doch je länger sie mit Tate zusammen ist, desto deutlicher wird, dass da doch noch etwas in ihr ist, was sie fühlen lässt. Diese Situation lässt sie Dinge anders betrachten, lässt sie Dinge hinterfragen und lässt sie an allen Herausforderungen wachsen und reifen. Ich mochte Katrine total gern und fand sie in ihrer Art authentisch und nachvollziehbar.

Tate mochte ich auch gleich. Man merkt schnell, wie er sich zu Katrine hingezogen fühlt. Erst dachte ich, es sei nur ein Versuch, Katrine dazu zu bringen, seiner Schwester zu helfen, doch so manipulierbar wäre Katrine nicht. Oder? Zwar gibt Katrine sich große Mühe abweisend und abschreckend zu sein, doch Tate gelingt es immer wieder, hinter ihre Fassade zu sehen. Mir hat sehr gefallen, wie fürsorglich er ist, sowohl bei seiner Schwester, aber auch bei Katrine. Und trotzdem lässt er allen den eigenen Freiraum. Tate ist sehr stark und sehr selbstbewusst. Mir hat gefallen, dass er sich seine eigene Meinung bildet, seinen Weg geht und nicht einfach übernimmt, was seine Eltern ihm vorgeben wollen. Auch er ist authentisch und nutzt Herausforderungen, um sich immer wieder zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Zwar waren mir Tates Eltern nicht so sympathisch, aber dafür mochte ich Katrines umso mehr. Sie sind so herzlich und liebevoll. Aber mein kleines Highlight war Lyn und ich hoffe, wir hören noch mehr von ihr. Sie ist ein kleiner Sonnenschein, kann aber auch anders.

Die Handlung fand ich sehr gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten. Trotzdem muss ich sagen, dass es an der ein oder anderen Stelle Längen gab. Die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil sie sich langsam und recht bedacht entwickelt hat. Die gewählten Themen fand ich interessant und super bearbeitet und das Ende war ein gemeiner Cliffhanger. Nun muss ich mich sehr gedulden bis ich erfahren darf, wie es weitergeht.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles hört sich sehr angenehm und flüssig an. Sprachlich passt es super in das Genre und in diese Geschichte. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam und haben das Ganze noch lebendiger gemacht. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben die gesamte Zeit einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen und ich habe die Stimmung geliebt. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich voll abgeholt. Ich habe mit den Figuren mitgefiebert und mitgelitten. Besser geht es nicht. Ach doch…
… und zwar, wenn man die Geschichte als Hörbuch hört, die von Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele gelesen wird. Ich fand es genial. Sie haben in einer angenehmen Lautstärke und einer passenden Geschwindigkeit gesprochen und ich mag ihre Stimmen total. Sie haben großartig zu den Figuren gepasst und sie haben sie gelebt. Beide haben sich aus meiner Sicht richtig in die Figuren hineingefühlt und sie für mich perfekt dargestellt, ohne stimmliche Übertreibungen oder dass sich irgendetwas künstlich angehört hat. Sie haben das Ganze wirklich lebendig werden lassen und es hat so viel Spaß gemacht, ihnen zuzuhören.

Von mir erhält diese Geschichte eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil Katrine und Tate zwei besondere und sehr sympathische Hauptfiguren sind, denen man nur das Beste wünscht, weil die Geschichte insgesamt spannend ist, weil es ein tolles Setting und eine sehr gelungene Atmosphäre ist und weil sich der Schreibstil so angenehm anhört. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil es für meinen Geschmack ein paar Längen gab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack und trotzdem lohnt es sich in jedem Fall diese Geschichte zu lesen bzw. zu hören. Zu einem ganz besonderen Erlebnis wurde es nämlich durch Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele, die die Figuren haben lebendig werden lassen.

Vielen Dank an Tina Köpke, Rebecca Veil, Louis Friedemann Thiele und den argon Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Emotionale und bewegende Geschichte…

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Das Cover und der Farbschnitt haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Es ist in diesem Genre mal etwas anderes und beides passt wirklich perfekt zu dieser Geschichte.

Freyas Freund Hendrik ...

Das Cover und der Farbschnitt haben mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Es ist in diesem Genre mal etwas anderes und beides passt wirklich perfekt zu dieser Geschichte.

Freyas Freund Hendrik ist vor ca. 9 Monaten gestorben, weil ein Wachmann ihn bei einem Einbruch erschossen hat. Noch immer kann sie nicht glauben, dass Hendrik einen Wachmann angegriffen haben soll, der dann in Notwehr gehandelt hat. Doch dann stößt Freya auf einen Laptop von Hendrik, der versteckt war und möchte nun in Erfahrung bringen, wofür er den Laptop hatte. Weil es ihr nicht gelingt, das Passwort zu knacken, geht sie auf seinen Drillingsbruder Emil zu und fragt, ob er ihr helfen könnte. Emil ist sofort dabei, doch geht es sehr schnell nicht mehr nur um Hendriks Geheimnisse.

Freya ist eine junge, selbstbewusste Frau, die in der Firma ihrer Eltern arbeitet. Sie hat immer noch sehr mit dem Tod ihres Freundes zu kämpfen und verkriecht sich zu Hause. Aber ihre beiden Freundinnen passen auf, dass sie nicht vereinsamt. Doch mit dem Finden des Laptops ändert sich Freyas Leben wieder. Es wird aufregend, sie hat wieder ein Ziel und sie erlaubt sich auch wieder etwas Glück. Doch ist das ein ziemlich schwieriger Weg. Ich fand die Konstellation mit den Brüdern überaus interessant und die Gewissensbisse, das schlechte Gewissen und die Gedanken dazu super authentisch rübergebracht. Freya fühlt sich innerlich zerrissen, sie lässt sich in eine Richtung drängen und verharrt dort erstmal. Aber ist es das was man will? Sich den Erwartungen und Zwängen anderer beugen? Freya wächst an dieser Herausforderung und ich fand sie super gelungen.

Auch Emil war mir sofort sympathisch. Ihn plagen die gleichen Probleme wie Freya. Aus diesem Grund verstehen sie sich auch so gut. Emil ist super verständnisvoll, hat ein großes Herz und beschützt seine Lieben. Dabei nimmt er aber auch immer sehr viel Rücksicht auf andere und vergisst sich darüber zum Teil selbst. Es hat mich schon sehr bewegt, wie er für Frey nur das Beste möchte und selbst darunter leidet. Trotzdem gibt er ihr genau das, was sie möchte. Emil ist ein Familienmensch und hat schwer damit zu kämpfen, was Hendriks Tod mit seiner Familie gemacht hat, doch so leidet jeder für sich, anstatt einen gemeinsamen Weg zu suchen. Auch diese Situation fand ich sehr berührend. Aber auch Emil lernt dazu und es ist wirklich so schön zu beobachten, wie er mehr und mehr zu sich findet.

Alle anderen Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Sie waren alle sehr authentisch und hatten alle eine eigene Motivation. Gefallen hat mir, dass Emils Vater sein Verhalten reflektiert und daraus gelernt hat. In Emils Familie wurde sehr deutlich gezeigt, welche Gesichter Trauer haben kann. Das hat mir sehr gefallen. Freyas Freundinnen, aber auch Emils Freunde fand ich super. Sie waren da, als man sie gebraucht hat.

Die Handlung fand ich insgesamt auch sehr gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Gut gefallen hat mir der Handlungsstrang zu den Ermittlungen. Das hat einfach Spannung reingebracht. Trotzdem hat es sich für mich an manchen Stellen doch etwas gezogen. Es hat sich ein wenig angefühlt, als würde Freya machmal auf der Stelle trampeln und dann passiert recht lange hinsichtlich der Handlung nichts. Dafür fand ich aber diese Thematik super interessant und toll bearbeitet. Man konnte die ambivalenten Gefühle nachvollziehen und auch verstehen. Und das Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Es war passend zu der Geschichte und hat mich zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil von Rebekka Weiler ist einfach wundervoll. Alles liest sich angenehm, flüssig und harmonisch. Die Dialoge sind sehr authentisch, unterhaltsam und auch sehr gefühlvoll. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren ganz großartig. Ich konnte mich da super reindenken und die Atmosphäre hat mich total eingenommen. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich habe mit Freya und Emil wirklich mitgelitten und mitgefiebert bis zum Schluss. Und ihre Geschichte hat mich sehr bewegt.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil Freya und Emil zwei so sympathische und authentische Figuren sind, weil es eine ganz besondere Handlung ist, weil die Thematik sehr bewegend ist und prima bearbeitet wurde und weil der Schreibstil so einzigartig und gefühlvoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es aus meiner Sicht ein paar Längen gab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Rebekka Weiler und Ravensburger Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Spannende Geschichte und toller Auftakt einer Trilogie…

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, haben mich Cover und Titel sofort neugierig gemacht. Es ist mal etwas anderes und schon die abgebildeten Figuren machen deutlich, dass es nicht einfach nur ...

Als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, haben mich Cover und Titel sofort neugierig gemacht. Es ist mal etwas anderes und schon die abgebildeten Figuren machen deutlich, dass es nicht einfach nur ein Liebesroman ist, sondern man mit Spannung rechnen kann.

Ehrlicherweise muss ich aber gestehen, dass ich dann einige Problemchen hatte, so richtig in die Geschichte reinzukommen, denn für mich hat sich der erste Teil ganz schon gezogen, also bis zu dem Punkt, wo die eigentliche Handlung so richtig einsetzt. Ab da fand ich es dann aber großartig.

Joy wird ungewollt in ein Abenteuer gerissen. Auch wenn sie sich mit der Situation überfordert wird, stellt sie sich aber der Herausforderung. Es hat mir viel Spaß gemacht, alles mit ihr und durch ihre Augen zu entdecken. Sie gibt sich große Mühe, sich in diese neue Gesellschaft zu integrieren, aber so einfach ist es nicht. Es warten immer wieder neue Überraschungen. Ich fand Joy aber sehr aktiv und ich finde auch, sie hat sich nicht entmutigen lassen. Und an diesen vielen Herausforderungen ist sie gewachsen und hat sich schon toll entwickelt. Ich bin sehr gespannt, wie es in Band 2 weitergeht.

Cut und Rhyme fand ich auch super interessant. Beide versuchen es auf ihre Art bei Joy und ich mochte, wie sie sich geneckt haben. Im Grunde sind sie verfeindet, aber an einigen Stellen wird deutlich, dass sie es so nicht immer fühlen. Im Umgang mit Joy fand ich sie beide sehr sympathisch und beide haben recht besondere Haustiere. Auch das war neu für mich, aber so wie es in die Geschichte eingewoben war, fand ich es sehr gelungen. Beide müssen sich der vorherrschenden Gesellschaft in der Akademie fügen. Mir hat aber sehr gefallen, dass sie ihre Situation auch reflektieren und kritisch hinterfragen. Beide machen eine beobachtbare Entwicklung durch und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.

Alle anderen Figuren fand ich auch super interessant und möchte auch unbedingt nochmal von ihren hören. Poetrys Schicksal ist schon krass und es hat mich berührt.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Der erste Teil hat sich für mich zwar etwas gezogen, dafür hat mich der Rest dann aber entschädigt. Es gibt überraschende Wendungen. Und auch wenn sie im Grunde ganz deutlich herausgearbeitet wurden, haben sie mich dann überrascht. Das war für mich hervorragend gemacht. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Und das Ende war… man hätte es sich ja denken können… ein gemeiner Cliffhanger. Und leider muss ich nun doch noch einige Zeit warten bis ich endlich weitergelesen darf. Trotzdem hat mich das Ende total abgeholt.

Der Schreibstil ist ganz wundervoll. Alles liest sich sehr flüssig und angenehm. Der Ausdruck passt prima ins Genre und zu dieser Geschichte. Die Dialoge fand ich sehr unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Es waren wirklich kreative Orte und ich hab mich ein bisschen gefühlt, als wäre ich dabei. Die Darstellung der emotionalen Ebene hat mir auch super gefallen. Ich konnte mich in die Figuren hineinversetzen und habe mit ihnen mitgefiebert. Ich fand die ganze Geschichte super durchdacht.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil es kreativ und einzigartig ist, weil die Hauptfiguren authentisch und sympathisch sind, weil es ganz besondere Orte und Haustiere gibt, weil es mich nicht nur einmal überrascht hat und weil der Schreibstil großartig ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil sich der erste Teil für mich doch etwas gezogen hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack.

Vielen Dank an Sabine Schoder und den Ravensburger-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Sehr bewegender New Adult Roman…

A Whisper Around Your Name
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Das Cover finde ich wunderschön und es passt richtig gut zu dieser Geschichte.

Nach dem Tod ihrer Mutter lebt Jo bei ihrem Onkel und sie müssen aufgrund seines Jobs ständig umziehen. Bisher hatte Jo keine ...

Das Cover finde ich wunderschön und es passt richtig gut zu dieser Geschichte.

Nach dem Tod ihrer Mutter lebt Jo bei ihrem Onkel und sie müssen aufgrund seines Jobs ständig umziehen. Bisher hatte Jo keine engeren Freundschaften, doch nun wird sie wohl etwas länger an einem Ort bleiben und lernt dort Evan kennen, der aussieht wie der begehrteste Typ der Schule, doch von allen gemieden wird. Jo fühlt sich aber von ihm angezogen und möchte ihn näher kennenlernen. Anfänglich steht ihr ihre eigene echt krasse und für mich bewegende Vergangenheit im Weg, aber dann merkt sie, dass sie sich Evan öffnen kann und sie irgendwie füreinander bestimmt sind. Jo ist eine sympathische junge Frau, die schon so einiges erleben musste und das ist echt traumatisch. Sie hat ihren Weg gefunden, damit umzugehen. Der ist aber durchaus toxisch und im Laufe der Geschichte erkennt sie selbst, welcher Weg der richtige ist. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen, auch wenn man kurzzeitig einen Rückfall mitmachen muss. Jo muss lernen, ihren eigenen Wert zu erkennen. Sie gibt aber nie auf und kämpft und kämpft und kämpft, egal wie widrig die Umstände auch sind.

Evan geht es nicht viel anders. Auch er hat schon eine viel Negatives durchmachen müssen und lebt in wirklich schwierigen Verhältnissen. Er tut einem einfach leid. Gesegnet mit einer besonderen Gabe, wird die von allen anderen jedoch nur als beängstigend empfunden und so wird er noch mehr zum Ausgestoßenen. Jo ist die Erste, die ihn Wirkloch nimmt, wie er ist und man kann spüren, wie Evan das berührt. Auch er nimmt alle Hürden, die sich auf seinem Weg ergeben und er erträgt zum Teil stoisch sein Schicksal. Er versucht immer das Positive aus einer Situation zu ziehen, versucht niemanden zu verletzen und beschützt die Schwachen und seine Lieben. Er ist ein totaler Herzensmensch und so hat auch sein Schicksal mich wirklich bewegt.

Alle anderen Figuren fand ich auch sehr interessant und gelungen. Jede Figur hat ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation und hat die Haupthandlung sinnvoll ergänzt. Aber mal ehrlich, so gemeine Brüder wünscht man keinem. Wie können Menschen nur so verhärmt sein? Nur der Kleinste scheint ein Goldschatz zu sein.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten, obwohl ich mich mit dem zweiten Teil des Buches etwas schwer getan habe. Für mich hat es sich wie ein Bruch angefühlt. Die Beziehung zu den Hauptfiguren war plötzlich weg und ich bin auch schwer wieder an sie heran gekommen. Leider kann ich nicht genau sagen, woran es lag, aber es hat mich doch etwas aus meinem Lesefluss gerissen. Irgendetwas war auf einmal anders, auch die Atmosphäre zwischen Jo und Evan war aus meiner Sicht anders. Die gewählten Themen fand ich aber super interessant und auch klasse bearbeitet und das Ende war ganz nach meinem Geschmack und hat auch super zu den Figuren gepasst.

Der Schreibstil von Emma Scott war wieder ein Genuss. Alles liest sich angenehm und harmonisch. Der Ausdruck passt zur Geschichte und in das Genre. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben wieder einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen und mich in die Geschichte gezogen. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene war wieder hervorragend, so dass ich das Denken der Figuren nachvollziehen kann und mit ihnen mitfiebere.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil die Geschichte spannend und anders ist, weil die Figuren super interessant und einzigartig sind und weil Emma Scott immer eine besondere Atmosphäre zaubert. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es für mich mit dem Bruch in der Geschichte auch einen Bruch im Lesefluss gab und sich dann auch etwas gezogen hat. Das fand ich echt schade. Trotzdem lohnt es sich, dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Emma Scott, Inka Marter und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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