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Veröffentlicht am 21.07.2023

Tierischer Wimmelspaß rund um die Welt

Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt
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Mit "Alle Tiere der Welt" hat Ravensburger ein neues, umfangreiches Wimmelbuch aus der Reihe "Mein großes Sachen suchen" herausgebracht.

Auf elf Doppelseiten wird je ein Lebensraum präsentiert. Eingeleitet ...

Mit "Alle Tiere der Welt" hat Ravensburger ein neues, umfangreiches Wimmelbuch aus der Reihe "Mein großes Sachen suchen" herausgebracht.

Auf elf Doppelseiten wird je ein Lebensraum präsentiert. Eingeleitet wird jeder davon durch einen kurzen Infotext, aus dem Kinder (und Erwachsene) viel lernen können.
Die einzelnen Lebensräume sind sehr detailreich gestaltet und es gibt wirklich eine Menge zu entdecken. Meine Tochter beschäftigt sich gerne auch mal zwanzig Minuten mit nur einem Bild.

Die vorgestellten Tierarten reichen von exotischen Wildtieren bis zu heimischen Exemplaren, wodurch wohl für jedes Kind etwas dabei ist.
Positiv hervorheben möchte ich auch, dass der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart bei der Entstehung des Buches fachlich beraten und unterstützt hat.

Empfohlen wird das Buch ab 2 Jahren, durch das große Format und die stabilen Pappseiten kann es aber auch schon jüngere Kinder begeistern - meine Tochter ist 1,5 und möchte es am liebsten tagtäglich anschauen.

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Kindgerechter Naturführer

Mein erster Naturführer, Was fliegt denn da?
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Mit "Was fliegt denn da?" bringt Kosmos einen ersten Naturführer für Kinder ab vier Jahren heraus.
Das kleinformatige Büchlein passt wunderbar in jeden Rucksack und durch die kartonierten Seiten verspricht ...

Mit "Was fliegt denn da?" bringt Kosmos einen ersten Naturführer für Kinder ab vier Jahren heraus.
Das kleinformatige Büchlein passt wunderbar in jeden Rucksack und durch die kartonierten Seiten verspricht es die nötige Robustheit.

Insgesamt behandelt es sechzehn heimische Vogelarten, die man oft in der Naur beobachten kann.
Jeder Vogelart ist eine Doppelseite gewidmet, zu sehen ist jeweils ein großes, realistisch gezeichnetes Bild des Vogels (bzw. mehrere Bilder, wenn Männchen und Weibchen sich optisch unterscheiden), auf dem die drei prägnantesten Merkmale gekennzeichnet sind. In einem kurzen Fließtext erfährt man einige spannende Informationen über die Vogelart, außerdem gibt es noch einen kurzen Steckbrief, der über Größe/ Heimat/ Lieblingsfutter aufklärt.
Erwähnenswert finde ich die Größenvergleiche mit Obst: So können sich auch Kinder etwas darunter vorstellen.

Insgesamt ist es also ein wundervoll gestalteter Naturführer, geeignet schon für die Kleinsten, der aber auch einige interessante Informationen für Erwachsene bereithält.
Meine Tochter liebt es, Vögel zu beobachten und gibt ihr neues Buch darüber kaum noch aus der Hand.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Eines der besten Werke Kings

Der Anschlag
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Jake Epping entdeckt in einem unscheinbaren Diner ein Zeitportal, das ihn ins Jahr 1958 führt.
Al, der Inhaber des Diners, hat schon jahrelang Zeitreise-Erfahrungen gesammelt und erläutert Jake nach seiner ...

Jake Epping entdeckt in einem unscheinbaren Diner ein Zeitportal, das ihn ins Jahr 1958 führt.
Al, der Inhaber des Diners, hat schon jahrelang Zeitreise-Erfahrungen gesammelt und erläutert Jake nach seiner Rückkehr, dass jede in der Vergangenheit getroffene Veränderung rückgängig gemacht wird, sobald man erneut durch das Portal ins Jahr 1958 steigt. Er überzeugt Jake davon, das Attentat auf John F. Kennedy im Jahr 1963 zu verhindern und schickt ihn mit dieser Aufgabe erneut durch das Portal.
Doch je näher Jake seinem Ziel kommt, desto mehr scheint sich die Zeit gegen Veränderungen zu wehren ...

Zuerst einmal sei gesagt, dass die Sci-Fi-Zeitreise-Elemente in dem Buch (zum Glück) gar keine so große Rolle spielen, der Fokus liegt auf Jakes Leben in der Vergangenheit (er muss schließlich fünf Jahre rumkriegen) und seinem Vorhaben, den Anschlag zu verhindern.
Es geht hier auch für King-Verhältnisse ziemlich schnell zur Sache, der Protagonist erfährt ohne lange Einleitung von dem Portal, sodass man schnell in der Geschichte drin ist.

Wie immer gibt es viele Anspielungen auf andere Werke Kings, Jake kommt z.B. nach Derry, wo sich gerade "Es" rumtreibt und ich habe mich sehr gefreut, noch einmal auf Beverly und Richie zu stoßen.

King erschafft mal wieder so tiefe, authentische Charaktere, wie es kaum ein anderer vermag. Er erzeugt Emotionen, lässt einen mitleiden, mithoffen, mitlieben. Und natürlich hält er auch die Spannung auf den über 1000 Seiten aufrecht.

Für mich ist es defintiv eines der besten Bücher von Stephen King, er zeigt mal wieder, dass er so viel mehr kann als Horror.
Ungewöhnlich für ihn war das Ende, denn es war wirklich perfekt und gab der Geschichte so einen wunderbaren Abschluss. Dennoch bin ich traurig, dass ich Jakes Welt schon wieder verlassen musste, für mich hätte das Buch gerne noch tausend Seiten länger sein dürfen.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Unerträglich ehrlich

Im Westen nichts Neues
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"Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist wohl der bekannteste Antikriegsroman überhaupt. Er erschien 1928 und schildert die Schrecken des ersten Weltkrieges aus Sicht eines neunzehnjährigen ...

"Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist wohl der bekannteste Antikriegsroman überhaupt. Er erschien 1928 und schildert die Schrecken des ersten Weltkrieges aus Sicht eines neunzehnjährigen Soldaten.

Remarque erzählt schonungslos ehrlich von der verlorenen Generation, zu der er selbst gehörte; mit welcher Überschwänglichkeit die jungen Männer damals in den Krieg gezogen sind, geleitet von Propaganda und Nationalstolz und wie hart die Realität sie dann an der Front getroffen hat. Er macht dabei vor keinen Brutalitäten Halt: das sinnlose Sterben, das Leiden der Soldaten, ja das ganze Grauen wird sehr eindrücklich geschildert.
Das Werk hat mich zutiefst betroffen gemacht, es ist kaum vorstellbar, was Millionen von Menschen ertragen mussten und immer noch müssen.
Im Geschichtsunterricht haben Zahlen und Fakten das Kriegsgeschehen für mich entmenschlicht, dieses Buch hat genau das Gegenteil bewirkt: Es rief mir in Erinnerung, dass hinter jedem Soldaten ein Schicksal steckt.

Remarque erzeugt in diesem Buch mit einer unglaublichen Wortgewandtheit und sprachlichem Können Bilder, die noch lange nachhallen werden.

"Im Westen nichts Neues" ist erschütternd, aufwühlend, beinahe unerträglich - und hochaktuell. Ich empfehle jedem, der es noch nicht getan hat, sich Zeit dafür zu nehmen und es zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Stimmungsvoller Sommerroman

Der große Sommer
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"Aber das alles hier, dieser Sommermorgen und die Blätter über dir und wie du lässig auf dem Rad sitzt und rauchst und cool aussiehst, das ist ... das ist, als ob man das alles erst malen muss, damit man ...

"Aber das alles hier, dieser Sommermorgen und die Blätter über dir und wie du lässig auf dem Rad sitzt und rauchst und cool aussiehst, das ist ... das ist, als ob man das alles erst malen muss, damit man es in einem Moment aufnehmen kann. Damit man fühlen kann, was diesen einen besonderen Augenblick ausmacht."

Für Frieder beginnen die Sommerferien alles andere als sorglos: Er muss in zwei Fächern zur Nachprüfung und soll zum Lernen beim strengen Großvater bleiben, während seine restliche Familie im Urlaub ist.
Zum Glück gibt es noch Alma, Johann und Beate, mit denen der Sommer trotz allem außergewöhnlich werden soll.

Ewald Arenz hat in "Der große Sommer" mal wieder ein unglaubliches Sprachgefühl bewiesen: Er führt die LeserInnen mit einer Leichtigkeit durch die Seiten und behält dabei dennoch seinen stimmungsvollen, bildlichen Tiefgang.
Der Schreibstil ist im direkten Vergleich etwas lockerer als in "Alte Sorten", damit aber absolut stimmig zum Alter der Protagonisten. Er beschreibt einfühlsam die Gedanken und Gespräche der Jugendlichen, ohne dass die Sprache dabei aufgesetzt oder gekünstelt wirkt.

Während "Alte Sorten" wunderbar die Herbststimmung einfängt, katapultiert uns dieser Roman direkt in den Hochsommer.
Er erzählt von Freundschaft, Familie, der ersten großen Liebe, aber auch von Tod, Vergangenheit und Selbstzweifeln.

Beim Lesen des Buches kommt der Zauber der Sommerferien hoch, den man sonst nur in ebendiesen erlebt hat. Arenz hat es geschafft, genau dieses unbeschwerte Gefühl zu erzeugen.
Die letzten Seiten waren gleichermaßen wie das Ende der großen Ferien: Es ist so viel passiert, nichts ist mehr wie zuvor, es war wunderschön und alles ging viel zu schnell vorüber.

Ich empfehle dieses feinfühlige Buch jedem, der noch einmal ein paar Jahre zurückreisen und seinen eigenen großen Sommer erleben möchte.

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