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Veröffentlicht am 26.11.2023

La Catrina und Mexiko spielen eher eine Nebenrolle

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Von der Autorin hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. Die Geschichte rund um die Tradition zum Tag der Toten klang für mich sehr fantasiereich und mal nach einer neueren Idee, von der ich mir sehr viel ...

Von der Autorin hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. Die Geschichte rund um die Tradition zum Tag der Toten klang für mich sehr fantasiereich und mal nach einer neueren Idee, von der ich mir sehr viel versprach.

In der Geschichte geht es um Valentina, die das Erbe der La Catrina in sich trägt und die Nachfolgerin ihrer Mutter werden soll. Jedoch muss sie mit ihren Vater und ihrem Zwillingsbruder Emiliano nach Irland ziehen. Dort kommt es aber zu einem Konflikt zwischen Menschen und übernatürlichen Wesen. Für Valentina besteht dadurch die Gefahr, dass sie selbst mit ihrer übernatürlichen Begabung entdeckt wird. Sie freundet sich mit der Hexe Lily an, zu der sie immer mehr Vertrauen fasst. Aber war dies die richtige Entscheidung?

Schon im Vorwort zum Buch wird man darauf aufmerksam gemacht, dass die Geschichte im gleichen Universum von anderen Reihen der Autorin spielt, jedoch dass man diese unabhängig voneinander lesen kann.
Allerdings kann ich gleich vorweg sagen, dass dies nicht der Fall ist und ich immer wieder das Gefühl hatte, dass mir wichtige Puzzleteile fehlten. Es kamen viele Charaktere aus den vorherigen Reihen vor, mit denen hier die Handlungen weiter vorangetrieben wurden.

Valentina mit ihrer Begabung fand ich sehr interessant. Ihr kommen aber immer wieder Zweifel, ob sie dem gewachsen ist und was am bevorstehenden Tag der Toten wirklich passiert. Aber irgendwie spielt sich das auch eher nur am Rande ab. Im Verlauf fand ich ihre Handlungsweisen manchmal etwas zu übereilt.
Das Kennenlernen und die Dynamik zwischen Valentina und Lily fand ich ganz gut eingebaut. Aber dennoch hatte ich immer im Hinterkopf, dass daran etwas falsch ist. Natürlich wurde dadurch die Spannung in den Handlungen hervorgeholt.
Emiliano fand ich an vielen Stellen eher unsympathisch und vieles wirkten bei ihm zu aufgesetzt.

Der Einstieg in die Geschichte wurde noch vielversprechend gestaltet, wo es um die La Catrina ging und die Handlung noch in Mexiko spielte. Aber danach wurde eher eine Drachengeschichte mit noch weiteren Wesen geschaffen. Die Geschichte rund um die Drachen war für mich etwas zu weit hergeholt bzw. wirkte zu konstruiert. Darauf baute dann der weitere Verlauf der Geschichte immer weiter auf und zog Parallelen zu aktuellen politischen Themen, die einfach so übergestülpt wurden und die für mich nicht in eine solche Fantasygeschichte passten.

Lobenswert ist hier aber der Schreibstil, der mich schnell durch die Geschichte gebracht hat. Er wurde einfach und gängig gestaltet. Durch die wechselnden Perspektiven wurde eine kurzweilige Geschichte geschaffen.

Zum Ende hin wurde es zwar immer spannender. Es trafen fast alle Charaktere nochmals aufeinander, was aber dadurch etwas zu viel wirkte. Zum Höhepunkt wurde noch actionreiche Szenen erzeugt und einige Aufklärungen gegeben. Obwohl die Geschichte hier noch nicht zu Ende erzählt ist, werde ich wahrscheinlich den zweiten Band nicht mehr lesen. Mir war manches einfach zu wirr, soweit hergeholt und zu viel aus den anderen Reihen vermischt. Den Epilog fand ich auch eher verwirrend.
Insgesamt kam mir auch die Gabe von Valentina und die Tradition zum Día de los Muertos, worin es hier eigentlich gehen sollte, viel zu kurz.

Fazit:
Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen, weil es mir eher wie eine Fortsetzung von anderen Reihen der Autorin vorkam und nicht wie eine eigenständige Reihe. Valentina, die sie sich hier auf ihr Erbe der La Catrina vorbereitet, spielte fast schon eher eine Nebenfigur. Auch die mexikanische Tradition zum Día de los Muertos fungierte hier eher als Nebenhandlung. Die Drachengeschichte, die im weiteren Verlauf aufgebaut wurde, kam mir zu weit hergeholt und zu konstruiert vor. Die Geschichte war durch den Schreibstil und die wechselnden Perspektiven gut und kurzweilig zu lesen.
Ich könnte mir vorstellen, dass man die Geschichte besser lesen kann, wenn man die Reihen "Clans of London" und "Flame & Arrow" der Autorin kennt, da viele Charaktere aus diesen Reihen hier größeren Rolle mit einnehmen.

Bewertung: 2 / 5

Vielen Dank an Lovelybooks und den Ravensburger Verlag für das Leserundenexemplar.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Wenig Spannung und Charaktere zu blass

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Das Buch hatte mich schon seit Ewigkeiten neugierig gemacht. Ich hatte schon viele positiven Meinungen zum Buch gelesen und zudem von einer Bekannten empfohlen bekommen, die auch gerne Fantasy-Bücher liest.

In ...

Das Buch hatte mich schon seit Ewigkeiten neugierig gemacht. Ich hatte schon viele positiven Meinungen zum Buch gelesen und zudem von einer Bekannten empfohlen bekommen, die auch gerne Fantasy-Bücher liest.

In der Geschichte geht es um Ophelia, die verheiratet werden soll. Die Wahl fällt auf Thorn, der am eisigen Pol lebt. Dort muss sie nun ihre Zeit mit den adligen Leuten seiner Familie und den Bewohnern verbringen. Obwohl Ophelia magische Fähigkeiten besitzt, kann sie diese dort kaum einsetzen. Sie ist vielen Intrigen am Pol ausgesetzt. Kann sie sich diesen entgegenstellen?

Mit ihren ruhigen Art hat mir Ophelia gut gefallen, jedoch konnte mich ihre Entwicklung nicht im Ganzen überzeugen. Sie bleibt ruhig und nichtssagend. Der mürrische Thorn ist geheimnisvoll, aber richtig Raum in dieser Geschichte bekommt er nicht. Man lernt sie zwar weiter kennen, aber dennoch bleiben sie insgesamt blass.
Die anderen Charaktere tragen gut zu den Geschehnissen bei. Aber auch hier liegt der Fokus nicht auf den einzelnen Charakteren, sondern eher auf das Intrigenspiel am Hof und wer wem hintergehen kann. Da fand ich noch die Pagen ganz interessant.

Die Idee mit den Archen sowie der Weltenaufbau hat mir gut gefallen. Auch die Fähigkeiten von Ophelia waren mal was anderes und einfach magisch. Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass diese mehr zum Einsatz kommen. Aber auch die Sanduhren waren ein besonderer Einfall.
Die Welt war daher schon sehr magisch und fantasievoll gestaltet, aber mit durchgehender Spannung konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Ich hatte oft das Gefühl, dass an manchen Stellen nicht viel passiert und sich manches wiederholt. So wurde eher auf das adlige Leben, deren Befindlichkeiten und deren Alltag eingegangen.

Die angedeutete kurzen Gefühlen der Protagonisten konnten mich auch nicht überzeugen. Ich habe sie einfach zu wenig gespürt. Es hätte daher für mich nicht sein müssen, da sie dann doch sehr schnell wieder verflogen sind.

Der Schreibstil war an vielen Stellen zwar gut zu lesen, aber er zog sich auch etwas. Dennoch konnte ich mir die Beschreibungen der Himmelsburg, dem Mondscheinpalast gut vorstellen und vor Augen führen. Dort war ich dann vor Ort mit dabei. Aber bei anderen Stellen verlor sich die Autorin etwas mehr ins Detail.

Am Ende wurde es ereignisreicher und ein paar Details wurden gelüftet, sodass doch noch etwas Spannendes passierte. Man könnte sich daher schon fragen, wie die Geschichte rund um Ophelia weitergeht und welchen Weg sie einschlägt. Aber dennoch denke ich, dass ich die Geschichte nicht weiterverfolgen werde. Mir kam dann doch zu wenig Spannung auf und die Charaktere waren mir zu einseitig.

Fazit:
Die Welt in dieser Geschichte hat mir gut gefallen und auch die Fähigkeiten von Ophelia. Diese waren fantasievoll und magisch gestaltet. Jedoch wurden mir diese zu wenig ausgebaut und kamen kaum zum Einsatz. Der Fokus lag mehr auf den Intrigenspiel der adligen Leuten und ihrem Alltag. In weiten Teilen der Geschichte war das jedoch ermüdend. Ophelia hat mir anfangs mit ihrer Art gefallen, aber dennoch kam durch sie kaum Spannung auf. Auch wenn es zum Ende ereignisreicher wurde, glaube ich nicht, dass ich die Geschichte weiterverfolgen werde.

Bewertung: 2 / 5

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Grundidee gut, aber die Emotionen fehlten und das Ende war enttäuschend

Jeder Tag für dich
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Das Buch klang für mich nach einer vielversprechenden Liebesgeschichte. Auch der Aufkleber "Die unvergesslichste Liebesgeschichte des Jahres" auf dem Buch suggerierte, dass man auf eine emotionale Suche ...

Das Buch klang für mich nach einer vielversprechenden Liebesgeschichte. Auch der Aufkleber "Die unvergesslichste Liebesgeschichte des Jahres" auf dem Buch suggerierte, dass man auf eine emotionale Suche nach der verlorenen Liebe geht. Da muss ich gleich vorweg sagen, dass sie mir in Erinnerung bleiben wird, aber nicht nur im positiven Sinne.

Mary stellt sich jeden Tag mit einem Schild an den Bahnhof, in der Hoffnung, dass ihre große Liebe wieder zurückkehrt. Das macht sie schon seit sieben Jahren. Tagsüber geht sie ihrem Job nach und an einigen Abenden noch einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Es scheint ein trostloses Leben zu sein und auch keinen Ausweg aus ihrer Situation zu geben, bis eines Tages Alice auf sie aufmerksam wird. Als Journalistin sieht sie hier eine gute Story, um ihren Job zu retten. Aber es besteht auch die Hoffnung Jim zu finden und Mary aus ihrem Trott herauszuholen.

Ich konnte mich zwar gut in Mary hineinversetzen, dennoch machte mich ihre Lebensweise traurig. Es ist nicht schön, dass sie einfach so verlassen wurde. Sie hat sich irgendwie mit ihren Leben so arrangiert. Aber eigentlich verbirgt sich dahinter eine nette und eigenständige Frau, die wieder mehr aus sich herauskommen könnte. Aber die Trauer und Trostlosigkeit umgibt sie.

Die Geschichte wurde aus Sicht einer dritten Person geschrieben. Man bekommt die Gegenwart erzählt, aber auch in Rückblenden, wie sich Mary und Jim kennengelernt haben und wie ihre Beziehung weiter verlief. Dadurch wird die Geschichte abwechslungsreich gestaltet und man bekommt dem Geheimnis hinter Jims Verschwinden immer näher. Das hat mir gut gefallen.
Dennoch wurde vieles ziemlich emotionlos beschrieben. Aber vielleicht kamen durch die Erzählperspektive aus der dritten Person die Emotionen kaum bei mir an. Den Figuren kam ich somit nicht wirklich nahe. Dennoch bin ich vom Lesefluss her gut durch die Geschichte gekommen, da der Schreibstil flüssig und spannend gestaltet war.

Die Beziehung zwischen Mary und Jim erschien von an Anfang zu perfekt. Dennoch wird sie von einigen Problemen überschattet, die aber durch ihre Liebe zueinander verdrängt wird. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen, um nicht zu spoilern. Als Leser wird man auf die Probleme von Jim aufmerksam und die mit der Beziehung einhergehen. Die Handlungsweisen von Jim konnte ich teilweise schon nachvollziehen und dass er Mary nicht mit da hineinziehen wollte. Aber gesund war dies alles nicht. Es hätte jedenfalls einen anderen Ausweg geben können als das Verschwinden, z.B. durch Reden, Vertrauen und Hilfe annehmen.

Durch Alice und die Mitarbeiter von Marys ehrenamtlicher Tätigkeit wird die Geschichte außerdem belebt. Aber gefühlt hat jeder sein Päckchen zu tragen. Selbst Alice wird von ihre Vergangenheit überschattet. Auch Kit hat etwas zu verbergen und Ted ist durch einen Verlust von Einsamkeit gebeutelt. Das war für mich alles nachvollziehbar und sind auch wichtige Themen, aber dennoch konnte ich die emotionale Last nicht richtig spüren. Teilweise konnte mich auch die Beschreibungen nicht überzeugen. Manche wurden eher als schmuddelig bezeichnet, aber dann wieder voller Schönheit beschrieben.

Die Suche nach Jim ergab einen spannenden Verlauf. Diese hielt mich beim Lesen an das Buch gefesselt. Als es dann endlich auf die Wahrheit zuging, wurde ich aber enttäuscht. Enttäuscht von Jim und enttäuscht von der Geschichte insgesamt. Diese ließ mich mit einem bedrückenden Gefühl zurück. Die Geschichte war dann am Ende hin nicht mehr so richtig nachvollziehbar und die Auflösung hätte ich mir anders gewünscht.
Es wurde noch versucht ein positives Ende zu finden, was für mich eher konstruiert wirkte und die Geschichte nicht aufwerten konnte.

Die Geschichte spricht wichtigen Themen an. Es geht um Verlust, Trauer, Sucht und psychischen Erkrankungen, die jeden treffen können. Daher war es von der Idee her eine gute Geschichte, aber die Umsetzung war meines Empfindes nach nicht tiefgründig genug.
Außerdem hatte ich auf eine emotionale Liebesgeschichte gehofft, aber Gefühle kamen bei mir kaum an. Für mich war es auch nicht wirklich eine Liebesgeschichte, sondern das Spannungsvolle lebte die Handlung auf.

Fazit:
Die Geschichte beinhaltet viele Themen, die wichtig sind. Es geht um Trauer, Verlust, Sucht und psychische Erkrankungen. Daher war die Geschichte von der Grundidee her gut gewählt, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. Die Emotionen kamen bei mir nicht richtig an. Die Protagonisten konnte ich in vielen Dingen zwar nachvollziehen, aber teilweise wurde die Geschehnisse um sie herum nicht tiefgreifend genug erzählt. Die Suche nach Jim ließ die Spannung immer wieder aufleben und hielt mich somit am Buch gefesselt. Von der Auflösung der Geschichte wurde ich aber eher enttäuscht und das Ende wirkte auch etwas zu konstruiert.

Bewertung: 2 / 5

Vielen Dank an Lovelybooks und den Fischer Krüger Verlag für das Leserundenexemplar.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Leider mehr langweilig als tiefgründig

Ich, Eleanor Oliphant
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Ich hatte hier eine liebevolle ausgearbeitete und emotionale Geschichte erwartet. Aber leider sollte ich das nicht bekommen.

Am Anfang dachte ich noch: Oh ja, die Protagonistin gefällt mir und ich kann ...

Ich hatte hier eine liebevolle ausgearbeitete und emotionale Geschichte erwartet. Aber leider sollte ich das nicht bekommen.

Am Anfang dachte ich noch: Oh ja, die Protagonistin gefällt mir und ich kann mich mit ihr identifizieren. Aber das flaute ganz schnell ab. Die Protagonistin Eleanor wird mir sogar mehr und mehr unsympathisch. Ich konnte es verstehen, wenn man alleine ist und keinen Partner hat, etwas festgefahren ist. In gewissen Punkten konnte ich mich da wiederfinden. Jedoch hat Eleanor an jedem etwas auszusetzen und ist teilweise unhöflich, fast schon weltfremd, obwohl sie sich gut auszudrücken weiß.

Eleanor hat eine immer wiederkehrende Routine, den gleichen täglichen Ablauf, geht arbeiten, einkaufen, trinkt Wodka am Wochenende etc. Jedoch ändert sich das als sie sich in den Musiker verguckt. Langsam kommt sie aus ihrem Schneckenhaus heraus und macht etwas aus sich, was aber eher nur auf oberflächliche Dinge bezogen ist. Zudem gibt es auf Arbeit einen neuen Kollegen in der IT-Abteilung. Es entwickelt eine Freundschaft, die anfangs von Eleanor eher widerwillig ist, aber nach und nach findet sie sogar Gefallen an gesellschaftlichen Dingen.

Man merkt, dass in Eleanors Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss, wo von sie auch eine Narbe im Gesicht trägt. Die routinemäßigen Telefonate mit ihrer Mutter deuten außerdem darauf hin. Die Mutter ist schon bei diesen Telefonaten nicht sehr sympathisch.

Einziger Lichtblick ist Raymond, der neue Arbeitskollege, der sehr geduldig mit ihr ist und immer wieder versucht, sie aus der Einsamkeit hervorzulocken. Auch als Eleanor schlechte Tage hat, ist er an ihrer Seite.

Es gibt in diesem Buch nach den guten Tagen noch schlechte und bessere Tage. Die Autorin musste hier einen Umschwung schaffen, ansonsten wäre die Geschichte in sich noch langweiliger geworden. Außerdem musste die Geschichte irgendwie aufgelöst werden und man musste erfahren, was Eleanor in der Vergangengeit passiert ist. Trotzdem blieb die große Dramatik an Emotionen für mich aus. Es ist eher eine oberflächliche Darstellung.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar gut, aber tröstet nicht über die größtenteils zähe Handlung hinweg.

Leider konnte mich die Autorin mit dieser Geschichte nicht wirklich überzeugen. Ich habe mich durch das Buch gequält, um zu erfahren, was in der Vergangenheit passiert ist. Die Geschichte artete in eine gähnende Langeweile aus. Manche Sätze habe ich sogar teilweise überflogen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich vermutet, was hinter den Telefonaten mit ihrer Mutter steckt.

Zudem konnte mir die Autorin nicht richtig vermitteln, was sie mit dieser Geschichte ausdrücken möchte. Man kann sich aus der Einsamkeit lösen, wenn man es nur will und dann geht es nur mit oberflächlichen Dingen (mit Schminken, neue Frisur, ...); man braucht soziale Kontakte, um zu leben oder aber ging es auch um eine Aufarbeitung der Kindheit und um ein traumatisches Erlebnis. Vielleicht war es dann einfach zu viel, was die Autorin aussagen wollte und somit ging die Geschichte nicht in die gewünschte emotionale Tiefe.

Fazit:
Es hätte eine dramatische und emotionsvolle Geschichte werden können, aber leider wurde ich mit viel Langeweile gequält, um wirklich erst am Ende zu erfahren, was mit Eleanor passiert ist. Nur Raymond bringt etwas Liebevolles in die Geschichte hinein.

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Veröffentlicht am 15.07.2019

Nicht wirklich spannend

Der Kinderflüsterer
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Das Buch wurde mir auf der Buchmesse beim Bloggertreffen schmackhaft gemacht. Es wurde als Spannungsroman vorgestellt. Um auch mal wieder etwas anderes zu lesen, dachte ich mir, dass ein Thriller nicht ...

Das Buch wurde mir auf der Buchmesse beim Bloggertreffen schmackhaft gemacht. Es wurde als Spannungsroman vorgestellt. Um auch mal wieder etwas anderes zu lesen, dachte ich mir, dass ein Thriller nicht schlecht wäre. Spannend können diese ja wirklich sein, aber ob das hier der Fall war?

Der Einstieg gefiel mir, da man gleich erfährt, was in dem kleinen Örtchen Featherbank vor Jahren passiert ist. Der Kinderflüsterer trieb sein Unwesen, entführte und tötete Kinder. Doch auf einmal verschwindet wieder ein Junge. Jedoch sitzt der damalige Täter seine Strafe im Gefängnis ab. Gibt es etwa einen Nachahmungstäter?

Die fieberhafte Suche nach dem Jungen beginnt. Das ruft auch den damaligen Ermittler Willis auf den Plan, der der jetzigen Ermittlerin zur Seite steht. Können Sie den Jungen finden und das Unheil abwenden?

Tom Kennedy und sein Sohn Jake wohnen erst seit kurzem in diesem bescheidenen Örtchen, interessieren sich nicht wirklich für die Vorkommnisse, sondern wollen sich lieber erst einmal an ihr neues zu Hause gewöhnen. Jedoch gehen in dem neuen Haus mysteriöse Dinge vor sich und sie sind näher dem Geschehen als sie dachten.

Bis hierhin fand ich die Geschichte recht spannend. Aber der Autor schweißt immer wieder ab und beschränkt sich auf kaputte Vater-Sohn-Beziehungen und auf nicht stattgefundene Trauerbewältigung. Denn Tom hat seine Frau bzw. Jake seine Mutter verloren. Tom kommt dadurch nicht so richtig mehr an Jake heran. Jedweder Versuch die Nähe zu Jake zu suchen, scheitert irgendwie. Sie blockieren sich gegenseitig.

Aber auch die Ermittlungen gehen nur schleppend voran. Zwar wurde in der Zwischenzeit noch eine grausame Entdeckung gemacht, die mich auch etwas schockieren ließ. Jedoch tappen die Ermittler weiter im Dunkeln.

In Geschichten finde ich eigentlich Perspektivenwechsel immer sehr schön, um in die Gedankenwelt der verschiedenen Protagonisten Einblicke zu gewinnen. Aber hier waren es mir zu viele Wechsel. Teilweise wusste ich manchmal gar nicht, in welcher Perspektive ich mich gerade befinde. Auch wechselt der Autor in die Perspektive von Jake, was ich nicht schlecht fand, aber diese war mir schon zu erwachsen geschrieben.

Ich wusste zwar bis zu letzt nicht, wer der Täter sein könnte. Jedoch fand ich die Auflösung etwas schwach, das Motiv des Täters konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Da fehlten mir ein paar mehr Details.

Außerdem baut der Autor noch paranormale Aspekte mit ein, um den Ganzen noch einen gewissen Nervenkitzel zu geben. In gewissem Maße passte das zusammen. Jedoch ließ sich durchgängig kein roter Faden erkennen, da der Autor immer wieder abschweift, wenn es um die Tätersuche ging.

Im Gesamten konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen. Der Anfang war gut und spannend, der Mittelteil eher schwach und zog sich, das Ende steigerte wieder etwas die Spannung, aber war dennoch nicht herausragend.

Fazit: Der Einstieg gefiel mir gut, war auch spannend. Danach flaut es jedoch ab. Durch die vielen Perspektivenwechsel konnte ich die Geschichte nicht immer fließend lesen. Wenn es um die Tätersuche ging, war die Geschichte aufregend zu lesen. Aber das blieb immer wieder auf der Strecke, denn der Autor beschäftigt sich mehr mit Vater-Sohn-Beziehungen und Trauerbewältigung. Nebenbei-Geschichten sind in gewissem Maße nicht schlecht, aber hier war es zu viel. Ein spannendes Buch, wie angepriesen, war es leider nicht für mich.

Bewertung: 2 / 5

Vielen Dank an den Blanvalet-Verag für das Rezensionsexemplar.