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Veröffentlicht am 09.12.2023

Von Anfang bis Ende ein Pageturner

Seven Faceless Saints - Die verbannte Macht
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»Manchmal ist das der Preis, den man für die Revolution zahlen muss. Menschen sterben. Selbst die guten. So verändert sich etwas.«

(Zitat aus ‚Seven Faceless Saints‘, S. 348)

Wie nervenaufreibend und ...

»Manchmal ist das der Preis, den man für die Revolution zahlen muss. Menschen sterben. Selbst die guten. So verändert sich etwas.«

(Zitat aus ‚Seven Faceless Saints‘, S. 348)

Wie nervenaufreibend und spannend kann der Einstieg in ein Buch sein? M.K. Lobb: Ja! Ich will gar nicht lange darum herum schreiben, dass das Buch ein Highlight für mich war.
M.K. Lobbs einnehmender Schreibstil bzw. Katrin Reichhardts wunderbare Übersetzung haben es mir leicht gemacht in die heiligen Hallen Ombrazias abzutauchen und spätestens nach dem ersten Kapitel war ich sowieso komplett vereinnahmt und gefangen von der Geschichte, die mich von Anfang bis Ende in ihren Bann gezogen hat.

Ganz besonders die düstere und mysteriöse Atmosphäre, die Verwebung von Magie und Religion und das italienisch inspirierte Setting, bei dem ich das Gefühl hatte Mitten ins Zentrum der kirchlichen Macht – den Vatikanstaat – katapultiert worden zu sein, haben mich fasziniert. Tatsächlich hatte ich beim Lesen auch immer wieder ‚Assassin’s Creed-Vibes‘.

M.K. Lobb entführt uns in eine Welt, in der Götter verehrt und in deren Namen Krieg geführt wird. Die Bevölkerung ist gespalten. An der Spitze der Macht stehen jene Menschen, die direkt von den Göttern abstammen und der Magie fähig sind. Ihnen gegenüber stehen jene ohne magische Begabung, die als Schachfiguren dienen und in den Krieg geschickt werden. Auch Damian Venturi ist einer von vielen, die an der Front gekämpft haben. Durch den Einfluss seines Vaters, des Generals von Ombrazia, wurde Damian vom Kriegsdienst befreit und es wurde im die Funktion als Sicherheitschef zugeteilt.

Ich mochte Damian als Charakter richtig gerne. Sein Erbe ist kein Leichtes. Das Trauma des Krieges sitzt tief. Sich ohne Magie im Zentrum der Macht als Sicherheitschef zu behaupten ist nicht leicht für ihn. Als während seiner Nachtschicht ein Jünger ermordet wird, erhält Damian den Befehl den Todesfall aufzuklären. Bei seinen Ermittlungen trifft er auf Roz Lacertosa, eine Freundin aus einer Zeit vor dem Krieg und bevor in Roz Magie erwacht ist. Ein schrecklicher Vorfall hat die beiden entzweit. Doch jetzt ist die rebellische und willenstarke junge Frau auf Damian angewiesen. Denn sie ist überzeugt, dass der Mord an dem Jünger mit zwei Morden an magielosen Kindern zusammenhängt. Doch der Magistrat von Ombrazia tut alles, um die Todesfälle zu vertuschen.

Ich fand die Handlung einfach unglaublich spannend; voller Intrigen, Verschwörungen, Geheimnissen und Rätsel. Es gab Wendungen und Enthüllungen, die ich so gar nicht habe kommen sehen. Und auch das Ende war total überraschend für mich. Auch die beiden Protagonisten, aus deren Perspektive wir abwechselnd lesen, haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich mochte die Chemie zwischen den beiden sehr und ich fand auch die Liebesgeschichte schön integriert und nicht zu sehr in den Fokus gerückt.

Für mich war und ist das Buch ein Highlight und ein richtiger Pageturner. Ich wäre dann bereit für die Fortsetzung.

In diesen Augenblicken, in den Momenten zwischen den rasenden Herzschlägen, war Roz nicht mehr länger nur seine Erde. Sie war sein Universum, seine Sonne, die Atmosphäre, aus der er Atem schöpfte.

(Zitat aus ‚Seven Faceless Saints‘, S. 323)

Fazit:

Eine brutale Mordserie, Verschwörungen, Intrigen und Rebellion sind nur ein paar der Zutaten, mit denen ‚Seven Faceless Saints‘ bei mir punkten konnte.

Für mich war das Buch Spannung pur und es hat sich bereits nach wenigen Seiten zu einem richtigen Pageturner entwickelt.

Großes Highlight und Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Eine Geschichte über toxische Beziehungen, Hürden und Probleme im Beruf und innerhalb der Familie

Was wir uns versprechen (Light in the Dark 3)
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Viel Gefühl, Authentizität und Tiefgang erwartet dich in Antonia Wesselings 3. Band ihrer ‚Light in the Dark‘-Reihe. Ich habe jedes Wort davon sehr geliebt.

Dieses Mal geht es um Alicia, die ...

Viel Gefühl, Authentizität und Tiefgang erwartet dich in Antonia Wesselings 3. Band ihrer ‚Light in the Dark‘-Reihe. Ich habe jedes Wort davon sehr geliebt.

Dieses Mal geht es um Alicia, die wir schon aus den ersten beiden Büchern kennen und um Julian, Alicias Freund aus Kindertagen. Alicia und Julian haben sich über die Jahre aus den Augen verloren, doch das Schicksal führt die beiden zusammen, als sie es am meisten brauchen. Sowohl Alicia, als auch Julian haben ihr Päckchen zu tragen. Beide stecken in toxischen Beziehungen – Alicia zu Timon, Julian zu seinem Vater. Und beide versuchen beruflich Fuß zu fassen und kämpfen dabei mit Hürden und Vorurteilen.

Ich fand Alicia und Julian als Protagonisten einfach nur wunderbar sympathisch und sie passen so toll zusammen. Die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft aus der Kindheit; jetzt in der Gegenwart müssen sie sich wieder neu kennen lernen. Dabei merkt Alicia wie gut ihr Julian tut. Ganz langsam entwickelt sich aus der Freundschaft mehr. Ich mochte die Darstellung unglaublich gerne. Die Liebesgeschichte lässt sich Zeit in der Entwicklung und ist dabei ganz sanft.

Und auch die anderen Themen und Problematiken, wie zum Beispiel Julians Stottern, werden authentisch geschildert.

Wie auch schon in den beiden vorherigen Bänden legt Antonia Wesseling auch in diesem Buch viel Wert auf eine möglichst realistische Darstellung der behandelnden Themen. Dazu kommt der sehr einnehmende Schreibstil der Autorin. Antonia Wesseling hat auch dieses Mal die richtigen Worte gefunden, um Alicias und Julians Geschichte zu etwas ganz besonderem zu machen.


Fazit

Antonia Wesseling schreibt mit viel Gefühl, Authentizität und Tiefgang. Sie findet die richtigen Worte um Alicias und Julians Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über toxische Beziehungen, Hürden und Probleme im Beruf und innerhalb der Familie. Ich habe das Buch sehr geliebt und kann es von Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Second-Chance-Rockstar-Romance mit Suspense

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Eigentlich bin ich kein Fan von Rockstar Romances und mit Sportthemen kann man mich auch nur bedingt anlocken. Und dennoch wollte ich Kristina Moningers Reihenauftakt unbedingt lesen. ‚One Second ...

Eigentlich bin ich kein Fan von Rockstar Romances und mit Sportthemen kann man mich auch nur bedingt anlocken. Und dennoch wollte ich Kristina Moningers Reihenauftakt unbedingt lesen. ‚One Second to Love‘ hat mich mit einem ‚Supsense-Versprechen‘ gelockt. Und ich kann nur sagen, dass genau dieser Handlungsstang rund um die vermisste Josie eine riesige Sogwirkung entwickelt hat, auch wenn im Vordergrund Averys & Jakes Geschichte erzählt wird.

Seit ihrer Kindheit verbringt Avery ihre Sommer in Harbour Bridge bei ihrem Vater. Dort lernt sie nicht nur ihre besten Freundinnen Isabella, Odina, Lee und Josie kennen. In Harbour Bridge kann Josie sich fallen lassen und das Leben genießen. Zumindest bis zu dem schicksalhaften Tag, an dem Josie spurlos verschwindet. 10 Jahre später – die Freundinnen haben sich mittlerweile aus den Augen verloren – kehrt Josie zurück. In Harbour Bridge wird Avery nicht nur mit neuen Spuren zu Josies Verschwinden konfrontiert. Auch Bandkollege Jake, mit dem Avery eine On-Off-Beziehung geführt hat, versucht erneut Averys Herz zu erobern.

Kristina Moninger erzählt die Handlung auf zwei Zeitebenen. Während wir in der Gegenwart erleben, wie Avery versucht in Harbour Bridge wieder Fuß zu fassen und Jake möglichst nicht zu nahe heran zu lassen, erfahren wir durch Rückblicke in die Vergangenheit wie sich die Freundinnen kennen gelernt haben und welche Rolle jede von ihnen in der Clique eingenommen hat. Und wir lernen natürlich auch Josie kennen. Was wir dabei alles über die junge Schauspielerin erfahren, lässt viel Raum für eigene Spekulationen, was mit ihr passiert sein könnte. Und auch die neuen Hinweise in der Gegenwart geben viele Rätsel auf und bringen ordentlich Spannung in die Handlung.

Ich war überrascht welche Sogwirkung die Geschichte auf mich hatte. Ich habe fast durchgehend mitgerätselt, Vermutungen aufgestellt, diese wieder verworfen und komplett neue Ideen entwickelt. Und auch Averys und Jakes Geschichte, habe ich mit Spannung verfolgt und ich habe insbesondere Jakes persönliche Entwicklung sehr gefeiert.

Kristina Moningers Schreibstil ist toll. Man fliegt nur so durch das Buch. Und das Setting ist einfach traumhaft, was nicht zuletzt an den sehr bildhaften Beschreibungen der Autorin liegt.

Noch ein kurzes Wort zum Schluss: Während Averys und Jakes Geschichte auserzählt wird, ist der Handlungsstrang rund um Josies Verschwinden offen geblieben. Und ich gehe einfach mal davon aus, dass sich dieser auch durch alle vier Teile ziehen wird, was ich persönlich ziemlich genial finde. Womit ich allerdings absolut nicht gerechnet habe, war der richtig fiese Cliffhanger am Schluss. Ich kann nur sagen, dass ich froh darüber war, Band 2 schon zu Hause zu haben.


Fazit
Kristina Moningers Reihenauftakt hat mich total überrascht und gefesselt. Zum einen wird Averys und Jakes Geschichte erzählt – eine Second-Chance-Rockstar-Romance mit Ups and Downs – zum anderen dreht sich die Handlung um Josie, einer Freundin aus Kinder -und Jugendtagen, die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist.

Ich kann den Reihenauftakt absolut empfehlen und rate auch dazu Band 2 schon mal bereit zu legen.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Banecrofts Geschichte

Love Will Tear Us Apart
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Es war mir wieder mal ein Fest die (un)heiligen Hallen der ‚Stranger Times‘ zu betreten. Banecroft und sein Team zu treffen, ist wie heimkommen zur Familie – sie nerven unheimlich, aber man kann auch nicht ...

Es war mir wieder mal ein Fest die (un)heiligen Hallen der ‚Stranger Times‘ zu betreten. Banecroft und sein Team zu treffen, ist wie heimkommen zur Familie – sie nerven unheimlich, aber man kann auch nicht ohne. Ich habe sie mittlerweile alle in mein Herz geschlossen – Banecroft, Grace, Hannah, Oz & Co. sind während der ersten beiden Teile zu meiner ganz besonderen ‚Found Family‘ geworden, deren Macken ich lieben gelernt habe. Und das hat sich auch mit diesem Band nicht geändert. Ich habe die Geschichte von vorne bis hinten geliebt.

Dieses Mal ist es Vincent Banecroft höchstpersönlich, der in den Fokus gerät. Die Ereignisse, die sich zutragen – die Verschwörung, die ans Licht kommt – ist nämlich eng mit seiner persönlichen Geschichte verknüpft. Was das alles mit Hannahs merkwürdigem Verhalten, ihrer Kündigung und einem höchst suspekten New-Age-Kurzentrum zu tun hat, muss natürlich jeder selbst herausfinden. Ich kann nur sagen, dass es wieder unglaublich viel Spaß gemacht hat dem Übernatürlichen in Manchester auf den Zahn zu fühlen. Das einzige, was ich etwas schade fand, ist, dass Vincent Banecroft tatsächlich relativ wenige Szenen eingenommen hat, obwohl das Buch ja seine Geschichte erzählt. Seine bissigen Sprüche habe ich schon etwas vermisst.

Die Handlung ist rasant, überraschend sowie wendungsreich und steckt voller Witz. Meine Lachmuskeln wurden ordentlich beansprucht. Ich feiere C.K. McDonnels trockenen, vor Sarkasmus triefenden, schwarzzüngigen Humor jedes Mal aufs Neue. Und das Ende lässt mich hoffen, dass wir vielleicht bald noch mehr Investigativjournalismus zu lesen bekommen. Ich bin jedenfalls noch lange nicht so weit Abschied zu nehmen von Banecroft und seinem Team.

Fazit:

Zu einer meiner Lieblingsreihen gesellt sich ein neuer Lieblingsband. Im Ranking liegt der 3. Teil der ‚Stranger Times‘-Reihe ganz vorne. Ich habe eigentlich alles davon geliebt. Die außergewöhnlichen Charaktere, die mittlerweile wie Familie sind, den bissigen Humor, die übernatürlichen Ereignisse und ganz besonders den grandiosen Schreibstil bzw. die tolle Übersetzung von André Mumot.

Große Liebe und große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Ein Klassiker für Kinder neu erzählt

Der geheime Garten
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Vielfach nacherzählt, neu interpretiert und verfilmt – ‚Der geheime Garten‘ von Frances Hodgson Burnett zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Klassikern der Literaturgeschichte. Und jetzt können ...

Vielfach nacherzählt, neu interpretiert und verfilmt – ‚Der geheime Garten‘ von Frances Hodgson Burnett zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Klassikern der Literaturgeschichte. Und jetzt können ihn auch die Kleinsten in die wunderbare Geschichte über Freundschaft und den Zauber der Natur eintauchen.

Autorin Calista Cabrill hat die Geschichte vom jungen Waisenmädchen Mary, das zu ihrem Onkel nach England geschickt wird, um bei diesem auf dem Anwesen Misselwaithe Manor zu leben, für Kinder ab 4 Jahren adaptiert bzw. stark gekürzt zusammengefasst. Der Kern der Geschichte und die Grundaussagen sind dabei erhalten geblieben. Das Ergebnis ist eine magische, zauberhafte Erzählung über einen Neubeginn, dem Erforschen und Entdecken von Geheimnissen, neuen Freundschaften und dem Zauber der Natur. Genauso wie die Blumen im geheimen Garten erblühen, erblüht auch Mary wieder zu neuem Leben.

Da ich die Geschichte kenne, fand ich das Kinderbuch an einigen Stellen etwas zu stark gekürzt. Mir hat teilweise der Zusammenhang gefehlt. Aber, meine 4-jährige Tochter war und ist begeistert. Was mir gefehlt hat, ist meiner Tochter absolut nicht abgegangen bzw. hat sie auch viel aus den Bildern gelesen und interpretiert. Die zauberhaften Illustrationen von Adelina Lirius sind auch das, was wohl als erstes beim Aufschlagen des Buches ins Auge springen. Ich habe mich in den Zeichenstil und die Farbenpracht sofort verliebt und sie waren mitunter ein Grund, warum ich das Buch bei uns einziehen lassen musste.


Fazit:
Neu erzählt und unglaublich schön illustiert, ist ‚Der geheime Garten‘ nun auch für Kinder ab 4 Jahren zu erleben. Auch wenn mir die Geschichte an einigen Stellen zu stark gekürzt wurde, bin ich sehr begeistert, denn die Kernaussagen „Freundschaft“ und „die Magie und die Kraft der Natur“ sind erhalten geblieben. Große Liebe und Empfehlung!

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