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Veröffentlicht am 14.05.2020

Das Leben von Madame Nan

Wie uns die Liebe fand
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Wie uns die Liebe fand von Claire Stihlé aus dem Droemer Verlag wurde mir über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Ich bin ...

Wie uns die Liebe fand von Claire Stihlé aus dem Droemer Verlag wurde mir über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Ich bin aufgrund des Klappentextes von einer witzigen Liebesgeschichte ausgegangen. Das Buch ist allerdings eher eine Familiengeschichte. Die Geschichte wird aus Sicht der 92-jährigen Madame Nanon erzählt, die schon früh verwitwet und ihre 4 Töchter - allesamt im Teenageralter - alleine großziehen muss. Sie übernimmt einen kleinen Lebensmittelladen, in welchem sie, einer Erfindung ihrer Töchter sei dank, "Liebesbomben" anbietet. Diese sorgen in dem kleinen Dorf bald für mächtig Gesprächsstoff. Madame Nan, wie sie liebevoll genannt wird, lässt ihr Leben Revue passieren, dabei bekommen wir die eine und andere witzige Anekdote präsentiert. Die meiste Zeit fühlte ich mich allerdings leider gelangweilt und ich konnte der Geschichte dadurch nicht mehr so richtig folgen.

Den Schreibstil selbst habe ich jetzt auch nicht als außergewöhnlich empfunden. Meines Erachtens gab es einfach zu viele unnötige Längen, die das Leseerlebnis getrübt haben.

Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich auch die Tatsache, dass das Buch keine Kapitel beinhaltet. Mir persönlich hat dies das Lesen nochmals erschwert, da ich irgendwie kein Ende - und sei es nur ein Kapitelende - vor Augen hatte. Ab einem gewissen Punkt habe ich das Lesen nur mehr als zäh und anstrengend empfunden. Da konnte Madame Nan's liebe- und humorvolle Art auch nichts mehr retten.

Zwei Sternchen vergebe ich dennoch. Das erste gibt es für die wirklich schöne Buchgestaltung. Das Buch ist ein Klappbroschur und wirkt sehr edel. Die dezenten Blütenblätter auf dem Buchdeckel sind geprägt und teilweise erhaben. Man hat ein gutes Gefühl, wenn man das Buch in in die Hand nimmt.

Den zweiten Stern gibt es für die Rezepte am Ende des Buches. Ich finde dies wirklich eine gelungene Idee, die einem die Geschichte näher bringt.

Fazit:
Wie uns die Liebe fand ist keine klassische Liebesgeschichte. Ich würde es eher als die Biographie von Madame Nanon beschreiben. Es ist ein Buch über ihre Familie und das Dorfleben und beleuchtet auch Politik und Geschichte. Trotz witziger Stellen war mir das Gelesene im Gesamten zu wenig spannend und zu langatmig. Ich kann daher leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Das Portal in eine Parallelwelt

Darker Things
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Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich gleich Feuer und Flamme für das Buch. Ich hatte die Vorstellung einer reißerischen, actiongeladenen Flucht zwischen den Welten. Leider wurde ...

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich gleich Feuer und Flamme für das Buch. Ich hatte die Vorstellung einer reißerischen, actiongeladenen Flucht zwischen den Welten. Leider wurde ich in diesem Punkt sehr enttäuscht. Um das Ganze auszuführen, muss ich etwas in die Handlung abtauchen.

Es dreht sich in der Geschichte alles um die 17-jährige Lejla, die bei ihrem Großvater in Basel aufwächst. Von ihrer Mutter weiß Lejla nur, dass diese an Schizophrenie erkrankt war und sich letztlich das Leben genommen hat. Ihren Vater hat die junge Frau nie kennen gelernt. Aufgrund dieses Schicksals hat es mich also nicht gewundert, dass Lejla ein bisschen auf die schiefe Bahn geraten ist - das behauptet zumindest ein Gericht und verdonnert Lejla zu Sozialstunden. Bei einem ihrer Aufträge in einer verlassenen Villa trifft Lejla auf den mysteriösen jungen Mann Dorian. Sie belauscht ein Gespräch und hört mit, dass Dorian angesetzt wurde sie zu töten. Aber nicht nur, dass Dorian Lejla auf Schritt verfolgt, passieren merkwürdige Dinge, die Lejla immer mehr an ihrem Verstand zweifeln lassen. Lejla beginnt gemeinsam mit ihrer an übersinnliche Phänomene glaubenden Freundin Endra zu recherchieren und so endeckt sie schnell ein Portal in die Dunkelwelt. Und auch Dorian entpuppt sich nicht als Feind - im Gegenteil: Der junge Wächter will Lejla helfen das Gleichgewicht zwischen den Welten wieder herzustellen und die bösen Mächte zu stoppen. Bis zu diesem Punkt der Geschichte habe ich das Buch sehr spannend gefunden und dank des sehr einfachen Schreibstils von Katja Ammon auch recht schnell gelesen. Ich war dann auf eine actiongeladene, rasante Jagd eingestellt. Allerdings passierte dann irgendwie nichts - von einer Hetzjagd keine Spur. Lejla versucht gefühlt ewig ihre Magie zu entfachen und übt sich im Nahkampf mit Dorian. Dazwischen salben die beiden gefühlt ständig ihre Wunden. Was mir auch gefehlt hat, war ein Bild der Dunkelwelt. Ich konnte mir diese bis zum Schluss nicht so richtig vorstellen. Ich hätte mir wirklich mehr Details gewünscht. Das Ende der Geschichte war dann irgendwie vorhersehbar - klar, dass das Gute siegt. Den Konflikt mit Validin hätte ich persönlich anders gelöst. Das war mir dann zu viel "Friede, Freude, Eierkuchen".
Ein weiterer Punkt zum Ende, den ich mehr als unpassend fand, war die Sexszene zwischen Dorian und Lejla. Das hätte es wirklich nicht gebraucht und ich fand sie für diese Geschichte mehr als unpassend.

Zwei Sternchen vergebe ich zum einen für den Schreibstil. Katja Ammon schreibt sehr angenehm und einfach. Sie macht einem das Lesen sehr leicht. Warum sie Dorian aber ständig als Ninja bezeichnet, steht in den Sternen. Mich hat das mit der Zeit einfach nur mehr genervt. Dorian ist ein Wächter! Punkt.

Das zweite Sternchen gibts für das hübsche Cover, welches ein richtiger Blickfang im Bücherregal ist.

Fazit:
Ich habe mir leider viel zu viel von Darker Things erwartet. Trotz des angenehmen Schreibstils von Katja Ammon und einem spannenden Einstieg, konnte ich mich nicht voll und ganz auf das Buch einlassen. Ab dem Eintritt in die Dunkelwelt habe ich mich leider nur mehr gelangweilt. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier viel Potenzial verschenkt. Daher kann ich leider auch keine Leseempfehlung aussprechen und auch nur 2 gut gemeinte Sternchen vergeben.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Danach

Nach Mattias
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"Nach Mattias" des niederländischen Autors Peter Zantingh beschreibt einfühlsam das Leben der Hinterbliebenen nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Im Mittelpunkt steht Mattias, der mit Mitte 30 aus ...

"Nach Mattias" des niederländischen Autors Peter Zantingh beschreibt einfühlsam das Leben der Hinterbliebenen nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Im Mittelpunkt steht Mattias, der mit Mitte 30 aus dem Leben gerissen wird. Welchen Einfluss dieses Ereignis auf das Umfeld von Mattias hat bzw. welche Maschinerie dadurch in Gang gesetzt wird, wird in diesem Roman behandelt. Der Autor hat dabei den Tod, der hier zentrales Thema ist, geschickt in den Hintergrund gerückt. Vielmehr stehen die Leben der Menschen, die Mattias mehr oder weniger gut gekannt haben im Vordergrund.

Der Autor porträtiert einfühlsam das Leben von 8 Menschen aus Mattias Umfeld und schildert, wie diese mit der Trauer und dem Schmerz umgehen und welche Methoden der Trauerbewältigung sie für sich gefunden haben. Dabei lernen wir als Leser auch Mattias nach und nach kennen und haben am Ende ein vollständiges Puzzle von ihm.

Der Schreibstil von Peter Zantingh ist sehr einprägsam. Der Autor schreibt sehr direkt und schnörkellos und großteils in kurzen und prägnanten Sätzen. Beschönigungen und (unnötige) Füllwörter sucht man vergebens. Der Roman umfasst auch "nur" ca. 230 Seiten - in der Kürze liegt die Würze!

Schön finde ich, dass am Ende des Buches eine Playlist gedruckt wurde. Die Playlist hat den Autor nicht nur während des Schreibvorganges begleitet, die Lieder spielen auch eine Rolle in den Leben der Personen im Buch.
Auch das Interview mit Peter Zantingh, was sich Anschluss an die Lektüre findet, ist sehr interessant zu lesen. Was hat den Autor bewogen dieses Buch zu schreiben? Wie sind die Figuren entstanden? Diese Fragen beantwortet uns Peter Zantingh. Durch dieses Interview habe ich die eine oder andere Passage im Buch auch besser verstanden bzw. konnte mich besser in so manchen Charakter hineinversetzen.

Warum kann ich trotz allem nur 2 Sterne vergeben? Wie gesagt, ich finde die Idee des Autors sehr gut und die Umsetzung auch sehr individuell und einzigartig. Leider habe ich mich an ziemlich vielen Stellen aber einfach gelangweilt. Von den acht Charakteren haben mich eigentlich nur Amber, Mattias Lebensgefährtin, und der alkoholkranke Nathan so richtig bewegt. Ihre Geschichten habe ich wirklich gerne gelesen. Bei den anderen Personen musste ich mich teilweise zwingen zu lesen und habe auch immer wieder nachgeschaut wie viele Seiten es denn noch bis zum nächsten Kapitel sind.
Ich habe mich beim Lesen auch die ganze Zeit über gefragt was denn nun mit Mattias eigentlich passiert ist. Dieses Rätsel wird erst ziemlich spät im Buch gelüftet, was mich einerseits zum Weiterlesen animiert hat, andererseits auch etwas genervt hat.

Für mich war "Nach Mattias" ein Ausflug in ein für mich neues Genre. Das Buch hat mich zwar nicht wirklich begeistert, ich bin aber dennoch froh es gelesen zu haben und einen neuen Autor kennen gelernt zu haben.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Survival

Draussen
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Die beiden Jugendlichen Cayenne und Joshua leben mit ihrem Ziehvater Stefan versteckt in einem Camper im Wald. Die Geschwister sind ständig auf der Flucht vor einer unbekannten Gefahr und werden von Stefan ...

Die beiden Jugendlichen Cayenne und Joshua leben mit ihrem Ziehvater Stefan versteckt in einem Camper im Wald. Die Geschwister sind ständig auf der Flucht vor einer unbekannten Gefahr und werden von Stefan zu Kämpfern trainiert. Denn Stefan will, dass die beiden für den schlimmsten aller Tage vorbereitet sind.
⭐⭐
Ich fand das "Survivalthema" sehr interessant. Es ist auf jeden Fall mal was Neues. Der Anfang des Buches hat sich auch locker und leicht lesen lassen. Die Sprache isz zwar teilweise derb, passt allerdings zum Thema bzw. Genre. Leider hat sich die Freude auf die Geschichte bald getrübt. Das ist vorallem den Perspektivenwechseln und Zeitsprüngen geschuldet. Vorallem die politischen Einschübe fand ich extrem langatmig. Ich hab mich auch relativ lange nicht ausgekannt, um was es jetzt eigentlich gehen soll.
Die Handlungsstränge mit Cayenne und Josh fand ich allerdings gelungen und dafür gibt's auch die Sternchen.
⭐⭐
Fazit: Grundidee sehr gut, Umsetzung traf nicht meinen Geschmack

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Es ist nicht alles Gold was glänzt

The Darkest Gold – Die Gefangene
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》Gold ist auf Hohenläuten, der Burg von König Midas, eine große Sache. Goldene Fußböden, goldene Fensterrahmen, Teppiche, Gemälde, Wandbehänge, Kissen, Kleidung, Geschirr, Rüstungen – zur Hölle, ...



》Gold ist auf Hohenläuten, der Burg von König Midas, eine große Sache. Goldene Fußböden, goldene Fensterrahmen, Teppiche, Gemälde, Wandbehänge, Kissen, Kleidung, Geschirr, Rüstungen – zur Hölle, sogar ein kleiner Singvogel ist zu leblosen Glanz erstarrt.《

(Zitat aus ‚The Darkest Gold – Die Gefangene‘, S. 13)

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich mir wirklich schwer damit tue, meine Meinung über Raven Kennedys Reihenauftakt in Worte zu fassen. Ich hätte das Buch nämlich wirklich gerne gemocht. Aus dem Mythos rund um König Midas hätte man etwas richtig großes spinnen können. Und ich bin auch wirklich nicht zimperlich, was vulgäre Sprache und explizite Szenen angeht. Dass ich hier in den ersten Minuten aber schon mit einer Orgie überrascht werde, ging mir dann aber doch ein bisschen zu schnell und zu weit.

So weit so gut, ich wollte weiter hören. Dem Buch eine faire Chance geben mich zu begeistern. Leider kamen aber immer mehr Dinge, die mich abgestoßen haben bzw. mir richtig sauer aufgestoßen sind. Allen voran die Objektifizierung von König Midas Mätressen. Ich war echt erschüttert, dass diese als Sättel bezeichnet werden. Ich denke nicht, dass es nötig gewesen ist, derart menschenverachtende Beschreibungen in die Geschichte einzubauen. Mir hat es auf jeden Fall keinen Mehrwert gebracht – im Gegenteil. Selbst Protagonistin Auren, aus deren Perspektive wir die Handlung erleben, benutzt das Wort ‚Sattel‘ für sich und den Königsharem. Und nein, ich kann das absolut nicht nachvollziehen.

Auren steht im Mittelpunkt der Handlung. Als Kind von Midas gerettet, ist Auren ihrem König blind ergeben. Sie ist das Sinnbild von König Midas Macht – ganz und gar aus Gold wird Auren in einem goldenen Käfig gehalten. Sie ist die Geliebte des Königs und ausschließlich dazu da ihm zu dienen. Als sich die politische Lage im Reich zuspitzt und Midas im die Enge getrieben wird, passiert etwas, dass Aurens Vertrauen in ihren Retter und Beschützer komplett erschüttert.

An diesem Punkt in der Geschichte hatte ich große Hoffnung, dass Raven Kennedy das Ruder herum reißt. Dass Auren aus ihrer Trance erwacht und vorallem, dass die Verherrlichung von Gewalt – ja, das war mein Eindruck- ein Ende hat. Doch weit gefehlt. Es wurde leider nicht wirklich besser. In keiner Hinsicht. Ich fand nicht mal die Handlung spannend oder mitreißend. Und auch Auren blieb in meinen Augen eine blasse und schwache Protagonistin. Da ich mir aber im klaren darüber war, dass das ganze eine 5-teilige Reihe wird, habe ich der Fortsetzung noch eine Chance gegeben. Aber das ist eine andere Geschichte.

》Ich bin die goldene Gefangene. Aber was für ein wunderschönes Gefängnis ich habe!《

(Zitat aus ‚The Darkest Gold – Die Gefangene‘, S. 13)

Fazit:

Wie viele frauen- und menschenverachtende Darstellungen kann man in ein Buch packen? Hier findet ihr die Antwort. Für mich war diese König Midas-inspirierte Dark Fantasy leider nichts. Mir hat die vulgäre Sprache nicht besonders gefallen und die Handlung fand ich doch sehr ausbaufähig. Genauso wie Protagonisten Auren die in meinen Augen zu naiv und blass dargestellt wird.

Fazit: Es ist nicht alles Gold was glänzt.

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