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Veröffentlicht am 16.09.2020

Entführt nach Amerika

Artemis Fowl - Der Geheimcode (Ein Artemis-Fowl-Roman 3)
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Artemis Fowl weiß, dass sich seine kriminelle Laufbahn nicht mehr lange verfolgen lassen wird, denn sein Vater wird bald heimkehren und er erzählt jetzt schon was von "ehrbar" werden. Undenkbar! Wenigstens ...

Artemis Fowl weiß, dass sich seine kriminelle Laufbahn nicht mehr lange verfolgen lassen wird, denn sein Vater wird bald heimkehren und er erzählt jetzt schon was von "ehrbar" werden. Undenkbar! Wenigstens einen großen Coup muss er noch auf die Reihe bringen und er weiß auch schon, was er tun wird: den amerikanischen Geschäftsmann Spiro erpressen. Doch Spiro ist schon länger und skrupelloser im Geschäft, als Artemis überhaupt auf der Welt ist und plötzlich ist Butler schwer verletzt, Artemis sitzt in der Klemme und das Erdland ist in größter Gefahr. Jetzt muss sich erweisen, ob sich Artemis' Superhirn auch zum Retten von Menschen- und Elfenleben eignet.

Bei dieser Reihe kann ich mich eigentlich nur wiederholen: genial gesprochen und ich hatte wieder viel Spaß mit den verschiedenen skurrilen Typen, die einem mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. Was mit Butler passiert ist, war schlimm und ich hoffe natürlich, dass in einem der nächsten Bände dafür eine Lösung gefunden wird, aber auch das Auftreten von Mulch, Commander Roots hysterische Anfälle und Foleys Genialität spielten eine Rolle, diese vertrackte Situation mit Intrigen, doppelten Intrigen und dreifach gesicherten Plänen zu knacken. Artemis hatte hier zum ersten Mal einen Erwachsenen gefunden, der ihm (beinahe) das Wasser reichen konnte, und es war super zu sehen, wie sich diese beiden kriminellen Superhirne auf Augenhöhe (na ja, beinahe!) begegneten. Der Schluss war mir dann jedoch (fast) ein bisschen zu langgezogen und mich wurmt ein bisschen, dass ich den nächsten Band lesen/hören muss, um herauszufinden, wie sich Artemis aus der Gedächtnislöschung windet, aber trotzdem ist es eine mega Unterhaltung gewesen.

Veröffentlicht am 06.09.2020

Ein Killer in Edinburgh

Die Tinktur des Todes
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Will Raven ist ein junger Mediziner, der soeben seine Stelle als Famulus des berühmten Geburtshelfers Dr. Simpson angetreten hat. Allerdings hat er ein Problem: Nicht nur, dass er Kriminellen Geld schuldet ...

Will Raven ist ein junger Mediziner, der soeben seine Stelle als Famulus des berühmten Geburtshelfers Dr. Simpson angetreten hat. Allerdings hat er ein Problem: Nicht nur, dass er Kriminellen Geld schuldet und niemand erfahren darf, dass er aus ärmlichen Verhältnissen stammt, so hat er seine Lieblingsprostituierte tot aufgefunden. Ihr Körper zeigt, dass sie nicht leicht gestorben ist. Im Edinburgh des Jahres 1847 sterben täglich Leute an den geringsten Krankheiten, aber sein medizinisch geschulter Blick zeigte ihm, dass ihr Tod kein natürlicher ist. Als er erfährt, dass noch andere arme Frauen ähnliche Symptome zeigten, als sie starben, versucht er herauszufinden, was ihnen passiert ist. Dabei und eher unwillig hilft ihm Sarah, das Hausmädchen von Dr. Simpson und bald müssen die beiden feststellen, dass sie in großer Gefahr schweben.

Mir gefiel, wie das Edinburgh aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder auferstanden ist und seit ich "Der Horror der frühen Medizin" (sehr gutes Buch!) gelesen hatte, habe ich auch eine ungefähre Vorstellung davon, wie zur damaligen Zeit Ärzte und Chirurgen praktizierten. Von daher war es interessant, einmal einem "Ermittler" zu folgen, der eigentlich keiner ist, sondern ein angehender Arzt sowie dem Hausmädchen, das einfach mehr vom Leben erwartet, als sich mit ihrem Platz in der Welt abzufinden. Zwischendrin wurde es mir persönlich ein bisschen zu viel Millieustudie und zu wenig Krimi, aber es war nicht so ausschweifend, dass man das Buch weglegen wollte. Von daher bekommt diese Lektüre besonders für diejenigen Leser eine Empfehlung, die nicht nur am kriminalistischen, sondern auch am historischen Kontext Interesse haben.

Veröffentlicht am 14.08.2020

Not dirty but vegan

Dirty Vegan
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Matt Pritchard war (und ist) mir eigentlich völlig unbekannt, aber drüben auf Brex-Island ist er wohl ein bekannter Moderator, Entertainer und Fernsehmacher. Der englische Stefan Raab quasi. Ein bunter ...

Matt Pritchard war (und ist) mir eigentlich völlig unbekannt, aber drüben auf Brex-Island ist er wohl ein bekannter Moderator, Entertainer und Fernsehmacher. Der englische Stefan Raab quasi. Ein bunter Hund, der schon alles Mögliche im Leben gemacht und ausprobiert hat. Schließlich wandte er sich der veganen Lebensweise zu und daraus entstand dieses Kochbuch hier.

Um ehrlich zu sein, haben mich weder sein Vorwort noch sein Lebensweg groß interessiert - das ist wohl eher Fanservice. Dafür fand ich gut, dass er Tipps für Zutaten und Küchengeräte parat hat, die man eigentlich immer zuhause haben kann.

Er fängt dann auch recht unorthodox mit Kickstartern am Morgen an. Was bei ihm oft genug auch heißt: Katerfrühstück. Er scheint oft genug durchzechte Nächte hinter sich zu haben, um auch halb im Trance noch Dinge zusammenmixen zu können, die den Suff erträglicher machen sollen. Diese Sachen hätte ich nicht gebraucht, ABER ich habe ein neues Lieblingsfrühstück entdeckt: Pancakes mit Rote-Beete-Saft! Im Ernst! Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich Rote Beete verabscheue, aber hier ist es megalecker!

Die Snacks für zwischendurch habe ich probiert, aber muss ich nicht unbedingt haben. Und so gern ich Salate mag, war mir diese Abteilung ein bisschen zu viel. Dafür wurde ich mehr als einmal bei den Suppen und Hauptmahlzeiten fündig und von den süßen Sachen musste ich mich fernhalten, weil ich sonst zu viel probiert hätte.

Ab und zu gibt es Rezepte mit Zutaten, die ich nicht kannte oder nicht unbedingt benutzen wollte. Meistens konnte man sie problemlos ersetzen oder weglassen, das ist mir immer wichtig.

Ansonsten hat man hier ein schräges, gutes veganes Kochbuch vorliegen, das mir auch noch einige Zeit lang Ideen liefern wird.

Veröffentlicht am 08.08.2020

Seeungeheuer

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Jedes Hotel sollte einen Sachenfinder haben! Ein Sachenfinder macht ... nun ja. Genau das. Er findet verlorene Dinge wieder oder bewahrt sie auf. Und wenn sie mehr als 100 Jahre lang nicht abgeholt wurden, ...

Jedes Hotel sollte einen Sachenfinder haben! Ein Sachenfinder macht ... nun ja. Genau das. Er findet verlorene Dinge wieder oder bewahrt sie auf. Und wenn sie mehr als 100 Jahre lang nicht abgeholt wurden, darf er sie behalten. Herbie Lemon ist ungefähr zwölf Jahre alt und mit dieser ehrwürdigen Aufgabe im ehrwürdigen Hotel Grand Nautilus betraut. Eines Tages plumpst ihm ein ungefähr gleichaltriges Mädchen vor die Füße und plötzlich sieht sich Herbie in eine fantastische Jagd nach verloren gegangenen Eltern, einem magischen Ei und einem grässlichen Seeungeheuer verwickelt, die nicht für alle Leute gut ausgehen kann.

Ich gehe ja nicht oft auf ein Cover ein, aber hier mache ich eine Ausnahme. Es ist echt mega gestaltet, sowohl außen als auch innen mit der Karte und bei jedem Kapitelanfang. Ich mochte auch die Ideen, die Leute waren mir sympathisch, und es gab Geheimnisse. Ich liebe ja Geheimnisse in Kinderbüchern! Was mir manchmal auffiel, war, dass die Kids ziemlich oft ziemlich erwachsen geredet und gehandelt haben und einige Dinge waren schon sehr unglaubwürdig - und damit meine ich nicht mal Seeungeheuer oder sprechende Katzen. Das Ende lässt mich ein wenig unbefriedigt zurück, zumal ich nicht weiß, ob es einen Nachfolger geben wird oder das Buch ein Standalone bleibt. Alles in allem ist es jedoch ein spannendes, unterhaltsames Kinderbuch.

Veröffentlicht am 04.08.2020

Aufstand in der Unterwelt

Artemis Fowl - Die Verschwörung (Ein Artemis-Fowl-Roman 2)
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Bitte beachtet, dass es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe handelt und daher Spoiler zum ersten möglich/wahrscheinlich sind. Wer diese Warnung in den Wind schießt, ist ein Windbeutel und verdient ...

Bitte beachtet, dass es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe handelt und daher Spoiler zum ersten möglich/wahrscheinlich sind. Wer diese Warnung in den Wind schießt, ist ein Windbeutel und verdient kein Mitleid.

Der ehemalige Commander Briar Cudgeon von der ZUP ist dank des Debakels im Vorjahr mit Artemis Fowl tief gefallen. Das will er sich natürlich nicht bieten lassen, weshalb er mit Hilfe der Wichtelin Opal Koboi und den Koboldgangstern der B'wa Kell eine gewaltige Intrige plant, die alles bei den Unterirdischen verändern soll.

Zur selben Zeit erhält Artemis eine geheimnisvolle Nachricht aus Murmansk, tief in militärischen und atomar verseuchten Sperrgebiet. Kann es sein, dass sein Vater noch am Leben ist? Es kommt, wie es kommen muss - Artemis, Butler, Holly und Root müssen zusammenarbeiten, sonst werden sie alle sterben.

Wieder überrascht uns Colfer mit coolen Ideen. Artemis ist immer noch ein kaltblütiger Bursche, der jedoch auch einmal geringfügig Gefühle zeigen und sich sogar körperlich betätigen darf - natürlich zu Butlers Missbilligung. Selbstverständlich darf auch Mulch Diggums nicht fehlen, sein Auftauchen ist jedes Mal ein Highlight. Die Verschwörung der ... nun ja, Verschwörer war sehr gut geplant, nur am Personal mangelte es ein bisschen. Und wie immer hat Rufus Beck hier jedem seine eigene Stimme gegeben, wobei ich besonders Mulch mit seinem gebrüllten Pseudo-Bayerisch und die Kobolde mit ihrem Krasschecker-Speak gefeiert habe. Eine tolle, kurzweilige Unterhaltung bei monotonen Autofahrten.