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Veröffentlicht am 02.08.2021

Leider zu hektisch, chaotisch und fehlenden Erklärungen

Der dunkle Schwarm
6

Auf „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff hatte ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ von ihr sehr gut fand, aber vom Ende der Reihe „Beta Hearts“ etwas enttäuscht war, ...

Auf „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff hatte ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ von ihr sehr gut fand, aber vom Ende der Reihe „Beta Hearts“ etwas enttäuscht war, hatte ich von dem Buch doch einiges erwartet. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Es war etwas erfrischend Neues von der Thematik her, leider kamen mir viele Dinge nicht richtig durchdacht vor, da viele Erklärungen fehlen und es oft zu hektisch wurde, wodurch es so aussieht, als würde die Autorin das Fehlende vertuschen wollen, damit es nicht auffällt. Sicherlich gibt es noch einen weiteren Band, sodass dort noch einiges erklärt werden kann, aber vieles hat einfach aus der Situation heraus ergeben, sodass diese Erklärungen da hätten stattfinden müssen. Besser wäre es auch gewissen Teile der Geschichte mehr zu strecken, da es ab der Hälfte überhastet und chaotisch wurde, sodass vieles auch erst im nächsten Band hätten passieren müssen. Einfach um dem Leser mehr an Geschichte zu geben, ihn mehr in die Welt einführen zu lassen. So wird alles irgendwie erwähnt, für wenige Sachen gibt es auch Erklärungen, aber sonst wird man in der Luft hängen gelassen, mit den ganzen Fragen im Kopf, während eins nach dem anderen passiert, die Charaktere gar nicht zur Ruhe kommen und von A nach B hetzen, da was machen, dann wieder dort, dann werden sie angegriffen, sind nicht einmal aus der Gefahrenzone und kämpfen wieder. Es gibt keine Pause, es wirkt zu gehetzt. Dabei hatte ich mich wirklich auf die Geschichte gefreut und die Leseprobe war auch so vielversprechend, da es dort zwar auch schon ein wenig Action gab, aber es ein gutes geordnetes Tempo war. Und der Klapptext klang auch sehr interessant.
Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten "Hive-Minds". Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive - eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein - und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern ...
Eine schöne neue Welt, die spannend klang, nach etwas Neuem. Und das war sie auch. Es war wirklich interessant, darüber zu lesen, wie sich Marie Graßhoff das vorgestellt hat. Mit einem Supercomputer, der alle Gedanken und Erinnerungen der Menschen speichert, einem Orbit, in dem man Urlaub machen kann, wenn man das nötige Kleingeld hat, und noch vielem mehr. Die Erklärungen, die es gab, fand ich auch gut gelungen, leider blieb eben noch zu viel unerklärt, wie ich ja bereits berichtet habe.
Atlas, oder auch Oracle, fand ich anfangs auch sehr spannend, da sie sich ihren Namen selbst ausgesucht hat, nachdem sie als kleines Kind von Julien, einem Androiden, auf der Straße gefunden und aufgezogen wurde. Sie kann sich in den Kopf eines jeden Menschen hacken und Erinnerungen und Gedanken lesen, daher auch ihr Nachtjob. Ich fand ihre Beziehung mit Julien sehr faszinierend, der irgendwie ein Vater für sie war, der mit ihr gekämpft und sie immer beschützt hat. Leider haben auch hier viele Hintergrundinformationen gefehlt, die sicherlich auch nicht mehr im nächsten Teil erzählt werden. Die hätten schon bei den Erwähnungen eingeflochten werden müssen. So wurde nie erklärt, wieso Julien sie aufgenommen hat, immerhin ist er ein Android. Doch meine Begeisterung für Atlas hat schnell einen Dämpfer erhalten. Das liegt daran, dass sie immer mehr zu einem Superwesen wurde, die alles kann und der alles gelingt. Selbst das Unmögliche schafft sie in wenigen Minuten. Das war mir einfach viel zu viel. Vor allem wurde immer gesagt, dass ihr Körper und vor allem ihr Gehirn nur eine gewisse Kapazität hat und sie schnell bei Höchstleistungen an ihre Grenzen kommt, wodurch sie Pausen braucht. Verständlich. Nach einer, vergleichsweisen, kleinen Aktion muss sie einen Tag ohnmächtig durchschlafen, während sie ein anderes Mal nur etwas Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen hat, wobei diese Aktion aber um Welten größer war. An sich hätte sie, wenn man den Vergleich zu vorher zieht, daran sterben müssen… Daher fand ich das, wie vieles auch, schlecht gelöst. Zudem kommt sie recht gefühlskalt rüber, da sie ohne zu zögern Menschen und Androiden tötet und sehr ichbezogen ist. Es heißt, dass sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, aber eine Aktion zeigt genau auf, dass das nicht der Fall ist. Charakterentwicklung somit gleich null. Die Verbindung zu Noah kommt nur selten wirklich durch. Manchmal macht sie sich paar Gedanken, aber die beiden haben kaum tiefere Gespräche oder intime Momente. Daher verstehe ich eine Entscheidung zum Ende des Buches auch überhaupt nicht. Da hat mir die Tiefe deren Beziehung absolut gefehlt.
Am Ende des Buches war auch gefühlt jedes zweite Wort „Scheiße“. Natürlich war die Situation dementsprechend, aber der Ausdruck kam immer und immer wieder vor, was mir mit der Zeit wirklich auf die Nerven gegangen ist. Es gibt so viele andere Wörter, die auch gepasst hätten, wenn es unbedingt hätte sein müssen.
Alles in allem bin ich leider sehr enttäuscht. Ich habe eine tolle Story erwartet und die Welt hat so viel Potential, die aber einfach nicht ausgenutzt wurde, weil Marie Graßhoff aus der Protagonistin eine Superheldin machen musste und einfach zu wenige Erklärungen geliefert, aber zu viele Sachen auf einmal reingepackt hat, sodass es einfach zu chaotisch und drückend wurde. Hätte sie die Ereignisse besser auf mehr Bücher verteilt, sodass Erklärungen Platz gehabt hätten und man als Leser einmal Luft hätte holen können, wäre das sicherlich deutlich angenehmer zu Lesen gewesen. So bekommt das Buch von mir zwei Sterne.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 28.06.2021

Oberflächlich und klischeehaft, dazu unpassender Klapptext

A Different Blue
1

„A different Blue“ von Amy Harmon ist die Neuauflage von „Für immer Blue“ aus dem Jahre 2015, die ich allerdings nicht kannte.
Laut Klapptext geht es um die 19-jährige Blue Echohawk, die nicht weiß wer ...

„A different Blue“ von Amy Harmon ist die Neuauflage von „Für immer Blue“ aus dem Jahre 2015, die ich allerdings nicht kannte.
Laut Klapptext geht es um die 19-jährige Blue Echohawk, die nicht weiß wer sie ist, da ihre Mutter sie als kleines Kind bei einem Fremden abgegeben hat. Dieser zog sie auf, ehe er starb und Blue bei dessen Schwester unterkam. Nun ist die junge Frau in ihrem letzten Schuljahr und hat ihr Leben nicht im Griff. Da taucht der neue Lehrer Darcy Wilson auf und zeigt ihr, wie es ist, wenn jemand an sie glaubt. Und schon bald fängt sie an, Gefühle für ihn zu hegen.
Ich hatte angenommen, dass sich das Buch um eine verbotene Lehrer-Schülerin-Beziehung dreht, aber da wurde ich leider enttäuscht. In der Schule befindet sich Blue nur die ersten paar Kapitel und da gibt es keine heimlichen Blicke, Küsse oder sonst irgendwas. Das war also die erste Enttäuschung. Die zweite war, dass sich für eine Neuauflage, die an sich überarbeitet wurde, immer noch einige Fehler finden, sei es Rechtschreibung oder auch bei den Handlungen. So legt Darcy Geld für Essen auf einen Tisch, wie so etwas in Amerika durchaus gang und gäbe ist, steht auf und geht dann zur Kasse, um dort noch einmal zu bezahlen. Mit solchen Sachen hätte ich aber noch leben können, aber die Geschichte war auch sehr mau. Es gibt immer wieder ziemliche Zeitsprünge, damit sich die Charaktere entwickeln können und eben mehr Zeit verrinnt, allerdings sind diese fast in jedem Kapitel und teilweise echt lang, sodass ich das Gefühl hatte, sehr viel zu verpassen. Es kam unrund rüber, teilweise gehetzt. Dazu wurde so gut wie jedes Klischee bedient, gerade bei Blue. Sie bezeichnet sich selbst als Schl… (ich werde das Wort nicht schreiben, da meine Rezension sonst nicht veröffentlicht wird, aber jeder weiß ja, was gemeint ist), was sie durch ihre Klamotten und ihr Auftreten auch unterstreicht. Und obwohl sie an sich recht klug rüberkommt, kann sie scheinbar nicht richtig verhüten, weil sie schwanger wird und sich fragt, wie das passieren konnte. Der Großteil des Buches geht somit um die Schwangerschaft und Blues Gefühle und Emotionen dabei. Will sie das Baby? Kann sie dem was bieten? Immerhin weiß sie ja selbst nicht, wer sie ist, wie kann sie da ein Kind haben usw. Und durch diese Schwangerschaft freundet sie sich mit Darcy an, der sie unterstützt. Das einzige Positive daran ist, dass sich Blue dadurch wirklich verändert. Sie wirkt nicht mehr so egoistisch, nimmt mehr am Leben teil. Aber das war es dann auch schon. Die Story plätschert vor sich hin, nimmt nicht richtig Fahrt auf durch die ganzen Zeitsprünge und die Beziehung zwischen ihr und Darcy bleibt ungreifbar, weil man kaum was erfährt und das, was man mitbekommt, bleibt extrem oberflächlich. Irgendeine Chemie oder Anziehung ist null spürbar.
Darcy selbst hat mir an sich total gut gefallen. Er war immer sehr lieb, hilfsbereit, brennt für seinen Beruf und ist sehr aufopferungsvoll. Ich fand es immer schön, wie er sich um alle gekümmert hat, gerade um Blue, die es ihm alles andere als einfach gemacht hat, weil sie ihn in der Schule immer nur provoziert und angezickt hat. Aber er hat immer die Ruhe behalten und sich bemüht, ihr einen Rückhalt zu bieten. Ebenso bei ihrer Schwangerschaft. Und dann hat die Autorin ihm im letzten Drittel zu einem völligen Arsch umgewandelt. Das war ein ganz neuer Charakter, der null mit dem Darcy zu tun hatte, den man kennengelernt hat. Völlig unpassend und aus den Haaren herbeigezogen. Damit hat Amy Harmon mir dann das einzige im Buch zerstört, das ich wirklich gut fand. Mit Blue kam ich nie wirklich zurecht. So ist sie anfangs sehr eingebildet, ichbezogen und einfach unsympathisch, bis auf wenige Ausnahmen. Das wird im Laufe der Geschichte durchaus besser, gerade weil man merkt, dass sie einfach unsicher ist, durch ihre Vergangenheit, aber sie rennt bei jeder Kleinigkeit weg und handelt oft, ohne Sinn und Verstand. Die Nebencharaktere waren größtenteils in Ordnung, wobei ich Tiffa, Darcys Schwester, von allen am besten fand.
Neben der verbotenen Beziehung zwischen Darcy und Blue hatte ich bei dem Buch auch erwartet, dass ihre Vergangenheit mehr eine Rolle spielt, da der Anfang eben von dem Tod ihrer Mutter handelt und wie Blue „verschwunden“ war. Das war aber nur soweit relevant, dass sich Blue immer wieder gefragt hat, wer sie ist, was passiert ist, aber sie ist dem nie wirklich nachgegangen. Erst am Ende des Buches wurde es richtig aufgenommen und dann wurde alles so extrem schnell abgehandelt, dass es überhastet rüberkam. Das fand ich sehr schade. Zudem war das erste Drittel des Buches an sich reine Geschichtsstunde. So wurden verschiedene Ereignisse geschildert, wie Jeanne d´Arc oder Indianergeschichten. Das fand ich viel zu viel. Weniger wäre mehr gewesen. Die Autorin hätte sich mehr auf die Beziehungen der Charaktere oder auch Blues Vergangenheit konzentrieren sollen und weniger auf irgendwelche geschichtlichen Ereignisse. So waren die anfangs sehr präsent und man hat nichts Anderes erfahren. Dazu kam ein plötzliches Ereignis mit einem Freund von Blue, das so reingezwungen wirkte, was auch keinerlei Einwirkungen auf die Story oder die Beziehung zwischen Darcy und Blue hatte, dass es absolut fehl am Platz wirkt.
Das Buch war leider eine einzige Enttäuschung. Der Schreibstil war wirklich gut, aber alles andere leider nicht. Keine verbotene Lehrer-Schülerin-Beziehung, wie der Klapptext suggeriert, eine Charakterentwicklung am Ende, die aus dem Nichts kommt und überhaupt nicht zu Darcy passt, egal welche Erklärungen man sich macht, Klischees mit ungewollten Schwangerschaften und oberflächliche und platte Beziehungen durch viel zu viele Zeitsprünge. Daher kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.06.2021

Eine schwächere Geschichte der Ian-McLaren-Romane

Der Fluch von Tairnach House
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„Der Fluch von Tairnach House“ von Lena Detlefsson hat mir ehrlich gesagt überhaupt nicht zugesagt. Es ist zwar ein Ian-McLaren-Roman, aber dieser kam kaum vor, ebenso wenig wie seine Familie. Stattdessen ...

„Der Fluch von Tairnach House“ von Lena Detlefsson hat mir ehrlich gesagt überhaupt nicht zugesagt. Es ist zwar ein Ian-McLaren-Roman, aber dieser kam kaum vor, ebenso wenig wie seine Familie. Stattdessen handelte das Buch von zwei seiner Nachbarn, die zerstritten sind, weswegen Ian und sein Schwiegersohn Peter, der als Kronprinz die Schlichtung führt, auf dem Sitz der McLarens eine Versammlung hält, um eine friedliche Lösung zu finden. Denn während McLeod seinen neuen Nachbarn abgrundtief hasst, weil dieser ein Engländer ist, hofft Geoffrey auf eine friedliche Lösung, auch weil er heimlich die Schwester des Schottens liebt.
An sich eine schöne Geschichte, hat mit den McLarens aber mal absolut gar nichts zu tun, außer dass diese nebenbei mal erwähnt werden und es auf deren Land spielt. Darüber kann ich aber noch relativ gut hinwegsehen, wäre Moira McLeod nicht so anstrengend und sehr ichbezogen, wodurch ich mit ihr einfach nicht warm wurde. Hinzu kommt, dass sehr viele Geister und sogar ein Zombie in der Geschichte rund um das Spuckhaus Tairnach House auftauchen. Durch die Bücher ist man natürlich ein wenig an Geister und Magie gewöhnt, aber das war mir dann doch einfach zu viel des Guten, mal davon abgesehen, dass die Story mich die ganze Zeit nicht fesseln konnte, was wohl vor allem an der Protagonistin lag.
Diesem Buch kann ich nur gutgemeinte zwei Sterne geben, weil der Schreibstil dennoch angenehm war und die üblichen Charaktere durchaus ein wenig retten konnten.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Zickige Protagonistin und viel zu viel Kindergarten

Speed Me Up
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„Speed me up“ von Sarah Saxx fand ich von der Thematik her unglaublich interessant, denn eine Frau beim Supercross ist durchaus nichts Alltägliches und daher mochte ich dieses Setting gerne. Dazu kam, ...

„Speed me up“ von Sarah Saxx fand ich von der Thematik her unglaublich interessant, denn eine Frau beim Supercross ist durchaus nichts Alltägliches und daher mochte ich dieses Setting gerne. Dazu kam, dass ich schon ein paar Werke von ihr gelesen habe, die ich weitestgehend richtig gut fand. Also war ich gespannt, dieses Buch zu lesen. Leider konnte es mich überhaupt nicht mitreißen, stattdessen war ich weitestgehend von den Protagonisten genervt.
Brook ist die einzige Fahrerin unter einem Haufen Männer, wodurch sie von vielen nicht ernst genommen wird. Sie hat sich eine dicke Wand um sich aufgebaut, in die nur ihr Team schauen kann, denn mit ihren Eltern versteht sie sich nicht gut und mit ihrem besten Freund hat sie auch kaum Kontakt Das ändert sich, als dieser plötzlich bei einem ihrer Rennen auftaucht und sie beiden wieder mehr unternehmen. Brook und Matt fühlen sich zueinander hingezogen, schon seit Jahren, doch keiner will die Freundschaft zerstören und Matt hat schon einmal ihr Herz zerbrochen. Doch dann passiert die eine Nacht, die alles ändert.
Mir ist bewusst, dass bei Young und New Adult ein gewisses Hin und Her zwischen den Liebenden Gesetz ist. Aber dieses Buch treibt es einfach auf die Spitze. Von Anfang an ist das Knistern der beiden zu spüren, was ich gut finde, immerhin kennen sich beide von klein auf. Aber es ist so, dass beide fast schon kindisch sind und ja immer der andere Schuld ist und man darf ja nichts sagen. Brook hatte ich mir als toughe Frau im Supercross vorgestellt, die ihre Frau steht und sich in der Männerwelt durchsetzen kann. Aber meistens kam sie einfach nur zickig und egoistisch rüber, manchmal wie ein kleines Mannsweib. Ich wurde mit ihr nicht warm, weil sie einfach sehr unsympathisch rüberkam. Gerade dieses kindische „er muss sich melden“, obwohl sie Mist gebaut hat, aber das konnte sie nie so sehen. Erst am Ende wurde ich etwas wärmer mit ihr. Matt hingegen fand ich deutlich besser, aber auch bei ihm fand ich dieses nervige hin und her und sein teilweise großes Ego anstrengend. Man kann seinen Stolz auch mal hintenanstellen und sich melden, aber nein. Das war einfach nur Kindergarten. Alleine die Nebencharaktere fand ich unterhaltsam und sympathisch, was mir einfach zu wenig ist. Die Story hatte keinerlei Überraschungen, was bei solchen Büchern aber weitestgehend normal und in Ordnung ist, aber durch die Ereignisse habe ich mir einfach gewünscht, dass irgendwas kommt, aber das war leider nicht der Fall.
Das Ende war mir too much. Zu überzogen und zu perfekt. Alles musste gut werden, Brook ist ja so toll und was sie macht ist so weltbewegend und alle lieben sie. Ich finde es gut, dass darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es Frauen in so einem Sport schwer haben, aber dieses Ende war einfach zu viel, wobei es immer noch das Beste des Buches war, was leider schon alles aussagt. Weniger wäre da mehr gewesen und einfach passender. Der Schreibstil hingegen war wirklich gut, wie man es von der Autorin gewöhnt ist.
Leider konnte mich das Buch aber nicht mitreißen. Ich war weitestgehend nur genervt von dem Hin und Her und der zickigen Protagonistin und die paar tollen Nebencharaktere konnten das Buch einfach nicht retten. Daher kann ich nur zwei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Blutiger als erwartet und mit sehr gewöhnungsbedürftigem Schreibstil und Erzählperspektive

Das Lied der Nacht
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„Das Lied der Nacht“ von C. E. Bernard gilt als High-Fantasy Buch und ist der Auftakt einer Reihe und nichts für zarte Gemüter. Den Klapptext finde ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, recht irreführend. ...

„Das Lied der Nacht“ von C. E. Bernard gilt als High-Fantasy Buch und ist der Auftakt einer Reihe und nichts für zarte Gemüter. Den Klapptext finde ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, recht irreführend. In diesem steht:
»Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied...
Für mich klingt es so, als handelt das Buch von den beiden, die eben um die Welt ziehen, um die Feuer zu entzünden. Dabei stimmt das nicht. Es wird am Ende zu ihrer Aufgabe, aber eben wirklich erst am Ende. Somit würde dieser Klapptext wohl erst zu Band zwei passen. Stattdessen fängt das Buch damit an, dass einer den Leser mit anderen an ein Lagerfeuer versammelt, um ihnen eine Geschichte zu erzählen. Somit ist das Buch eben genau das: eine Geschichte. Dadurch bekommt man zwar gewisse Gedankengänge mit, aber mir bleiben die Gefühle und die Beweggründe auf der Strecke. Vor allem springt die Geschichte oft hin und her, was gerade am Anfang recht nervenaufreibend war. Denn während Weyd von einer langen Reise zurück zur Poststation kommt, wo unter anderem Caer, aber auch noch andere Personen, auf ihn warten und sie ihr Wiedersehen freudig feiern, wird zeitgleich ein ganzes Dorf in der Nähe von Schatten abgeschlachtet. So springt das Geschehen auf zwei Seiten vier oder fünf Mal hin und her, wobei es oft nur ein oder zwei Sätze sind. Sehr anstrengend und nervig. Durch dieses Gemetzel werden alle Menschen zur Festung des Eiskalten Barons gebracht, da dessen Stadt aus Stein und Eisen gemacht ist und die Schatten diese nicht durchdringen können. Doch nicht alle Menschen sind dort gerne gesehen. Denn viele gelten als Entwurzelte, die keine Heimat haben, die vielleicht auch verschiedene Sprachen sprechen. Der größte Teil des Buches handelt also zwischen den Gefahren der Schatten und des Lebens innerhalb dieser angeblich sicheren Mauern. Dabei werden verschiedene Aspekte vom Geschichtenerzähler aufgegriffen, wie eben Weyd mit seiner Truppe oder dem Eisigen Baron, der Weyd hasst und die Bardin Caer für sich beanspruchen will. Zudem wird immer wieder thematisiert, wie sehr sich Weyd und Cear sich doch angetan sind, beide sich aber nicht trauen, es dem anderen zu sagen.
Mit den Charakteren wurde ich nie ganz warm. Ich weiß nicht, ob es an der Perspektive der Geschichte lag und man durch diese Distanz des Lagerfeuererzählers eben nicht diese Bindung bekommt, wie es normal der Fall ist, oder daran, dass einige Charaktere eigentlich immer nur das selbe getan haben. So ist Weyd der sogenannte Wanderer, der alleine durch die Welt wandert, Nahrung für seine Truppe sucht und schon viele Gefahren erlebt hat, recht stur und sagt immer er will alles alleine machen, um seine Truppe nicht in Gefahr zu bringen und handelt dadurch recht egoistisch, da er dadurch die Wünsche der anderen missachtet. Er sieht sich selbst nicht als Held, will aber immer einer sein, der als einziger kämpft, als einziger der Gefahr begegnet. Oder Caer, die immer nur singt und erst spricht, bevor sie nachdenkt und ebenfalls mehr auf ihre Schultern lasten will, nur um Weyd zu beschützen, ihn deswegen aber immer ankeift, wenn er das selbe macht… Das wurde dann doch recht anstrengend. Da fand ich die anderen Mitglieder deutlich angenehmer, wie den alten Mann Jori, der die Sprache der Tiere beherrscht und so mit ihnen kommunizieren kann, oder den weißen Fuchs Bellitas, der einfach immer nur futtern will und den ich in mein Herz geschlossen habe.
Wer dieses Buch aber liest, sollte aber mit Gemetzel und aller Art der Misshandlung zurechtkommen. Denn so harmlos das Buch auch aussieht und erstmal klingt, so düsterer ist es. Es gibt zerstückelte Leichen, Vergewaltigungen, Menschen, die bei lebendigen Leibe verbrennen usw. Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich das Buch nicht gelesen, wenn es wenigstens etwas darauf hingewiesen worden wäre. Aber nichts… Ich kann mir vorstellen, dass dies im zweiten Band nicht so viel vorkommt, wie in diesem, wo die Furcht und das Ausmaß der ganzen Handlungen gezeigt werden sollen, obwohl ich das durch das Ende doch irgendwo bezweifle.
Alles in allem kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben. Wer kein Problem mit Gemetzel und all sowas hat, wird dem Buch sicherlich mehr abgewinnen können, wobei dann noch die gewöhnungsbedürftige Perspektive bleibt. Ebenso wie ein Schreibstil, in dem Worte und teilweise Sätze öfters mal wiederholt werden und kleine Fehlerchen, wo eine Person einmal kurz zu einem Mann wird.

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