Der Zürcher Autor Claude Weill („In Glücksmomenten bin ich weder jung noch alt“, „Elysium hin und zurück“) hat in seinen beiden ersten Büchern andere Menschen porträtiert. Das eine Mal Menschen nach der Lebensmitte, die übers Älterwerden nachdenken. Das andere Mal waren es spirituell Suchende, die sich seit vielen Jahren von Psychedelika wie LSD oder magischen Pilzen begleiten und inspirieren lassen. In seinem neuesten Buch porträtiert sich der Autor dieses Mal selber. Das ganze Spektrum - Betrachtungen über die Liebe ist ein sehr persönliches, intimes Buch geworden - schildert doch der 72-jährige ehemalige Journalist nichts weniger als seine Erfahrungen mit der Liebe in all ihren Ausformungen. Ob es die ersten Liebesempfindungen des Autors als Vierjähriger für seine Mutter sind, seine schwierigen Liebesbeziehungen mit Partnerinnen und Geliebten, die Liebe zu seiner verstorbenen Lebensbegleiterin über den Tod hinaus, oder einfach die Liebe zum Leben als solchem - berührend ist diese Hommage an die Liebe in diesem schmalen Bändchen alleweil. Dabei sind die Liebeserfahrungen des Autors weit entfernt davon blosse Nabelschau zu sein. Dem Autor gelingt es auf verblüffende Art von seinen subjektiven Erfahrungen Abstand zu nehmen und zu allgemein gültigen Aussagen über das Mysterium Liebe zu gelangen.

Claude Weill: Das ganze Spektrum - Betrachtungen über die Liebe: Ein Essay, Publishing Partners, Biel (CH) 2022

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