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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2018

Tauche ein in die Vergangenheit der Unsterblichen

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin: Der verschollene Mentiglobus
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Bei der Schlacht auf Iria Kon wurde ein geheimnisumwobener irgendwie abnormaler Mentiglobus gefunden, der scheinbar längst Vergangenes und Vergessenes von den beiden Unsterblichen Leonardo und Johanna ...

Bei der Schlacht auf Iria Kon wurde ein geheimnisumwobener irgendwie abnormaler Mentiglobus gefunden, der scheinbar längst Vergangenes und Vergessenes von den beiden Unsterblichen Leonardo und Johanna enthält und nur durch die beiden gelesen werden kann. Wagemutig machen sie sich auf die Reise in ihre Vergangenheit und erleben neben schönen Erinnerungen auch einige schmerzhafte und einschneidende Erlebnisse, die tief verwurzelt in ihrer gegenseitigen Liebe sind und aus der Vereinigung hervorgegangen sind. Eine neue Gefahr aus der Vergangenheit wird aufgedeckt, welche die Zukunft nachhaltig beeinflussen könnte...

Endlich, endlich geht die Geschichte um die Magier weiter und ich war sofort wieder drinnen. Es fühlte sich an wie nach Hause zu kommen, weil einem alles so vertraut und auf einen Schlag bekannt war, sodass das Folgen der Geschehnisse einwandfrei gelang. Es geht einige Jahrhunderte in die Vergangenheit und man erfährt mehr über die beiden. Vor allem Johannas damalige Einstellung zu gewissen Zuständen hat mich überrascht, da sie in der Gegenwart lockerer und toleranter wirkt als zur damaligen Zeit. Bei Leonardo empfand ich es genau andersherum. Er scheint erwachsener und ernster geworden zu sein und hat nicht nur sein Vergnügen im Kopf. Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und macht Lust auf mehr. Besonders gut gefallen mir die kurzen überschaubaren Kapitel, die mich mitreißen konnten. Dennoch hat mir irgendwas in der Geschichte gefehlt. Möglicherweise lag es an der Schnelllebigkeit der erzählten Handlungen. Vieles passiert Schlag auf Schlag, was einerseits auch verständlich ist, denn eine so lange Zeitspanne kann man schlecht in allen Details wiedergeben, dennoch haben mir die Ruhe- und Gedankenpausen gefehlt. Da die vergangenen Geschehnisse eine entscheidende Rolle in den folgenden Bänden spielen werden, bin ich schon sehr gespannt auf das was der Autor da wieder tolles zaubern wird :)

Veröffentlicht am 07.07.2018

Ergreifender als der erste Band

Rich
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Nachdem Henry Scull seinem verwöhnten Sohn das Geld gestrichen hat, sieht sich dieser das erste Mal in seinem Leben dazu genötigt zu arbeiten um sich seinen Lebensstil weiterhin leisten zu können. Die ...

Nachdem Henry Scull seinem verwöhnten Sohn das Geld gestrichen hat, sieht sich dieser das erste Mal in seinem Leben dazu genötigt zu arbeiten um sich seinen Lebensstil weiterhin leisten zu können. Die aufstrebende Jazemine wünscht sich nichts sehnlicher als endlich mit ihrem Freund die Beziehung zu führen, die ihr vorschwebt, doch steht zwischen ihr und ihrem Traum das Unternehmen Scull, welches sie zu Fall bringen soll. Nach und nach erkennt Jazemine jedoch dass sie sich einer utopischen Wunschvorstellung hingegeben hat und einer Lüge gefolgt ist, die ihr noch zum Verhängnis werden könnte...

Als ich gesehen hatte, dass nun auch endlich ein Buch über Rich erscheint, war ich sofort Feuer und Flamme, da mir sein Charakter bisher am interessantesten erschien, auch wenn er nur eine Nebenrolle eingenommen hatte neben Dirty. Ich wollte endlich hinter seine scheinbar arschige Fassade blicken und das konnte ich prima in diesem Buch. Anfangs war er mir etwas Unsympathisch, da er Jess unmöglich und unfair behandelt. Dann zeigte er jedoch seine liebevolle Seite und punktete damit wieder bei mir. Jess wirkte anfangs sogar ziemlich sympathisch, trotz ihres Vorhabens das Scull Unternehmen zu ruinieren. Doch steckt dahinter der natürliche Wunsch nach Liebe und Geborgenheit. Leider ist sie diesbezüglich an den Falschen geraten, der sie nur manipuliert und ausnutzt, bis es fast zu spät ist. Glücklicherweise nimmt die Geschichte nach einem nervenaufreibenden Auf und Ab ein zufriedenstellendes Ende, welches mir noch andere Facetten von Rich gezeigt hat, die ihn noch liebenswürdiger machen. Nun freue ich mich auf Thugs Teil, der hoffentlich wieder düsterer und zwielichtiger wird ;)

Veröffentlicht am 07.07.2018

Wer seine zweite Chance nicht nutzt, muss sterben...

Der Flüstermann: Thriller
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Als plötzlich ein Video im Netz auftaucht auf dem eine junge Frau qualvoll umgebracht wird ist die Ermittlerin Laura sofort in Alarmbereitschaft und ermittelt auf Hochtouren um den Täter so schnell wie ...

Als plötzlich ein Video im Netz auftaucht auf dem eine junge Frau qualvoll umgebracht wird ist die Ermittlerin Laura sofort in Alarmbereitschaft und ermittelt auf Hochtouren um den Täter so schnell wie möglich zu fassen. Mit ihrem besten Kollegen Max und ihrem guten Freund Taylor kommen sie dem Täter und dem Motiv nach und nach auf die Spur und müssen feststellen, dass die Taten ihren Ursprung in einem unglücklichen Unfall und einer folgenschweren Entscheidung haben...

Was mir zuallererst aufgefallen ist, dass die Tötungsarten außergewöhnlich sind und nicht dem typischen Bild entsprechen. Da hat sich die Autorin einiges einfallen lassen und mich konnten die Ideen in Kombination mit der Begründung dahinter total überzeugen. Die Geschichte spielt in der Gegenwart und der nahen Vergangenheit, nur die Verknüpfung der beiden Zeitebenen ergibt sich erst nach und nach. Auch wenn ich zwischendurch teilweise richtige Vermutungen angestellt hatte, bleibt es spannend und undurchsichtig. Laura als Ermittlerin war mir sympathisch, auch wenn sie mir manchmal zu forsch und energisch war, anstatt etwas in Ruhe und mit mehr Distanz zu betrachten, hat sie mir zu emotional gehandelt. Ihre beiden begleitenden Ermittler Max und Taylor sind auf ihre Art sehr liebenswürdig und verlässliche Partner, die voll und ganz hinter Laura stehen und sie unterstützen. Die Ermittlungen sind verworren, undurchschaubar und nervenaufreibend, läuft ihnen doch die Zeit davon. Einzig gestört hat mich, dass die Ermittlungen ziemlich schnell voranschreiten und so vieles in so kurzer Zeit geschieht, als würden sie ununterbrochen arbeiten und gleich überall Hinweisen nachgehen und etwas Brauchbares finden. Das Motiv hinter der Tat hat mir auch nur mäßig gefallen und war ab einem Punkt abzusehen bzw. im Voraus zu vermuten, weshalb mich das Ende nicht ganz überraschen und überzeugen konnte.

Ein außergewöhnlicher Fall mit kreativen Tötungsarten und liebenswürdigen, sympathischen Ermittlern.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Bedrückend und spannend bis zum Schluss

Das Haus der Mädchen
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Alles beginnt mit einer verstörenden Beobachtung des Pflegers Oliver, der unerwünscht Zeuge einer Entführung wird und dafür teuer bezahlen muss. Doch davon ahnt die unsichere Leni nichts, die ein Praktikum ...

Alles beginnt mit einer verstörenden Beobachtung des Pflegers Oliver, der unerwünscht Zeuge einer Entführung wird und dafür teuer bezahlen muss. Doch davon ahnt die unsichere Leni nichts, die ein Praktikum bei einem kleinen Verlag in Hamburg beginnt und dafür in ein Zimmer in einer herrschaftlichen Villa zieht. Dort trifft sie bei der Ankunft auf die selbstbewusste und wunderschöne Vivien, die sie prompt aus ihrem Schneckenhaus zu locken versucht und mit auf eine Party schleppt. Am nächsten Tag jedoch scheint sie wie vom Erdboden verschluckt. Niemand gibt an sie zu kennen und erreichbar ist sie auch nicht. Leni denkt sich nichts dabei, bis sie durch einen unglücklichen Zwischenfall den Obdachlosen Freddy trifft, der ihr eine ungeheuerliche Geschichte erzählt...

Die ersten Seiten fangen den Leser sofort und erzeugen eine wahnsinnige Spannung, die sich durch die ganze Geschichte zieht. Dabei gibt der Autor nicht zu viel preis und lässt vieles im Dunkeln, sodass viel Spielraum für eigene Vorstellungen und Erklärungen bleibt. Die Protagonistin Leni war mir trotz ihrer eigenbrötlerischen Art sofort sympathisch. Ehrlich gesagt konnte ich mich noch nie mit einem Protagonisten derart identifizieren wie mit Leni. Es gibt so viele Gemeinsamkeiten, dass ich schlichtweg begeistert war ;). Obgleich sie sehr introvertiert ist, hat sie das Herz am rechten Fleck und setzt sich für andere ein, dabei wächst sie im Laufe der Geschichte über sich hinaus. Den Obdachlosen Freddy fand ich auch sehr ehrlich und sympathisch,trotz seiner unehrenhaften Vergangenheit. Es war unheimlich aufregend ihn dabei zu begleiten wie er vor dem Täter flüchtet und nicht weiß wohin. Zusätzlich glaubt ihm keiner oder nimmt ihn ernst, weil er ja "nur" ein Obdachloser ist. Das Pärchen, welches im Verborgenen wirkt, fand ich von Anfang an komisch und nach und nach hat sich meine Vermutung bestätigt, auch wenn es wirklich sehr geschickt und irreführend vom Autor konstruiert ist. Was jedoch die Identität des männlichen Täters angeht, da hat mich der Autor total an der Nase herumgeführt. Ich hatte schon recht früh die wildesten Verdächtigungen, aber den echten Täter hatte ich gar nicht auf dem Schirm und war, unter anderem, auch aus diesem Grund mehr als begeistert über die Geschicktheit mit der der Autor die Handlungen inszenierte. Die Ermittlungen von Jens wirkten manchmal etwas Tollpatschig und Laienhaft. Er hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert und besonders interessant fand ich ihn auch nicht.

Insgesamt ein klug ausgearbeiteter Thriller, der im Laufe der Geschichte ganz andere Wendungen und Taten bereithält, als man anfangs vermutet.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Eigenartig und undurchsichtig

Seht, was ich getan habe
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Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Geschichte rund um die zwei Todesfälle im Hause Borden. Die jüngste Tochter der Familie Lizzy findet ihren Vater und ihre Stiefmutter tot im Haus vor. ...

Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Geschichte rund um die zwei Todesfälle im Hause Borden. Die jüngste Tochter der Familie Lizzy findet ihren Vater und ihre Stiefmutter tot im Haus vor. Bis auf Lizzy und das Hausmädchen Bridget war niemand im Haus. Nachdem sich Lizzy immer mehr in widersprüchlichen Aussagen verstrickt, wird sie wegen Mordverdachts festgenommen und Anklage wird erhoben. Die Morde werden rekonstruiert, doch bleibt die Tatwaffe unauffindbar. Zusätzlich hat Lizzys Onkel seine Finger im Spiel und engagiert einen Landstreicher, der die Geschehnisse auf seine Art und Weise beeinflusst. Doch am Ende bleibt die Frage: Wer hat die beiden tatsächlich ermordet?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Lizzy, Bridget, Emma und dem unbekannten Landstreicher geschildert. Dabei springt die Zeit zwischen Tagen und Jahren um die Geschehnisse in seiner Vollkommenheit darzustellen. Lizzy empfand ich als seltsames, unverständlichen Charakter. Einerseits will sie respektiert und geachtet werden und ihr eigenes Leben führen, andererseits jedoch hängt sie am Rockzipfel ihrer älteren Schwester und benimmt sich oft wie ein kleines Kind. Dieses widersprüchliche Verhalten hat mich verwirrt und nach und nach immens gestört, weil sie sich einfach unmöglich benimmt, wie eine verwöhnte Göre, könnte man schon fast sagen. Emma ist die Leidtragende und ist durch ein Versprechen an Lizzy gebunden, welches sie doch bereit ist aufzugeben um endlich selbstständig ihr eigenes Leben führen zu können. Bridget war mir von allen noch am sympathischsten. Sie kommt aus einer großen Familie aus bäuerlichen Verhältnissen und kennt das einfache Leben. Sie benimmt sich demnach auch nicht sehr eitel und denkt die Welt liege ihr zu Füßen. Nachdem so einige brisante Details der Familie Borden, die mir zunehmend unsympathischer wurde, ans Licht gekommen sind, tat mir Bridget einfach nur leid. Bei solch einer beziehungsgestörte kalte Familie zu arbeiten setzt ihr stetig zu und eigentlich ist sie dafür zu schade.

Allgemein setzt die Geschichte stark auf die vorhandenen und häufig verstörenden Beziehungsverhältnisse und Abhängigkeiten der Familienmitglieder, die durchsetzt sind von Egoismus, Intrigen, Eitelkeit, Einsamkeit und Gefühlskälte. Aufgemischt wird alles durch den unbekannten Obdachlosen, den es so im realen Fall nicht gegeben hat.

Der Schreibstil ist etwas anstrengend zu lesen, weil häufig heutzutage ungebräuchliche Begriffe verwendet werden und versucht wurde die Sprache an das 19. Jahrhundert anzupassen.

Letztendlich lässt mich die Geschichte fraglos zurück. Es ist nicht wirklich spannend, aber dennoch interessant geschrieben. Vor allem die Beziehungsverhältnisse untereinander geben Stück für Stück ein einheitliches Bild von der Geschichte, die dann doch so offen endet wie damals im realen Geschehen, sodass nur die Spekulation bleibt.