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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2019

Nicht so gut wie erwartet

Nichts zu verlieren. Außer uns.
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Max flieht vor seinem verkorksten Leben, vor seinen Eltern mit ihren überhöhten Vorstellungen und Erwartungen nach Schottland in die bekannte Stadt Edinburg. Während er ziellos vor sich hin lebt, trifft ...

Max flieht vor seinem verkorksten Leben, vor seinen Eltern mit ihren überhöhten Vorstellungen und Erwartungen nach Schottland in die bekannte Stadt Edinburg. Während er ziellos vor sich hin lebt, trifft er die aufbrausende Lina, die sich dort als Straßenmusikerin durchschlägt und einige Geheimnisse gut gehütet verbirgt. Sie können sich auf den Tod nicht ausstehen und doch entwickelt sich aus anfangs zweckdienlichen Gründen eine tiefgehende Beziehung, die allerdings auf einem Lügengebäude basiert und ehe sie sich versehen, stürzt ebendieses ein...

Ich war total gespannt auf dieses Buch, da Max bereits im ersten Band mein Lieblingscharakter war und durch seine direkte, schonungslose und aufmerksame Art konnte er mich für sich gewinnen. Es fing auch ziemlich gut an und Max war mir sofort wieder sympathisch. Wenngleich Lina ziemlich starrköpfig und cholerisch erscheint, hat sie das Herz am richtigen Fleck und ihre Beweggründe haben ihr Sympathiepunkte bei mir eingebracht. Was mich relativ schnell gestört hat, ist dieses ewige Rumgeiere. Sie streiten, belügen und verheimlichen Informationen und vor allem reden sie oft um den heißen Brei um ja nichts über sich preiszugeben. Im Grunde spielen sie ein Spiel und hoffen der andere möge etwas Delikates versehentlich preisgeben. Am Anfang ihrer Beziehung war das vollkommen in Ordnung und verständlich, nur nach einiger Zeit missfielen mir das fehlende Vertrauen und die haltlosen Unterstellungen, die sich bis ganz zum Chaos am Ende ziehen. Mir schien als würden sie sich gegeneinander ausspielen und mit Absicht alles so unnötig verkomplizieren. Das Ende hingegen konnte die Geschichte dann noch retten, zumindest teilweise, und es war toll auch was von den anderen Charakteren wie Leander zu lesen. Insgesamt eine durchwachsende Geschichte, aber doch etwas Besser als der erste Band.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Schwierige Thematik nicht überzeugend dargestellt

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Die junge Frau Edda reist während ihres Urlaubs an die Nordsee um sich ihren Problemen und Ängsten zu stellen und sich selbst zu finden. Denn sie wurde als kleines Mädchen von einer scheinbar psychisch ...

Die junge Frau Edda reist während ihres Urlaubs an die Nordsee um sich ihren Problemen und Ängsten zu stellen und sich selbst zu finden. Denn sie wurde als kleines Mädchen von einer scheinbar psychisch kranken Frau entführt, die sie jahrelang traumatisiert und gequält hat. Seitdem fällt es ihr sehr schwer sich auf das unstete Leben einzulassen und die zu sein, die sie wirklich ist. An einem kleinen Ort an der Nordsee angekommen kommt es anders als erwartet und sie trifft auf den mürrischen Sebastian, der hinter seiner ablehnenden Fassade mehr verbirgt als es den Anschein macht. Beide wurden durch schicksalhafte Begebenheiten zusammengeführt und erleben einige kleine Abenteuer, die beide verändern, vor allem Edda, die das Leben zwischen Himmel und Meer findet.

Die Thematik hat mich sofort angesprochen, da Edda aufgrund ihrer Vergangenheit eine interessante Protagonistin darstellt und anders agiert, die Welt anders sieht als die meisten anderen. Das hat mich besonders neugierig gemacht, sowie die Tatsache, dass es an der Nordsee spielt und ich persönlich die Nordsee irgendwie mystisch und geheimnisvoll finde. Da passte die Umgebung für die Geschichte schon perfekt. Die Verstrickungen zwischen Sebastian und Edda werden ergreifend, emotional und ziemlich authentisch beschrieben und nicht in rosarotem Licht gehalten, sondern auch von der negativen Seite beleuchtet verstärkt durch den teils poetischen Schreibstil. Trotz allem konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen und berühren wie erhofft. Aufgrund des Klappentextes war anzunehmen, dass es keine spannungsgeladene Actiongeschichte wird, dennoch habe ich mir mehr Spannung gewünscht, da die Geschichte mehr so vor sich hinplätschert, ohne dass sie mich packen und begeistern konnte. Die beiden Protagonisten waren nicht greifbar und die vermittelten Emotionen kamen kaum rüber. Nicht einmal das Nordseesetting hat für mich dieses aufregende Gefühl, welches ich normalerweise empfinde, wenn es um die Nordsee/das Meer geht, auslösen können, obwohl die Atmosphäre ausreichend beschrieben wurde. Insofern hat mich das Buch insgesamt leider enttäuscht und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Viel Persönliches, wenigThriller

Dornenherz
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Die aufstrebende Kinder- und Jugendpsychologin Meredith Fallon hilft Jugendlichen nach traumatischen Erlebnissen wieder zurück ins Leben zu finden und arbeitet mit ihnen im Mariposa House. Um einen weiteren ...

Die aufstrebende Kinder- und Jugendpsychologin Meredith Fallon hilft Jugendlichen nach traumatischen Erlebnissen wieder zurück ins Leben zu finden und arbeitet mit ihnen im Mariposa House. Um einen weiteren Schritt in Richtung Selbstständigkeit von Mallory feiern, geht Meredith mit ihr in ein Restaurant. Doch dort überschlagen sich die Ereignisse als plötzlich ein junger Mann mit Waffe an der Tür steht und sie, sowie Mallory bedroht. Von da an beginnt ein Katz- und Mausspiel. Nur wer ist Jäger und wer Gejagter?

Als Leser wird man gleich zu Beginn in die Geschehnisse reingeworfen und mit vielen unverständlichen und ungeklärten Ereignissen überhäuft, die sich nach und nach ordnen. Auch die Vielzahl an Namen mit Hintergrundgeschichte wirkt anfangs etwas Erschlagend, wenn man die vorherigen Bände noch nicht kennt. Es wechseln sich ständig Kapitel, die die eigentliche Kriminalgeschichte erzählen, mit Kapiteln, die die persönlichen Belange der zahlreichen Protagonisten, allen voran Meredith und Detective Kimble, in aller Ausführlichkeit schildern. So riss bei mir leider oft die Spannung und die gefährliche und aufregende Verfolgungsjagd rückte in den Hintergrund um vielen gefühlsduseligen Situationen Platz zu machen, die ab und zu zwar ganz interessant waren, allerdings nicht viel zu Hauptstory beigetragen haben und häufig auch überflüssig waren bzw. hätten gekürzt werden können. Die ganzen komplexen Zusammenhänge der Kriminalgeschichte und die Auflösung waren sehr ausführlich und gut ausgearbeitet und konnten mich überzeugen, wenngleich das Motiv der vielen Taten meiner Meinung nach viel zu simpel und charakterschwach war und dadurch kaum nachvollziehbar. Neben der überflüssig gestreckten Story störten mich die ganzen schlimmen Vergangenheiten der Protagonisten, da dies zu überladen wirkte. Genauso verhält es sich mit den Morden. Da stirbt gefühlt jemand am laufenden Band und das teilweise auch nur aus Pech, quasi als Kollateralschaden. Das war leider zu viel des Guten und zwar in jeglicher Hinsicht.

Fazit: Das Buch hat Potenzial, hätte die Autorin doch nur weniger Persönliches der Charaktere und mehr von der eigentlichen Thriller-/Krimihandlung eingebracht und den Fokus anders gesetzt, so hätte dieses Buch um Längen besser sein können und komprimierter.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Ungewöhnlich und verwirrend

Wicker King
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Jack und August sind beste Freunde und näher als es erst den Anschein hat. Nach und nach entwickeln sich bei Jack Halluzinationen in denen er, in einer sonderbaren Welt, die nur er sieht, ein gefeierter ...

Jack und August sind beste Freunde und näher als es erst den Anschein hat. Nach und nach entwickeln sich bei Jack Halluzinationen in denen er, in einer sonderbaren Welt, die nur er sieht, ein gefeierter König, der Wicker-King, ist und August ein ehrenwerter Ritter. Durch das plötzliche und vermehrte Auftreten dieser Trugbilder geht es Jack zunehmend schlechter und August lässt sie immer weiter in diesen Irrsinn mit hineinziehen, bis alles in einem großen Chaos endet...

Der Klappentext konnte mich sofort begeistern, da er sehr mysteriös und undurchschaubar klingt. Beim Lesen hatte ich die Vorstellung dass Realität und Fantasie gegenüber gestellt werden, und zwar so, dass nicht ersichtlich wird ob es diese fantastische Welt wirklich gibt oder tatsächlich nur in der Einbildung existiert. Das Buch hat dahingehend dann doch andere Schwerpunkte gesetzt und es zwar ziemlich schnell ersichtlich, dass es sich um eine krankhafte Veränderung handelt.

Das physische Buch sieht einfach umwerfend aus und ich habe selten ein so schönes und aufwendig gestaltet Buch gesehen. Golden glänzende Forme auf schwarzem Grund und auch ohne Umschlag ein Hingucker schlechthin. Besonders ist außerdem, dass die Blätter umso dunkler werden, je schlimmer Jacks Halluzinationen werden und gut den seelischen Zustand widerspiegeln, den Jack erleidet, aber auch seine Beziehung zu August, beschreibt. Doch mit diesem Farbumschwung habe ich mich auch immer weniger in die beiden hineinfühlen können. Der Anfang war noch vielversprechend, wenngleich ich die Abhängigkeitsbeziehung der beiden unheimlich und beunruhigend fand, doch je fortschrittlicher die Handlung wurde, desto weniger konnte ich die beiden verstehen, besonders Jacks Zustand hat mich zunehmend verwirrt und ehrlich gesagt ratlos zurückgelassen. Da empfand ich die Geschichte nur noch als komisch und unverständlich. Die späteren Szenen, nach dem verheerenden Ende ihres "Fantasyspiels" - auch wenn es für Jack durchaus real erschien - brachten noch andere Facetten und Sichtweisen in das Buch, welche mehr Hintergrundinformationen enthielten und auch das zentrale Thema der Co-Abhängigkeit behandelten. Das Ende war dann doch ganz versöhnlich und auf schräge Art und Weise positiv. Zwar werden zum Schluss keine Hilfen angeboten, welche die vernachlässigten beiden Jugendlichen aus ihrer misslichen häuslichen Lage befreien, aber sie haben immerhin sich und möglicherweise entwickelt sich da noch etwas anderes.

Die Handlungen und Charaktere waren mir zu oberflächlich beschrieben und auch die "dunkleren" Anteile wurden umso verwirrender und unnachvollziehbar, je weiter die Geschichte sich entwickelte. Entsprach leider nicht meinen Erwartungen, weil dazu die Tiefe fehlte und einige Aspekte nur angeschnitten wurden, allerdings nicht ausreichend behandelt.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Nichts Neues

Töte, was du liebst
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Der neue Kommissar Alexander hat es gleich mit einer Reihe von Morden zu tun. Der unbekannte Täter tötete nachts kleine wehrlose Katzen und ging dann auf Menschen über. Ein ahnungsloser Jogger wurde mit ...

Der neue Kommissar Alexander hat es gleich mit einer Reihe von Morden zu tun. Der unbekannte Täter tötete nachts kleine wehrlose Katzen und ging dann auf Menschen über. Ein ahnungsloser Jogger wurde mit einem gezielten Stich ins Herz getötet. Mangels Spuren und Hinweisen tappt die Hamburger Mordkommission im Dunkeln. Zusätzlich lastet die prekäre Situation von Alexanders Schwester stark auf ihm und erschwert ihm die Ermittlungen. Unverhofft trifft er auf die Gerichtsmedizinern Luise Kellermann, die ihre eigenen Abgründe gut zu verstecken weiß und in ihm überraschende Gefühle weckt...

Das Buch startet gleich mit der Sicht des Täters und ist so geschrieben, als wolle er den Leser teilhaben an seinen Beweggründen und seinen Taten. Eine Art Rechtfertigung. Anschließend wird die Mordtat ziemlich detailliert beschrieben und die Sicht des Mörders auf verdrehte und kranke Weise gut geschildert. Soweit hat mir der Anfang gut gefallen. Dann flachte die Spannung allerdings ab und die Ermittlungen verlaufen im Sand und eigentlich kommt da nichts hervor. Es plätschert so vor sich hin und bis zum letzten Drittel des Buches kommt nur selten wirklich Spannung auf. Der zweite Punkt ist, dass man sich schon sehr früh zusammenreimen kann wer der Täter ist und ab einem gewissen Punkt hat man auch Klarheit, auch wenn die Geschichte noch weitererzählt wird. Die Charaktere fand ich okay, allerdings nicht überragend sympathisch. Vor allem die plötzlichen Gefühle zwischen Alex und Luise kamen total unauthentisch und unglaubwürdig rüber und die Entwicklung ihrer Beziehung hat mir überhaupt nicht gefallen. So konnten mich weder Alex noch die anderen Kommissare überzeugen. Die psychologischen Hintergründe waren - auch dank der Zeitsprünge in die Vergangenheit - schockierend und haben eine Basis für die Geschehnisse aus der Gegenwart geliefert. Insofern hat mir die Auflösung gut gefallen, nur das Vorhersehbare und Offensichtliche hat der Geschichte einen Großteil der Spannung genommen. Der Autor konnte mich nicht hinters Licht führen oder durch unerwartete Wendungen überraschen.

Insgesamt konnte das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllen, da es zu spannungsarm und offensichtlich ist.