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Veröffentlicht am 14.01.2024

Tolle Geschichte, aber das Ende ...

A Breath of Winter
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In „A Breath Of Winter “ von Carina Schnell begleiten wir die junge Hexe Smilla dabei wie sie sich auf der Suche nach dem Mörder ihrer Familie einer Söldnergruppe, genannt die „Wilde Jagd“ anschließt. ...

In „A Breath Of Winter “ von Carina Schnell begleiten wir die junge Hexe Smilla dabei wie sie sich auf der Suche nach dem Mörder ihrer Familie einer Söldnergruppe, genannt die „Wilde Jagd“ anschließt. Wer hier einen Fantasyroman erwartet, bekommt eine Romantasy in einer nordisch angehauchten Winterlandschaft.

Dies war mein zweites Buch der Autorin und nachdem ich in „When The Storm Comes“ überhaupt nicht mit dem Schreibstil und der Charaktergestaltung klargekommen bin (ich habe mich zwischenzeitlich gefragt, ob das Buch von verschiedenen Personen geschrieben wurde), hat mir dies in „A Breath Of Winter “ tatsächlich gut gefallen. Auch die Erzählweise aus verschiedenen Sichten fand ich gut. Vom Worldbuilding hatte ich mir etwas mehr erwartet, gerade auch in Bezug auf die nordische Mythologie. In meinen Augen lag der Fokus der Handlung zu sehr auf der „Wilden Jagd“ und von der Welt drum herum bekam man eher wenig mit. Falls sich an dieser Stelle jemand fragt: Scheint soweit alles gut zu sein, warum dann nur zwei Sterne? Im Laufe der Handlung kristallisieren sich Dinge heraus, die in meinen Augen unverzeihlich sind und die Lösung des Konflikts fand ich überhaupt gar nicht gelungen. Ich frage mich zwar in wie weit dies im zweiten Band aufgearbeitet wird, den ersten Band hat es für mich aber nicht aufgewertet. Zudem muss ich sagen habe ich mir die ganze Zeit gedacht, dass kann doch jetzt nicht wirklich so sein, da muss doch noch ein Plotttwist kommen, das wäre doch zu offensichtlich, aber nein.

Insgesamt würde ich das Buch also nicht weiterempfehlen, vielleicht ändert sich meine Meinung nach dem zweiten Band nochmal. Allerdings bin ich mir aktuell nicht sicher, ob ich diesen noch lesen möchte.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Beeindruckend

Das Ende der Unsichtbarkeit
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"Das Ende der Unsichtbarkeit" von Hami Nguyen hat mich vorallem eins gemacht, sprachlos ob der Ungerechtigkeit. Das Buch zeigt in meinen Augen sehr gut auf "Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen ...

"Das Ende der Unsichtbarkeit" von Hami Nguyen hat mich vorallem eins gemacht, sprachlos ob der Ungerechtigkeit. Das Buch zeigt in meinen Augen sehr gut auf "Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen müssen" - wie der Untertitel schon sagt - und zeigt dabei auf woran es speziell in Deutschland/ dem deutschsprachigen Raum habert.
Es werden im Buch viele Punkte angesprochen, die mir selbst auch mal aufgefallen sind, mit denen ich mich dann aber nicht weiter auseinander gesetzt habe und mich auf meinen Privilegien ausruhen konnte. Zum Beispiel mit dem Asylrecht habe ich mich zuvor nicht wirklich auseinander gesetzt und muss sagen in meiner Naivität dachte ich, das wäre schon irgendwie human und gerecht gelöst. Hami Nguyen schildert in ihrem Buch eindrucksvoll, dass es noch ein weiter Weg bis dort hin ist und auch welche Auswirkungen es auf das Leben der Betroffenen hat. Durch das Buch "Der Gesang der Berge" und mit dem Lesen einhergender Recherche und dem Schauen von Dokus habe ich mich im Sommer '23 intensiv mit der Geschichte Vietnams und insbesondere dem Vietnamkrieg befasst und fand "Das Ende der Unsichtbarkeit" dahingehend auch nochmal sehr bereichernd, da mir zuvor auch nicht klar war, wie das Leben für Vietnamesen in der BRD und der DDR aussah. Sehr augenöffnend war für mich auch das Kapitel "Hypersexualisierung und Fetischisierung", da ich als Kind nicht verstanden habe, warum die Erwachsenen gewisse Dinge über die Mutter einer Mitschülerin sagten, welche Thailänderin war. Und wenn ich das nächste Mal jemanden sagen höre sie hätten ein "authentisches asiatisches" Restaurant ohne Glutamat gefunden, werde ich auf keinen Fall mehr still bleiben.
Mich hat beeindruckt wie Hami Nguyen es schafft so persönlich ihre eigene Geschichte zu erzählen und dabei gleichzeitig so viel zu vermitteln. Und das sie trotz der Tatsache unfreiwillig aktivistisch zu sein, dies auf so eindrucksvolle Weise schafft. Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Wie erwartet und doch noch so viel mehr...

Morgen, morgen und wieder morgen
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Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Cover der englischen Ausgabe mit Hokusais „Großer Welle“ im Hintergrund und dem 90er-Gaming-Schriftzug und nach dem Lesen des Klappentextes, wusste ich, ...

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Cover der englischen Ausgabe mit Hokusais „Großer Welle“ im Hintergrund und dem 90er-Gaming-Schriftzug und nach dem Lesen des Klappentextes, wusste ich, das muss ich lesen. Deshalb war ich auch sehr froh, dass das Cover für die deutsche Ausgabe übernommen wurde. Ich habe nun schon öfter gelesen das „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin übersetzt von Sonia Bonné ganz anders als erwartet war, dem würde ich so nicht zustimmen. Für mich war es definitiv so wie erwartet und auch wie ich es mir erhofft hatte, aber auch noch so viel mehr.
Wer sich aufgrund des 90er-Gaming-Schriftzugs auf dem Cover gedacht hat, hey ein Buch über Gaming, dass muss ich lesen, ist hier auf jeden Fall nicht falsch, aber auch Menschen, die sich denken nee nicht mein Thema – keine Bange. „Morgen, morgen und wieder morgen“ ist in erster Linie ein Buch über Freundschaft, das Leben, die Liebe, das Älter werden und das selten etwas so kommt wie geplant. Nun einmal zu den Protagonisten Sadie und Sam, welche eine komplizierte Freundschaft verbindet - ich meine welche zwischenmenschliche Beziehung ist schon unbedingt immer einfach, aber die beiden machen es zum Teil schon sehr spannend und haben mich ein paar Nerven gekostet. Noch besser wird es dann mit Marx Einstieg in das Freundschaftsgespann. Unsere Protagonisten sind Spieleentwickler und das ein oder andere dieser Spiele, hätte ich selber gerne mal gezockt. Auf die Games möchte ich aber gar nicht weiter eingehen, weil die Entwicklung und das Entdecken dieser einen ganz großen Teil davon ausmachen, was mich persönlich an dem Buch so gereizt hat. Punkten konnten außerdem die Erzählweise und Strukturierung des Romans. Die Unterschiede in der Erzählweise zwischen den einzelnen Teilen, sowie das Einbinden von Interviews und Zeitungsartikeln. Auch das Erzähltempo, mal recht langsam, dann wiederum sehr schnell und mitreißend, mit stark verdichteter Handlung machen das Lesen zum Erlebnis. Ergänzt von den authentischen Charakteren, die alle ihre Ecken und Kanten haben, hat das Lesen wirklich Spaß gemacht.
Eins muss man Gabrielle Zevin lassen, die Frau kann sich auf jeden Fall gute Geschichten ausdenken und diese souverän erzählen. Was mich lediglich etwas irritiert hat ist, dass sich die Autorin nicht an die realen Erscheinungsdaten von Spielen hält. Gerade in einem doch sehr durchgeplotteten Buch mit viel Liebe zum Detail, hätte ich das anders erwartet.

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