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Veröffentlicht am 18.01.2017

Robinson Crusoe mal anders

On the Island. Liebe, die nicht sein darf
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Dieses Buch habe ich mir neulich gekauft, weil mich die vielen 5 Sterne Rezensionen davon überzeugt haben, mich doch mal an dem schwierigen Thema: 30 Jahre alte Sie und 16 Jahre altes Jüngelchen versuchen ...

Dieses Buch habe ich mir neulich gekauft, weil mich die vielen 5 Sterne Rezensionen davon überzeugt haben, mich doch mal an dem schwierigen Thema: 30 Jahre alte Sie und 16 Jahre altes Jüngelchen versuchen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, das ich an dieser Konstellation Gefallen finden würde- aber ich wurde eines besseren belehrt. Zum Glück :)



Es setzt auch schon kurz bevor es richtig zur Sache geht ein: der Leser lernt die Figuren am Flughafen kennen, wenn Sie sich auf ihre verhängnisvolle Reise begeben. Anna ist 30 und Lehrerin und scheinbar unglücklich in ihrer Beziehung, weil sie mehr will (Hochzeit, Kind) als ihr Freund. T.J. (was für ein dämlicher Name!) ist 16 und gerade geheilt vom Krebs. Weil er durch seine schwere Krankheit viel Lernstoff in der Schule verpasst hat, wurde Anna als seine Nachhilfelehrerin für den Sommer eingestellt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Feriendomizil der Eltern von T.J. Unterwegs bis dahin, stürzt das Flugzeug auf ihrer letzten Etappe ab und Anna und T.J kämpfen vortan über das nackte Überleben.



An dieser Stelle sei gesagt, dass Anna ud T.J wirklich sehr lange auf dieser Insel sind und sehr lange sich den Problemen und der Sorge ums Überleben widmen müssen. Die Liebesgeschichte an sich setzt dabei sehr viel später ein. Das fand ich an dieser Stelle auch genau richtig: so war es viel mehr als würde man einen guten Robinson Crusoe Roman lesen. Die Szenarie wirkte so sehr realistisch und wurde mir auch nicht langweilig. Die Annäherung zwischen den Beiden verläuft sehr langsam. Aber auch das passt absolut ins Gesamtkonzept.



Ich mochte beide Figuren sehr gerne. Anna ist sehr reif, sieht gut aus und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Auch T.J. ist schon sehr reif für sein Alter, immerhin sah er den Tod schon mal ins Gesicht. Beide sind sich wirklich eine große Stütze und ich habe mit den Figuren gelitten und mich gefreut. Ich klebte förmlich an den Seiten und wollte immer weiter lesen- ja ich habe diesen Roman wirklich sehr genossen. Die Probleme denen beide ausgesetzt waren, fand ich sehr realistisch. Ach, es war einfach ein richtig schönes Buch :) Lesen, wenn man auf einfühlsame Romane steht und den Hauch von Abenteuer nicht abgeneigt ist!

Veröffentlicht am 18.01.2017

Einfühlsam und schön

Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz
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Der Debütroman „Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz“ fiel mir in erster Linie erstmal durch diesen wirklich poetischen Titel auf. Nachdem ich dann den Klappentext las und die bisherigen guten ...

Der Debütroman „Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz“ fiel mir in erster Linie erstmal durch diesen wirklich poetischen Titel auf. Nachdem ich dann den Klappentext las und die bisherigen guten Rezensionen, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und habe es nicht bereut. Es ist ein leises, einfühlsames Buch das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Hauptfigur ist Amina. Tochter einer indischen Einwandererfamilie die nach New Mexico zog, um dort zu leben. Ihr Vater ist Gehirnchirurg, ihre Mutter Hausfrau und begnadete Köchin und ihr Bruder einfach ein junger Teenager. Nachdem Amina bei einem Auftrag einen Selbstmörder fotografiert, beim Sprung von einer Brücke, kommt sie nicht damit klar und wird Eventfotografin für Hochzeiten. Als eines Tages Ihre Mutter anruft und berichtete dass ihr Vater stundenlang im Garten sitzt und mit verstorbenen Personen spricht, reist Amina zu ihrer Familie um für Sie da zu sein.

Abwechselnd wird die Geschichte aus dem Jahre 1993 (also der „Jetztzeit“) und 1883 erzählt. Der Leser lernt die Familie 1883 kennen. Amina geht mit ihrem Bruder zur Schule, ihre Eltern haben mehr oder weniger schwerwiegende Probleme. 1993 ist Amina natürlich schon erwachsen und immer noch sind ihre Eltern zusammen, haben aber mit diversen Schuldzuweisungen zu kämpfen. Mir gefiel es wirklich gut wie verschiedene Themen gekonnt leicht und dabei doch so eindringlich und einfühlsam beschrieben wurden. Der ewige Zwist zwischen den Eltern von Amina: ihr Vater ist ein Workaholic, ihre Mutter will viel lieber zurück nach Indien und scheint doch unglücklich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein.
Amina als Hauptfigur gefiel mir wirklich auch sehr, eben weil sie so menschlich gezeichnet wurde. Zurück bei ihrer Familie verliebt sie sich in einen alten Schulkameraden (der es mitunter nicht leicht mit Amina hat). Sie droht am Unglück in ihrer Familie und den aktuellen Geschehnissen mit der u.a. ihr Vater zu kämpfen hat zu zerbrechen.
Auch die Sprache des Buches wurde richtig bildhaft und schön erzählt. Ich habe an diesem Buch wirklich nichts auszusetzen und man las heraus das die Autorin wirklich lange (wie sie in der Danksagung angibt: 10 Jahre) an diesem Roman arbeitete. In meinen Augen funktionierte hier einfach alles und ich habe die Lektüre sehr genossen. Zum Ende wurde es dann auch noch richtig traurig, obgleich man mit einem Funken Hoffnung entlassen wurde.

Wer gerne intelligente, einfühlsame Familiengeschichten und Schicksale liest, ist mit diesem Buch wirklich sehr gut beraten! Lesen! Es ist einfach schön.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Würdig einer Königin

Throne of Glass – Königin der Finsternis
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Das war er nun- der lang ersehnte vierte Band rund um Celeana- oder eben Aelin. Aber egal wie die Hauptheldin nun heißt- es war wieder ein packender Band, der keine Wünsche und Gefühle offen ließ.

Der ...

Das war er nun- der lang ersehnte vierte Band rund um Celeana- oder eben Aelin. Aber egal wie die Hauptheldin nun heißt- es war wieder ein packender Band, der keine Wünsche und Gefühle offen ließ.

Der vierte Band setzt nun genau dort ein, wo der dritte aufhörte. Aelin ist zurück nach Rifthold gereist, um offene Rechnungen zu begleichen. Dort trifft sie auch wieder auf lieb gewonneneAltbekannte, allen voran Dorian und Chaol. Dorian ist jedoch nur noch der Schatten seiner selbst, so wird er doch von einem Dämonenfirst besetzt. Ob Aelin ihn befreien kann, oder ob Dorian für immer verloren ist? Und was ist mit Chaol?

Ich gebe zu, ich war nach dem ersten Band ein eindeutiger Fan von Chaol und Celeana- aber schon nach dem dritten, wo der Fae-Prinz Rowan eingeführt wurde, bin ich umgeschwenkt. Unglaublich wie es die Autorin schafft, so sehr die Paare zu switchen und es kommt beim Leser an. Das ist eben das Leben ;)

Aelin als Hauptfigur war wieder phantastisch. Sie weist alle Facetten auf, die ich an einer Heldin liebe: sie ist freundlich, humorvoll, though, magisch, kann aber auch kaltblütig, mordrünstig und verletzlich sein. Sie ist eben eine Königin- die dunkle Königin von Terasen. Jede ihrer Stimmungen konnte ich absolut nachvollziehen. Auch die Freundschaften die sie schloss. Ich habe es genossen, wie mit Aerobynn abgerechnet wurde.

Generell wird es im Verlauf der doch recht vielschichtigen Handlung keineswegs langweilig. Hatte ich am Anfang noch leicht Mühe wieder hinein zu finden, war ich nach wenigen Seiten wieder mittendrin statt nur dabei. Auch der zweite Handlungsstrang rund um die Hexen Manon und ihre 13 fand ich wieder sehr interessant. Allen voran den Aspekt, das die Handlungsstränge nun nach und nach zueinander finden.

Kurzum: mit dem vierten Band knüpft die Autorin wieder an ihre Erfolgsgeschichte an. Ein wahres Epos. Ich würde jetzt schon am liebsten den fünften Band konsumiere- möge diese Reihe doch nie enden! Ich liebe sie, diese verteufelt gute Assassinin und Königin von Terasen!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Rundum perfektes Buch

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Da war endlich mal wieder so ein Buch: Ein Buch, was mich nachts wach hält und welches meine Gedanken fesselt, egal wo ich bin. Ein Buch dessen meine letzten Gedanken gehören, bevor ich in den Schlaf drifte ...

Da war endlich mal wieder so ein Buch: Ein Buch, was mich nachts wach hält und welches meine Gedanken fesselt, egal wo ich bin. Ein Buch dessen meine letzten Gedanken gehören, bevor ich in den Schlaf drifte und ein Buch das in mir den Wunsch erweckt, sofort weiter zu lesen, nachdem ich aufgewacht bin. Dieses Buch heißt Elias & Laia.
Es hatte in meinen Augen einfach alles was für mich ein gutes Buch ausmacht und noch so viel mehr. Es vereinte Dramatik, Liebe, Leidenschaft, Mystik, Gewalt und Hoffnung. Es war spannungsgeladen und selten habe ich so eine perfekte Charakterskizzierung erlebt. Aber fangen wir von vorne an.

Es geht in dem Roman um Laia, eine junge Frau die gemeinsam mit ihrem Bruder bei deren Großeltern leben. Im ersten Kapitel kommt es auch schon richtig zur Sache: die Martiale und eine „Maske“ führen eine Razzia durch, töten die Zieheltern und verschleppen Darin- den Bruder von Laia. Laia schließt sich mehr oder weniger ungewollt dem Wiederstand an und wird zu einem Spitzel für ihn, um so ihren Bruder zu retten. Sie muss die gefürchtetste Frau ausspionieren- die Kommandantin der Masken. Derweil lebt Elias sein Leben als Maske. Er hasst dieses Leben, so ist es doch gezeichnet von Brutalität und dem Tod. Er will Fahnenflucht begehen, doch kurz zuvor, wird er zum Anwärter zum Imperator ernannt und muss 4 gefährliche Prüfungen bestehen.

Lange Zeit verlaufen die Geschichten der Beiden, die in Kapiteln abwechselnd erzählt werden nebeneinander her und berühren sich an einigen, wichtigen Stellen. Beide Figuren haben mir außerordentlich gefallen, weil beide Figuren sehr menschlich wirkten. Sie sind schwach in einigen Punkten und so stark in anderen. Besonders Laia hat es zu Beginn nicht einfach. Sie ist von Selbstzweifeln zerfressen und bemüht sich so sehr nicht unter zu gehen und ihrem Bruder zu helfen. Ich konnte mich gerade durch ihre ängstlichen Aspekte sehr gut in sie hinein versetzen. Ich habe förmlich mit ihr gelitten und geweint. Auch die Wandlung die sie innerhalb der Geschichte vollzieht ist sehr authentisch. Und Elias? Ach er ist genauso wie ich mir den perfekten Romanhelden vorstelle: wagemutig, kantig, und erschreckend realistisch. Das sich eine kleine Liebelei zwischen den beiden entspinnt, ist im Vorfeld klar, nur rückt diese nicht in den Vordergrund. Im Gegenteil: die Autorin verwendet viel Zeit auf die Darstellung ihrer fiktiven Welt. Und das geht auf! Sei es die persische Reich anmutende Kulisse, oder die Fabelwesen ala Gholem und Dschinns- alles fügt sich ineinander und macht einfach Spaß zu lesen. Durch die Prüfungen und diversen Schicksalsschläge wird man ständig bei der Stange gehalten.

Auch den Nebenfiguren hat die Autorin viel Raum zu deren Entfaltung gelassen. Sei es Helena die treue Kameradin von Elias, oder die herrschsüchtige Kommandantin von Schwarzkliff. Jeder bekam seine Zeilen in diesem Buch- ich wollte das es niemals endet. Leider war es dann nach „kurzen“ wie im Fluge vergangenen 500 Seiten doch der Fall und ich hoffe und erwarte jetzt schon sehnsüchtig den zweiten Teil! Das ich weiterlese ist so sicher wie das Amen in der Kirche- Elias und Laia hat einen festen Platz in meinem Leserherzen und ich würde am liebsten den sechsten Stern verleihen. L E S E N!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Aufwühlender, realistischer Roman

Alles so leicht
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Alles so leicht ist mal wieder eines jener Bücher, welches dem Leser unter die Haut geht, sich dort festsetzt und auf lange Zeit verweilt. Es ist tragisch realistisch- vielleicht kommt das daher, weil ...

Alles so leicht ist mal wieder eines jener Bücher, welches dem Leser unter die Haut geht, sich dort festsetzt und auf lange Zeit verweilt. Es ist tragisch realistisch- vielleicht kommt das daher, weil die Autorin autobiographische Züge hat einfließen lassen und dabei doch wieder irgendwie total lesenswert.

Hauptfigur ist Stevie (Stephanie). Sie leidet unter einer Essstörung und wird von Ihrem Vater in ein Therapiezentrum eingewiesen. Dort lernen wir Stevie kennen und beginnen aufgrund von Rückblenden zu ahnen, warum Stevie so ist wie sie ist und warum sie sich aufgeben möchte, wenn ein bestimmtes Datum näher rückt. Und was das mit Ihrem Bruder und Ihrer besten Freundin Eden zu tun hat.

Ich fand die Grundstimmung im Buch sehr bedrückend. Schon klar, wenn eine Romanfigur mit dem Leben hadert, ist immer nicht alles eitel Sonnenschein und schon gar nicht so leicht wie es der Titel vermuten lässt. Ich habe mich immer gefragt, wie es die Autorin geschafft hat, einen so berührenden Roman zu schreiben, der so realistisch wirkte. Als ich dann im Nachgang gelesen habe, dass die Autorin selbst unter einer Essstörung gelitten hat, war mir das wie klar. Ich behaupte mal keiner kann so einen Roman schreiben, wenn er nicht selbst am eigenen Körper erfahren hat, wie sich eine Essstörung auswirkt (und damit meine ich nicht nur den Körper, sondern auch gerade die Psyche).

Generell wurde das Therapiezentrum-Leben sehr realistisch erzählt. Man lernt die anderen Insassen kennen und kann auch bei diesen Personen einen kurzen Einblick in deren Psyche erhaschen. Die Therapie von Stevie an sich war auch sehr interessant. Die Therapeutin SK hatte selbst Ihre Probleme und hat sich darum bemüht Stevie aus ihrem Elend heraus zu holen. Die Gespräche zwischen SK und Stevie waren aufgrund ihrer Bedeutung mehr als spannend und brisant.

Es gibt so gar nichts was ich an dem Buch zu meckern habe. Es war spannend, schockierend, traurig (ja ich musste auch weinen) und dennoch konnte ich bei der ganzen Trostlosigkeit eines fühlen: Hoffnung. Dies ist eines jener besonderen Bücher- einfach lesen. Ein schwieriges Thema locker leicht verpackt und dabei doch so einfühlsam.