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Veröffentlicht am 29.09.2021

Ein Thriller über erschreckenden Abgründe, Gehirnwäsche und vollständige Hörigkeit

Nur das Böse
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Worum geht’s?
Auf dem Weg von ihrer Familie zurück zur Uni wird Julie entführt und von einem wahnsinnigen Paar gefangen gehalten, die der Überzeugung sind, dass sie die Auserwählte ist. Eingesperrt in ...

Worum geht’s?
Auf dem Weg von ihrer Familie zurück zur Uni wird Julie entführt und von einem wahnsinnigen Paar gefangen gehalten, die der Überzeugung sind, dass sie die Auserwählte ist. Eingesperrt in eine Kammer ohne Tageslicht hofft sie monatelang auf Rettung, während ihre Entführer versuchen, ihren Willen zu brechen.

Meine Meinung:
„Nur das Böse“ (S. Fischer Verlag, 09/2021) von Koethi Zan erschien im Original bereits 2017 und hier gleich die erste Frage: Warum mussten wir auf dieses Buch so lange warten? Die Autorin greift ein Thema auf, das so verstörend wie erschreckend ist. Es geht um Gehirnwäsche, blinde Hörigkeit, gebrochenen Willen und Wahnvorstellungen. Und die Umsetzung in einen Thriller ist mehr als gelungen! Die Sprache ist mitreißend. Erzählend mit Rückblicken aus Coras Vergangenheit sowie aus der Gegenwart von Julie und Cora bzw. Adam, bekommen wir einen Einblick, wie so eine Abhängigkeit/Hörigkeit entstehen kann und wie sich das in der Gegenwart auswirken kann. Und was die Autorin uns hier erzählt, ist einfach nur abgrundtief Böse und erschreckend verstörend.

Wir erleben mit, wie Cora aufwächst. Sie kennt ihre Mutter nicht. Ihr Vater ist alkoholabhängig und gewalttätig, verlangt aber auch absoluten Gehorsam. Cora wächst auf in diesem Gewaltmilieu und ist immer auf der Flucht. Nie bleibt sie an einem Ort länger. Als der Aufenthalt doch einmal doch von längerer Dauer ist, besiegelt das ihr Schicksal endgültig. Auf diesen Reisen lernt sie auch ihren späteren Mann James kennen. Der sich als der Auserwählte versteht und Jünger um sich schart. Die beiden heiraten und Cora, die zuvor alles tat, um ihrem Vater zu gefallen, hat nun James, der für sie alles ist. Sein Wort ist ihr Gesetz – ausgesprochen oder unausgesprochen. Wir erleben diese Entwicklung mit und auf der einen Seite tut mir Cora unendlich leid. Auf der anderen Seite schafft die Autorin es aber auch in Form von Julies Entführung, einen absoluten Hass auf Cora zu schüren. Einerseits erleben wir Cora in der Opferrolle, andererseits aber auch in der Täterrolle. Dann haben wir noch Adam, den beurlaubten Ermittler, der von Coras Fall getrieben ist und nicht aufhören kann zu suchen und diese Suche über alles stellt.

Der Aufbau der Story ist genial. Es geht direkt auf der ersten Seite los und im Laufe der Zeit schafft Koethi Zan es auf außergewöhnliche Art die Entwicklung darzustellen. Den Wahn. Die Abhängigkeit. Ich war direkt mitten drin in der Geschichte. Habe mit Julie mitgefiebert. Mit der kleinen Cora gehofft. Die Autorin hat mit meinen Gefühlen gespielt. Es war einfach nur unglaublich! Die Spannung riss nie ab. Immer war ein Kribbeln unter der Haut spürbar. Man hat auf den nächsten Knall nur gewartet – der auch sicher kam. Die Frage war nur, ob er physisch oder psychisch war und wen es erwischte. Dieses Buch hat mich gefesselt und der Einblick in die Psyche der Menschen, den uns die Autorin gegeben hat, war einfach unglaublich!

Fazit:
„Nur das Böse“ von Koethi Zan ist ein Psychothriller der wirklich außergewöhnlich mitreißend ist und absolut unter die Haut geht. Die Charaktere sind perfekt gewählt. Die Gefühle, die Psychospiele wirken so real, ich hatte die ganze Zeit ein Kribbeln unter der Haut! Es ist erschreckend, wie Gehirnwäsche einen Menschen hörig machen kann, der eigentlich gut ist und dann für den Menschen, der ihn abhängig gemacht hat, wirklich alles tut, ohne dies zu hinterfragen. Diese Entwicklung ist von der Autorin meisterhaft dargestellt und es ist mehr als spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

5 Sterne von mir für diesen Pageturner, der kein Lesezeichen benötigt!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Das wirklich fulminante Ende der Trilogie um Paul Herzfeld

Abgetrennt
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Worum geht’s?
Auf Paul Herzfelds Sektionstisch taucht der Arm einer Person auf, die er vor einigen Monaten bereits seziert hat und die längst verbrannt und beerdigt sein sollte. Dieser Arm führt den Rechtsmediziner ...

Worum geht’s?
Auf Paul Herzfelds Sektionstisch taucht der Arm einer Person auf, die er vor einigen Monaten bereits seziert hat und die längst verbrannt und beerdigt sein sollte. Dieser Arm führt den Rechtsmediziner zu seinem Kollegen und in ein Institut und mit hinein in einen Fall, der ihn fast das Leben kostet.

Meine Meinung:
Mit „Abgetrennt“ beendet Michael Tsokos die Thriller-Trilogie um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Leider! Aber im Nachwort versichert uns der Autor, dass wir auch weiterhin von Paul hören werden – wenn auch in den Büchern um seine anderen Protagonisten, insbesondere in der Z-Reihe um Fred Abel, wo er auch schon mit von der Partie war. Das Buch ist, wie auch seine Vorgänger, wieder perfekt recherchiert. Mir gefällt besonders der Gedanke, dass hinter all den Fällen, über die Tsokos schreibt, ein wahrer Hintergrund ist. True-Crime ist doch nochmal gruseliger und grausamer. Insbesondere auch die Beschreibung der Toten an den Tatorten und auf den Sektionstischen, die Beschreibung der Gerüche – keiner kann das besser als unser Prof. der Rechtsmedizin Tsokos!

In diesem Band haben wir es neben Paul Herzfeld, der einfach einen perfekten Riecher hat und für jeden Mörder ein würdiger Gegner ist, wieder mit Tomforde zu tun, wenn auch er hier eher eine Nebenrolle spielt. Ich mag die beiden einfach. Sie sind ein tolles Gespann, die Lust auf mehr machen und ich hoffe sehr, beiden in anderen Büchern wieder zu begegnen. Auch von Waldstamm, der Sektionsassistent, ist ein toller Charakter. Ebenso Schneider, die Besessenheit und Fixierung auf Herzfeld bringt der Autor absolut realistisch auf den Punkt.

Und der Fall selbst! Es ist von der ersten Seite an spannend und blutig. Hier muss Spannung nicht erst aufgebaut werden, sondern das Buch ist ein Pageturner, der die Fantasie ankurbelt und den LeserInnen keine Sekunde Zeit zum Durchatmen lässt. Die Szenerie, die Charaktere, die Handlung – einfach nur außergewöhnlich und mitreißend und realistisch. Und das Ende in dem Amphitheater: Dieses Buch endet, wie es beginnt: Mit einem riesengroßen Knall! Nur ein kleiner Cliffhanger bleibt und die Frage, ob hier ein neuer Gegner geboren ist, den wir wiedersehen werden?

Fazit:
„Abgetrennt“ von Michael Tsokos ist ein mehr als würdiger Abschluss für die Thriller-Trilogie um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Ich werde ihn, Tomforde und all die anderen wirklich vermissen, aber der Autor verspricht im Nachwort, dass wir zumindest den Rechtsmediziner in der Z-Reihe um Fred Abel wiedersehen werden. Die Geschichte selbst ist einfach wieder genial – da ist Tsokos wirklich ein Meister seines Fachs! Die Tatorte, die Leichen, selten beschreibt ein Autor alles so lebendig. Sogar der olfaktorische Faktor bleibt hier nicht aus. Es ist spannend von Anfang bis zum Ende.

5 Sterne von mir für diesen mehr als gelungenen Pageturner!

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Unglaublich authentisch und spannend – ein absoluter Pageturner

Abgefackelt
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Worum geht’s?
Nach dem Überfall auf seine Verlobte nimmt sich Pau Herzfeld eine Auszeit. Um zur Ruhe zu kommen, übernimmt er kurzfristig die Pathologenstelle in Itzehoe. Doch was eine Auszeit sein sollte, ...

Worum geht’s?
Nach dem Überfall auf seine Verlobte nimmt sich Pau Herzfeld eine Auszeit. Um zur Ruhe zu kommen, übernimmt er kurzfristig die Pathologenstelle in Itzehoe. Doch was eine Auszeit sein sollte, entwickelt sich rasch zu einem noch gefährlicheren Fall, als der zuvor.

Meine Meinung:
Mit „Abgefackelt“, dem zweiten Teil der Thriller-Serie um Paul Herzfeld, übertrifft der Autor Michael Tsokos sich noch einmal deutlich. Schon der erste Teil war mitreißend, aber dieser Teil hat es noch mehr in sich. Seine Kenntnisse als Professor der Rechtsmedizin bringt Tsokos wieder einmal genial ein. Diese Kenntnisse lassen die Beschreibung der Tatorte, der Krankheitsbilder etc. noch plastischer und realistischer wirken. Und auch der Schreibstil ist einfach genial! Das Buch hatte mich von der ersten Seite an.

Paul Herzfeld steckt in diesem Teil ein bisschen in einer Sinnkrise. Seine Verlobte hat sich etwas zurückgezogen nach den Erlebnissen im 1. Teil und auch er selbst sieht in jedem Schatten den ehemaligen Kollegen Schneider. Dennoch lässt sich Herzfeld nicht unterkriegen. Mir gefällt sein Charakter sehr gut. Er ist stark, wirkt real. Er ist verlässlich, umgeht aber auch mal die Gesetzte. Man kann sich auf ihn verlassen und er hat einen Instinkt, der ihm mehr als einmal das Überleben gesichert hat. Auch sein Schwager Lars hat in diesem Band wieder einen kurzen, aber sehr wichtigen Gastauftritt. Ebenso Thomforde ist wieder mit dabei, auch er nur kurz.

Und auch in diesem Teil schafft es Tsokos wieder, reale Fälle, reale Begebenheiten, reale Vorkommnisse in einen außergewöhnlichen Thriller zu verpacken. Vielleicht sind es gerade diese wahren Hintergründe, das Wissen, dass nicht alles komplett erfunden ist, was diesen Thriller noch grausamer macht. Von Anfang an ist eine Spannung da, dich sich zum Ende hin immer mehr und mehr steigert und der Showdown am Schluss ist einfach nur genial! Auch hier lässt uns der Autor wieder mit einem kleinen Cliffhanger stehen – aber zum Glück habe ich den nächsten Teil schon hier liegen.

Fazit:
Mit „Abgefackelt“ setzt Michael Tsokos die Thrillerreihe um Paul Herzfeld fort. Ich fand das Buch noch spannender, noch realistischer, noch mitreißender als den ersten Teil. Überhaupt fasziniert mich, dass Tsokos seine Bücher anhand von realen Vorkommnissen aufbaut, vielleicht werden gerade dadurch die Storys noch krasser. Durch seine Erfahrung als Professor der Rechtsmedizin wirken auch die Tatorte sowie die Taten selbst noch realistischer und grausamer. Hier lässt der Autor wirklich kein Detail aus.

5 Sterne für dieses blutige Meisterwerk – ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Spannend, amüsant, kurzweilig und mystisch – eine wirklich strange Geschichte

The Stranger Times
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Worum geht’s?
The Stranger Times ist die Außenseiterzeitung für das Unerklärliche. Als Hannah nach der Trennung von ihrem Mann Geld braucht und sich auf Jobsuche macht, landet sie dort eher zufällig. Als ...

Worum geht’s?
The Stranger Times ist die Außenseiterzeitung für das Unerklärliche. Als Hannah nach der Trennung von ihrem Mann Geld braucht und sich auf Jobsuche macht, landet sie dort eher zufällig. Als stellvertretende Chefredakteurin. Zunächst hält sie die Inhalte der Zeitung für Unsinn – bis plötzlich seltsame Ereignisse und Kreaturen auftauchen, die sie ihr bisheriges Weltbild infrage stellen lassen.

Meine Meinung:
Unter dem Pseudonym C.K. McDonnell startet der britische Comedian Caimh McDonnell mit „The Stranger Times“ eine Trilogie, in der sich britischer Humor, Mystik, Spannung und Kurioses gekonnt vermischen. Ein bisschen wurde ich beim Lesen an Christopher Moore erinnert. Genauso gekonnt bringt auch C.K. McDonnell unerklärliche Phänomene mit der Realität in Einklang, sodass sie beim Lesen real wirken. Das Buch ist von Anfang an spannend und ist mit dem schwarzen Schnitt zudem noch ein absoluter Hingucker.

Auch die Charaktere sind einfach einmalig. Hannah, die sich von ihrem reichen Ehemann trennt und einen Job bei The Stranger Times findet. Die ganz ihre Frau steht und sich nicht unterkriegen lässt. Grace, die eigentliche Chefin der Zeitung, die schon ewig da ist und alle im Griff hat. Ox und Reggie, die Journalisten der Zeitung, die so gegensätzlich sind, wie sie sich perfekt ergänzen. Stella, der jüngste Part der Truppe mit ihren grünen Haaren. Manny aus der Druckerei – der von sich selbst in der Mehrzahl und dritten Person spricht und nicht zuletzt Banecroft, der Chefredakteur, der irgendwie mit dem Leben abgeschlossen zu haben scheint und dann auch wieder nicht. Eine Truppe, wie man sie sich nicht kurioser vorstellen könnte und die absolut genial und einmalig ist und die ich unbedingt weiter kennenlernen möchte.

Obwohl ich es mit mystischen Romanen nicht so habe, hatte mich der Autor mit der Geschichte doch sofort gefesselt. Es gab Szenen, die einfach nur zum Schmunzeln waren. Und immer, wenn es zu mystisch für mich wurde, war es dennoch zugleich so spannend, dass es wieder absolut der Hammer war. Ich konnte nicht aufhören zu lesen! Es war so fantasievoll und lebendig, das Buch hat mich wirklich begeistert. Die Story selbst war so unglaublich wie außergewöhnlich und hatte am Ende – wie ein guter Thriller – einen fulminanten Showdown, der auch ein Ende hätte sein können, wenn man nicht wüsste, dass es sich um eine Trilogie handelt. Umso mehr kann ich mich nun auf den zweiten Teil freuen und hoffe, dass dieser nicht zu lange auf sich warten lässt.

Fazit:
Mit „The Stranger Times“, dem ersten Teil seiner Trilogie, lässt C.K. McDonnell das Unmögliche und Mystische wahr werden. Die Story hatte mich sofort gepackt. Die Charaktere waren einfach nur genial. Es war spannend und mitreißend, amüsant und unglaublich. Ein Buch, das Fantasie, Magie und Thriller in sich vereint – und mich auch ein bisschen an die Bücher von Christopher Moore erinnert hat. C.K. McDonnell hat mit diesem Buch einen sehr gelungenen Auftakt geschaffen, mich zum Lachen, zum Mitfiebern und zum immer Weiterlesen gebracht.

5 Sterne von mir für dieses ungewöhnliche aber auch außergewöhnliche Buch mit den großartigen Figuren, die ich unbedingt wiedertreffen möchte!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Unglaublich spannend, mitreißend und informativ – ein absoluter Pageturner

Das letzte Bild
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Worum geht’s?
Eva sieht auf dem Titelbild einer Zeitung ein Phantombild, das ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Doch die Frau auf dem Bild ist in den 1970er Jahren tot in Norwegen aufgefunden wurde. Wer ...

Worum geht’s?
Eva sieht auf dem Titelbild einer Zeitung ein Phantombild, das ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Doch die Frau auf dem Bild ist in den 1970er Jahren tot in Norwegen aufgefunden wurde. Wer ist diese Frau? Ist sie eines natürlichen Todes gestorben? Eva begibt sich auf den Fußspuren der Unbekannten, die sie in die dunkle Vergangenheit ihrer Vorfahren führen.

Meine Meinung:
Anja Jonuleit hat mit „Das letzte Bild“ einen wirklich außergewöhnlich intensiven Roman geschrieben. Basierend auf einer wahren Begebenheit, nämlich dem Fall der Isdal-Frau, hat sie recherchiert und einen Roman zu Papier gebracht, der Wahrheit und Fiktion perfekt vereint. Besonders erwähnenswert ist die Herangehensweise, wie die Autorin das Buch aufgebaut hat. Immer wieder bekommen wir Ausschnitte aus der Zeitung Die Zeit aus dem Jahr 2018. Dazwischen begleiten wir einmal Eva in der Gegenwart und zum anderen Margarete/Marguerite in der Vergangenheit. Beide Parts, Gegenwart und Vergangenheit, nähern sich immer mehr an und bilden am Ende für die LeserInnen ein perfektes und rundes Bild.

Die Geschichte selbst ist so faszinierend wie traurig. Margarete wird als kleines Kind von ihrer Zwillingsschwester Ingrid (Evas Mama) und ihrer Mutter getrennt. Sie wächst bei einer Familie auf, die sie aufgenommen hat und macht sich dann als junge Erwachsene auf die Suche nach ihrer vermissten Familie. Mir gefällt die Stärke, die Margarete hat. Andererseits stellt die Autorin auch das Getriebene, das Haltlose perfekt dar. Der fehlende Halt einer Familie scheint Margarete auch im Leben eine gewisse Unruhe gegeben zu haben. Ihre Suche bringt sie durch Belgien und Deutschland nach Rom, wo sie Damiano, den Fotografen kennenlernt. Er scheint fast eine Art Doppelleben zu führen – warum, das erfahrt ihr im Buch. Er nimmt Margarete mit nach Norwegen, wo sie ihrer Familie immer näherkommt.

Auf der anderen Seite haben wir Eva, die ihrer Tante unglaublich ähnlichsieht und mehrmals deswegen erschrockene Blicke erntet von Leuten, die ihre Tante persönlich kannten. Sie reist nach Norwegen. Der Polizist Solberg und die Übersetzerin Moen unterstützen sie bei ihrer Suche, die erschreckende Dinge zu Tage fördert. Aber deren Ergebnis Ingrid, der Mutter von Eva, auch eine große Last nehmen.

Und ich habe in dem Buch so viele neue Dinge erfahren. Lebensbornheime – davon hatte ich noch nie zuvor gehört. Ein erschreckender Einblick in die Zeit des 2. Weltkriegs, den uns die Autorin da gibt. Die Geschichte ist schon fast ein Krimi. Sowohl Margarete als auch Eva kommen der Wahrheit immer näher und am Ende gibt es dann einen so erschreckenden wie unerwarteten Showdown, ein Ergebnis, das die Geschichte ändert! Das Buch hat mich wirklich von Anfang bis Ende gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen! Es war mein erstes, aber definitiv nicht letztes Buch von Anja Jonuleit!

Fazit:
„Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit ist ein Roman, aber zugleich auch ein Krimi und ein Blick in die Schrecken des Dritten Reichs. Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt die Autorin mal aus der Vergangenheit aus Sicht von Margarete, mal aus Evas Sicht aus der Gegenwart. Sie führt beide Geschichten immer näher zueinander, eine außergewöhnlich geniale Art, einen Roman aufzubauen. Und auch die Story selbst ist unglaublich! Jedes Detail wurde beachtet, es ist perfekt recherchiert. Es ist mitreißend und fesselnd und das Ende ist absolut unerwartet.

5 Sterne von mir und vielen Dank für diesen mehr als gelungenen Einblick in das Schicksal der Isdal-Frau!

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