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Veröffentlicht am 17.03.2019

Wenn Dein "Freund und Helfer" zu Deinem ärgsten Feind wird

Systemfehler
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Nachdem ich den Klappentext des Buches studiert hatte und feststellte, dass die Geschichte in Hamburg spielt, dachte ich, es könnte sich lohnen, dieses Buch zu lesen. Ich kenne die Vorgänger-Fehler nicht, ...

Nachdem ich den Klappentext des Buches studiert hatte und feststellte, dass die Geschichte in Hamburg spielt, dachte ich, es könnte sich lohnen, dieses Buch zu lesen. Ich kenne die Vorgänger-Fehler nicht, weshalb ich wenige Erwartungen haben konnte und völlig unvoreingenommen begann das Buch zu lesen.

Handlung

Frederik kommt in seine Heimatstadt Hamburg zurück, hat Vorsätze, was er verändern und welchen Erlebnissen er sich stellen will, nachdem er vor ihnen geflohen war. Hier erwarten ihn neben seinem besten Freund Niklas unterschiedlichste Menschen. Neue Kollegen, die seinen Vater und dessen furchtbare Machenschaften kannten und ihn immer wieder darauf ansprechen, seine Mutter, die offenbar ihr Leben völlig umkrempeln will und jemand, der sein Leben zerstören will.
Zunächst nehmen die Dinge ihren Lauf, er behauptet sich in der neuen Klinik durch Fachwissen und Engagement und findet auch den Weg zu seinem Freund zurück. Dieser hat seine ganz eigenen Probleme, die aus der gemeinsamen Vergangenheit resultieren, aber dennoch erhalten sich die beiden Männer ihre Freundschaft, die im Verlauf der Zeit schon viele Hürden überstehen musste.
Immer öfter und intensiver wird er jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert bis sich die Situation dahin gehend zuspitzt, dass ihn seine Vergangenheit mit ganzer Wucht einholt und diese Begegnung beinahe tödlich verläuft.

Meine Meinung

Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend! Selbst wenn man die Vorgänger-Fehler nicht kennt, kann man der Geschichte folgen. Sie ist mit Rückblenden gespickt, die einen ahnen lassen, was in der Vergangenheit passiert sein muss, wie nachhaltig Frederiks und Niklas‘ gemeinsame Vergangenheit ist. Natürlich sind die Rückblenden nicht so ausführlich, dass man darauf verzichten könnte, die anderen Bücher zu lesen, aber sie genügen um die aktuelle Story zu verstehen und sich nicht in Unverständnis zu verheddern.
Frederik und Niklas verbindet eine lange Freundschaft, die aufgrund gemeinsamer Erlebnisse so massiv zu sein scheint, dass nichts sie ernsthaft erschüttern könnte. Diesen Umstand bringt die Autorin mit gekonnten Formulierungen und der Inszenierung von Situationen zum Ausdruck, in denen sich jeder wiederfinden kann. Frederik und Niklas sind so normal wie Du und ich, haben einen Beruf und ein privates Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Nach ein paar Seiten bekommt der Leser das Gefühl, als könnte man ihnen an der nächsten Straßenecke – oder eben in der Notaufnahme von St Georg oder im UKE – begegnen.
Das Krankenhausleben scheint mir – als jemandem, der mal Patient war, aber ansonsten keinen Einblick hinter die Kulissen hat – glaubhaft beschrieben. Fachbegriffe werden am Ende des Buches erklärt und die Hektik auf den Fluren der Notaufnahme bzw. bei den Einsätzen des Notarztes wird toll beschrieben. Man kann kaum so schnell lesen, wie sich die Spannungsbögen aufbauen.
Die ganz persönlichen Probleme und Konflikte kann man ausgesprochen gut nachempfinden. Es gelingt A.R. Klier ohne viele ausschmückende oder dramatische Details intensive Emotionen zu beschreiben, sodass der Leser mit den Protagonisten mitfühlen kann.

Die Welle der Vergangenheit baut sich über Frederik immer weiter auf. Der Leser kann diesem Verlauf wunderbar folgen und mitfiebern und in dem Moment, in dem die Welle über ihm zusammen bricht, möchte man nur noch, dass Frederik überlebt, denn DAS hat er gewiss nicht verdient. Bis zu einem bestimmten Punkt im Buch bleibt auch der Leser im Ungewissen, wer diese Welle maßgeblich aufbaut. Irgendwann kommt der aha-Effekt und danach möchte man nur die Frage nach dem Warum beantwortet haben.

Die Autorin arbeitet mit ständigen Perspektivwechseln, die Figuren entwickeln sich alle parallel bis der Moment kommt, an dem sich ihre Wege kreuzen. Es gelingt ihr, die einzelnen Passagen ausführlich genug zu halten, damit der Leser etwas Neues erfährt, aber dennoch kurz genug, dass er den roten Faden nicht verloren hat, wenn die Geschichte an anderer Stelle wieder einsetzt. Ich mag diese Art der parallelen Entwicklung sehr.

A.R. Kliers Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Man kann sich auf die Geschichte konzentrieren und in sie eintauchen, anstatt verschachtelte Sätze mehrfach lesen zu müssen, um ihren Sinn zu verstehen.
Details streut sie gekonnt ein, ohne ihnen den Vorrang zu geben. Wer in Hamburg lebt, weiß ziemlich genau, wo sie sich gerade befindet. Aber sie bleibt im Vordergrund immer bei der Handlung. Das gefällt mir ausgesprochen gut.

Die charakteristischen Eigenschaften von Mann und Frau werden perfekt beschrieben. Ich fand es herrlich beim Lesen öfter mal den Gedanken zu haben „Typisch Mann“ oder „Typisch Frau“ – wir kennen es alle und finden uns wohl gerade deshalb in ihren Figuren wieder.

Fazit

Alles in allem ein Roman, der sich zu lesen lohnt, selbst wenn man mit Krankenhäusern vielleicht nicht allzu viel anfangen kann und die Vorgänger-Fehler nicht kennt. Es geht um menschliche Höhen und Tiefen, um das Verarbeiten (oder auch das Verdrängen) von Traumata und in aller erster Linie um die Freundschaft zweier Männer und wie viel wert diese ist.

Es ist eine gänzlich neue Erfahrung einen Krimi zu lesen, bei dem die Tat am Ende passiert! Ein Grund mehr den nächsten Teil dringend in die Hand zu nehmen, denn es gibt noch so viel, was ich wissen will.

Veröffentlicht am 03.03.2021

Kein neues Konzept, aber toll erzählt.

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Das Buch:
Ich hatte im Vorfeld viel von den Land of Stories Büchern gehört, sie aber leider bisher nicht gelesen. Deshalb freut es mich jetzt umso mehr, dass ich mit diesem ersten Teil der Tale of Magic ...

Das Buch:
Ich hatte im Vorfeld viel von den Land of Stories Büchern gehört, sie aber leider bisher nicht gelesen. Deshalb freut es mich jetzt umso mehr, dass ich mit diesem ersten Teil der Tale of Magic Reihe beginnen konnte. Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.

Worum geht’s?
Brystal Evergreen wächst in nicht besonders liebevollen Verhältnissen auf. Während ihre beiden Brüder studieren dürfen, ist es ihr sogar untersagt zu lesen und das obwohl sie nichts lieber tut. Ohne die Erlaubnis ihrer Eltern verschafft sich Brystal eine Putzstelle in der hiesigen Bibliothek und kann fortan Nacht für Nacht lesen. Eines Tages findet sie die Abteilung der verbotenen Bücher und hier ein Buch, das sie besonders fesselt – nicht zuletzt, weil die Autorin des Buches noch lebt. Ohne wirklich daran zu glauben, liest sie den magischen Spruch, der bestimmen soll ob jemand magische Fähigkeiten besitzt oder nicht. Und dann ändert sich alles!

Charaktere:
Brystal Evergreen ist ein sympathisches Mädchen, mit dem der Leser wegen der ihr zugefügten Ungerechtigkeiten mitfühlen kann. Und die Ungerechtigkeiten sind bisweilen wirklich haarsträubend. Angefangen damit, dass Mädchen ausschließlich zu Ehefrauen und Müttern erzogen werden bis hin zu der Tatsache, dass Bildung den Mädchen vorenthalten wird. Hin und wieder ist mir diese Figur vielleicht etwas zu weich und zu sehr auf das Wohl anderer bedacht, aber es gehört zu dieser Figur dazu.

Madame Weatherberry ist eine Fee, die der Ungerechtigkeit in ihrer Welt den Kampf angesagt hat. Die Ungerechtigkeit besteht in erster Linie darin, dass Magie in allen 4 Königreichen verboten ist und als Verbrechen verfolgt wird. Also hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen zu beweisen, dass sie die magisch Begabten unbedingt brauchen und ihnen wieder den Respekt entgegenbringen, den diese verdienen. Als Leiterin ihrer eigenen Akademie versucht sie diese Einstellung weiterzugeben und ist dabei sehr beharrlich. Ich mag diese Figur, insbesondere weil sich zum Ende des Buches eine ganz andere Seite von ihr offenbart. Und obwohl der Leser damit vielleicht nicht rechnet, bleibt die Sympathie für Madame Weatherberry bestehen. Ich konnte sie sogar sehr gut verstehen.

Wie es in solchen Geschichten üblich ist, bekommt die Protagonistin eine beste Freundin. Lucy könnte nicht weniger ähnlich sein und gerade das macht den Reiz aus, wie ich finde. Während Brystal immer nett ist und immer für alle das Beste will, erscheint Lucy anfänglich als die Böse, als jene, die die anderen weniger wertschätzt als sich selbst. Sie wirkt irgendwie hochnäsig, abwertend und sehr, sehr eitel. Tief in ihrem Inneren steckt aber auch hier ein herzensgutes Mädchen, welches sich perfekt in das Geflecht einfügt. Dies ergibt sich jedoch erst im Laufe der Geschichte. Am Anfang mochte ich sie so gar nicht.

Die Namen der Figuren finde ich wunderbar gewählt. Immer wieder musste ich grinsen, wenn klar wurde, dass die Namen irgendwie immer zur Person passen. Es rundet die Geschichte auf eine schöne Weise ab.

Schreibstil:
Das Buch lässt sich durchweg leicht lesen und hat keine Längen. Erzählt wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers und bereits am Anfang kann man sich gut vorstellen, dass Oma im Schaukelstuhl sitzt und ihren aufmerksamen Zuhörern von den alten Zeiten erzählt.

Selbst wenn der Aufbau der Geschichte nicht neu ist, so ist sie doch wundervoll erzählt. Der Autor versteht es, seinen Leser für die Ziele seiner Protagonisten zu begeistern und sie ihnen nahe zu bringen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich gerade junge Leserinnen mit Brystal identifizieren können. Immerhin schafft sie es, von einem unterdrückten Mädchen zur Anführerin zu werden.

Auch hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass leise Sozialkritik deutlich wird. Gerade in den Passagen in denen die Königreiche vorgestellt werden, macht Colfer die Doppelmoral ihrer Herrscher deutlich. Ich empfand es als spannend und es machte sich der Gedanke breit, dass es in der Realität gar nicht so viel anders ist.

Am Ende wird es mir dann etwas zu pathetisch. Es ist die Rede davon, dass Brystal die Welt rettet und natürlich bekommen die Freunde alle ihre Forderungen bei König Champion durch, ohne dass dieser auch nur in Erwägung zieht, dagegen zu intervenieren. Das ging mir dann etwas zu leicht und zu schnell – auch wenn ich mich natürlich über den Erfolg gefreut habe und es auch zum Grundtenor passte, nach dem Madame Weatherberry erreichen wollte, dass die Menschen wieder daran glauben, dass sie die magisch Begabten brauchen. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und andere mögen vielleicht genau das. Verdient haben die Freunde nach den vielen Abenteuern und Kämpfen diesen Sieg auf jeden Fall.

Die Geschichte ist für die Altersklasse ab 11 Jahre durchaus empfehlenswert. Der Autor schreibt sehr bildlich, sodass man sich seine Welt gut vorstellen kann und das finde ich gerade für Kinder- und Jugendbücher sehr wichtig. Auf den letzten Seiten im Dank erwähnt der Autor Illustrationen, die im e-book allerdings nicht zu finden sind. Lediglich die Karte der Welt taucht dort auf.

Fazit:
Lesenswertes Abenteuer mit sympathischen Protagonisten, die ein ehrenwertes Ziel verfolgen und natürlich am Ende siegreich sind. Leichter Schreibstil und vor allem tolle Namen machen die Geschichte zu einem Lese-Genuss für große und kleine Leser. Ich freue mich auf den 2. Teil!
4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2024

Gelungener Auftakt mit kleineren Schwächen

Stardust Academy - Hüter der Sterne
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Aaron und sein bester Freund Louis fahren wie jedes Jahr ins Sommercamp. Eigentlich hat Aaron so gar keine Lust und würde lieber mit der Familie in den Urlaub fahren. Während eines Lagerfeuers passieren ...

Aaron und sein bester Freund Louis fahren wie jedes Jahr ins Sommercamp. Eigentlich hat Aaron so gar keine Lust und würde lieber mit der Familie in den Urlaub fahren. Während eines Lagerfeuers passieren dann allerdings Dinge, die wirklich alles, was Aaron kennt und erwarten würde, verändern…

Aaron tritt als Novize der Erde in die Stardust Academy ein, auf der er zu einem Asteria ausgebildet werden soll. Diese Academy ist nicht nur für Aaron etwas Besonderes, sondern auch für die Leserschaft dieses Buches. Die Autorin erschafft hier eine Parallelwelt, die neugierig macht. Zwar ist der Ablauf vom Erwachen der Kräfte bis zum Eintritt in die Academy nicht gänzlich neu und man kann Parallelen zu anderen Büchern auch in anderen Szenen nicht übersehen, aber trotzdem ist die Welt von Francesca Peluso anders. Sie verknüpft Fiktion und Realität miteinander und vermittelt so der Leserschaft einiges über das Universum. Dennoch bleiben die Magie und das Abenteuerliche dabei nicht auf der Strecke. Und keineswegs hat man das Gefühl, dass sie oberlehrerhaft erklären will.

Aaron ist ein liebenswerter Charakter, ihn mochte ich von Anfang an. Mit seinen Problemen im Elternhaus und dem ständigen Gefühl, nur hinten an zu stehen, hat er bei mir eine Saite zum Klingen gebracht. Eigentlich möchte man ihn in den Arm nehmen und ihm etwas Geborgenheit vermitteln. Durch dieses Grundgefühl hat Aaron oft auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen, die von außen betrachtet nicht notwendig wären. Nach dem, was wir von seinem Werdegang kennen und durch seine Augen betrachtet, sind sie aber durchaus verständlich. Aaron ist auch ein Kämpfer und gibt trotz aller Rückschläge und Zweifel nie auf. Damit wird er für die junge Leserschaft mit Sicherheit zu einem Charakter, mit dem sich sowohl Jungen als auch Mädchen identifizieren können. Besonders gefallen hat mir, dass er sich bis zum Ende des Buches in einen ausgeprägten Strategen entwickelt hat. Das lässt erwarten, dass er im nächsten Band ein harter Gegner für seine Gegenspieler werden wird.

Neben Aaron stehen nach dem Eintritt in die Stardust Academy Remi und Pippa. Diese beiden Charaktere sind so völlig anders als es Aaron ist und passen vielleicht gerade deshalb perfekt zu ihm. Pippa und Aaron kennen sich bereits, als Aaron in die Academy eintritt, was es für Aaron vielleicht etwas leichter macht, in der ungewohnten Umgebung zurechtzukommen. Sie hat ein Händchen für die Emotionen der Menschen.
Remi ist der Mensch, der immer zu einem Scherz aufgelegt ist, das Leben (und auch die Schule) nicht so ernst nimmt und dennoch immer auf die Füße fällt. Das gefällt mir sehr, denn Aaron ist eher ein Mensch, der vielleicht etwas zuviel nachdenkt, zweifelt oder grübelt. Remi ist hier ein wunderbarer Ausgleich. Und zu dritt sind sie ein richtig gutes Team.

Ihr Gegenpol ist Fin. Allerdings kommt dies nur bedingt zum Tragen. Fin ist manipulativ, eingebildet und einfach ein unangenehmer Charakter. Dabei bekommt er gar nicht so viel Platz im Buch und auch die Momente, in denen Fin und Aaron aufeinanderstoßen, sind relativ selten. Ich hätte mir gewünscht, dass es von diesen Situationen mehr und damit mehr Konflikte zwischen den Jugendlichen gegeben hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass wir dann auch etwas mehr Einblick in Aarons persönliche Entwicklung erhalten hätten.

Die Grundstruktur der Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut, ebenso ist die Vermenschlichung von Himmelskörpern etwas, das ich so noch nicht kannte. Durch die Himmelskörper kann die Autorin Dinge erklären, die in einem Sachbuch vielleicht einfach nur trocken wären.
Bei den Charakteren fehlt mir jedoch etwas der Tiefgang und durch das recht hohe Tempo der Geschichte, gerade im zweiten Teil bleibt nicht viel Zeit, mehr Tiefe zu vermitteln. Das ist schade, denn ich glaube, so wie Aaron haben alle Charaktere eine Vorgeschichte, die sich zu verflechten lohnt. Aus diesem Grund fehlen mir an mancher Stelle Konflikte, obwohl das Potential durchaus vorhanden ist.
Und nicht zuletzt ergeben sich daraus eventuell Fragen, die das Buch nicht beantwortet. Sicherlich nicht bei jedem Leser, aber wer etwas genauer liest und mitdenkt, wird die kleineren Logikschwächen erkennen.

Der Schreibstil der Autorin besticht durch seine Einfachheit und dadurch, dass sie den Ton der Jugendlichen der Zielgruppe trifft. Das Buch lässt sich leicht lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Der Spannungsbogen ist im Grunde die ganze Zeit über vorhanden und die Geschichte kennt keine Längen. Manchmal geht es mir schon fast etwas zu schnell, sodass Szenen, die aus meiner Sicht mehr Potential gehabt hätten, recht kurz erscheinen. Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass ein Buch für die Leserschaft ab 10 Jahren auch nicht übermäßig dick sein sollte.

Das Cover des Buches ist hübsch aufgemacht. Gerade die Innenseiten der Außendeckel gefallen mir sehr gut. Im vorderen Deckel wird die Stardust Academy mit ihren Gebäuden dargestellt, im hinteren Deckel die Sternzeichen. Somit ist das Cover wirklich stimmig mit der Geschichte, die erzählt wird.

Fazit:
Die Autorin legt hier einen gelungenen Einstieg in ihre Welt der Sterne, Sternbilder und Planeten vor. Selbst wer nicht sonderlich universumsaffin ist, wird seinen Spaß an dem Buch haben und vielleicht noch etwas Neues lernen. Mit Aaron, Remi und Pippa sind ihr 3 sympathische Charaktere gelungen, die gern etwas mehr Tiefe haben und häufiger in Konflikte geraten dürften. Dennoch spricht die Autorin zwischenmenschliche Themen an, mit denen sich Jugendliche im Alter der Zielgruppe identifizieren können. Ich mag die Geschichte und freue mich jetzt schon auf den 2. Teil.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 10.03.2024

Spannender Auftakt, aber etwas wenig Abenteuer

Anderwald (Band 1) - Das Geheimnis der Silberwölfin
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Mit dem Buch Anderwald - Das Geheimnis der Silberwölfin legt die Autorin den ersten Band einer Kinderbuchreihe vor. Fiona sieht auf einer Lichtung im Wald ein Steintor, welches bisher nicht dort gewesen ...

Mit dem Buch Anderwald - Das Geheimnis der Silberwölfin legt die Autorin den ersten Band einer Kinderbuchreihe vor. Fiona sieht auf einer Lichtung im Wald ein Steintor, welches bisher nicht dort gewesen ist. Mutig, wie sie ist, geht sie hindurch und findet sich im Anderwald wieder. Der Wald ähnelt “ihrem” Wald und ist doch auch ganz anders. Damit ist der Name des Waldes Programm. Sie trifft magische Geschöpfe, allen voran die Silberwölfin, die sich als ihr Krafttier vorstellt. Aber auch andere Geschöpfe, die sie aus “ihrem” Wald nicht kennt, trifft sie dort. Nachdem sie einige Male den Anderwald besucht hat, weiß sie sicher, dass der Wald in Gefahr ist und ihre Hilfe braucht.

Wir lernen in diesem Teil die Protagonisten Fiona, Olivia und Jakob kennen, die alle auf ihre eigene Weise Stärken und Schwächen haben. Zu dritt sind sie ein gutes Team, das eine starke Freundschaft verbindet - eine Freundschaft, in der nicht alles rosarot ist, sondern in der sich auch einmal gezankt und wieder versöhnt wird. Dieser Aspekt gefällt mir sehr gut; er zeigt, wie wichtig andere Menschen für einen selbst und umgekehrt sind. Die unterschiedlichen Charakterstärken der 3 Freunde machen recht schnell klar, dass in eben diesen Unterschieden echte Vorteile bestehen. Während mir Olivia als starke Persönlichkeit erscheint, Fiona durch und durch mutig ist, ist Jakob der eher vorsichtige Typ, der aber ungemein viel weiß und sich durch die beiden Mädchen auch mitziehen lässt. Eine Kombination, die mir gut gefällt.

Die Darstellung des Anderwaldes lädt den Leser zu Interpretationen ein. Einerseits hat die Natur, wie wir sie kennen, ja etwas Magisches, wie ich finde, andererseits kann man in die Bedrohung des Waldes eine ganze Menge hineininterpretieren - oder sie auch einfach so hinnehmen, wie sie hier dargestellt wird. Dieser Umstand regt den jungen Leser vielleicht auch zum Nachdenken an, wie er die Natur wahrnimmt, was er sieht und wie bedroht sie in seiner ganz realen Welt tatsächlich sein könnte.

Die Schreibweise der Autorin ist temporeich und kindgerecht. Die Sätze sind nicht zu lang, der Wortschatz angepasst an die Zielgruppe und die Szenen sind nicht breit ausgewalzt. Es passiert eine ganze Menge in diesem ersten Teil. Allerdings ist er hauptsächlich darauf ausgelegt, die Welt des Anderwaldes vorzustellen und die Protagonisten einzuführen. Was die Hilfe bezüglich der Bedrohung angeht, darüber findet sich hier zunächst noch nichts. Ich gehe aber davon aus, dass der 2. Teil dann direkt damit beginnen wird, denn die Weichen sind am Ende dieses ersten Teils gestellt, die Voraussetzungen geschaffen.

Die Illustrationen des Buches und das Cover gefallen mir sehr. Beides passt perfekt zur Geschichte, wie ich finde. Darüber hinaus ist die Haptik des Buches mit der erhabenen Schrift ganz toll. Die Gestaltung mit den vielen Details ist liebevoll. Richtig gut gefällt mir die Farbauswahl der Illustrationen in Schwarz und Grün. Grün verbinde ich mit Natur.

🙂 Fazit:
Aus meiner Sicht liefert das Buch einen gelungenen, spannenden Auftakt. Es liefert sympathische Charaktere, mit denen sich junge Leser gut identifizieren können. Ein bisschen mehr Abenteuer im Anderwald hätte ich mir schon gewünscht. Aber das Ende des Buches ist im Grunde offen, sodass man dem nächsten Teil entgegenfiebern kann.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Kein Buch für nebenbei!

Your Shadow Self
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Das Thema Arbeit am und mit dem inneren Kind ist ganz gewiss nicht neu, aber es gibt viele Wege, die zum Ziel führen können und so finde ich dieses Buch im Grunde genommen sehr gelungen. Aus meiner Sicht ...

Das Thema Arbeit am und mit dem inneren Kind ist ganz gewiss nicht neu, aber es gibt viele Wege, die zum Ziel führen können und so finde ich dieses Buch im Grunde genommen sehr gelungen. Aus meiner Sicht werden die wichtigen Themen behandelt. Man sollte nur nicht davon ausgehen, dass man dieses Buch einfach liest und alles ist Bestens. Vielmehr regt dieses Buch dazu an, sich seine eigenen Gedanken zu machen, eigene Verhaltensweisen zu reflektieren und insbesondere die Kindheit noch einmal ins Gedächtnis zu holen. Diese Gedanken werden auch Gefühle an die Oberfläche holen, die man vielleicht nicht (mehr) kennt und mit denen man dann erst einmal klarkommen muss.

Und genau da komme ich zunächst einmal an meine Grenzen. Ich finde das Thema spannend und interessant und werde auch mit diesem Buch arbeiten, aber da ich noch nicht besonders tief in diesem Thema drin stecke, fällt es mir außerordentlich schwer, mit den recht kurzen Erklärungen klarzukommen und jeden Fachbegriff korrekt einzuordnen. Für mich bedeutet das ganz konkret, dass ich zunächst einmal auf Informationssuche gehen muss, damit ich mich an wirklich alle Fragen heranwagen kann. Zumindest jetzt am Anfang habe ich nämlich das Gefühl, dass ich nicht mit allen Fragen etwas anfangen kann bzw. sie erschließen sich mir nicht. Andere Fragen wiederum erscheinen mir offensichtlich und lassen meine Gedanken frei fließen. Allerdings besteht das Buch auch nicht darauf, dass man die Fragen in einer bestimmten Reihenfolge bearbeiten sollte.

Die Aufmachung des Journals finde ich sehr gelungen. Ich mag das Buch anschauen und anfassen. Das dunkle Blau passt für meine Begriffe sehr gut zum Inhalt des Buches. Ebenfalls sehr gut gefällt es mir, dass im Grunde immer eine Seite für ein Thema eingeplant ist (manchmal sind es auch mehrere Seiten, wenn ein Thema mehrere Fragen umfasst). Ob der Platz zum Einschreiben für jeden ausreichend ist, hängt in erster Linie davon ab, wie viel einem einfällt, was man aufschreiben möchte. Aber da denke ich mir, dass man zu viel Text auf extra Seiten schreiben und ins Buch legen kann. Dass das Buch Platz zum Einschreiben bereithält, finde ich gut. So bekommt es etwas von einem Tagebuch. Es ist für die Tage, wann immer man bereit ist, sich auf die Reise zu sich selbst zu begeben.

Ebenfalls ein Pluspunkt ist aus meiner Sicht die Struktur der Themen. Sie sind für mich nachvollziehbar.

Inhaltlich sehe ich echte Pluspunkte in diversen Formulierungen. So ist oftmals die Rede von “etwas dürfen” statt von “etwas müssen”. Zudem will dieses Buch keine Therapie ersetzen oder das eigene Leben ändern, wenn man sich nur an das hält, was in dem Buch steht. Vielmehr steht dieses Buch mit all seinen Fragen dafür ein, dass der Leser sich selbst Gedanken macht, dass der Leser für sich selbst erkennt, was er ändern möchte und kann - und vor allem darf.

🙂 Fazit:
Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Buch 100%ig ideal für Einsteiger in diese Thematik ist. Zwar ist es schön, sich nicht mit viel Text auseinandersetzen zu müssen, sondern direkt losarbeiten zu können. Aber andererseits fehlt es dem Neuling vielleicht an Erklärung.
Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Es ist ein Buch, das gänzlich auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet. Es ist ein Buch, das es vielleicht schaffen wird, das eigene Ich besser zu verstehen und den Leser damit freier zu machen.

Ich bin zwar noch nicht ganz überzeugt, dass dieses Buch als mein erstes Buch zu diesem Thema das Richtige ist, aber es gefällt mir und es regt mich an, mich mit mir zu befassen.

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