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Veröffentlicht am 29.05.2020

Einen Roboter, den man nur lieben kann

Der Roboter, der Herzen hören konnte
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Der Roman "Der Roboter, der Herzen hören konnte" wurde von der Autorin "Deborah Install" verfasst und ist im "Fischer Verlag" erschienen.

Ben Chambers lebt in seinem Haus seelenruhig mit seiner Ehefrau ...

Der Roman "Der Roboter, der Herzen hören konnte" wurde von der Autorin "Deborah Install" verfasst und ist im "Fischer Verlag" erschienen.

Ben Chambers lebt in seinem Haus seelenruhig mit seiner Ehefrau und genießt seine Zweisamkeit. Sein Leben läuft perfekt, er hat ein Haus, einen Garten und könnte nicht glücklicher sein. Bis eines Tages Tang, ein kleiner Roboter, ölverschmiert und rostig, in seinem Garten sitzt. Zu Anfang ist Ben von seinem ungebetenen Gast nicht begeistert, doch als Bens Frau ihn überraschend verlassen möchte, wendet sich seine Sicht des Lebens. Tang möchte Bens Freund werden und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Als Ben bemerkt, dass der kleine Roboter Öl verliert, trifft er eine spontane Entscheidung und möchte Tang schnellstmöglichst reparieren. Eine gemeinsame Reise beginnt, die Lebensveränderungen entstehen lässt.

Dieser Roman gehört eindeutig zu meinen Lieblingen des Jahres. Innerhalb von zwei Tagen habe ich die ca. 336 Seiten verschlungen und hätte am liebsten gar nicht mehr mit dem Lesen aufgehört.

Die Geschichte ist einem tollen Schreibstil, der neugierig macht. Auch die einzelnen Szenen lassen sich fantastisch bildlich vorstellen, sodass man schnell in die Handlung eintaucht und Bens Gefühlslage versteht. Der Erzählstil ist klassisch in der Perspektive von Ben und zeigt seine Sichtweise der Handlung. Die Geschehnisse werden ausführlich beschrieben, jedoch entsteht keine Langeweile. Es ist eher spannend und in jedem Kapitel warten neue Ereignisse auf den Leser.

Normalerweise bin ich kein großer Fan von Fantasy Romanen, wozu ich dieses Buch auch nicht zählen würde. Zwar ist Tang ein Roboter und nicht realistisch, trotzdem bildet man schnell eine Bindung zu ihm. Er ähnelt einem Kind und heitert auf. Viele Situationen bekommen durch Tang einen humorvolle Atmosphäre und man wird mit der Geschichte vertraut. Ben hat gleich zu Anfang des Buches einen Verlust mit seiner Frau gemacht und da kam Tang genau zur richtigen Zeit. Im Laufe der Handlung wird Ben bewusst, dass der Roboter nicht mit den typischen Androiden vergleichbar ist und schließt ihn in sein Herz. Tang lernt schnell und begreift, was es heißt Gefühle zu zeigen. Er hat Verständnis und weckt in einem die Neugier, mehr über Tangs Ursprung zu erfahren.

Außerdem hat das Buch trotz dem "Fantasie"-anteil eine bezaubernde Handlung, die mich bis zum Schluss begeistert hat. Das Buch vermittelt nicht nur Modernität der Technik, sondern auch Freundschaft, Familie und Vertrauen. Auch Tang, der zwar ein kleiner Roboter ist, kann nicht nur funktional helfen, sondern kann auch die Herzen der Menschen hören.

Eine außergewöhnliche Geschichte mit einem Roboter, den man nur ins Herz schließen kann und in einem glückliche Emotionen hervorruft!

Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein mysteriöses Geheimnis

Berlin – Beirut
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Der Roman "Berlin - Beirut" wurde von der Autorin "Gitta Mikati" verfasst und ist im "Divan Verlag" erschienen. Durch viele Erfahrungen im Beruf hat Gitta Mikati eine Anregung zu diesem Roman bekommen ...

Der Roman "Berlin - Beirut" wurde von der Autorin "Gitta Mikati" verfasst und ist im "Divan Verlag" erschienen. Durch viele Erfahrungen im Beruf hat Gitta Mikati eine Anregung zu diesem Roman bekommen und schildert spannend die Zeit um 1977.

Im Frühjahr 1977 beginnt die Geschichte von Maria und Mahmoud. Maria wartet am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße, denn Mahmoud möchte in den Westen und kommt aus Beirut. Wie tausende Flüchtlinge ist er in die DDR eingereist und wird später nach Westberlin eingeschleust. Besonders Marias Onkel Albert verdient mit dem Einschleusen seinen Unterhalt und lässt die Flüchtlinge für ihn arbeiten. Maria lernt Mahmouds Familie kennen und erwartet dann von ihm ein Kind. Ein Heirat bringt Mahmoud aus dem Geschäft, doch dabei ist er längst in anderen kriminellen Machenschaften verstrickt.

Diesen Roman habe ich durch eine Freundin entdeckt und war mir vorher nicht bekannt, doch das Thema finde ich interessant und ist vielen gar nicht bekannt. Mich hat die Geschichte neugierig gemacht und hatte Lust mehr über die Vergangenheit des Bürgerkrieges zu erfahren.

Der Teil der Geschichte bleibt meist eher verborgen und behandelt man so gut wie gar nicht im Unterricht etc., deshalb fand ich es spannend zu erfahren, welche Ereignisse sonst noch zu der Zeit der Teilung Deutschlands passiert sind.

Das Buch hat viele Facetten gezeigt und ist nicht einfach nur ein Roman, denn auch Themen wie Familie, Liebe, Krieg und Politik spielen eine große Rolle. Außerdem ist das Buch in zwei großen Handlungen eingeteilt. Immer wieder kommt es zu Zeitsprünge, die die Spannung in dem Buch aufrechthalten. Die Zeitsprünge befinden sich einmal zu der Zeit des Bürgerkrieges in Libanon um 1977 und dann zur heutigen Zeit im Jahr 2011.

Mahmoud kommt aus Beirut und erhofft sich in Deutschland ein sicheres Land mit einer guten Zukunft, jedoch scheint alles anders zu kommen, als erhofft. Die Kriminalität war hoch und auch Mahmoud kommt aus dem Kreislauf kaum heraus. Auch Maria ist verzweifelt und möchte ein neues Leben mit ihrem Mann und ihrer Tochter leben. Aber Mahmoud ist schon zu tief verstrickt und sieht keinen Ausweg.


Das Thema des Inhaltes ist hochaktuell und passt gut zur jetzigen Lage der Flüchtlinge. So hat man als Leser einen Einblick in die Geschehnisse und kann sich gut in die Situation hineinversetzen. Auch emotional hat mich das Buch mitgerissen, da man sich nicht vorstellen kann, dass die DDR tatsächlich mit den Flüchtlingen Geld verdienen und gleichzeitig den Westen schaden wollten.

Ein Buch mit vielen Facetten, dass nicht nur spannend und atemberaubend ist, sondern unter anderem interessante Seiten der Vergangenheit schildert!

Veröffentlicht am 29.05.2020

Am Ende bleiben die Zedern

Am Ende bleiben die Zedern
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Der Debütroman "Am Ende bleiben die Zedern" wurde von dem Autor "Pierre Jarawan" geschrieben und ist im "Berlin Verlag" erschienen.

Samir kennt seinen Vater nur von Erzählungen. Sein Leben hat er in ...

Der Debütroman "Am Ende bleiben die Zedern" wurde von dem Autor "Pierre Jarawan" geschrieben und ist im "Berlin Verlag" erschienen.

Samir kennt seinen Vater nur von Erzählungen. Sein Leben hat er in Deutschland verbracht, denn seine Eltern sind kurz vor seiner Geburt aus Libanon wegen dem Bürgerkrieg geflohen. Mit acht Jahren verschwindet Samirs Vater spurlos. Zwanzig Jahre später macht er sich im Land der Zedern auf die Suche nach seinem Vater. Samir ist sich sicher, dass sein Vater in seine Heimat zurückkehrt ist, doch seine Suche beginnt ohne Anhaltspunkte. Eine große Familiengeschichte mit dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens.

"Das Schicksal zerbricht uns, als seien wir Glas, und die Scherben finden niemals wieder zusammen. Beirut, 31. August. 1982"

Ein Buch, das mich bis zum Schluss mitgerissen hat. Der Autor Pierre Jarawan hat einen tollen Schreibstil und schafft es die Geschichte trotz sachlichen Informationen erzählerisch darzustellen. Die Erzählweise gleicht einer Poesie und schildert die Erlebnisse und Eindrücke von Samir.

Samir ist der Hauptprotagonist des Romans und nimmt einen auf die Reise nach Libanon mit. Samir möchte Gründe herausfinden, Erinnerungen und seiner Vergangenheit auf den Grund gehen.

Libanon befindet sich im Bürgerkrieg. Durch viele Zeitsprünge wird der Leser Teil der Geschichte und lernt die Historie von Libanon kennen. Aber auch das "moderne" Libanon wird in vielen Hinsichten geschildert. Die Abwechslung macht das Buch spannend und aufregend. Man begibt sich wie auf ein Abenteuer und ist gespannt, ob Samir die Beweggründe seines Vater noch herausfindet.

Nicht nur das damalige und heutige Libanon wird dem Leser nahe gebracht. Auch die Kultur, die Politik und die Religionen innerhalb des Landes lernt man genauer kennen. Im Bürgerkrieg gab es viele Schattenseiten, doch die Libanesen hatten auch im Krieg gute Momente und zeigten sich als lebensfrohes Volk, dass sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Auch die Liebe zur Heimat ist ein fokussierendes Thema in diesem Roman und wird auf eine wundervolle und poetische Weise betrachtet.

Da Libanon auch ein Teil meiner Heimat ist, konnte ich mich gut in Samir Gedanken hineinversetzen. Die Orte und die Atmosphäre sind bildlich sehr gut beschrieben worden. Manche Szenen haben die arabische Umlautschrift, sodass man als Leser das Gefühl hat, man wäre selber nach Libanon gereist. Auch die Geschichte des Landes hat mich neugierig gemacht und zeigt zur heutigen Zeit eine starke Wandlung. Besonders das Thema der Flüchtlinge ist aktuell gewählt und passt zur heutigen Zeit.

Ein wunderschöner Debütroman mit vielen Facetten, einer interessanten Kultur und spannenden Hintergründen! Einfach lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein toller Regionalkrimi mit Biene

Liebe vertagen, Mörder jagen
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Der Regionalkrimi "Liebe vertragen, Mörder jagen" wurde von der Autorin "Vera Nentwich" geschrieben und ist im "Vera Nentwich Verlag" erschienen. Es ist der zweite Teil der Krimireihe mit Hobbydetektivin ...

Der Regionalkrimi "Liebe vertragen, Mörder jagen" wurde von der Autorin "Vera Nentwich" geschrieben und ist im "Vera Nentwich Verlag" erschienen. Es ist der zweite Teil der Krimireihe mit Hobbydetektivin Biene.


Biene ist in Paris, der Stadt der Liebe und erhofft sich mit Jago eine heiße Liebesnacht. Doch Jago hat vor nicht allzu langer Zeit seine Verlobte verloren und hat Biene lieber als gute Freundin an seiner Seite. Ein Mord in Bienes Heimatstadt motiviert zur Rückkehr. Ausgerechnet ihr Ex-Freund und Polizist Jochen soll im Fall verwickelt sein. Auf eigene Faust entschließt sich Biene um den Fall zu kümmern und möchte hinter ihrem besten Freund stehen. Die Verdächtigen werden mehr und ein Gespann aus Liebe, Vorurteilen und Geheimnissen entsteht. Ob Biene den richtigen Täter noch findet? Eins steht fest, sie möchte Jochens Unschuld beweisen.

Vera Nentwich ist lustig und irgendwie ungewöhnlich. Genau so würde ich auch den Schreibstil und die Handlung beschreiben. Die Autorin war schon in vielen Branchen tätig und das macht das Buch deutlich. Mit viel Humor und Witz bringt sie die Handlung ohne viel Schnickschnack auf den Punkt. Ihre direkte Art sorgt für große Unterhaltung und hat mich vom Lachen nicht wegbekommen.

Von Anfang bis zum Schluss hat das Buch einen Spannungsaufbau und lässt das Ende nicht erahnen. Zwar habe ich zuvor den ersten Teil nicht gelesen und kenne auch nicht Bienes Vorgeschichte, trotzdem konnte ich schnell und leicht in die Geschichte einsteigen.

Biene ist eigentlich Steuerfachangestellte und gehört überhaupt nicht zu den typischen Kommissaren bzw. Polizisten. Doch ihren Job hat sie aufgegeben und erhofft sich eine Karriere als Hobbydetektivin. Ihren ersten Fall bekommt sie von ihrer Nachbarin. Einfacher als getan begibt sich Biene auf Ermittlungstour und lässt den Leser in humorvoller Erzählung dabei sein.

Auch Bienes Oma ist ein toller Charakter in der Geschichte. Für ihr hohes Alter ist sie taff und selbstbewusst. Sie lässt sich nichts sagen und weiß, wo es lang geht. Somit hat Biene auch ihren einen oder anderen Zwischenfall mit ihr.


Biene möchte den Fall mit voller Energie lösen, doch ihre Freunde Jago und Jochen sind wie kleine Kinder und kämpfen gegeneinander. Beide haben ein großes Interesse an Bienes Seite zu stehen und sind voller Eifersucht. Als ob Biene nicht schon genug Probleme mit dem Fall hätte, stehen die beiden Männer ihr nur im Weg. Mit lustiger Erzählweise kann man sich diese Situationen brilliant vorstellen.

Außerdem hat das Buch tolle Themen enthalten, die öfters eher unausgesprochen bleiben. Vorurteile im Alltag ist ein aktuelles Thema, das in diesem Buch in verschiedenen Facetten präsentiert wird und ohne Hintergedanken geschildert werden.

Die Mischung des Buches ist toll und einzigartig. Von humorvollen Szenen, Spannung bis hin zu nachdenklichen Themen enthält das Buch alles und bringt eine Menge Spaß mit!

Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein tolles Krimidebüt

Das vermisste Mädchen
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Der Krimiroman "Das vermisste Mädchen" wurde von der Autorin "Bettina Lausen" geschrieben und ist im "Emons-Verlag" erschienen.

Eine Entführung des kleinen Mädchen Tshala, die Tochter eines afrikanischen ...

Der Krimiroman "Das vermisste Mädchen" wurde von der Autorin "Bettina Lausen" geschrieben und ist im "Emons-Verlag" erschienen.

Eine Entführung des kleinen Mädchen Tshala, die Tochter eines afrikanischen Immigranten, führt zu Unruhen im Sauerland. Zur gleichen Zeit treibt sich ein Mädchenmörder durch die Stadt. Ist Tshala auch eins seiner Opfer geworden? Die Polizei ist verzweifelt und findet keinen Täter. Tshalas Eltern bleibt nichts anderes übrig, sie bitten die junge Detektivin Helena Briest um Hilfe. Helena Briest setzt sich für ihren ersten Auftrag ins Zeug und begibt sich dabei aber selbst in höchste Gefahr.

Bei diesem Krimiroman handelt es sich um ein Debüt der Autorin Bettina Lausen. Mit einer absoluten Spannung und einem aktuellen Thema wird dem Buch eine große Aufmerksamkeit geschenkt. Denn mit tollem Schreibstil verfolgt der Leser gespannt die Handlung. Auch das Thema Fremdenfeindlichkeit wird in verschiedenen Weisen aufgetischt, sodass man von einer realistischen Handlung sprechen kann.

Tshala ist ein junges Mädchen und ist sieben Jahre. Auf ihrem Schulweg nach Hause scheint sie spurlos zu verschwinden. Die Eltern sind nervös und können es nicht glauben. Besonders Tshalas Vater ist nicht aus der Hektik zu bekommen. Er wird hysterisch und traut der Polizei nicht. Denn die Polizei geht schnell vom selben Täter wie bei einem Mädchenmord, vor nicht allzu langer Zeit, aus. Doch der Fall zieht sich überraschenderweise hin, die Polizei wirkt verunsichert und hat keine handfesten Beweise. Da kommt Helena Briest genau zum richtigen Zeitpunkt und versucht mit allen Mitteln der Familie zu helfen.

Helena Briest ist eine junge Ermittlerin, die sich riesig auf ihren ersten Auftrag freut. Trotzdem ist sie voller Sorge, denn Tshala ist ihre Nachbarin und ihr ein bekanntes Gesicht. Aus diesem Grund ist sie mit noch mehr Elan an dem Fall und möchte ihn lösen.

Während der Handlung ist die Spannung groß. Der Leser bekommt nämlich auch die Sicht von Tshala zu sehen. In den einzelnen Kapitel kann der Leser in kurzen Abschnitten Tshalas Gedanken, Gefühle und Zustände erleben. Sie scheint sich in einem verlassenen Keller zu befinden. Den Täter bekommt man nur mit Maske zu sehen, sodass der Leser bis zum Schluss mitfiebern kann.

Mit der Zeit ändert sich der Lauf der Geschichte. Die Familie von Tshala scheint unterschiedliche Ansichten zu haben. Der Vater ist voller Adrenalin und möchte seine Tochter finden, doch hingegen scheint die Mutter etwas zu verheimlichen. Auch ihre Geschwister sind für Helena Briest undurchschaubar. Von einem auf den anderen Tag stehen dann noch die Verwandten aus Afrika vor der Tür. Die Gründe des Verschwindens scheinen doch familiärer zu sein als gedacht. Helena Briest versucht trotzdem den Fall aufzuklären, was ihr zum Schluss auch gelingt.

Ein Krimi mit einem interessanten Thema, das viel zu selten angesprochen wird! Die Spannung hat mich als Leser gefesselt und mich begeistert.