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Veröffentlicht am 10.02.2020

Eine sehr bewegende, mitreißende und ein bisschen magische Geschichte zum Thema „Pflegekind“

Das Mädchen, das den Sturm ruft
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Was für ein unglaublich toller erster Roman von Lindsay Lackey, bei dem ich mich überhaupt nicht mehr losreisen konnte. Die Geschichte hat mich sehr bewegt. Ich habe die Geschichte so gerne gelesen und ...

Was für ein unglaublich toller erster Roman von Lindsay Lackey, bei dem ich mich überhaupt nicht mehr losreisen konnte. Die Geschichte hat mich sehr bewegt. Ich habe die Geschichte so gerne gelesen und bin jetzt fast ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist, aber ich hoffe auch, dass die Autorin noch viel mehr so schöne Bücher schreiben wird.
„Das Mädchen, das den Sturm ruft“ ist unter dem Titel „All the Impossible Things“ im Original 2019 in den USA erschienen und bei uns in Deutschland im Dressler Verlag im Januar 2020. Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 367 Seiten. Übersetzt hat es Susanne Klein. An jedem neuen Kapitelanfang hat Annabelle von Sperber kleine Vignetten gezeichnet, die immer wunderbar zum Buch passen und die ich mir gerne ganz genau angesehen habe.

In dem Buch wird die Geschichte von Red erzählt. Sie hat schon viel in ihrem Leben erlebt und ertragen und als Leser darf man sie nun ein Stück begleiten. Man erlebt mit, wie schwer es ist, wenn man von einer zur anderen Pflegefamilie gereicht wird und nicht bei seiner Mutter leben darf. Red liebt ihre Mama abgöttisch, auch wenn sie irgendwann herausfindet, dass es nicht unbedingt gut für sie ist, bei ihr zu leben. Ihre Mama bleibt aber ganz klar ihre Mama und sie liebt sie unglaublich plus eins. Ist das Unmögliche für Red doch möglich? Wird sie am Ende doch noch glücklich? Und kann sie den Wind zähmen, der manchmal in ihr herrscht und den sie wohl von ihrer Mama geerbt hat? Den wütenden, den zornigen, und manchmal auch den federleichten und zarten? Um das herauszufinden, müsst ihr das Buch selber lesen und ich kann sagen: „Es lohnt sich!“

Lindsay Lackey gelingt es in ihrem Buch flüssig und locker zu schreiben und sie zeigt die Gedanken, Ängste, Nöte von Red ganz toll auf. Ich konnte mich als Leserin prima in die Protagonistin hineinversetzen und gut mit ihr mitfühlen. Genauso ging es mir mit all den anderen vorkommenden Personen. Sogar Wanda, Reds leibliche Mama, konnte ich etwas verstehen, wobei ich auch von ihr entsetzt war über ihre Einstellung, ihre Unverantwortlichkeit und vieles mehr. Sympathisch war sie mir nicht, dafür habe ich einfach zu sehr mit Red mitgefühlt.
Die Geschichte behält stets die Realität im Auge und verliert nicht die Bodenhaftung und nötige Ernsthaftigkeit und die Autorin setzt sich mit dem Thema Pflegefamilie-Pflegekind kritisch auseinander. Sie zeigt die Höhen und Tiefen auf, die Offenheiten, die Heimlichkeiten, die Sorgen, die Gedanken, die Ablehnung, die Liebe, die Schwere des Themas, die Einsamkeit, den Zorn und den Wind – einfach alles, was so dazugehört.

Fazit:
Ich empfehle das Buch absolut weiter. Ich denke, dass ich es sogar schon jetzt (Anfang Februar) auf meine Highlight-Liste 2020 setze.
Das Buch ist meiner Meinung nach geeignet für Kinder ab 12 Jahren, die gerne in die Geschichte von Red eintauchen wollen und mehr zum Thema „Pflegekind“ erfahren wollen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Ehrlich, berührend, erschreckend!

Klara vergessen
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„Klara vergessen“ von Isabelle Autissier ist 2020 im Mare-Verlag erschienen. Der berührende und feinsinnig geschriebene Generationenroman umfasst in der gebundenen Ausgabe 336 Seiten.

Die Autorin Isabelle ...

„Klara vergessen“ von Isabelle Autissier ist 2020 im Mare-Verlag erschienen. Der berührende und feinsinnig geschriebene Generationenroman umfasst in der gebundenen Ausgabe 336 Seiten.

Die Autorin Isabelle Autissier erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte von Juri und seiner Familie. Juri arbeitet als Ornithologe in den USA und bekommt eines Tages die Nachricht, dass sein Vater im Sterben liegt. Er reist zurück in „sein“ Land, zu seinem Vater und seine bis dato verdrängte unglückliche und schwere Familiengeschichte bricht über ihn herein.
Seine Großmutter Klara, eine Wissenschaftlerin, wurde vor den Augen ihres sechsjährigen Sohnes Rubin (Juris Vater) eines Nachts aufgrund von Spionagevorwürfen abgeholt und nicht mehr wiedergesehen. Dies hatte nicht nur Auswirkungen auf Rubin und seinen Vater, sondern auch auf die Folgegeneration, also Juri. Juri arbeitet seine Geschichte auf die Bitte seines Vaters auf, indem er sich auf die Suche nach Spuren von Klara macht.
Wichtig für die Geschichte von Juri und seiner Familie sind auch der historische Hintergrund zur Zeit Stalins, die ständige Überwachung, die permanente Angst etwas Falsches zu sagen oder zu tun, der Neid, die Denunziation, aber auch der Stolz auf das eigene Volk und die Liebe zum Vaterland.

Isabelle Autissier schafft es das schwere Thema über Juris Familiengeschichte gekonnt anzugehen. Ihr Buch lässt sich trotz des „harten“ Themas flüssig lesen und ich konnte mich als Leserin sehr gut in die Geschichte einfühlen. Isabelle Autissier schreibt detailliert, ruhig, tiefsinnig und sie trifft ihre Leser mitten ins Herz.
Besonders gut haben mir auch die Beschreibungen der Natur gefallen, die im Buch immer wieder auftauchen.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Eine fesselnde Lebensgeschichte voller Gefühl, Hingabe und beeindruckender Loyalität

Die Schleusen des Himmels
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„Die Schleusen des Himmels“ von Charles Martin ist 2020 im Francke-Buchhandlung Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 316 Seiten.

Aufgrund verschiedener Lebensumstände lebt Joseph Brook ...

„Die Schleusen des Himmels“ von Charles Martin ist 2020 im Francke-Buchhandlung Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 316 Seiten.

Aufgrund verschiedener Lebensumstände lebt Joseph Brook sehr zurückgezogen nur mit seinem treuen Hund Rosco in einer einsam gelegenen Hütte. Eines Nachts wird er jedoch aufmerksam auf die Hilfeschreie einer mexikanische Mutter und ihrer Kinder. Er beschließt ihnen zu helfen und begibt sich aus seiner Einsiedelei. Joseph kümmert sich um die mexikanischen Einwanderer und erfährt in diesem Zusammenhang von seiner Jugendliebe Allie, die er kurzerhand aufsucht und schon steckt er inmitten der Aufarbeitung seiner bisherigen Lebensgeschichte und einem gut gehüteten Geheimnis: von der zurückgelassenen Jugendliebe Allie, den militärischen Einsätzen, der Beziehung zu seinem Bruder Bobby und vielem mehr.

Dem Autor Charles Martin gelingt es fesselnd, emotional und feinfühlig zu schreiben und ich fand es einfach wunderbar, dieses Buch zu lesen und habe dies sehr genossen. Ich habe mitgefiebert, mitgelacht, mitgedacht und mitgeweint und ich konnte mich wunderbar in all die Charaktere hineinversetzen.
Besonders der Protagonist Joseph Brooks ist sehr beeindruckend dargestellt. Charles Martin beschreibt ihn gekonnt und sehr feinfühlig und seine Lebensgeschichte, seine Haltung und Loyalität und Hilfsbereitschaft ist im Buch wirklich toll dargestellt.
Sehr gut gefallen hat mir, wie sich am Ende alles zusammengefügt hat und die einzelnen Teile ein wunderbares Ganzes ergeben haben.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich glücklich gemacht, hat mich schmunzeln lassen, nachdenklich gestimmt und im Augenwinkel saß auch die ein oder andere Träne. Ein toller, ganz besonderer Roman!

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Ein tolles Kinder-Sachbuch auf den Spuren Alexanders des Großen

Alexander der Große und die Grenzen der Welt
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„Alexander der Große und die Grenzen der Welt “ von der Autorin Maria Regina Kaiser und dem Illustrator Klaus Puth ist 2020 im Impian Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 144 Seiten. ...

„Alexander der Große und die Grenzen der Welt “ von der Autorin Maria Regina Kaiser und dem Illustrator Klaus Puth ist 2020 im Impian Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 144 Seiten. Es ist geeignet für Kinder ab 11 Jahren.

Das Buch ist eine wunderbar gelungene Mischung aus Kinder- und Sachbuch und das sowohl von der Geschichte des Sandalenbinders Nikandros als auch vom umfassenden Sachteil am Ende eines jeden Kapitels.
Zu Beginn eines jeden Kapitels steht ein Teil der fortlaufenden Geschichte des Sandalenbinders Nikandros. Dieser begleitet Alexander den Großen auf seinem großen Feldzug. Nikandros fungiert hier als Beobachter und schreibt seine Erlebnisse und Gedanken nieder. Er äußert sich reflektierend und betrachtet das Handeln vom König der Makedonen durchaus kritisch. Nikandros berichtet vom Alltag im Feldlager von Alexander dem Großen, und von den vielen Schlachten und ruhmreichen Siegen.
Im Anschluss an die Geschichte von Nikandros sind zahlreiche historische Fakten und viele Erklärungen zur damaligen Zeit zu finden. Diese sind in kindgerechte Häppchen verpackt und machen neugierig auf die Zeit um Alexander den Großen, die damaligen Lebensumstände, Anschauungen, aber auch den ganz normalen Alltag und beispielsweise die Mode zur damaligen Zeit. Viele Abbildungen unterstreichen und verdeutlichen das Gelesene.
Regina Maria Kaiser schafft es gekonnt, packend, mit dem nötigen Quäntchen Humor und spannend zu schreiben und dabei historische Fakten einfließen zu lassen. Hier wird Geschichte erlebbar und es macht unglaublich viel Spaß, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte um Alexander den Großen hat mich und meine Tochter hier einfach nur fasziniert.
Unbedingt erwähnen möchte ich auch den Illustrator Klaus Puth, der durch seine Zeichnungen im comicartigen Stil vieles erklärt und nochmals veranschaulicht. Sein Stil spricht die Leser an und man merkt den Zeichnungen an, dass auch hier sehr viel Hintergrundwissen zur Geschichte um Alexander den Großen steckt. Wir sind total begeistert!

Fazit: Mir hat das Buch richtig gut gefallen.
Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch in viele Kinderzimmer, Bibliotheken und Klassenzimmer einzieht, denn da gehört es meiner Meinung auf alle Fälle hin.
Von mir gibt es eine absolute Lese-Empfehlung!
So ein wunderbares Buch - ein echtes Erlebnis!

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Von Menschen, die mutig aus der Reihe tanzen!

Stories for Kids Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein
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Nachdem uns (Mama und 12jährige Tochter) schon die Bände „Good Night Stories for Rebel Girls“ und „Stories for Boys Who Dare to be Different“ von Ben Brooks richtig gut gefallen und fasziniert haben, waren ...

Nachdem uns (Mama und 12jährige Tochter) schon die Bände „Good Night Stories for Rebel Girls“ und „Stories for Boys Who Dare to be Different“ von Ben Brooks richtig gut gefallen und fasziniert haben, waren wir sehr gespannt auf das Buch „Stories for Kids Who Dare to be Different – Vom Mut, anders zu sein“ und wir wurden wirklich nicht enttäuscht.
Nein, im Gegenteil, wir wurden wieder von so vielfältigen Geschichten überrascht, von Männern, Frauen, Kindern, die großartiges bewirkt haben und immer noch dabei sind, es zu tun, die gegen den Mainstream schwimmen, die mutig und tapfer sind und sich gegen den Wind stellen, die nicht aufhören, an sich oder eine Sache zu glauben, auch wenn ihnen allerhand anderes erzählt wird und die letztendlich gefeiert werden dafür im Stillen und auch in der Öffentlichkeit.
Wir haben die Geschichten voller Faszination gelesen und sind nachhaltig beeindruckt. Manche Personen haben wir schon gekannt, andere noch nicht.

Prima gefallen hat uns die Aufmachung des Buches, denn jeder Person (es werden insgesamt 100 Menschen unter die Lupe genommen) ist immer eine Doppelseite gewidmet. Auf der einen Seite findet man Informationen zur Geschichte der jeweiligen Person und auf der anderen Seite ist eine dazu passende, aussagekräftige Zeichnung zu finden.
Das Buch „Stories for Kids Who Dare to be Different“ von Ben Brooks umfasst in der gebundenen Ausgabe 208 Seiten und ist im Loewe Verlag 2019 erschienen. Wir empfehlen es Lesern ab 12 Jahren.

Fazit: Wir sprechen eine absolute Leseempfehlung aus für Leser, die sich für Menschen interessieren, die tapfer und mutig sind und gegen den Strom schwimmen und die nicht unbedingt den gängigen Klischees entsprechen. Das Buch ist faszinierend, lädt immer wieder zum Hineinblättern ein und wird von uns ganz sicherlich noch oft zur Hand genommen werden.

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